Ideentoeter
Registrierter Benutzer
Tja,
da ich gerade Zeit und Lust hab, dacht ich mir, schreib ich einfach mal ein Review zu der seit einiger Zeit in meinem Besitz befindlichen Dean Vendetta 4.0 mit licensed Floyd Rose.
Dem ein oder anderen mag der Name Dean was sagen, ich hab damit fast ausschließlich diese hässligen X-Formen verbunden (Achtung: subjektiv!). Hätte deswegen nie gedacht, dass ich mal eine Dean mein eigen nennen würde.
Vorgeschichte
Es wurde Zeit für was neues. Mit meiner Schecter Omen 6 war ich soweit ganz zufrieden (super Teil für den Preis), allerdings hab ich immer den Hintergedanken gehabt "Das muss doch auch noch besser gehn."
Nach qualvoller Zeit der Recherche bin ich dann zunächst wieder bei Schecter gelandet, diesesmal die C1-Plus. An sich auch eine schöne Gitarre, aber bei mir ist da, wie ich so schön sage "nichts passiert". Das Ding spielte sich, hat geklungen (und das auch nicht schlecht), aber irgendwie war kein Zauber da. Fand ich relativ charakterlos (wieder ganz subjektiv gesehen). Also wieder zurückgeschickt (an dieser Stelle oute ich mich: Ja, ich bestell den Kram meißtens ungetestet bei einem großen Musikhaus, dessen Name mir gerade nicht einfällt, da die Läden hier meißt die Sachen meines Interesses nicht vorrätig haben. Zudem finde ich, dass in meinem bevorzugten Stammladen alles scheiße klingt, weiß nicht, woran das liegt. Ich brauch halt die heimische Athmossphäre, um mir ein Urteil bilden zu können) und weitergesucht. Die nächste war dann eine LTD Eclipse 400VC. Auch sehr schick, aber ich musste zum zweiten mal feststellen, dass mir Paula-Typen einfach nicht liegen. Nicht, das ich die Form hässlich fände oder gleiches, aber ich spielerisch komm ich mit der Form nicht zurecht. Insgesamt aber ebenfalls ein sehr schönes Teil, zwar ein bisschen hinkendes Attack, aber sehr schöner Clean-Klang und verzerrt sehr wuchtig. Aber es hätte nicht sein sollen.
Also weiterrecherchiert, was gibt es denn noch so? Dean? Urghs, diese komischen Formen, die doch immer von diesem komischen Glatzkopf gespielt wurden. ... Ach, die haben ja auch normalere Formen? Uh, die gefällt mir, die nehm ich...
Soviel zum Selbstgespräch. Lange überlegt hab ich allerdings wegen des licensed Floyd Rose. Da ich so ein Teil nie besessen habe und auch keine Ahnung hab, wofür ichs brauchen kann, wollt ich eigentlich lieber eine Klampfe ohne. Aber was solls, halt mal ausprobieren und schon vorab hier ne Menge Threads über das richtige Einstellen solcher Systeme verschlungen...
Ich war irgendwie darauf bedacht, das bestmögliche für mein Geld zu bekommen, oder, zumindest subjektiv, das bestmögliche für meinen Anspruch, die eigentlich recht einfach waren: Geeignet für Clean und von Hardrock bis mehr. Und das packt sowieso jede Gitarre mit Humbuckern, oder?
Spezifikationen
Body: Mahagony, Ahorndecke mit Furnier
Hals: Mahagony
Konstruktion: Eingeleimt (und nicht "Neckthrough", wie es bei einigen Anbietern und sogar Dean steht. Ich hab mich da beim Dean-Beauftragtem hier im Board erkundigt, da ist wohl irgendwann irgendwo mal ein Fehler passiert.)
