O
oberlutz
Registrierter Benutzer
Einleitung
Nach einigem hin- und her habe ich mich entschlossen, mir einen Übungsverstärker für die Zeit, in der ich nicht im Proberaum bin, anzuschaffen. Bisher habe ich es immer so gehandhabt, dass mein Bass über eine DI-Box im Mischpult steckte und ich gleichzeitig einen MP3 Player angeschlossen habe oder einfach so gespielt hab. Auf Dauer war mir das aber zu nervig, da mein Mischpult nicht ständig aufgebaut ist.
Also musste ein "kleiner" Übungsverstärker her. Meine Wahl viel auf den Cube 30 von Roland, obwohl bezogen auf die Leistung wohl der teuerste ist.
Optik
Tatsächlich, der Würfel ist beinahe würfelförmig, wiegt erstaunlich leichte 12 kg ud macht einen soliden Eindruck. Auf der Oberseite sitzt ein Tragegriff mit dem man das Gerät tatsächlich tragen kann. Ebenfalls auf der Oberseite sitzt die Bedieneinheit mit klassischer Optik, es ist aber alles aus Plastik. Der Lautsprecher wird durch ein robustes Metallgitter geschützt.
Anschlüsse
- Instrumenteneingang
- AUX-Eingang
- Pedal-Eingang zum Schalten der Effekte und Delay/Reverb !!!
- Kopfhörer / Recordingausgang
Bisher habe ich nur Kopfhöhrer angeschlossen, da ist der Sound gut, ob man den Ausgang tatsächlich auch für Aufnahmen benutzen kann, wird sich noch zeigen. Die Erfahrung mit anderen Herstellern spricht ja eher dagegen, aber mal sehen.
Lautsprecher
Der Amp besitzt einen 10" Lautsprecher mit aufgelötetem Hochtöner. An sich fehlt ihm natürlich der Druck einer 15" Box aber laut ist er. Sehr laut, ich weiß nicht, wie Roland das hinbekommen hat, aber wenn man den Volumeregler voll aufreißt, wackeln schon die Wände (im Rahmen der 10" Möglichkeiten). Das ist wirklich ganz erstaunlich.
Ebenfalls sehr bemerkenswert ist, dass die Box nicht übersteuert. Ich kann den Lautsprecher nicht an die Belastungsgrenze treiben und Scheppern erzeugen. Das spricht für eine sehr gute Verarbeitung und gute Komponenten.
Modelling
Der Amp lässt sich nicht ohne eine Modelling-Voreinstellung betreiben. Da bin ich natürlich erstmal skeptisch, obwohl ich ihn ja schon vor dem Kauf angespielt habe, warten da bestimmt Überraschungen.
Octave Bass
Ist weniger ein Amp, sondern ein Octaver-Effekt, der ganz nett klingt, aber eigentlich nur selten zu gebrauchen ist.
Flip Top
Ahmt einen Ampeg Verstärker nach und zwar zeimlich authentisch. Das Original steht im Proberaum und hat tatsächlich so einen Sound.
B-Man
Der altbekannte Fender Bassman. Dieser Sound gefällt mir am besten. Auch hier bin ich von der Authentizität beeindruckt. Vor allem über Kopfhörer klingt das richtig gut.
T.E.
Ist zwar nicht grün geschrieben, klingt aber grün. Die komischen Mitten eines TE werden gut wiedergegeben. Ich hatte mal einen TE, der klang schon etwas anders, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall.
Bass360
Soll ein Acoustic 360 sein. Da ich diesen Amp nicht kenne, kann ich den Sound nicht vergleichen. Mir ist dieser Sound zu mittig.
Session
Modelliert einen SWR Bassverstärker, aber eigentlich trifft der Sound mit seinen klaren Höhen und offenen Mitten den klassischen 90iger Rocksound. Wem es gefällt.
Bei diesem Modell fällt aber ein deutliches höhenlastiges Rauschen auf, sobald man einen Ton spielt. Ob das nur bei mir so ist, oder ob das so sein muss, weiß ich nicht. Das ist auch die einzige Einstellung, die ich gefunden habe, wo das Rauschen wahrnemhbar ist.
Concert 810
Ist ein Ampeg mit Kühlschrank. Sehr basslastig, wenig Höhen. Aber ansich ganz gut.
Bei allen Modellen kann man über einen SHAPE-Schalter noch eine Klangvariation einstellen, die den Sound doch erheblich verändert. Dadurch wird der Sound noch variabler.
EQ
Ist ein gewöhnlicher 3-Band EQ, der seinen Dienst versieht, wie er soll. Wenn man die Höhen aufreißt, rauscht nichts. Das Rauschen gehört wohl zur SESSION Einstellung.
Effekte
Die Qualität der Effekte ist unstrittig, scheinen sie doch alle von Boss zu kommen.
Chorus, Flanger und Touch-Wah lassen sich wählen, aber nur einzeln benutzen. Einstellungen kann man nicht vornehmen, weil alle nacheinander am gleichen Drehregler liegen, d.h. 1/3 Chorus, 1/3 Flanger, 1/3 Wah. Dadurch bleiben nicht viel Möglichkeiten, man kann nur die "Tiefe" des Chorus und Flangers variieren und die Empfindlichkeit des TouchWahs, sonst nichts.
