Cervin
Helpful & Friendly User
BBE BMax Bass Preamp
Hardfacts:
… Preis Transistorversion (hier getestet): 299€
… Preis Röhrenversion (BMax-t): 629€
… Kompressor
… Sonic Maximizer
… 3Band EQ
… + 1 parametrisches band (250Hz-1kHz)
… Actie/Passive Eingang
… Bright schalter
… Effekt Loop
… DI-Out
… Footswitch ausgang (Kompressor, Maximizer)
Was der BMax ist:
Der BMax ist in erster Linie ein vollwertiger Basspreamp mit guter Ausstattung.
Er hat einen guten Kompressor, einen Top basstauglicher Exciter, beide fußschaltbar.
Einen eigenen Effektloop und einen DI-Out.
An Ausstattung also alles was man sich nur wünschen kann.
Wie ich dazu kam:
Ich selber spiele einen Ampeg SVT-6 Pro. Mehr als einen guten Sound kann das Dingen auch nicht machen, daher fehlte mir ein typischer Cleansound (wer jetzt schon abgeschreckt ist sollte erst recht weiter lesen). Vom BBE hatte ich mir eigentlich eine art zweiten Kanal erhofft (mittels A/B Box) für ein paar weichere clean Parts. Mit einem anders einstellbaren Kompressor und dem Maximizer den ich auch vorher schon kannte und welcher für mich seither eine kleine Wunderwaffe ist, erschien mir der BBE Ideal. Allerdings kann man das gute Stück nirgends antesten, und so war Musik-Service so nett mir das teil (mit der 30-Tage rückgaberecht Option) zu schicken wenn ich danach berichte wie der ist. Und so kommt es zu diesem kleinen Review.
Ich wage zu behaupten wirklich viele Amps und Bässe zu kennen und daher recht gut vergleichen zu können und ich kann schamlos sagen das der BMax in dem Preisbereich alle Rekorde schlägt.
Man merkt ich bin begeistert. Dann hau ich direkt mal den nächsten Satz hinterher:
Und bin mir unsicher ob ich ihn behalte.
Jetzt werden viele wohl denken "Hä?" (ihr wäret erstaunt wie viele deutsche wirklich "hä?" denken).
Da hilft erstmal nur weiter lesen:
Sound & Erfahrungen damit:
Am Freitag kam der BMax an, praktisch, da Samstag Probe war und ich den Preamp direkt mal an einer Box hören konnte. Also pack ich das Gerät erstmal aus.
Die Verarbeitung ist durchweg ok, das Design mit den roten Inlays Geschmackssache.
Leider hat das ein oder andere Poti neben den Inlays eine kleine Macke, was mir zwar total egal ist,
aber darauf schließen lässt wie produziert wird. Wer das jetzt als Negativpunkt sieht liegt weit daneben. Wenn bei dem Preis außen alles Top wär, dann kann man von innen nichts erwarten. Trotz "made in USA" geh ich davon aus das die meisten teile aus China und Co. kommen, was auch wieder für den Preis spricht. Aber davon mal ab...
Also ausgepackt, aufs Rack gestellt und in die Anleitung geschaut. Dank dem Review von Ratking wusste ich ja bereits, das EQ nicht ganz "normal" reagiert, und so suchte ich mir etwas Hilfe in der Anleitung. In der Anleitung fand ich schnell den Hinweis: "Flat: Treble 2, Mid 10, Bass 2" [wer das nicht versteht, weiter lesen ^^]
Also wird der EQ erstmal so eingestellt und der Preamp direkt mit der Ampeg Endstufe verbunden (demnach der Klangformende Preamp vom Ampeg komplett raus, nur BMax=>Endstufe).
Alles eingeschaltet mal fix einen ton gespielt und "TON" ... wow, doch Ampeg eingesteckt?
Ich hab wirklich 2 mal die Verkabelung überprüft ob der Ampeg nicht noch im Signalweg hängt...
Aber er war es nicht, die Geräusche kamen wirklich von dem kleinen BBE Preamp.
Der Kompressor ist mit seinem einem Regler sehr schnell eingestellt, da ich mit dem Maximizer schon Erfahrung hab war der für mich auch kein Problem. Der 3 Band Eq und die Parametrischen Mitten sind eine Eigenart für sich. Die Reaktion auf Einstellungen ist gut aber irgendwie war meine vorige Einstellung nicht wirklich Flat, wie sich nach ein bisschen austesten schnell herausfinden lässt. Ich schaue noch mal in die Anleitung und finde einen kleinen Zettel mit dem erlösenden Satz "Corrected Page 3 - Flat EQ Settings: Treble 2, Mid 0, Bass 2" ... da hat wohl jemand eine fatale 1 in die Anleitung geschrieben. So macht das für mich auch Sinn, denn weiter heißt es "Bass & Treble mainly boost, Mid only cut". Ahaaaa
Ok, noch mal umdenken und neu einstellen. Hat man einmal verstanden worum es geht, findet sich recht schnell eine brauchbare Einstellung.