Tonabnehmer: Dean USA (keine DiMarzio Super Distortion, die werden bei den neueren Modellen nichtmehr verbaut. Macht aber nichts, die Dean klingen echt geil, dazu später)
Brücke: Licensed Floyd Rose (wobei hier wohl auch gilt: Licensed ist nicht gleich licensed, keine Ahnung, wo dieses hier herkommt, wahrscheinlich ebenfalls aus Korea, wie die Klampfe selbst)
Verarbeitung
Ich schau eigentlich sehr genau hin, aber bei diesem Model ist mir nichts schlecht aufgestoßen (nicht so bei den anderen beiden, gerade die Schecter war leider relativ schlampig verarbeitet). Dazu muss ich noch sagen, dass ich bisher keine Gitarre hatte, die ich nicht auf meine Bedürfnisse einstellen musste, nachdem ich sie aus dem Karton genommen hab.
And Guess what? Das war bei der Dean nicht der Fall. Rausgenommen, gezockt, "Hm, fühlt sich gut an, flache Saitenlage, Trem steht paralell zum Korpus, Hals schaut gut aus...mh, wie jetzt? Nichtmehr dran rumschrauben? Schade." So in etwa. Spricht sehr für Dean, am Musikhaus (dessen Namen ich vergessen habe ) lags sicher nicht, die stellen garantiert nichts ein. Straight out of the box super eingestellt. Und bis heute nichts dran verändert...ach, halt, das ist gelogen. Die Saiten waren schon ziemlich alt, also zack, neue rauf. Danach musste ich aber das Trem etwas nachjustieren, da die neuen wohl einen stärkeren Zug haben. Leider war das Krallenblech schon bis zum Abnschlag in den Korpus geschraubt. Macht nichts, einfach eine weitere Feder eingehangen und das ganze bisschen rausgeschraubt, dann wieder eingestellt, fertich. (Hätte nicht gedacht, dass das mit den Floyd Rose Dinger doch so relativ simpel ist).
Sehr schon auch, dass der Korpus ein Naturbinding hat, also man sieht die ca. 5mm dicke Ahorndecke am Rand. Oben drauf ist dann wahrscheinlich ein Furnier, dennoch bemerkenswert, die anderen beiden Gitten hatten sowas nicht (nagut, ist auch Geschmackssache, allerdings konnte man sich bei den anderen beiden so auch nicht sicher sein, ob überhaupt eine Decke drauf ist [wobei ich den klanglichen Einfluß jetzt weder bejaen, noch beneinen kann, hab keine Ahnung ob ne 5mm Decke was zum Klang beiträgt und ist mir eigentlich auch wurscht).
Sound
Hierrauf möchte ich nur wenig eingehen, da das Ganze meiner Meinung nach eben sehr subjektiv ist, und ich Sätze wie "Mit dem Halshumbucker kriegt man einen sahnigen Leadsound" oder "Ist geeignet für Rock/Pop/Metal/Indische Folklore" nicht ausstehen kann. Die meißten Gitarren sind meiner Meinung nach eh für fast alle Stile zu gebrauchen. Den gröbsten Unterschied würde ich noch zwischen SC und HB machen, den Rest hat dann jeder selbst zu verantworten.
Trocken klingt sie sehr süßlich und holzig. Hier schnarrt erstaunlicherweise nichts. Sehr löbliche Bundabrichtung.
Am Verstärker ist der Neckhumbucker für mich das Highlight, der bis jetzt geilste, den ich je gespielt hab. Er klingt für einen Neckhumbucker erstaunlich mittig, mit ner gehörigen Portion Bass dazu. Er hat ein schönes, fast schon klavierartiges Timbre. Hier machts wirklich Spaß, auch verzerrtere Rythmusriffs zu bringen, da matscht nichts. Der Steghumbucker dagegen ist natürlich "aggressiver" (buaaah) und schön mittig. Insgesamt sind beide sehr ausgewogen und homogen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass der Neckhumbucker der gleiche wie der am Steg ist und deswegen so klingt, wie er klingt, dass ist aber nur soein Gefühl, jedenfalls bringt der schon eine deutlich eigene Note mit, wie ich finde. Beide haben einen höheren Output, würde ich sagen, da es relativ schwer wird, komplett clean zu werden. Man hat immer (wenn man offene Akkorde spielt und ordentlich zulangt) diesen leicht angecrunchten flair. Gefällt mir sehr gut.
