Abroxas
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Marshall MG 250DFX
Englands Solid-State Zugpferdchen
Design und Features
Maße: 671 x 498 x 275
Gewicht: ca. 22 kg
Musikleistung: 2x50W an 8Ohm
2x12 Lautsprecher
Transistortechnolgie, zweikanalig, Digitaleffekte, Effektloop
Okay, er sieht schonmal ziemlich nach Marshall aus. Panel aus golden lackiertem, gebürsteten Metall, die Potis sitzen gut und lassen sich gut drehen. Das Gehäuse ist aus Spanholz, mit etwas überzogen, dass sich wie Plastik anfühlt, aber aus der Elastizität zu schließen, keines ist. Das Gerät ist generell sehr massiv. Die Lautsprecherbox ist geschlossen und drin sind Celestion Custom Speakers, designed for the Marshal MG series. Na dann.
Input Gain Middle Treble Cleaner/Drive-Sw. Gain Bass Contour Treble Volume Preset/Adjust FX Level Reverb Level Master FDD-Sw. Line Out On/Off
Jeder der beiden Kanäle hat also eine separate Lautstärkeregelung und zusätzlich gibts noch einen Master. Gut, um schnell die Lautstärke der gesamten Anlage zu drosseln und praktisch, wenn man bedenkt, dass durch die Lautstärkeregler der einzelnen Kanäle nicht das CD Input Signal (Anschluss auf der Rückseite) beeinflusst wird; andersherum beeinflussen sie sehr wohl das Signal, dass zum Line Out für Kopfhörer geht. Dreht man den Master also auf 0, so kommt aus den Lautsprechern kein Ton mehr heraus, dafür gelangt zum Kopfhörer/Mixer das erwartete Signal.
Der Contour-Regler ersetzt im verzerrenden Kanal den Mittelregler, mit der Eigenschaft, auf seinem Regelweg nicht nur den Pegel eines festgelegten Mittenbereiches zu verändern, sondern auch die Breite des Frequenzspektrums selbst. Mehr dazu, wenns um den Sound geht.
Dieser zuschaltbare FDD (frequenzabhängige Dämpfung) Schaltkreis simuliert laut Handbuch die Interaktion eines Röhrenverstärkers mit den Lautsprechern bzw. die Dämpfung dessen ...which has been unachievable in an affordable solid-state amplifier... until now! Fantastisch...
Der Poti für die Digitaleffekte (Chorus/Delay, Delay, Chorus, Flanger) ist viergeteilt, er regelt jeweils einen bestimmten Parameter bis zu seinem Maximum, dann springt der nächste Effekt an. Reverb kann zu jedem Effekt separat geregelt werden.
Hinten haben wir den Grill für den Lüfter, der den DSP kühlt. Dann gibts noch einen CD Input zum Üben, die Anschlüsse für die Effektschleife mit Stereo-Return und die Klinke für den Fußschalter (liegt bei; Kanalumschaltung und Digitaleffekte, nicht jedoch der Hall). Wer mag, kann Lautsprecher oder Verstärkerteil durch etwas anderes ersetzen, indem er die Lautsprecher abklinkt.
Sound
Eines vorweg: Ich lasse die FDD-Schaltung dauerhaft aktiviert. Wenn es den Klang so sehr verbessert, warum ist das Ganze dann nicht fest in die Schaltkreise integriert? Im Drive-Kanal muss ich ja auch nicht erst einstellen, dass die Transistoren doch bitte harmonisch übersteuern sollen. Das ist natürlich die ausgefuchste Idee eines Marketing-Ingos zusammen mit seinen Marketing-Anjas. Beim Einschalten des FDD hört es sich eher danach an, als wenn einfach nur die Lautstärke etwas angehoben wird. Das reicht für den subjektiven Kurzschluss ah schon besser schon aus. Vielleicht hat auch jemand andere Erfahrungen damit gemacht, ich jedenfalls nicht.