Parallel geschaltet und daher mit den Vorherigen zu kombinieren sind Delay und Reverb. Diese teilen sich auch einen Drehregler und man kann die Länge von Dely und Reverb variieren.
Insgesamt hält sich der Nutzwert dieser Sektion in Grenzen. Man kann aber schöne spacige Sounds mit Flanger und Delay erzeugen, mehr aber auch nicht.
Toll ist, dass sich diese beiden Effektwege per Fußtaster an- und abschalten lassen.
Was fehlt noch
Es gibt noch einen Kompressionregler, der gut arbeitet.
Wenn man den Gain aufreißt und den Bass und die Höhen, kann man einen digitalen Overdrive erzeugen, dessen Brauchbarkeit aber eher gleich Null ist.
Alle Effekte und der Kompressor zeigen ihre Funktion durch eine LED an, wenn man die Regler ganz nach links stellt, sind alle diese Sachen aus.
Vergleich
Ich habe so einiges an Übungsverstärkern angetestet, aber der Cube 30 Bass stellt so ziemlich alles in den Schatten. Höchstens die kleinen Orange-Amps haben noch einen guten Sound und einen eigenen Charakter, den der Roland nicht hat.
Aber die Orangen lassen fast keine Einstellungen zu und können ihren Sound kaum verändern
Fazit
Ganz schön teuer, dieser Amp. Wenn ich bedenke, dass sie mir zur Zeit einen 150W Warwick für das gleiche Geld hinterherwerfen.
Aber genau das ist der falsche Ansatz. Wenn ich einen großen Amp haben will, kauf ich mir einen. Der Roland soll aber nicht groß sein, er soll in meiner Wohnung mir beim Bassspielen behilflich sein. Das macht er sehr gut ud wahrscheinlich taugt er sogar fürs Recording, das muss ich nur noch ausprobieren.
Insgesamt ist mir der Amp fast ein bißchen zu laut für die Wohnung, so dass sogar zu überlegen gilt, in welchem Bandkontext er sich wohl am besten fühlen könnte.
Vielleicht in einer Akkustikband.
Pro
- Sound
- Verarbeitung
- Gewicht
Kontra
- Preis (evtl., Übungsamps bekommt man deutlich günstiger, aber keine so guten)
- Das Netzkabel ist fest installiert (seit 300 Jahren ändert Roland nicht die Strategie....vielleicht jetzt)
Vielen Dank fürs Lesen
Lutz
Nach einigem hin- und her habe ich mich entschlossen, mir einen Übungsverstärker für die Zeit, in der ich nicht im Proberaum bin, anzuschaffen. Bisher habe ich es immer so gehandhabt, dass mein Bass über eine DI-Box im Mischpult steckte und ich gleichzeitig einen MP3 Player angeschlossen habe oder einfach so gespielt hab. Auf Dauer war mir das aber zu nervig, da mein Mischpult nicht ständig aufgebaut ist.
Also musste ein "kleiner" Übungsverstärker her. Meine Wahl viel auf den Cube 30 von Roland, obwohl bezogen auf die Leistung wohl der teuerste ist.
Optik
Tatsächlich, der Würfel ist beinahe würfelförmig, wiegt erstaunlich leichte 12 kg ud macht einen soliden Eindruck. Auf der Oberseite sitzt ein Tragegriff mit dem man das Gerät tatsächlich tragen kann. Ebenfalls auf der Oberseite sitzt die Bedieneinheit mit klassischer Optik, es ist aber alles aus Plastik. Der Lautsprecher wird durch ein robustes Metallgitter geschützt.
Anschlüsse
- Instrumenteneingang
- AUX-Eingang
- Pedal-Eingang zum Schalten der Effekte und Delay/Reverb !!!
- Kopfhörer / Recordingausgang
Bisher habe ich nur Kopfhöhrer angeschlossen, da ist der Sound gut, ob man den Ausgang tatsächlich auch für Aufnahmen benutzen kann, wird sich noch zeigen. Die Erfahrung mit anderen Herstellern spricht ja eher dagegen, aber mal sehen.
Lautsprecher
Der Amp besitzt einen 10" Lautsprecher mit aufgelötetem Hochtöner. An sich fehlt ihm natürlich der Druck einer 15" Box aber laut ist er. Sehr laut, ich weiß nicht, wie Roland das hinbekommen hat, aber wenn man den Volumeregler voll aufreißt, wackeln schon die Wände (im Rahmen der 10" Möglichkeiten). Das ist wirklich ganz erstaunlich.
Ebenfalls sehr bemerkenswert ist, dass die Box nicht übersteuert. Ich kann den Lautsprecher nicht an die Belastungsgrenze treiben und Scheppern erzeugen. Das spricht für eine sehr gute Verarbeitung und gute Komponenten.
Modelling
Der Amp lässt sich nicht ohne eine Modelling-Voreinstellung betreiben. Da bin ich natürlich erstmal skeptisch, obwohl ich ihn ja schon vor dem Kauf angespielt habe, warten da bestimmt Überraschungen.
