[Amp] - Ampeg SVT 6 Pro

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Cervin
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Ampeg SVT 6 Pro

Hardfacts:
- Hybrid Basstopteil
- 4 parametrische Mitten
- "deep" und "bright" Schalter
- Kompressor
- 1100 Watt Mosfet Endstufe
- Treiberröhre für Endstufe
- Vorstufe in Röhrentechnik
- Mute (fuß)schaltbar
- 2 Effektwege
- 18,6kg auf 2HE
- Regelbarer DI-Out (Klinke und XLR)

Was ist der SVT 6:
Der Ampeg SVT 6 Pro ist ein waschechtes Ampeg Basstopteil mit allen Stärken und Schwächen.
Ein traumhafter Equalizer kombiniert mit einem soliden Kompressor und einer Klangvielfalt die ich Ampeg
nicht zugetraut hätte. Dennoch bin ich recht weit davon entfernt jedem dieses Topteil blind zu empfehlen, denn
wenn ich mich mal selber zitieren darf:
Der SVT 6 ist störanfällig, teilweise dämlich konstruiert, recht rausch stark, dank Lüfter total laut (wenn man nicht spielt),
schwer, hat einen zu hohen Einschaltstrom und ich liebe ihn!
Warum? Weiterlesen!

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Wie ich dazu kam:
Nach einigen Amps die ich besessen habe, hatte ich das Gefühl mit dem 2600€ TecAmp BlackCat wirklich
meinen Sound gefunden zu haben. Was ich nicht gedacht hatte ist die Tatsache das sich meine Band auch
Noch mal extrem wandeln wird, so das mein Sound nicht mehr ganz ins Konzept passte.
Zudem kamen auch noch ein paar schlechte Erfahrungen mit dem TecAmp eigenen Service. Dennoch
War/ist der BlackCat an sich ein super Amp, aber für unseren jetzigen Sound doch ein wenig zu charakterschwach.
Doch nach einem neuen Amp hatte ich noch nicht wirklich gesucht da ich die meisten ja schon kenne.
Zwar hatte ich mir gedacht das ein paar davon gut passen könnte, aber wirklich getestet hatte ich das lange Zeit nicht.
Vielleicht weil ich meine kleine Schwarze Katze auch nicht abgeben wollte….
Der "Bums" kam dann beim letzten Studiobesuch. Ich hatte dort noch mit dem BlackCat eingespielt und der DI Sound,
der mich sonst so begeistert hat, war ohne zusätzliche Geräte nicht mehr passend (dennoch hab ich alles mit
dem BC eingespielt ^^).
Bei den Drum aufnahmen jedoch gab es ein Riff wo wir das Drumming ändern wollten. Da bis dahin noch nix eingespielt war,
haben wir uns mit der ganzen Band in den Aufnahmeraum gestellt und zum testen live mitgespielt. Ein angeschlossener Bassamp dort war…
ein Ampeg SVT 6 Pro an einer einer Ampeg 410 HLF.
Und ich muss zugeben das mich der Sound ziemlich beeindruckt hat. An für sich war ich nie der Ampeg Freund, aber dieser Sound
Passte einfach so genial zu unserem restlichen Bandsound, das ich mich Ampeg nicht mehr lange entziehen konnte.
Also hab ich ein bischen nachgelesen und ein bischen getestet… Mit dem Ergebnis das der SVT 6 wohl oder übel den perfekten
Sound für mich liefert… (Jedoch mit einer anderen Box als angespielt).
Nun hab ich lange gebraucht um meinem BlackCat zu verkaufen und hatte noch mal lange zeit zum nachdenken.
Kurz nach dem Verkauf von dem Kätzchen hab ich Martin von Musik-Service angerufen, welcher mir auch ganz
fix einen SVT-6 besorgen konnte (danke  )
Im Proberaum selber merkt man das es wirklich die richtige Entscheidung war. Meine Mitmusiker bestätigen dies.
Der Sound ist einfach nur geil und passt perfekt. Und da es mir hauptsächlich um den Sound geht, kann ich Ampeg
alle anderen Fehler problemlos verzeihen.

