sebbi
Registrierter Benutzer
Hallo Leute,
ich möchte euch an einem kleinen Testbericht zu meiner neuesten Gitarre, einer Squier by Fender Vintage Modified Telecaster Olympic White SSH, teilhaben lassen.
Vorgeschichte:
Seit Mitte/Ende 2008 war ich auf der (manchmal mehr, manchmal weniger) ernsthaften Suche nach einer Zweitgitarre. Sie sollte eine soundtechnische Ergänzung zu meiner LP sein - also viele Höhen, Mitten und ordentlich Biss besitzen. Für mich war klar, dass ich da bei Fender am schnellsten fündig werden könnte.
Die Entscheidung zwischen Strat und Tele fiel mir dann schon schwerer: Entweder eine Strat, die mir vom Aussehen her mehr zusagte, oder eine Telecaster, die vom Sound her besser zu meinen Vorstellungen zu passen schien?
Ende 2008 kam die Erlösung - ich durfte die Fender Telecaster meines Chefs probespielen. Ein Hammer-Mega-Super-Sahne-Teil! Ich war sofort verliebt in diesen Sound - und so schlecht sah sie gar nicht aus.
Nun musste ich mich nur noch entscheiden, welche Telecaster es denn sein darf (bei dieser "kleinen" Auswahl ging das natürlich sehr schnell, wie ihr euch vorstellen könnt)
Letztendlich bin ich durch MADs Review zur Squier by Fender Deluxe Strat bei der Tochterfirma von Fender gelandet. Ich hatte einige Ansprüche an meine Neue (z.B. Ahornhals, hohe Flexibilität), so wurde die Auswahl bis auf die Vintage Modified Telecaster OW mit SSH Bestückung reduziert.
Da mein lokaler Gitarrendealer das Ding nicht auf Lager hatte und es erst beim Distributor hätte ordern müssen, bestellte ich mein Exemplar mit einigem Zubehör einfach beim großen T. Nach 12 langen Tagen des Wartens war es dann auch endlich soweit: Der DHL-Mann klingelte und brachte mein neues Baby.
Ersteindruck:
Wie gewohnt, war alles sicher und gut verpackt. Da haben Transportschäden kaum eine Chance
Das Auspacken der Gitarre war schon fast ein mythisches Ritual - 12 Tage der Vorfreude und stetig wachsenden Spannung schlagen schwer auf die Psyche
Meine Erwartungen wurden auf den ersten Blick mehr als nur übertroffen. Die Bedenken, dass eine weiße Telecaster mit drei PickUps ziemlich gewöhnungsbedürftig aussehen müsste, wurden sofort widerlegt. Um ganz ehrlich zu sein, war es Liebe auf den ersten Blick.
Mir fiel sofort auf, dass sie ein Schwergewicht ist. 3,75 kg bringt sie auf die Waage (zum Vergleich: meine LP wiegt 3,55 kg).
Vor dem ersten Stimmen habe ich natürlich einen optischen Checkup gemacht. Abgesehen von 1-2 winzigen Dellen im Lack, konnte ich nichts finden. Keine überstehenden Bünde, keine Lacknasen, kein weißes Kaninchen (eigentlich schade ) und auch sonst nichts Auffälliges.
Beim ersten Stimmen fiel mir dann auf, dass die Seiten der Bünde ziemlich rau sind - so rau, dass meine linke Hand schnell aussah wie ein Stück grobes Sandpapier. Da mir dieses Problem vorher nie unter die Augen (bzw. Hände) gekommen war, stellte ich es umgehend in das Musik-Forum. Wenige Minuten später bekam ich die folgende Antwort (Vielen Dank nochmal an Sticks):
Damit war klar, dass ich die Gitarre behalten werde. Abgesehen von diesem Problem war sie nämlich großartig verarbeitet.
Nach dem Stimmen und einigem Clean-Gespiele, ging es weiter an den Amp. Der erste Eindruck? Genau das was ich gesucht habe!
Sound:
Tja, was schreib' ich zum Sound?