Was gibt es noch zu sagen? Ahja, das Tremolo ist schon ne tolle Sache, aber mir würde es auch nicht fehlen, wenn es nicht da wäre. Ist schon ne tolle Modulationsmöglichkeit, aber für mich eben Spielerei, da ich es nicht wirklich sinnvoll im Kontext einsetzen könnte und nicht wüsste, wie, ausser, an "Endpunkten" eines Riffs oder so den Sound "abstürzen" zu lassen oder mal bei Singlenotes ein "Aufschrei" mit einzufügen. Oder natürlich, wofür es eigentlich gedacht war, einfach mal ein seichtes Vibrato auf nen Akkord legen.
Soundfiles könnte ich theoretisch machen, aber
1. Wird die Aufnahme hier irgendwie verhunzt, das Multi direkt am PC ist leider keine so gute Recordingmöglichkeit Es macht den Sound viel zu platt.
2. Bin ich ein zu schlechter Spieler
Falls sonst noch jemand spezifische Fragen zu etwas hat, was ich jetzt vergessen haben sollte, kann er's ja gerne hier anbringen. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
da ich gerade Zeit und Lust hab, dacht ich mir, schreib ich einfach mal ein Review zu der seit einiger Zeit in meinem Besitz befindlichen Dean Vendetta 4.0 mit licensed Floyd Rose.
Dem ein oder anderen mag der Name Dean was sagen, ich hab damit fast ausschließlich diese hässligen X-Formen verbunden (Achtung: subjektiv!). Hätte deswegen nie gedacht, dass ich mal eine Dean mein eigen nennen würde.
Vorgeschichte
Es wurde Zeit für was neues. Mit meiner Schecter Omen 6 war ich soweit ganz zufrieden (super Teil für den Preis), allerdings hab ich immer den Hintergedanken gehabt "Das muss doch auch noch besser gehn."
Nach qualvoller Zeit der Recherche bin ich dann zunächst wieder bei Schecter gelandet, diesesmal die C1-Plus. An sich auch eine schöne Gitarre, aber bei mir ist da, wie ich so schön sage "nichts passiert". Das Ding spielte sich, hat geklungen (und das auch nicht schlecht), aber irgendwie war kein Zauber da. Fand ich relativ charakterlos (wieder ganz subjektiv gesehen). Also wieder zurückgeschickt (an dieser Stelle oute ich mich: Ja, ich bestell den Kram meißtens ungetestet bei einem großen Musikhaus, dessen Name mir gerade nicht einfällt, da die Läden hier meißt die Sachen meines Interesses nicht vorrätig haben. Zudem finde ich, dass in meinem bevorzugten Stammladen alles scheiße klingt, weiß nicht, woran das liegt. Ich brauch halt die heimische Athmossphäre, um mir ein Urteil bilden zu können) und weitergesucht. Die nächste war dann eine LTD Eclipse 400VC. Auch sehr schick, aber ich musste zum zweiten mal feststellen, dass mir Paula-Typen einfach nicht liegen. Nicht, das ich die Form hässlich fände oder gleiches, aber ich spielerisch komm ich mit der Form nicht zurecht. Insgesamt aber ebenfalls ein sehr schönes Teil, zwar ein bisschen hinkendes Attack, aber sehr schöner Clean-Klang und verzerrt sehr wuchtig. Aber es hätte nicht sein sollen.
Also weiterrecherchiert, was gibt es denn noch so? Dean? Urghs, diese komischen Formen, die doch immer von diesem komischen Glatzkopf gespielt wurden. ... Ach, die haben ja auch normalere Formen? Uh, die gefällt mir, die nehm ich...
