Gitarrendecke gewölbt?

[Piano-Gregor]

Hallo,

habe mir vor kurzem eine Stagg NA30 Dreadnougth Akustikgitarre gekauft.
Es sind 13er Stahlsaiten von DÁddario drauf (vom Werk aus). Leider hab ich wenig Erfahrung und vll. ist auch mein Stimmgerät einfach schlecht, jedenfalls ist mir gleich am Anfang beim Stimmen die dünne e-Saite gerissen, habe jetzt aber eine andere saite drauf.
Ich mach mir über die Gitarrendecke ein bisschen sorgen weil die hinter dem Steg etwas nach oben gebogen ist, ich weiß leider nicht ob das normal ist oder vll. eine Überspannung bei der sich langsam der Steg hebt..
Habe mal ein Paar Bilder hochgeladen :
http://www.pictureupload.de/Gitarrendecke-gid25372.html
Weiß vll. jemand ob es normal ist oder brauch ich vll nur schwächere Saiten

 

[rancid]

Du kannst mal .012er Saiten draufmachen und schauen, ob sich an der Wölbung etwas ändert.
Schlimm muss das aber nicht sein, bei meiner Yamaha sieht es in etwa auch so aus.

Bei vielen Westerngitarren ist die Decke schon von Haus aus leicht gewölbt, .013er Saiten verstärken das dann durch den ordentlichen Zug natürlich noch etwas. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du die Gitarre mal bei einem Gitarrenbauer/-techniker in der Nähe vorstellen.

Gruß,
Matthias

 

[Westerly RI]

Ist aber schon eine ziemliche Wölbung, wie man auf dem Bild mit dem Lineal sieht.

Ich hab auch einige von den Teilen gekauft und da ist mir so eine Wölbung nicht aufgefallen. Allerdings waren da auch nirgends 13er drauf, ich glaub noch nichtmal 12er...

Frage:
ist die Saitenlage ok?
ist die Gitarre einigermaßen bundrein am 12. Bund?
wenn beides der Fall ist: Laufen die Saiten in einem ordentlichen Winkel über die Stegeinlage oder ist es da ziemlich flach?

Grüße

 

[OnkelDobby]

Hallo,
Du hast die Gitarre sicher in dem Shop gekauft, der mit W beginnt. Da sind neben B-Ware meiner Erfahrung nach auch Garantiefälle mit dabei. Man hat mir mal eine Na76 mit gerissenen Verstärkungsleisten verkauft. Das könnte auch die Ursache für dein Deckenproblem sein. Grundsätzlich: Wenn sich die Decke hochwölbt, dann bedeutet das, dass die Saitenkräfte nicht auf die Beleistung sondern auf die Decke einwirken. Eine Decke die unter Zug steht kann nicht frei schwingen, was dem Klang sehr abträglich ist. Das was auf den Bildern zu sehen ist, ist eindeutig für eine neue Gitare nicht normal, selbst meine beiden Oldies sehen nach über 30 Jahren wesentlich besser aus. Was Du machst ist deine Entscheidung, die meinige wäre: Back to the Shop.

Gruß LS

 

[rancid]

Grundsätzlich: Wenn sich die Decke hochwölbt, dann bedeutet das, dass die Saitenkräfte nicht auf die Beleistung sondern auf die Decke einwirken. Eine Decke die unter Zug steht kann nicht frei schwingen, was dem Klang sehr abträglich ist.

Das kann man so auch nicht sagen. Die Beleistung (und der Steg) ist ja mit der Decke fest verleimt. Somit wirkt der Saitenzug natürlich immer auch auf die Decke.

Die Beleistung sorgt eher für eine Stabilisierung der Decke, und natürlich hat sie Einfluss auf die Klangentfaltung.

Gruß,
Matthias

 

[Richelle]

Nach außen gewölbte massive Decken bei Akustikgitarren sind normal, wenn sie der Hersteller so baut (z.B. Lakewood, Taylor, ect.) und die Stärke der Wölbung ändert sich mit der relativen Luftfeuchtigkeit der Atmosphäre (hohe relative Luftfeuchtigkeit - stärkere Wölbung; niedrige rel. Luftfeuchtigkeit - geringere Wölbung).

Und natürlich ziehen die Saiten an der Decke samt Beleistung und stärkere Saiten bewirken eine leichte Verstärkung der Wölbung.

Also ich würde auf 012-054 Saitensatz wechseln und beim Wechsel durchs Schall-Loch die Beleistung inspizieren - falls da nichts gerissen oder locker ist und die Saitenlage und der Halsradius mit den 012er Saiten auch in Ordnung ist würde ich mir keine negativen Gedanken mehr darüber machen.