Octave Bass
Ist weniger ein Amp, sondern ein Octaver-Effekt, der ganz nett klingt, aber eigentlich nur selten zu gebrauchen ist.
Flip Top
Ahmt einen Ampeg Verstärker nach und zwar zeimlich authentisch. Das Original steht im Proberaum und hat tatsächlich so einen Sound.
B-Man
Der altbekannte Fender Bassman. Dieser Sound gefällt mir am besten. Auch hier bin ich von der Authentizität beeindruckt. Vor allem über Kopfhörer klingt das richtig gut.
T.E.
Ist zwar nicht grün geschrieben, klingt aber grün. Die komischen Mitten eines TE werden gut wiedergegeben. Ich hatte mal einen TE, der klang schon etwas anders, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall.
Bass360
Soll ein Acoustic 360 sein. Da ich diesen Amp nicht kenne, kann ich den Sound nicht vergleichen. Mir ist dieser Sound zu mittig.
Session
Modelliert einen SWR Bassverstärker, aber eigentlich trifft der Sound mit seinen klaren Höhen und offenen Mitten den klassischen 90iger Rocksound. Wem es gefällt.
Bei diesem Modell fällt aber ein deutliches höhenlastiges Rauschen auf, sobald man einen Ton spielt. Ob das nur bei mir so ist, oder ob das so sein muss, weiß ich nicht. Das ist auch die einzige Einstellung, die ich gefunden habe, wo das Rauschen wahrnemhbar ist.
Concert 810
Ist ein Ampeg mit Kühlschrank. Sehr basslastig, wenig Höhen. Aber ansich ganz gut.
Bei allen Modellen kann man über einen SHAPE-Schalter noch eine Klangvariation einstellen, die den Sound doch erheblich verändert. Dadurch wird der Sound noch variabler.
EQ
Ist ein gewöhnlicher 3-Band EQ, der seinen Dienst versieht, wie er soll. Wenn man die Höhen aufreißt, rauscht nichts. Das Rauschen gehört wohl zur SESSION Einstellung.
Effekte
Die Qualität der Effekte ist unstrittig, scheinen sie doch alle von Boss zu kommen.
Chorus, Flanger und Touch-Wah lassen sich wählen, aber nur einzeln benutzen. Einstellungen kann man nicht vornehmen, weil alle nacheinander am gleichen Drehregler liegen, d.h. 1/3 Chorus, 1/3 Flanger, 1/3 Wah. Dadurch bleiben nicht viel Möglichkeiten, man kann nur die "Tiefe" des Chorus und Flangers variieren und die Empfindlichkeit des TouchWahs, sonst nichts.
Parallel geschaltet und daher mit den Vorherigen zu kombinieren sind Delay und Reverb. Diese teilen sich auch einen Drehregler und man kann die Länge von Dely und Reverb variieren.
Insgesamt hält sich der Nutzwert dieser Sektion in Grenzen. Man kann aber schöne spacige Sounds mit Flanger und Delay erzeugen, mehr aber auch nicht.
Toll ist, dass sich diese beiden Effektwege per Fußtaster an- und abschalten lassen.
Was fehlt noch
Es gibt noch einen Kompressionregler, der gut arbeitet.
Wenn man den Gain aufreißt und den Bass und die Höhen, kann man einen digitalen Overdrive erzeugen, dessen Brauchbarkeit aber eher gleich Null ist.
Alle Effekte und der Kompressor zeigen ihre Funktion durch eine LED an, wenn man die Regler ganz nach links stellt, sind alle diese Sachen aus.
Vergleich
Ich habe so einiges an Übungsverstärkern angetestet, aber der Cube 30 Bass stellt so ziemlich alles in den Schatten. Höchstens die kleinen Orange-Amps haben noch einen guten Sound und einen eigenen Charakter, den der Roland nicht hat.
Aber die Orangen lassen fast keine Einstellungen zu und können ihren Sound kaum verändern
Fazit
Ganz schön teuer, dieser Amp. Wenn ich bedenke, dass sie mir zur Zeit einen 150W Warwick für das gleiche Geld hinterherwerfen.
Aber genau das ist der falsche Ansatz. Wenn ich einen großen Amp haben will, kauf ich mir einen. Der Roland soll aber nicht groß sein, er soll in meiner Wohnung mir beim Bassspielen behilflich sein. Das macht er sehr gut ud wahrscheinlich taugt er sogar fürs Recording, das muss ich nur noch ausprobieren.
Insgesamt ist mir der Amp fast ein bißchen zu laut für die Wohnung, so dass sogar zu überlegen gilt, in welchem Bandkontext er sich wohl am besten fühlen könnte.
Vielleicht in einer Akkustikband.
Pro
- Sound
- Verarbeitung
- Gewicht
Kontra
- Preis (evtl., Übungsamps bekommt man deutlich günstiger, aber keine so guten)
- Das Netzkabel ist fest installiert (seit 300 Jahren ändert Roland nicht die Strategie....vielleicht jetzt)
Vielen Dank fürs Lesen
Lutz
- Eigenschaft