Und so hab ich erstmal ein paar Minuten mit meinen Mitmusikern gejamt, und ein paar min mehr und mehr...
Sound
Von der Power des kleinen Gerätes war ich wirklich überrascht. Ich bin von BBE zwar nur gutes gewohnt, aber für den Preis einen Preamp raus zubringen der meiner Meinung nach jeden Ampeg Preamp schlägt, grenzt schon am heiligen Gral
Naja, wollen wir es nicht übertreiben, aber das Gerät macht wirklich einen extrem guten Dienst.
Es erinnert mich durchweg an den typischen Ampeg Sound der Pro Serie, nur das die röhre "fehlt".
Die Röhrenversion (BMax-t) könnte für das nicht ganz trainierte Ohr vllt. nicht mal von einem zu unterscheiden sein, aber das kann ich nur schätzen. Allerdings glaube ich auch nicht das es mit Röhre besser klingt.
Die schnelle Ansprache und der klare Sound dieses Transitor-preamps machen ihn schön transparent und durchsetzungsfähig im richtigen Bandsound.
Und da sind wir auch bei seiner größten schwäche die ich euch eigentlich schon viel früher hätte offenbaren sollen... So viele Möglichkeiten der BMax an sich auch bietet ist er kein Chamäleon.
Man krieg zwar einen recht universell einsetzbaren Basssound der sich in die eine oder andere Richtung lenken lässt, aber den Sound wirklich zu verändern geht nicht. Einen weichen Cleansound, wie ich ihn mir also ursprünglich erhofft hatte, werde ich damit also nur genauso gut hinbekommen wie mit dem Ampeg selber. Der Hacken liegt hier nicht an Clean, denn wie man den BMax auch einstellt, er bleibt clean, sondern der Hacken liegt hier am "weich".
Der BMax ist ein Attack Spezialist, er knallt und Grooved. An für sich herrlich für viele Rock oder auch Jazz Bands. Aber einen flächigeren (jetzt kommen wie wieder an das Problem der interpretierbaren Worte) sanften ton rauszubekommen ist schwierig.
Ich werde es noch ein wenig probieren, weil ich genau eben danach suche, aber die Stärke des BMax liegt ganz klar woanders.
Es ist also nicht der Preamp nach dem ich gesucht hatte, dennoch gehört er zu den bessten Preamps die ich je in der Hand hatte. In seiner Preisklasse ist er (zugegeben mit wenig Konkurrenz) wohl wirklich der beste.
Sansamp im vergleich
Ein kleiner Zwischenvergleich mit dem Sansamp der bei vielen ja so als Preamp beliebt ist. Der Sansamp kaschiert gerne mal ein bisschen und kann EQ bedingt auch mal schnell dröhnen. Dank parametrischen mitten lassen sich beim BBE diese (meist Raumbedingte) Dröhnfrequenzen leicht absenken. Der große unterschied ist der Umgang mit den mitten. Tech21 ist beim Sansamp wohl davon ausgegangen das der Preamp eh mit Badewanne gespielt wird, und hat die Mitten generell sehr vernachlässigt. BBE hingegen setzt auf genau diese Mitten und gewinnt daraus die Durchsetzungskraft und Power. Alleine der Grund das der Mittenregler nur cuttet lässt einem irgendwie psychologisch mehr mitten drin (evtl. absichtlich damit die notorischen Badewannenspieler den Amp wie gewohnt einstellen und dann von dem durchsetzungsfähigen, mittenlastigen Sound überrascht werden?!). Durch den guten eingebauten Kompressor und den Maximizer (beide als Bodentreter Version 99€ pro stück) hat der BBE hier klar die Nase vorne. Allerdings kann der prog. Sansamp drei verschiedene Sounds speichern und wirklich zerren (wobei das auch Geschmackssache ist ^^). Das klingt jetzt alles so, als würde ich den Sansamp komplett fertig machen, ich habe aber schon selber eine Demo mit dem Gerät (Sansamp driver) eingespielt und der Sound davon war durchweg ok, allerdings finde ich den vom BBE einfach klar besser!
Fazit
Der Ampeg ersatz? Definitiv. Hier strebt eine Firma nach den Bassisten die den Ampeg Sound suchen aber keine 1000-1500€ dafür ausgeben wollen, und legt obendrein noch ihren wertvollsten schatz (den Sonic Maximizer, meiner Meinung nach einen der besten Bass Exiter den es gibt) mit dazu, abgerundet von einem soliden Kompressor und guten Anschlussmöglichkeiten.