Eigentlich sollten 013er Saiten auch kein Problem darstellen (falls die Saitenlage mit denen auch in Ordnung ist).
Natürlich weiß ich nicht, wie die Stagg NA 30 gebaut wird (mit einer mehr oder wenigen starken Wölbung oder ohne) und deswegen solltest Du der Sache schon nachgehen.

 

[OnkelDobby]

Hallo, ihr lieben, da will ich nochmal in die Diskussion einsteigen! Als erstes, vor mir an der Wand hängt eine Redwood J-3, ich weiss also, dass es absichtlich gewölbte Decken gibt.
Zweitens hab ich auch schon mal eine Na30 ersteigert und deren Decke war ziemlich plan.
Wenn die Decke einer Gitarre ohne dass es der Gitarrenbauer vorgesehen hat so
hochgewölbt ist wie es die Bilder von Hans007 zeigen, dann ist schlicht und ergreifend
was kaputt! Der Shop aus dem das Ding wohl stammt, hat mir mal eine Na76 verkauft deren Decke noch schlimmer aussah. Wenn man durch das Schalloch guckte, Konnte man sehen, daß die Deckenleisten unterhalb der Schicht aus Knochenleim längs gerissen waren. Shit happens. Ich hab das Schrotteil auch mal angespielt, einfach nur flach. Natürlich hängt in einer Gitarre, so wie im richtigen Leben, alles zusammen, aber letztendlich hat das alles etwas mit dem Begriff der Statik zu tun. Schaut man sich mal die Beleistungsmuster an, dann kreuzen sich die massivsten Leisten immer unterhalb der Brücke, um die Kräfte des Saitenzuges als Zug- und Druckkräfte (x-Form) in Richtung auf die stabile Zarge abzuleiten. Die Decke ist zwar mit den Leisten verbunden, sie nimmt aber im Idealfall kaum Kräfte auf, sie wäre auch garnicht dazu in der Lage. Natürlich verformt sich Holz unter Belastung, aber was die Bilder zeigen ist definitiv außerhalb des grünen Bereichs. Letztendlich steht hier die Frage im Raum ob Hans007 die Gitarre behalten soll. Meine Meinung: Solange hier keiner aufsteht und sagt"Die Decke meiner Lieblingsgitarre sieht genauso aus und sie hat einen genialen Sound", kann der Rat nur lauten: weg damit!!

entschuldigt bitte den wenig diplomatischen Ton

euer LS

 

[Piano-Gregor]

danke für die bisherigen Antworten.

Ich habe mal alle Saiten über Nacht gelockert, aber eine Wölbung war immer noch vorhanden. Ich habe die Gitarre bei ebay ersteigert (ihr kennt bestimmt schon den Raubtiershop^^) es sind ja B-Waren, ich bin Anfänger und hab "noch" keinen hohen Anspruch was Gitarrenqualität angeht, aber wenn diese Wölbung so bleiben würde und ich problemlos über längere Zeit (paar Jahre) damit üben/spielen kann, dann würde ich damit zufrieden sein. Aber wenn mann draus schließen kann das es ziemlich unnormal ist und mir die decke demnächst abreißt oder ähnliches dann sollt ich sie lieber zurückschicken ;-)

 

[OnkelDobby]

Was hab ich heute für eine Mist verzapft !!

Ich hab eben mal ein gerades Stück Holz genommen und bin damit über die Decken meiner eigenen Gitarren gegangen. Ich hätte das vorher nicht geglaubt, aber es sieht genauso aus, wie auf den Bildern von Hans007. Viel Lärm um nichts und ich hab mich gründlichst blamiert.

 

[Piano-Gregor]

Ist aber schon eine ziemliche Wölbung, wie man auf dem Bild mit dem Lineal sieht.

Ich hab auch einige von den Teilen gekauft und da ist mir so eine Wölbung nicht aufgefallen. Allerdings waren da auch nirgends 13er drauf, ich glaub noch nichtmal 12er...

Frage:
ist die Saitenlage ok?
ist die Gitarre einigermaßen bundrein am 12. Bund?
wenn beides der Fall ist: Laufen die Saiten in einem ordentlichen Winkel über die Stegeinlage oder ist es da ziemlich flach?

