tom5string
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Jetzt will ich die Gelegenheit mal beim Schopfe packen. Gerade habe ich beide
Pedale zuhause 'rumstehen - das schreit nach einem A/B Review. Also los:
Boss OC2
Der Klassiker unter den Octaver-Pedalen. Wir alle kennen den Sound: Pino Palladino und der bundlose Stingray in zahllosen Aufnahmen aus den 80ern - Paul Young, Joan Armatrading, Pete Townshend, ....
Dieser Treter kommt optisch etwas un-sexy daher, ein Gehäuse im üblichen Boss-Fußtreter Format aber in einer Lackierung die ich mal als "kackbraun-metallic" bezeichnen möchte.
Geschmackssache halt und letztendlich egal - aber ich wolte es mal loswerden ;-)
Das Gehäuse ist ziemlich stabil gebaut, aus Metall (welches auch immer). Prima finde
ich den Fuß-Schalter, der ist hier sehr groß, er nimmt etwa 2/3 der gesamten Gehäusefläche ein. Zusätzlich ist ein Gummiplättchen aufgeklebt/eingelassen, so dass auch der paddelistge Bassist auf rutschiger Bühne die Kiste betätigen kann.
Zum Einstellen des Sounds gibt es drei Drehregler für
- Direct level
- Octave 1
- Octave 2
Die Regler laufen alle drei gerade richtig schwergängig, dass sich nix von allein verstellt.
Etwas ungünstig plaziert ist der Regler für den Direct Level, der liegt etwas fummelig zwischen den beiden Octav-Reglern und dem hochstehenden Tretschalter - aber da muss man ja auch nicht ständig 'ran.
Dann gibt es noch eine kleine rote LED für den An/Aus Zustand des Geräts sowie zwei Klinkenbuchsen - Input und Output natürlich.
Der Batteriewechsel ist hier sehr einfach vorzunehmen, eine kleine Rändelschraube lösen,
den kompletten Fußschalter hochklappen und da ist sie auch schon. Sehr gut, das ganze geht ohne Werkzeug; das ist durchdacht.
Ebs OctaBass
Nun, EBS spielt ja eher in der Kategorie "Luxusequipment" mit, die Liste der Endorsing Artists, die einem in den Anzeigen so um die Ohren gehauen wird ist ja auch wirklich beeindruckend.
Dieser Effekt ist so ziemlich das stabilste was ich je in der Hand hatte, gebaut wie ein Panzer. Wenn da mal der Tourbus 'rüberfährt geht wirklich nur der Octaver an. Die ganze Kiste ist sehr kompakt gebaut, deutlich flacher als der Boss. Die Lackierung folgt der EBS-Black Label Serie, in schwarz mit blauen Rallystreifen.
Als Trittschalter hat EBS einen kleinen Metalltreter eingelassen, sehr stabil, aber halt mit
einer kleinen Trittfläche.
Wie in der gesamten Black Label Serie gibts hier auch nur zwei Drehregler; sowas heisst dann wohl Corporate Design. Macht bei einem Octaver nix, da braucht man nicht mehr zum Drehen, aber bei anderen Effekten fehlt mir der eine oder andere Knopf (Mix beim UniChorus, z.B.).
Es gibt also
- Normal (direct level)
- Octave
was sich wohl von selbst erklärt. Beide Regler laufen gerade richtig schwer und haben eine ganz feine Mittenrastung; wenn's ohne diese wär hätt's mich auch nicht gestört.
Zwischen diesen Beiden gibt es noch einen kleinen Drei-Wege Switch. Damit lässt sich ein Tiefpassfilter im Effektsignal schalten, das den Höhenanteil des okativierten Signals an drei Positionen beschneidet. Das ganze heisst "Range" und hat die Positionen "High", "Mid" und "Low".
Wie auch beimm Boss kommen dann noch die Standards dazu: Klinke 'rein und 'raus sowie eine kleine LED zur Statusanzeige.
Leider gibt's - wohl aufgrund der kompakten Bauweise - hier kein explizites Batteriefach; zum Wechseln muss man die Kiste mit vier Kreuzschlitzschrauben öffnen - das geht auch einfacher zu konsruieren.
Tracking
Ja, eines der Kernprobleme mit den lieben Octavern. Ich benenne und bewerte mal vier Kriterien, die für mich wichtig sind:
- Geschwindigkeit: will sagen, wie lange dauert es, bis das oktavierte Signal präsent ist.