Der cleane Kanal kommt gut und warm rüber. Die Klangeigenschaften der Gitarre werden gut übertragen. Mit der Dreibandklangregelung kann man den Klang etwas feintunen, aber nicht allzu stark eingreifen; ein Spielraum weniger db(A) für das jeweilige Frequenzband. Wie üblich bleibt er auch aufgedreht sauber.
Der Drivekanal klingt grundsätzlich ziemlich nach Marshall und ziemlich doll sogar nach dem Guvnor Bodentreter. Schaltplan-Recycling.
Gain fast auf fast 7 Uhr und man einen ganz leicht angezerrten Sound. Auf 8 Uhr haben wir dann schon saftigen TNT-Crunch. Ab 12 Uhr gibts Hard Rock und nach 15 Uhr verändert sich nicht sonderlich viel. Es klingt eigentlich nicht matschig und die Gainreserven halten sich dementsprechend auch in Grenzen. Wer Knüppelmusik macht, muss für sich entscheiden, ob das reicht.
Der Contour-Regler nun ist interessant. Auf Linksanschlag wird ein mittelbreites Band um die ca. 1000Hz angehoben. Schmuck für Oldschool und Soli, da das ganz schön in den Mix schneidet. Auf Rechtsanschlag wird ein sehr breites Frequenzband in Richtung der höheren Frequenzen stark abgeschwächt. Klassischer Scoop-Sound, viel Bass, wenig Höhen. Und natürlich so gut wie keine Mitten.
Bei aufgerissenem Gain und Contour gibt es allerdings, meiner Meinung nach, nicht das erwartete Brett. Betont man die Mitten stärker, so kriegt man recht schönen britischen Heavy Metal Sound. Die Scooped-Sounds finde ich einfach nicht sehr schön, mit einem separaten Equalizer senke ich eher die tieferen Mitten ab, da mir der Countour-Regler doch ein wenig zu viel Höhen abschneidet.
Die DFX-Sektion bietet eine ausreichende Auswahl, die Effekte hören sich sauber an. Man muss sich jedoch damit zufrieden geben, dass man je Effekt nur zwei Parameter (Delay-Zeit oder Stimmanzahl beim Chorus oder Flangergeschwindigkeit und Mixlevel) steuern kann. Beim Reverb gibts sogar nur einen zu steuern: Aushallzeit. Man kann das etwas kompensieren, indem man ihn mit dem Delay kombiniert (schnelles und kurzes Delay simuliert ganz gut einen kleinen Raum).
Laut aufgedreht kommt der Sound wesentlich druckvoller rüber, aber auch in Zimmerlautstärke hört sich dank der großen Membranfläche angenehm an. Mit den Pedalen verträgt der Amp sich gut, noch ist keiner ausgerissen. Er lässt sich sogar relativ gut boosten, um dem Sound mehr Biss zu verleihen.
Die Klangbeispiele wurden direkt am Line Out abgenommen und entsprechen damit genau dem, was man hören würde, wenn Kopfhörer angeschlossen sind.
Gitarre ist eine Fender Telecaster Deluxe mit Fender Enforcer Humbucker Bestückung an Hals und Steg. Ein Freund hat zusätzlich noch zwecks Vergleichsmöglichkeiten etwas mit einer Epiphone Les Paul beigetragen, wobei ich mich da für die unangenehme Brummschleife entschuldigen muss.
### - Clean, Hals-Pickup
### - Clean, Steg-Pickup
### Clean mit einer Les Paul, Hals-Pickup
### - Crunch, Contour betont die Mitten, Hals-Pickup
### Distorsion, alle regler auf 12 Uhr, Steg-Pickup
### High Gain, Contour auf 9 Uhr, Hals-Pickup
### High Gain, Contour auf 15 Uhr, Hals-Pickup
Fazit
Dank der Features und der Klangvielfalt eine äußerst potente Allroundkiste, und mehr als ausreichend zum Üben und Proben. Eigentlich ein toller Transistoramp, nur leider etwas dick im Preis und nicht ganz meinen Soundvorstellungen entsprechend.