Sound und Erfahrungen damit:
Ich nutz den Amp in erster Linie als Rockamp, aber dank dem sehr gut ansprechendem und vielseitigem EQ ist
viel mehr damit machbar (was ich selber vorher nie wirklich getestet habe, da in meinem kopf immer galt ampeg = rock ^^).
Die vorgeschlagenen Einstellungen passen erstaunlich gut zu meinem Sterling und meiner 2x12er Box.
Die Rockeinstellung ist wie man sie haben will, ich musste die nur noch ganz leicht anpassen.
Die Jazz Einstellung klingt unglaublich anders (als Rock, der Charakter vom Amp ist noch klar hörbar, aber irgendwie ändert
Sich das Outfit. Er wird zu nem Jazamp. Die Jaco Einstellung ist recht speziell, aber authentisch.
Und auch das Reggae preset passt. Das ist jetzt vllt nicht so ungewöhnlich, aber es passt einfach nicht
in das typische Ampeg Bild…

Nun muss ich aber mal auf die ganzen angedeuteten Kritikpunkte eingehen.
Der SVT 6 ist recht rauschstark. Ok, ich bin mit dem BlackCat sehr verwöhnt, denn der war für einen Röhrenamp
ungewöhnlich still. Aber wenn es "still" ist, hat man dennoch dauerhaft Signal am Ausgang…
Dazu kommt, das der Lüfter wirklich laut werden kann (Temperatur gesteuert, je heißer, desto lauter). Normalerweise sollte das keinen stören,
im Studio kann der in den nächsten Raum und Live ist das eh egal… Wenn man sich aber bei der Probe mal gemütlich hinsetzt nervt es nur ein wenig.
Ein größeres Problem ist eher die extrem hohe Störanfälligkeit. Wenn das Interface "anders" geerdet ist, gibt es richtig
ekelige Geräusche am DI Ausgang. Auch im Effektweg kann es gerne mal zum brummen kommen.
Es ist zwar alles behebbar, aber durchweg unnötig. Sowas kannte ich von keinem anderen Amp (und kein anderer Amp
macht solche faxen am selben Interface, mit demselben bass oder denselben Effekten…).
Da kann Ampeg wirklich noch mal die Schaltpläne durchsuchen und verbessern.
Schaltet man den Amp aus, muss man ihn muten, denn ansonsten macht er kurz vorm "ganz" ausgehen noch ein lautes Geräusch…
Dann kommt noch so ein Blödsinn wie der dämlich konstruierte Effektweg hinzu. Wofür brauch man denn zwei Effektwege,
wenn beide seriell sind? Ich wollte den BBE (https://www.musiker-board.de/vb/reviews/302532-preamp-bbe-b-max.html)
mit einer A/B box anschließen. Aber sobald man den Ausgang vom BBE in den PowerAmp-In des Ampeg steckt, ist der Signalweg zwischen Ampeg Preamp
und Endstufe unterbrochen. D.H. man müsste die A/B box in den Effektweg hängen und nur dafür 3 Kabel zum Fußschalter legen,
das Bassignal vorm Eingang in 2 trennen und dann hoffen das der Signalverlust durch 30meter Kabel nicht zu groß ist :D
Man brauch dann also besser ein y Kabel mit 3x klinke mono… Das selbst zu bauen ist nicht ganz einfach (da ja 2 Kabel aus einem Stecker kommen müssten)
Und zu kaufen ist es schwer (jedenfalls in hoher Qualität)… Wirklich ein wenig dämlich gebaut ^^
Als letztes ist der hohe Einschaltstrom zu erwähnen. Zuhause haut das Gerät meinen 16B Automaten raus, auch wenn kaum
ein anderer Gebraucher eingeschaltet ist. Da könnte man werkseitig auch etwas gegen tun…