Laut Werbung müsste hier der EBS deutlich die Nase vorn haben - hat er aber nicht, wie ich finde. Die Reaktionszeit ist bei beiden Kisten schnell genug - auch bei geslappten Passagen.
- Stabilität: was passiert, wenn der Ton langsam ausklingt.
Hier muss ich dem Boss einige Zicken bescheinigen, bei lang ausgehaltenen Tönen (zwei Takte und mehr) verliert er manchmal den Pitch - dann fängt das oktavierte Signal an wild hin und her zu springen.
Beim OctaBass ist mir das bisher noch nicht passiert.
- Low Notes: also, wie tief geht er 'runter
Wird ja gerne als Killer-Kriterium beschrieben, was ich aber gar nicht als so wichtig empfinde. Beide Geräte arbeiten stabil bis runter zum H (auf der A-Saite), tiefer macht eh' für mich wenig Sinn. Ab dem A wirds dann wackelig, aber das Sub-Signal liegt da unter 25 Hertz - meine Anlage kann das nicht mehr ;-)
- Akkorde: wie verhält sich die Kiste wenn man mehr als einen Ton zur Zeit spielt.
Ein Kriterium das jeder für sich und seine Spielweise bewerten muss - für mich ist es relativ wichtig.
Und hier muss ich EBS alles an Positivem bescheinigen was so beworben wird. Zuverlässig und flott regelt sich der Octabass auf die tiefste Note des Akkords ein - sehr gut.
Der OC-2 hat in diesen Situationen das gleiche Problem wie mit den lang angehaltenen Tönen: es erfolgt ein wildes "rumoktavieren" ohne Bezug zum Bass-Signal.
Sound
Ich hab einen Satz Soundsamples aufgenommen, da fällt der Vergleich einfacher. Alle Aufnahmen sind mit folgender Kette aufgenommen:
Wal (mit abgenudelten DR Fat Beams) -> Octaver -> Behringer Pult -> Rechner
Ich hab bewusst den Wal genommen um ein "unabhängiges" Instrument zum Testen zu haben. Mit meinen anderen Bässen hab ich schon oft mit Octaver auf der Bähne gestanden - mit diesem nicht. Ich war selbst gespannt, was dabei wohl 'rauskommt.
AchSo - bei allen Tracks ist jeweils Original- und Effektsignal 50/50 gemischt.
Persönlich mag ich den Sound des OC-2 auf der ersten Oktave am liebsten. Schön knurrig und leicht angezerrt. Die zweite Okatve halte ich für Bassisten komplett überflüssig - aber auch sie ist hörbar - ohne Wertung.
Mit dem EBS bin ich nicht so einfach klargekommen. Ich finde, dass dem Effektsignal der "Dreck" fehlt. Es klingt immer sehr kontrolliert, leicht "künstlich". Da fehlt mir ein bisschen das "Offene" und "Rotzige" des OC2. Das ganze klingt immer etwas "komprimiert".
In jedem Falle aber macht der Range-Schalter seine Aufgabe gut, von präsentem Effektsignal bis zu einem leisen Grollen im Hintergrund kann man die Charakteristik umschalten.
Bei EBS scheint auch ein anderes Verständnis von einem 50/50 Mix vorzuliegen, ich hab den Eindruck das hier das Originalsignal deutlich weiter nach hinten gemischt ist - aber das kann man ja anpassen.
Hier sind die Files:
Ebs-Vs-Boss
Fazit
Der EBS mit dem Sound vom OC2, das wärs!
Das Tracking ist das eigentlich Interessante, ich hab jahrelang prima mit dem OC-2 gespielt, bis ich mir den Zon Sonus als Hauptinstrument zugelegt hab; ab da fand ich das Tracking furchtbar.
Deswegen überhaupt EBS. Da muss wohl jeder selbst testen.
Wie gut ein Octaver dem Signal folgt hängt von furchtbar vielen Faktoren ab:
der eigenen Spieltechnik, der Saitenmarke, dem Ausgangssignal des Instruments etc. ppp.