MfG
Englands Solid-State Zugpferdchen
Design und Features
Maße: 671 x 498 x 275
Gewicht: ca. 22 kg
Musikleistung: 2x50W an 8Ohm
2x12 Lautsprecher
Transistortechnolgie, zweikanalig, Digitaleffekte, Effektloop
Okay, er sieht schonmal ziemlich nach Marshall aus. Panel aus golden lackiertem, gebürsteten Metall, die Potis sitzen gut und lassen sich gut drehen. Das Gehäuse ist aus Spanholz, mit etwas überzogen, dass sich wie Plastik anfühlt, aber aus der Elastizität zu schließen, keines ist. Das Gerät ist generell sehr massiv. Die Lautsprecherbox ist geschlossen und drin sind Celestion Custom Speakers, designed for the Marshal MG series. Na dann.
Input Gain Middle Treble Cleaner/Drive-Sw. Gain Bass Contour Treble Volume Preset/Adjust FX Level Reverb Level Master FDD-Sw. Line Out On/Off
Jeder der beiden Kanäle hat also eine separate Lautstärkeregelung und zusätzlich gibts noch einen Master. Gut, um schnell die Lautstärke der gesamten Anlage zu drosseln und praktisch, wenn man bedenkt, dass durch die Lautstärkeregler der einzelnen Kanäle nicht das CD Input Signal (Anschluss auf der Rückseite) beeinflusst wird; andersherum beeinflussen sie sehr wohl das Signal, dass zum Line Out für Kopfhörer geht. Dreht man den Master also auf 0, so kommt aus den Lautsprechern kein Ton mehr heraus, dafür gelangt zum Kopfhörer/Mixer das erwartete Signal.
Der Contour-Regler ersetzt im verzerrenden Kanal den Mittelregler, mit der Eigenschaft, auf seinem Regelweg nicht nur den Pegel eines festgelegten Mittenbereiches zu verändern, sondern auch die Breite des Frequenzspektrums selbst. Mehr dazu, wenns um den Sound geht.
Dieser zuschaltbare FDD (frequenzabhängige Dämpfung) Schaltkreis simuliert laut Handbuch die Interaktion eines Röhrenverstärkers mit den Lautsprechern bzw. die Dämpfung dessen ...which has been unachievable in an affordable solid-state amplifier... until now! Fantastisch...
Der Poti für die Digitaleffekte (Chorus/Delay, Delay, Chorus, Flanger) ist viergeteilt, er regelt jeweils einen bestimmten Parameter bis zu seinem Maximum, dann springt der nächste Effekt an. Reverb kann zu jedem Effekt separat geregelt werden.
Hinten haben wir den Grill für den Lüfter, der den DSP kühlt. Dann gibts noch einen CD Input zum Üben, die Anschlüsse für die Effektschleife mit Stereo-Return und die Klinke für den Fußschalter (liegt bei; Kanalumschaltung und Digitaleffekte, nicht jedoch der Hall). Wer mag, kann Lautsprecher oder Verstärkerteil durch etwas anderes ersetzen, indem er die Lautsprecher abklinkt.
Sound
Eines vorweg: Ich lasse die FDD-Schaltung dauerhaft aktiviert. Wenn es den Klang so sehr verbessert, warum ist das Ganze dann nicht fest in die Schaltkreise integriert? Im Drive-Kanal muss ich ja auch nicht erst einstellen, dass die Transistoren doch bitte harmonisch übersteuern sollen. Das ist natürlich die ausgefuchste Idee eines Marketing-Ingos zusammen mit seinen Marketing-Anjas. Beim Einschalten des FDD hört es sich eher danach an, als wenn einfach nur die Lautstärke etwas angehoben wird. Das reicht für den subjektiven Kurzschluss ah schon besser schon aus. Vielleicht hat auch jemand andere Erfahrungen damit gemacht, ich jedenfalls nicht.