Wer für seinen Amp einen zweiten Power Kanal sucht: bitteschön, hab was !
Wer einen kompletten Amp sucht braucht das gute Stück nur mit einer Impulsfesten Endstufe zu kombinieren und in ein Rack packen (Einfacher noch dieses Bundle: http://www.musik-service.de/bbe-b-max-bundle-prx395767260de.aspx )
Vergleiche mit Tops im Bundle
Ich schrieb ja, das ich den BMax für einen der besten PREamps halte die es gibt. Hier muss man aber ganz klar sagen, das der Markt für Basspreamps sehr gering ist, und es daher wenig Konkurrenz gibt.
Mit dem 500€ bundle kann man ihn ja auch mal mit Topteilen in demselben Preisrahmen vergleichen.
Da wäre einmal original
Ampeg B-1RE (444€). Ebenfalls komplett Transistor an 300W. Kein Kompressor, keine Maximizer, keine parametrischen mitten, kein Speakon, weniger Leistung...
Soundmäßig finde ich persönlich den BMax besser.
Markbass Little Mark 250 (489€). Transistor an 250W. Kein Kompressor, kein Maximizer,
keine parametrischen mitten, dafür VLE system.
Größter Nachteil ist hier die Leistung.
Soundmäßig auch dieselbe ecke wie der Ampeg B-1RE, persönlich würde ich hier zum BBE greifen.
Ampeg B-2RE (498€) Komplett Transistor aber an 450W, kein Kompressor, kein Maximizer dafür 9 Band EQ
Sound bleibts wie beim B1-RE
...
Wirkliche Konkurrenz bekommt das Bundle für mich erst mit dem
Markbass Little Mark II (675€) hier fehlen aber auch wieder Kompressor, Maximizer und die parametrischen mitten.
Der LM2 ist schon ein harter Gegner, persönlich dennoch BBE ;-)
Mit dem SA750 und dem Workingpro 700 erreicht man dann ein Preislevel von knapp 800€ die sich hier mit 500€ messen müssen und man erreicht langsam die grenzen von dem Bundle. Dennoch müsste man hier 99-198€ noch drauflegen um einen gleichwertigen Kompressor bzw./und einen Maximizer zu bekommen. Fairerweise muss man dann aber auch noch mal 99€ bei dem BBE für ne zerre zurechnen!
Mich würd' es jedenfalls nicht wundern den BBE in Zukunft in dem ein oder anderen Rack zu sehen, ob Profi oder Fortgeschritten spielt da keine rolle.
Soundfiles
Anfürsich wollte ich da was schönes aufnehmen. Ich hatte heute kurz was aufgenommen aber wegen den verschiedenen Songs Probleme mit dem klick weswegen die teils auch ziemlich tight sind Wenn ich morgen zeit hab hol' ich das noch etwas besser nach.
Also grobe Soundfile schonmal vorweg:
Das Rauschen kommt übrigens nicht vom BBE sondern von meinem Interface.
Die mp3 ist unterteilt in 3 Einstellungen.
Jeweils mit einem ausschnitt:
Tool, Rammstein und Muse
Der erste Durchgang ist komplett flat, Kompressor und Maximizer aus!
Der Zweite Durchgang ist leicht angepasster EQ, Kompressor und Maximizer an!
Dritter Durchgang ist gleich dem zweiten nur mit nachträglichen Cubase sachen (multibandkompressor, bei rammstein reverb, bei muse zerre)
Gespielt jeweils mit MusicMan Sterling.
Tool und Muse auf Humbuckerstellung, Rammstein auf Singlecoil
Soundgeschmack ist immer noch eine rein subjektive Sache, daher versuche ich diese subjektive Sachen auch klar mit "ich meine" und "ich finde" etc. hervorzuheben. Wenn ich sage ich finde der Sound ist wirklich top, heißt das nicht das jeder das so sieht.
Ich tu mich immer scher Sound mit Worten zu beschreiben, denn jeder definiert wörter anders. So sucht jeder nach nem druckvollen Amp, aber keiner weiß eigentlich was das bedeutet. Daher halte ich mich mit solchen aussagen bewusst zurück. Durch das ein oder andere Review hab ich ein gerät auch verteufelt oder gefallen dran gefunden, beim anspielen hätte ich es aber dann anders beschrieben. Um kein falschen bild hervorzurufen suche ich eben vergleiche ohne den sound mit worten zu beschreiben. Das klappt natürlich nicht immer, aber ich will euch auch nur umreissen was das dingen kann. Anspielen kann und solle in review nicht ersetzen!
- Eigenschaft