Boss OC-2
Pro:
- Sound
- Batteriewechsel
- Fußschalter
Con:
- Tracking (manchmal)
EBS OctaBass:
Pro:
- Tracking
- Rangeschalter
Con:
- Batteriewechsel
Ciao,
Tom
Pedale zuhause 'rumstehen - das schreit nach einem A/B Review. Also los:
Boss OC2
Der Klassiker unter den Octaver-Pedalen. Wir alle kennen den Sound: Pino Palladino und der bundlose Stingray in zahllosen Aufnahmen aus den 80ern - Paul Young, Joan Armatrading, Pete Townshend, ....
Dieser Treter kommt optisch etwas un-sexy daher, ein Gehäuse im üblichen Boss-Fußtreter Format aber in einer Lackierung die ich mal als "kackbraun-metallic" bezeichnen möchte.
Geschmackssache halt und letztendlich egal - aber ich wolte es mal loswerden ;-)
Das Gehäuse ist ziemlich stabil gebaut, aus Metall (welches auch immer). Prima finde
ich den Fuß-Schalter, der ist hier sehr groß, er nimmt etwa 2/3 der gesamten Gehäusefläche ein. Zusätzlich ist ein Gummiplättchen aufgeklebt/eingelassen, so dass auch der paddelistge Bassist auf rutschiger Bühne die Kiste betätigen kann.
Zum Einstellen des Sounds gibt es drei Drehregler für
- Direct level
- Octave 1
- Octave 2
Die Regler laufen alle drei gerade richtig schwergängig, dass sich nix von allein verstellt.
Etwas ungünstig plaziert ist der Regler für den Direct Level, der liegt etwas fummelig zwischen den beiden Octav-Reglern und dem hochstehenden Tretschalter - aber da muss man ja auch nicht ständig 'ran.
Dann gibt es noch eine kleine rote LED für den An/Aus Zustand des Geräts sowie zwei Klinkenbuchsen - Input und Output natürlich.
Der Batteriewechsel ist hier sehr einfach vorzunehmen, eine kleine Rändelschraube lösen,
den kompletten Fußschalter hochklappen und da ist sie auch schon. Sehr gut, das ganze geht ohne Werkzeug; das ist durchdacht.
Ebs OctaBass
Nun, EBS spielt ja eher in der Kategorie "Luxusequipment" mit, die Liste der Endorsing Artists, die einem in den Anzeigen so um die Ohren gehauen wird ist ja auch wirklich beeindruckend.
Dieser Effekt ist so ziemlich das stabilste was ich je in der Hand hatte, gebaut wie ein Panzer. Wenn da mal der Tourbus 'rüberfährt geht wirklich nur der Octaver an. Die ganze Kiste ist sehr kompakt gebaut, deutlich flacher als der Boss. Die Lackierung folgt der EBS-Black Label Serie, in schwarz mit blauen Rallystreifen.
Als Trittschalter hat EBS einen kleinen Metalltreter eingelassen, sehr stabil, aber halt mit
einer kleinen Trittfläche.
Wie in der gesamten Black Label Serie gibts hier auch nur zwei Drehregler; sowas heisst dann wohl Corporate Design. Macht bei einem Octaver nix, da braucht man nicht mehr zum Drehen, aber bei anderen Effekten fehlt mir der eine oder andere Knopf (Mix beim UniChorus, z.B.).
Es gibt also
- Normal (direct level)
- Octave
was sich wohl von selbst erklärt. Beide Regler laufen gerade richtig schwer und haben eine ganz feine Mittenrastung; wenn's ohne diese wär hätt's mich auch nicht gestört.
Zwischen diesen Beiden gibt es noch einen kleinen Drei-Wege Switch. Damit lässt sich ein Tiefpassfilter im Effektsignal schalten, das den Höhenanteil des okativierten Signals an drei Positionen beschneidet. Das ganze heisst "Range" und hat die Positionen "High", "Mid" und "Low".
Wie auch beimm Boss kommen dann noch die Standards dazu: Klinke 'rein und 'raus sowie eine kleine LED zur Statusanzeige.
Leider gibt's - wohl aufgrund der kompakten Bauweise - hier kein explizites Batteriefach; zum Wechseln muss man die Kiste mit vier Kreuzschlitzschrauben öffnen - das geht auch einfacher zu konsruieren.
Tracking
Ja, eines der Kernprobleme mit den lieben Octavern. Ich benenne und bewerte mal vier Kriterien, die für mich wichtig sind:
- Geschwindigkeit: will sagen, wie lange dauert es, bis das oktavierte Signal präsent ist.
