Hallo erst mal
ich werde dann auch mal versuchen meine Gedankengänge zu dieser (wenig sinnvollen) Diskussion beizutragen.
Als erstes wurde ja schon geklärt: Profimusiker sind Musiker, die mit Musik ihr Geld verdienen oder zumindest mit dem was sie Musik nennen. Das technische bzw. musikalische Niveau spielt bei dieser Bezeichnung nämlich keine Rolle.
Bleibt zu klären, wo der Unterschied zwischen Anfänger, Fortgeschrittenem und Expertem liegt. Als Anfänger würde ich schon allein von der Wortherkunft her Leute bezeichnen, die am Anfang stehen. Wohlgemerkt am Anfang stehen und nicht welche, die gerad angefangen haben, da man nach 3 Jahren immer noch am Anfang stehen kann.
Als Forgeschrittenen würde ich rein
technisch gesehen jemanden betrachten, der die wichtigsten Grundtechniken flüssig beherrscht und vielleicht auch schon schwierigere Techniken in Ansätzen nutzt. Da kommen wir allerdings zum großen Problem: das kann man vielleicht technisch so sagen, wenn man Musik mal als "Sport" betrachtet. Der entscheidende Faktor ist allerdings, dass manche Leute mit ein paar Tönen schon viel mehr ausdrücken können, als andere in ihren Instrumentalorgien je könnten. Dies ist die
musikalische Seite. Diese ist natürlich stark von Subjektivität geprägt wodurch eine genaue (oder überhaupt irgendeine) Einteilung in Anfänger/Fortgeschrittener/Experte fast unmöglich wird.
Der einzige Faktor nachdem man sich hier imho grob richten kann ist die Weißheit der vielen. Soll heißen: Was denken andere über mein Spiel? Bei diesen "anderen" sollte es sich wohlgemerkt nicht um Verwandte oder ähnliche Personen handeln, sondern um neutrale Beobachter. Im Laufe der Zeit, in der er Gitarre spielt wird da jeder einzelne einen Schnitt aus Kommentaren und Meinungen anderer bilden können und grob wissen, als was andere einen sehen. Und um mal wieder auf die Ursache für deine Fragestellung zu kommen: Ich denke danach sollte man sich auch richten wenn man auf solche Threads stößt.
Man sollte nicht sich selbst fragen: bin ich ein Anfänger oder bin ich doch schon "besser"? Viel mehr sollte man versuchen grob einzuschätzen wie man auf andere wirkt. Wenn zum Beispiel Oliver/Rockin'Daddy sagt, dass er sich selbst noch immer als Anfänger betrachtet, kann ihm das keiner absprechen und ich würde auch sagen, dass ich es verstehe. Würde er allerdings in einen Thread, der laut Titel für Anfänger gedacht ist, ein paar Hörproben posten, wären die "wirklichen Anfänger" wahrscheinlich deprimiert oder es würde komisch auf sie wirken.
Ich hoffe es ist halbwegs klar geworden, was gemeint ist. Wo der Unterschied zwischen Fortgeschrittenen und Experten liegt, möchte ich gar nicht ernsthaft versuchen auseinander zu klamüsern. Wahrscheinlich ist dies dann weniger eine Frage des Wissens oder der Technik, sondern mehr eine der Erfahrung und vielleicht auch ein bisschen der Selbsteinschätzung wie oeatschie schon sagte. Allerdings möchte ich mir nicht herausnehmen dies allgemein unterscheiden zu können. Für mich persönlich ist jemand dann ein Experte, wenn er es schafft mich mit seiner Musik zu berühren. Ob er es nun mit einem Spannungsgeladenen und mitreißenden Solo oder einfach mit einem schönen Arpeggio macht ist doch letztlich nebensächlich.
Zu der Sache mit dem Publikum:
Ich denke, da würde ich mich eher auf Arkys Seite stellen. Letztlich sehe ich das so:
In erster Linie spiele ich für mich. Es ist mein Hobby, meine Musik, mein Schweiß und mein Herzblut was darin steckt. Und ich glaube nicht, dass ich das nur für andere auf mich nehmen würde. Was hätte ich auch davon? In der Praxis sieht es allerdings dennoch so aus, das einem das Feedback, welches man von anderen bekommt (und das muss nicht immer positiv sein) den Ansporn gibt sich selbst weiter zu verbessern. Das es einen antreibt und einem Mut macht, dass es ja vielleicht doch nicht so schlecht ist was man da macht. Und mal ganz ehrlich - wer freut sich nicht, wenn andere das, was man da tut, auch ein bisschen schätzen?
Ich hoffe, ich konnte ein paar Diskussionsanreize oder Denkanstöße geben.
Gruß
rob