Ja Himmel hilf, was denn nu? Kleines ABC der Möglichkeiten...
Mal alle Klangveredelungen aufgezählt, die ich nun schon lesend (Akkordeonbuch von Richter sowie mein Katalog) kennengelernt habe:
Diskant:
Vollcasotto: 1 oder 2 Register (dann Doppelcasotto) sitzen im 90 Grad Winkel im Gehäuse. Vorteil: Erstrebte Klangveredelung. Nachteil, Stimmen sehr teuer, hohe Töne werden gedämpft, nur die Stimmen im Casotto sind gedämpft und dies dauerhaft. Sehr hoher Fertigungsaufwand.
Füllungscasotto (Halbcasotto): Alle Register sind wie beim Normalakkordeon angeordnet und 1 oder 2 davon werden unter dem Diskantverdeck durch ein spezielles Verdeck gedämpft. Vorteil: Stimmen billiger. Nachteil: Hohe Töne werden gedämpft, nur die Stimmen im Casotto sind gedämpft und dies dauerhaft. Hoher Fertigungsaufwand.
Jalousie: relativ leichte Erweiterung von Serieninstrumenten und es können alle Register gedämpft werden. Nachteil: Es können nicht einzelne Register gedämpft werden. Nachteil: Reine Dämpfung der Höhen, kaum Anhebung der Tiefen, keine Klangveredelung.
Saxklappen: Ähnliche Funktion, aber Anhebung der Tiefen, während die Höhen abgesenkt werden. Näher an der Casottowirkung.
Ventilklappen-Tonkammer: Auf dem Diskant ist unter der Ventilklappe eine zusätzliche Tonkammer, die einem Teil der Stimmen den direkten Durchgang, einem Teil einen indirekten Durchgang ermöglicht.Anordnung so, daß die tiefen Register gedeckt werden, während der 4' scharf bleibt.
Nachteil: Hoher Fertigungsaufwand und der Klang reicht nicht ans Casotto heran.
Verdeck mit tonlagenabhängiger Schalldurchlässigkeit: Vorteil: Die tiefen Töne werden klanglich veredelt, während die hohen ungehindert und dadurch scharf erklingen. Vorteil: Klangfarbenspiel mit den verschiedenen Registern möglich, günstiger Einbau bzw. Nachrüstung.
Doppelter Resonanzboden: Soll den Klang weicher machen. Leider keine Skizzen etc. dafür gefunden. Eingebaut wurde der im Barcarole Sonaphon.
Bässe:
Reflexionscasotto: ?
Winkelstockbaß: Kräftigerer Klang, dafür höherer Fertigungsaufwand.
Reflexionsbaß: Der Schall wird nicht von den Öffnungen in gerader Linie aus dem Baß gelassen, sondern um 90 Grad gelenkt nach hinten (zum Spieler hin). Dadurch soll einerseits der Baßraum als Tonkammer genutzt werden, andererseits der Baß für den Zuhörer abgeschwächt werden.
Extra breiter Stimmstock: für sattere Bässe.
Verlängerte Luftwege: um den Baß weicher zu bekommen.
Was ist denn nun das beste? Wohl das, was einem am besten gefällt...