Aber für alles gibt es Lösungen und Wege… Ich werde den Amp wegen solchen Sachen nicht verteufeln, aber ein Käufer
von so einem Gerät sollte sich dieser schwächen durchaus bewusst sein.
Ich liebe einfach den Sound und würde dafür noch mehr in kauf nehmen 

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Sound
Wegen seiner Vielseitigkeit lässt sich über den Sound nichts all zu spezielles sagen.
Der Kompressor arbeitet durchweg gut, und der EQ ist zwar nicht gerade leicht einstellbar, aber sehr gut.
Die kleinen Schalterchen am EQ geben dem Sound noch mal eine leichte andere Richtung.
So ist der "deep" Schalter z.B. eine witzige Sache. Er macht der Sound etwas dumpfer, gibt aber
Ein paar mehr Eier hinzu. Je nach Musik wirklich klasse. Der Bright Schalter ist mit Vorsicht zu genießen.
Je nach Box (Hornlautstärke), Saiten und Spielweise kann der recht ekelig sein, aber wenn es passt
gibt der dem Ton noch mehr Höhen und Definition.
Der Sound ist jedoch durchweg Ampeg. Die Röhrencharakteristik recht stark (u.A. dank Treiberröhre) hörbar.
Diese Röhre lässt sich unterschiedlich einstellung und gibt dem Sound noch ein kleines bischen "extra". Allerdings sollte man davon auch nicht zuviel erwarten, es ist kein Wunderregler der Völlröhrensound mit Transeneigeschaften macht.
Er drückt das ganze nur leicht in die Vollröhrenrichtung!
Der Sound von den Vollröhren Ampegs fand ich zwar nie schlecht, aber eben schwer zu handeln.
Mit der Mosfet Endstufe ist das beim SVT-6-Pro gar kein Problem mehr. Der Amp macht genau das was
man will. Hat man einmal genau verstanden wie er wann klingt lässt er sich durch kleine Veränderung der Spielweise
recht stark verändern. Er verzeiht also nichts, reagiert sehr direkt und exakt.
Nach Dreck kann man lange suchen oder die Definition ändern, aber ich finde nicht das der Ampeg so wirklich dreckig
klingt. Er hat einfach einen starken Charakter. Wer hier ein Signal vor und eins nach dem Amp abnimmt bekommt
einen sehr deutlichen unterschied zu hören.
Also Grundcharakter ist nicht wirklich dreckig, aber die frage ob er auch dreckig kann ist eine andere. Aber auch
hier muss ich verneinen. Entgegen der meisten Erwartungen kann der SVT-6 nicht zerren.
Selbst anzerren ist schwierig. Hier würd' ich eher zu einem zusätzlichen Gerät raten (ich nutze beispielsweise einen EBS Multidrive)

Fazit
Aufgrund der ganzen genannten Punkte sage ich nicht "Es ist der bessten Amp den ich je hatte" Aber
ich kann mit stolz sagen: "Es ist der passenste Sound den ich je hatte."
Diesem Amp muss man einfach mal in einer Band erleben. Wer die Möglichkeit hat Equipment wirklich im Bandkontext zu testen, sollte es hier tun.
Die Nachteile sollten jedem bewusst sein, aber ich kann selber sagen das ich wirklich gut damit leben kann,
solang der Amp seine Hauptaufgabe so bravourös löst: gut klingen!

Soundfiles
Schwierig, da der Di Sound hier nicht "alles" ist was der Amp kann, und mehr ist für mich schwierig aufzunehmen.
Aber wenn ihr mir ein wenig zeit lasst werde ich das hinbekommen und dann hier entsprechend Posten.