Der cleane Kanal kommt gut und warm rüber. Die Klangeigenschaften der Gitarre werden gut übertragen. Mit der Dreibandklangregelung kann man den Klang etwas feintunen, aber nicht allzu stark eingreifen; ein Spielraum weniger db(A) für das jeweilige Frequenzband. Wie üblich bleibt er auch aufgedreht sauber.
Der Drivekanal klingt grundsätzlich ziemlich nach Marshall und ziemlich doll sogar nach dem Guvnor Bodentreter. Schaltplan-Recycling.
Gain fast auf fast 7 Uhr und man einen ganz leicht angezerrten Sound. Auf 8 Uhr haben wir dann schon saftigen TNT-Crunch. Ab 12 Uhr gibts Hard Rock und nach 15 Uhr verändert sich nicht sonderlich viel. Es klingt eigentlich nicht matschig und die Gainreserven halten sich dementsprechend auch in Grenzen. Wer Knüppelmusik macht, muss für sich entscheiden, ob das reicht.
Der Contour-Regler nun ist interessant. Auf Linksanschlag wird ein mittelbreites Band um die ca. 1000Hz angehoben. Schmuck für Oldschool und Soli, da das ganz schön in den Mix schneidet. Auf Rechtsanschlag wird ein sehr breites Frequenzband in Richtung der höheren Frequenzen stark abgeschwächt. Klassischer Scoop-Sound, viel Bass, wenig Höhen. Und natürlich so gut wie keine Mitten.
Bei aufgerissenem Gain und Contour gibt es allerdings, meiner Meinung nach, nicht das erwartete Brett. Betont man die Mitten stärker, so kriegt man recht schönen britischen Heavy Metal Sound. Die Scooped-Sounds finde ich einfach nicht sehr schön, mit einem separaten Equalizer senke ich eher die tieferen Mitten ab, da mir der Countour-Regler doch ein wenig zu viel Höhen abschneidet.
Die DFX-Sektion bietet eine ausreichende Auswahl, die Effekte hören sich sauber an. Man muss sich jedoch damit zufrieden geben, dass man je Effekt nur zwei Parameter (Delay-Zeit oder Stimmanzahl beim Chorus oder Flangergeschwindigkeit und Mixlevel) steuern kann. Beim Reverb gibts sogar nur einen zu steuern: Aushallzeit. Man kann das etwas kompensieren, indem man ihn mit dem Delay kombiniert (schnelles und kurzes Delay simuliert ganz gut einen kleinen Raum).
Laut aufgedreht kommt der Sound wesentlich druckvoller rüber, aber auch in Zimmerlautstärke hört sich dank der großen Membranfläche angenehm an. Mit den Pedalen verträgt der Amp sich gut, noch ist keiner ausgerissen. Er lässt sich sogar relativ gut boosten, um dem Sound mehr Biss zu verleihen.
Die Klangbeispiele wurden direkt am Line Out abgenommen und entsprechen damit genau dem, was man hören würde, wenn Kopfhörer angeschlossen sind.
Gitarre ist eine Fender Telecaster Deluxe mit Fender Enforcer Humbucker Bestückung an Hals und Steg. Ein Freund hat zusätzlich noch zwecks Vergleichsmöglichkeiten etwas mit einer Epiphone Les Paul beigetragen, wobei ich mich da für die unangenehme Brummschleife entschuldigen muss.
### - Clean, Hals-Pickup
### - Clean, Steg-Pickup
### Clean mit einer Les Paul, Hals-Pickup
### - Crunch, Contour betont die Mitten, Hals-Pickup
### Distorsion, alle regler auf 12 Uhr, Steg-Pickup
### High Gain, Contour auf 9 Uhr, Hals-Pickup
### High Gain, Contour auf 15 Uhr, Hals-Pickup
Fazit
Dank der Features und der Klangvielfalt eine äußerst potente Allroundkiste, und mehr als ausreichend zum Üben und Proben. Eigentlich ein toller Transistoramp, nur leider etwas dick im Preis und nicht ganz meinen Soundvorstellungen entsprechend.
MfG
- Eigenschaft