Ich kann kaum Vergleiche ziehen, da das meine erste eigene Telecaster ist. Ich durfte, wie schon geschrieben, nur einmal testweise die Tele meines Chefs spielen. Die Fender Strat meines Bandkollegens hatte ich auch schon in den Händen. Vergleiche ich den Sound mit den Erinnerungen an diese Beiden, kann ich keine negativ auffallenden Unterschiede feststellen. Eher positive! Die Vint. Mod. SSH ist durch den Mini-Humbucker am Hals und den zweiten Single Coil in der Mitte wirklich sehr flexibel. Stellt man die PU-Höhen richtig ein (die waren ab Werk nämich nicht perfekt), lassen sich eine Vielzahl von verschiedenen Sounds entlocken. Von warmen, runden und sahnigen Blues-Soli bis zu aggressiv beißenden Punk-Riffs ist alles möglich. Natürlich kommt sie trotz des Mini-HBs nicht an (m)eine LP ran was die Wärme betrifft - aber das soll sie ja auch gar nicht.
Ob sie auch country-tauglich ist kann ich leider nicht beurteilen, da ich diese Musikrichtung nicht höre und dementsprechend auch nicht spiele. Ich wage aber ein vorsichtiges "ja, ist sie" - Twang ist nämlich ausreichend vorhanden!
Der hintere Single Coil macht überraschenderweise auch bei stark verzerrten Sounds eine tolle Figur und ordentlich Druck.
Einzig und Allein der mittlere SC hat mir Probleme bereitet. Der klang viel leiser und dünner als die beiden Anderen. Ein Blick auf die Magneten verriet mir die Ursache: Man konnte den PU nicht nah genug an die Saiten schrauben, da die Magneten nicht aus der PU-Kappe "herausragen". Die Lösung dieses Problemchens findet ihr weiter unten.
Aussehen:
Ganz heimlich habe ich gehofft, einen ähnlich geilen Hals wie MAD bei seiner Squier Deluxe zu bekommen. Allerdings fehlt bei mir dieses heiße "Tiger-Stripe-Burst". Dafür habe ich sehr schöne Maserungen im Hals. Inzwischen stehe ich total darauf.
Abgesehen davon (und von dem dritten PU), darf man das Aussehen als "klassische Telecaster" beschreiben. Schlicht aber elegant.
Am besten, ihr macht euch selbst ein Bild davon.
Saitenlage, Oktavreinheit, Halskrümmung:
Mir fiel nach ein paar Stunden auf (jaja, die Euphorie am Anfang), dass die Saitenlage - um es nett auszudrücken - verbesserungswürdig ist. Im Zuge dessen habe ich mir den Hals ganz genau angesehen und festgestellt, dass er ziemlich konkav gekrümmt ist. Zu stark, für meinen Geschmack. Dazu kam noch der Eindruck, dass die Kleine nicht wirklich Oktavrein ist. Also: Saiten runter und losgeschraubt!
Dabei habe ich gleich einen Blick unter das Pickguard geworfen. Keine einlackierten Sägespäne oder Ähnliches. Eine sehr saubere Verarbeitung! Außerdem fand ich hier die Lösung meines "Mittel-SC-Problems". Ich nahm einfach die weiße PU-Kappe ab (womit die Magneten weiter herausstehen) und siehe da: der PU ließ sich näher an die Saiten heranschrauben.
Nach ein paar Stunden des Einstellens, Schraubens und Verbesserns war sie dann wirklich perfekt - für mich.
Fazit:
Ich habe mit der Squier by Fender Vint. Mod. Tele genau das bekommen, was ich gesucht habe. Eine gute Zweitgitarre und Ergänzung zu meiner LP.
Wenn man Zeit in das Einstellen und Kennenlernen investiert, bekommt man hier eine wirkliche Top-Gitarre die ihr Geld mehr als wert ist!
Antesten!
Positiv:
- Preis-/Leistungsverhältnis (!)
- Allgemeine Verarbeitung
- Qualität der PUs
- Klang
- Bespielbarkeit
- Optik
Negativ:
- Werkseinstellungen
- Seitlicher Übergang zwischen Bünden und Griffbrett anfangs relativ rau
- Mittlere SC kann Probleme machen
MfG,
sebbi
ich möchte euch an einem kleinen Testbericht zu meiner neuesten Gitarre, einer Squier by Fender Vintage Modified Telecaster Olympic White SSH, teilhaben lassen.