Vergleiche
Vergleiche zu anderen Tops sind schwierig. In der Preisklasse kann man nicht mehr von "besser" und "schlechter" reden,
denn wie man merkt kann auch etwas, was sonst eher schlechter ist, der perfekte Amp für den Bandsound sein.



Soundgeschmack ist immer noch eine rein subjektive Sache, daher versuche ich diese subjektive Sachen auch klar mit "ich meine" und "ich finde" etc. hervorzuheben. Wenn ich sage ich finde der Sound ist wirklich top, heißt das nicht das jeder das so sieht.

Ich tu mich immer schwer, Sound mit Worten zu beschreiben, denn jeder definiert Wörter anders. So sucht jeder nach ´nem druckvollen Amp, aber keiner weiß eigentlich was das bedeutet. Daher halte ich mich mit solchen Aussagen bewusst zurück. Durch das ein oder andere Review hab ich ein Gerät auch verteufelt oder Interesse dran gefunden, beim anspielen hätte ich es aber dann anders beschrieben. Um kein falschen Bild hervorzurufen suche ich eben vergleiche ohne den Sound mit Worten zu beschreiben. Das klappt natürlich nicht immer, aber ich will euch auch nur umreißen was das dingen kann. Anspielen kann und solle in Review nicht ersetzen!
 
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Nicht der beste, aber der passenste!

Wie wahr wie wahr!

Freu mich für dich das du "deinen" Sound gefunden hast. Besonders freue ich mich das du die wandlungsfähigkeit des Amps lobend hervorhebst weil ich selbst immer genau das geprädikt habe.

Ich selbs kann nur immer wieder betonen das es für mich keinen "richtigeren" Sound gibt. Es klingt echt, warm und natürlich!

Wie du schon bemerkt hast macht der Ampeg eines und das unglaublich souverän! Er klingt GUT! Und ehrlich was will man mehr ;)

Nochmal gratuliere zu diesem Schritt, er war ja wie du selbst bemerkt hast kein leichter.

MFG Daniel
 
Als letztes ist der hohe Einschaltstrom zu erwähnen. Zuhause haut das Gerät meinen 16B Automaten raus, auch wenn kaum
ein anderer Gebraucher eingeschaltet ist. Da könnte man werkseitig auch etwas gegen tun…

Nach laengerem gebrauch kann ich das hier noch ergaenzen.
Der Amp hat im Proberaum nahezu jedesmal die Sicherung raus gehauen.
Abhilfe musste her... also hab ich mir einen teuren Einschaltstrombegrenzer
von FG-Elektronik (über Conrad) geholt. Leider flog danach immer noch die sicherung recht oft raus,
weswegen ich FG kontaktiert habe, als antwort bekam ich leider so, das der
Einschaltstrombegrenzer (der für kreissaegen und pumpen gebaut ist) bei mir nicht ausreicht.

Ich schreib das hier extra noch rein, bevor sich jemand den Amp holt, und dann denselben begrenzer mit dem selben ergebnis. Ohne einschaltstrombegrenzer oder widerstand sit der amp übrigens kaum zu gebrauchen, er haut einfach jede normale sicherung raus.
Ami qualitaet :p
Ich suche nun noch nach einer alternative.
Thread zum Einschaltstrom gibts hier:
https://www.musiker-board.de/vb/ele...trom-begrenzer-wirkungslos-2.html#post3897629
 
Tracii
  • Gelöscht von bassterix
  • Grund: FYI: Links zur Fa. Conrad funktionieren nicht.
Hi Cervin,

ich verwende dieses Teil:

Reichelt

Seitdem ist es mir (toi, toi, toi) nicht mehr passiert, selbst bei alten, schwachen Sicherungsautomaten...

Auch teuer, aber funktioniert bei mir hervorragend! :great:

Hatte mit dem SVT 6 genau dieselben Probleme...im alten Proberaum stand vor Probenbeginn immer jemand am Sicherungskasten zur "Amp-Inbetriebnahme!" ;)
 
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