Laut Werbung müsste hier der EBS deutlich die Nase vorn haben - hat er aber nicht, wie ich finde. Die Reaktionszeit ist bei beiden Kisten schnell genug - auch bei geslappten Passagen.
- Stabilität: was passiert, wenn der Ton langsam ausklingt.
Hier muss ich dem Boss einige Zicken bescheinigen, bei lang ausgehaltenen Tönen (zwei Takte und mehr) verliert er manchmal den Pitch - dann fängt das oktavierte Signal an wild hin und her zu springen.
Beim OctaBass ist mir das bisher noch nicht passiert.
- Low Notes: also, wie tief geht er 'runter
Wird ja gerne als Killer-Kriterium beschrieben, was ich aber gar nicht als so wichtig empfinde. Beide Geräte arbeiten stabil bis runter zum H (auf der A-Saite), tiefer macht eh' für mich wenig Sinn. Ab dem A wirds dann wackelig, aber das Sub-Signal liegt da unter 25 Hertz - meine Anlage kann das nicht mehr ;-)
- Akkorde: wie verhält sich die Kiste wenn man mehr als einen Ton zur Zeit spielt.
Ein Kriterium das jeder für sich und seine Spielweise bewerten muss - für mich ist es relativ wichtig.
Und hier muss ich EBS alles an Positivem bescheinigen was so beworben wird. Zuverlässig und flott regelt sich der Octabass auf die tiefste Note des Akkords ein - sehr gut.
Der OC-2 hat in diesen Situationen das gleiche Problem wie mit den lang angehaltenen Tönen: es erfolgt ein wildes "rumoktavieren" ohne Bezug zum Bass-Signal.
Sound
Ich hab einen Satz Soundsamples aufgenommen, da fällt der Vergleich einfacher. Alle Aufnahmen sind mit folgender Kette aufgenommen:
Wal (mit abgenudelten DR Fat Beams) -> Octaver -> Behringer Pult -> Rechner
Ich hab bewusst den Wal genommen um ein "unabhängiges" Instrument zum Testen zu haben. Mit meinen anderen Bässen hab ich schon oft mit Octaver auf der Bähne gestanden - mit diesem nicht. Ich war selbst gespannt, was dabei wohl 'rauskommt.
AchSo - bei allen Tracks ist jeweils Original- und Effektsignal 50/50 gemischt.
Persönlich mag ich den Sound des OC-2 auf der ersten Oktave am liebsten. Schön knurrig und leicht angezerrt. Die zweite Okatve halte ich für Bassisten komplett überflüssig - aber auch sie ist hörbar - ohne Wertung.
Mit dem EBS bin ich nicht so einfach klargekommen. Ich finde, dass dem Effektsignal der "Dreck" fehlt. Es klingt immer sehr kontrolliert, leicht "künstlich". Da fehlt mir ein bisschen das "Offene" und "Rotzige" des OC2. Das ganze klingt immer etwas "komprimiert".
In jedem Falle aber macht der Range-Schalter seine Aufgabe gut, von präsentem Effektsignal bis zu einem leisen Grollen im Hintergrund kann man die Charakteristik umschalten.
Bei EBS scheint auch ein anderes Verständnis von einem 50/50 Mix vorzuliegen, ich hab den Eindruck das hier das Originalsignal deutlich weiter nach hinten gemischt ist - aber das kann man ja anpassen.
Hier sind die Files:
Ebs-Vs-Boss
Fazit
Der EBS mit dem Sound vom OC2, das wärs!
Das Tracking ist das eigentlich Interessante, ich hab jahrelang prima mit dem OC-2 gespielt, bis ich mir den Zon Sonus als Hauptinstrument zugelegt hab; ab da fand ich das Tracking furchtbar.
Deswegen überhaupt EBS. Da muss wohl jeder selbst testen.
Wie gut ein Octaver dem Signal folgt hängt von furchtbar vielen Faktoren ab:
der eigenen Spieltechnik, der Saitenmarke, dem Ausgangssignal des Instruments etc. ppp.
Boss OC-2
Pro:
- Sound
- Batteriewechsel
- Fußschalter
Con:
- Tracking (manchmal)
EBS OctaBass:
Pro:
- Tracking
- Rangeschalter
Con:
- Batteriewechsel
Ciao,
Tom
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