Vorgeschichte:
Seit Mitte/Ende 2008 war ich auf der (manchmal mehr, manchmal weniger) ernsthaften Suche nach einer Zweitgitarre. Sie sollte eine soundtechnische Ergänzung zu meiner LP sein - also viele Höhen, Mitten und ordentlich Biss besitzen. Für mich war klar, dass ich da bei Fender am schnellsten fündig werden könnte.
Die Entscheidung zwischen Strat und Tele fiel mir dann schon schwerer: Entweder eine Strat, die mir vom Aussehen her mehr zusagte, oder eine Telecaster, die vom Sound her besser zu meinen Vorstellungen zu passen schien?
Ende 2008 kam die Erlösung - ich durfte die Fender Telecaster meines Chefs probespielen. Ein Hammer-Mega-Super-Sahne-Teil! Ich war sofort verliebt in diesen Sound - und so schlecht sah sie gar nicht aus.
Nun musste ich mich nur noch entscheiden, welche Telecaster es denn sein darf (bei dieser "kleinen" Auswahl ging das natürlich sehr schnell, wie ihr euch vorstellen könnt)
Letztendlich bin ich durch MADs Review zur Squier by Fender Deluxe Strat bei der Tochterfirma von Fender gelandet. Ich hatte einige Ansprüche an meine Neue (z.B. Ahornhals, hohe Flexibilität), so wurde die Auswahl bis auf die Vintage Modified Telecaster OW mit SSH Bestückung reduziert.
Da mein lokaler Gitarrendealer das Ding nicht auf Lager hatte und es erst beim Distributor hätte ordern müssen, bestellte ich mein Exemplar mit einigem Zubehör einfach beim großen T. Nach 12 langen Tagen des Wartens war es dann auch endlich soweit: Der DHL-Mann klingelte und brachte mein neues Baby.
Ersteindruck:
Wie gewohnt, war alles sicher und gut verpackt. Da haben Transportschäden kaum eine Chance
Das Auspacken der Gitarre war schon fast ein mythisches Ritual - 12 Tage der Vorfreude und stetig wachsenden Spannung schlagen schwer auf die Psyche
Meine Erwartungen wurden auf den ersten Blick mehr als nur übertroffen. Die Bedenken, dass eine weiße Telecaster mit drei PickUps ziemlich gewöhnungsbedürftig aussehen müsste, wurden sofort widerlegt. Um ganz ehrlich zu sein, war es Liebe auf den ersten Blick.
Mir fiel sofort auf, dass sie ein Schwergewicht ist. 3,75 kg bringt sie auf die Waage (zum Vergleich: meine LP wiegt 3,55 kg).
Vor dem ersten Stimmen habe ich natürlich einen optischen Checkup gemacht. Abgesehen von 1-2 winzigen Dellen im Lack, konnte ich nichts finden. Keine überstehenden Bünde, keine Lacknasen, kein weißes Kaninchen (eigentlich schade ) und auch sonst nichts Auffälliges.
Beim ersten Stimmen fiel mir dann auf, dass die Seiten der Bünde ziemlich rau sind - so rau, dass meine linke Hand schnell aussah wie ein Stück grobes Sandpapier. Da mir dieses Problem vorher nie unter die Augen (bzw. Hände) gekommen war, stellte ich es umgehend in das Musik-Forum. Wenige Minuten später bekam ich die folgende Antwort (Vielen Dank nochmal an Sticks):
Nunja, ein solch "rauhes" Griffbrett ist beileibe keine Seltenheit. Abhilfe schaffen Stahlwolle, kräftige Hände und jede Menge Schweiß. Aber solange die Bundstäbchen nicht scharfkantig herausragen oder schlecht abgerichtet sind finde ich es nicht so schlimm. Der andere Weg ist Geduld; wenn Du lange genug wartest, dann setzen sich die offenen Poren der Bünde, sprich: die des Griffbretts, mit der Zeit von selbst zu.
Damit war klar, dass ich die Gitarre behalten werde. Abgesehen von diesem Problem war sie nämlich großartig verarbeitet.
Nach dem Stimmen und einigem Clean-Gespiele, ging es weiter an den Amp. Der erste Eindruck? Genau das was ich gesucht habe!
Sound:
Tja, was schreib' ich zum Sound?