Grüße

zur Saitenlage: also ich denke ich messe einfach wieviel mm die Saiten über dem halsende sind: ca. 7-8 mm, und wenn ich den 1. und den 12. Bund drücke liegen sie fast ganz auf glaub am 5. und 7. Bund bleibt am "meisten" platz
Bundrein: wenn ich mit dem Stimmgerät die Saiten am 12. Bund einzeln anschlag ergibt es laut Stimmgerät etwa die gleichen töne wie beim freien anschlag
ordentlicher Winkel über Stegeinlage:
hmm naja ich Fotografiers mal^^: http://www.pictureupload.de/Gitarrendecke-gid25372.html

und noch was: also ohne diesen geraden Gegenstand ist es ja kaum zu sehen, vll. ist es ja normal, nur wenn man es so überprüft sieht es vll. nur schlimmer aus als es ist.^^ ka

 

[rancid]

zur Saitenlage: also ich denke ich messe einfach wieviel mm die Saiten über dem halsende sind: ca. 7-8 mm, und wenn ich den 1. und den 12. Bund drücke liegen sie fast ganz auf glaub am 5. und 7. Bund bleibt am "meisten" platz

Messe mal bitte zwischen den beiden E-Saiten und dem 12. Bundstäbchen. Das sollten von Unterseite der Saite bis Oberseite des Bundstäbchens nicht deutlich mehr als 4mm bei der tiefen und 3mm bei der hohen E-Saite sein.
Besser wären 3,5 bzw. 2,5mm.

Gruß,
Matthias

 

[Piano-Gregor]

also bei der dünnen e-Saite am 12. Bundstäbechen liegt der Abstand zwischen 2-3 mm (mehr Richtung 3 würd ich sagen) und bei der tiefen E-Saite sind es ca 3 mm vll ganz ganz bisschen mehr^^

 

[rancid]

Na das hört sich doch gut an. Eingestellt werden muss da jedenfalls nichts.

Gruß,
Matthias

 

[Westerly RI]

Die Saiten laufen auch ok über die Stegeinlage.
Bundreinheit ok und Saitelage ok --> alles bestens.

Ich würde trotzdem mal 12er Saiten draufmachen (waren da wirklich 13er drauf?). Ich denke mit 13ern ist die Gitarre "überfordert", wird mit 12ern/11ern besser klingen.

Grüße, Kai

 

[Piano-Gregor]

habe mich per email schon an den Raubtiershop gewendet und auch den link zu den bilder eingefügt, habe am nächsten tag einfach ne email für Reklamation bekommen. Also hab ich die heute schon zur Post gebracht ;-) naja vll. ersteigere ich eine bessere das nächste mal^^


danke für eure Hilfe

 

[räänz]

du kannst dir die aktuelle gitarre und bass kaufen da steht ne doppelseite über deckenwölbung drinnen bzw wie holz arbeitet

soll jetzt keine werbung für g&b sein

 

[Akquarius]

soll jetzt keine werbung für g&b sein

damit hätte ich kein problem

 

[dieter4]

Ich würde trotzdem mal 12er Saiten draufmachen ...
Grüße, Kai

Oder sogar 10er. Nicht nur wegen der Decke.
Hatte früher Martin 80/20 bronze "light" (.012-.054), jetzt aber "extra light" (.010-.047) und bleibe da auch erstmal bei.

 

[ÆLOU]

Hallo Forum,
Auch wenn diese Diskussion schon etwas älter ist hoffe ich hier trotzdem mal iwie Rat zu finden Ich spiele eine Fender sonoran, Baujahr 2012. Habe letztens festgestellt dass die Decke ebenfalls erschreckend stark gewölbt ist. Gemessen liegt die Mitte am steg etwa 5mm höher als die Ränder. Ich habe schön hoch und runter gelesen, aber wusste nicht ganz konkret was davon auf meine zutrifft. Die gute war vorher mit nem 12 Satz bestückt und ich habe vor einem halben Jahr den Sprung auf 13 gewagt und bin damit super glücklich. Klanglich hat sie damit echt gewonnen und macht immer noch eine super Figur. Seitenlage und bundreinheit top. Und deshalb wollte ich sie noch etwas spielen, mache mir jetzt aber sorgen, wie langlebig sie damit ist. Beeinträchtigt ist sie bisher definitiv nicht aber wenn ihr meint damit lebt sie nur noch eins, zwei Jahre...
Kann mir da jmd helfen
Vielen Dank

 

[saitentsauber]

Meine Suchmaschine findet einen Post, wonach diese Gitarre mit Custom Light Saiten der Firma D'Addario ausgeliefert wird. Das sind m.W. 11er. Wie groß der Unterschied bei der Zugkraft gegenüber 13ern ist, lässt sich hier nachsehen.