Ich kann kaum Vergleiche ziehen, da das meine erste eigene Telecaster ist. Ich durfte, wie schon geschrieben, nur einmal testweise die Tele meines Chefs spielen. Die Fender Strat meines Bandkollegens hatte ich auch schon in den Händen. Vergleiche ich den Sound mit den Erinnerungen an diese Beiden, kann ich keine negativ auffallenden Unterschiede feststellen. Eher positive! Die Vint. Mod. SSH ist durch den Mini-Humbucker am Hals und den zweiten Single Coil in der Mitte wirklich sehr flexibel. Stellt man die PU-Höhen richtig ein (die waren ab Werk nämich nicht perfekt), lassen sich eine Vielzahl von verschiedenen Sounds entlocken. Von warmen, runden und sahnigen Blues-Soli bis zu aggressiv beißenden Punk-Riffs ist alles möglich. Natürlich kommt sie trotz des Mini-HBs nicht an (m)eine LP ran was die Wärme betrifft - aber das soll sie ja auch gar nicht.
Ob sie auch country-tauglich ist kann ich leider nicht beurteilen, da ich diese Musikrichtung nicht höre und dementsprechend auch nicht spiele. Ich wage aber ein vorsichtiges "ja, ist sie" - Twang ist nämlich ausreichend vorhanden!
Der hintere Single Coil macht überraschenderweise auch bei stark verzerrten Sounds eine tolle Figur und ordentlich Druck.
Einzig und Allein der mittlere SC hat mir Probleme bereitet. Der klang viel leiser und dünner als die beiden Anderen. Ein Blick auf die Magneten verriet mir die Ursache: Man konnte den PU nicht nah genug an die Saiten schrauben, da die Magneten nicht aus der PU-Kappe "herausragen". Die Lösung dieses Problemchens findet ihr weiter unten.
Aussehen:
Ganz heimlich habe ich gehofft, einen ähnlich geilen Hals wie MAD bei seiner Squier Deluxe zu bekommen. Allerdings fehlt bei mir dieses heiße "Tiger-Stripe-Burst". Dafür habe ich sehr schöne Maserungen im Hals. Inzwischen stehe ich total darauf.
Abgesehen davon (und von dem dritten PU), darf man das Aussehen als "klassische Telecaster" beschreiben. Schlicht aber elegant.
Am besten, ihr macht euch selbst ein Bild davon.
Saitenlage, Oktavreinheit, Halskrümmung:
Mir fiel nach ein paar Stunden auf (jaja, die Euphorie am Anfang), dass die Saitenlage - um es nett auszudrücken - verbesserungswürdig ist. Im Zuge dessen habe ich mir den Hals ganz genau angesehen und festgestellt, dass er ziemlich konkav gekrümmt ist. Zu stark, für meinen Geschmack. Dazu kam noch der Eindruck, dass die Kleine nicht wirklich Oktavrein ist. Also: Saiten runter und losgeschraubt!
Dabei habe ich gleich einen Blick unter das Pickguard geworfen. Keine einlackierten Sägespäne oder Ähnliches. Eine sehr saubere Verarbeitung! Außerdem fand ich hier die Lösung meines "Mittel-SC-Problems". Ich nahm einfach die weiße PU-Kappe ab (womit die Magneten weiter herausstehen) und siehe da: der PU ließ sich näher an die Saiten heranschrauben.
Nach ein paar Stunden des Einstellens, Schraubens und Verbesserns war sie dann wirklich perfekt - für mich.
Fazit:
Ich habe mit der Squier by Fender Vint. Mod. Tele genau das bekommen, was ich gesucht habe. Eine gute Zweitgitarre und Ergänzung zu meiner LP.
Wenn man Zeit in das Einstellen und Kennenlernen investiert, bekommt man hier eine wirkliche Top-Gitarre die ihr Geld mehr als wert ist!
Antesten!
Positiv:
- Preis-/Leistungsverhältnis (!)
- Allgemeine Verarbeitung
- Qualität der PUs
- Klang
- Bespielbarkeit
- Optik
Negativ:
- Werkseinstellungen
- Seitlicher Übergang zwischen Bünden und Griffbrett anfangs relativ rau
- Mittlere SC kann Probleme machen
MfG,
sebbi
- Eigenschaft
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