Soviel zum Selbstgespräch. Lange überlegt hab ich allerdings wegen des licensed Floyd Rose. Da ich so ein Teil nie besessen habe und auch keine Ahnung hab, wofür ichs brauchen kann, wollt ich eigentlich lieber eine Klampfe ohne. Aber was solls, halt mal ausprobieren und schon vorab hier ne Menge Threads über das richtige Einstellen solcher Systeme verschlungen...
Ich war irgendwie darauf bedacht, das bestmögliche für mein Geld zu bekommen, oder, zumindest subjektiv, das bestmögliche für meinen Anspruch, die eigentlich recht einfach waren: Geeignet für Clean und von Hardrock bis mehr. Und das packt sowieso jede Gitarre mit Humbuckern, oder?
Spezifikationen
Body: Mahagony, Ahorndecke mit Furnier
Hals: Mahagony
Konstruktion: Eingeleimt (und nicht "Neckthrough", wie es bei einigen Anbietern und sogar Dean steht. Ich hab mich da beim Dean-Beauftragtem hier im Board erkundigt, da ist wohl irgendwann irgendwo mal ein Fehler passiert.)
Tonabnehmer: Dean USA (keine DiMarzio Super Distortion, die werden bei den neueren Modellen nichtmehr verbaut. Macht aber nichts, die Dean klingen echt geil, dazu später)
Brücke: Licensed Floyd Rose (wobei hier wohl auch gilt: Licensed ist nicht gleich licensed, keine Ahnung, wo dieses hier herkommt, wahrscheinlich ebenfalls aus Korea, wie die Klampfe selbst)
Verarbeitung
Ich schau eigentlich sehr genau hin, aber bei diesem Model ist mir nichts schlecht aufgestoßen (nicht so bei den anderen beiden, gerade die Schecter war leider relativ schlampig verarbeitet). Dazu muss ich noch sagen, dass ich bisher keine Gitarre hatte, die ich nicht auf meine Bedürfnisse einstellen musste, nachdem ich sie aus dem Karton genommen hab.
And Guess what? Das war bei der Dean nicht der Fall. Rausgenommen, gezockt, "Hm, fühlt sich gut an, flache Saitenlage, Trem steht paralell zum Korpus, Hals schaut gut aus...mh, wie jetzt? Nichtmehr dran rumschrauben? Schade." So in etwa. Spricht sehr für Dean, am Musikhaus (dessen Namen ich vergessen habe ) lags sicher nicht, die stellen garantiert nichts ein. Straight out of the box super eingestellt. Und bis heute nichts dran verändert...ach, halt, das ist gelogen. Die Saiten waren schon ziemlich alt, also zack, neue rauf. Danach musste ich aber das Trem etwas nachjustieren, da die neuen wohl einen stärkeren Zug haben. Leider war das Krallenblech schon bis zum Abnschlag in den Korpus geschraubt. Macht nichts, einfach eine weitere Feder eingehangen und das ganze bisschen rausgeschraubt, dann wieder eingestellt, fertich. (Hätte nicht gedacht, dass das mit den Floyd Rose Dinger doch so relativ simpel ist).
Sehr schon auch, dass der Korpus ein Naturbinding hat, also man sieht die ca. 5mm dicke Ahorndecke am Rand. Oben drauf ist dann wahrscheinlich ein Furnier, dennoch bemerkenswert, die anderen beiden Gitten hatten sowas nicht (nagut, ist auch Geschmackssache, allerdings konnte man sich bei den anderen beiden so auch nicht sicher sein, ob überhaupt eine Decke drauf ist [wobei ich den klanglichen Einfluß jetzt weder bejaen, noch beneinen kann, hab keine Ahnung ob ne 5mm Decke was zum Klang beiträgt und ist mir eigentlich auch wurscht).
Sound
Hierrauf möchte ich nur wenig eingehen, da das Ganze meiner Meinung nach eben sehr subjektiv ist, und ich Sätze wie "Mit dem Halshumbucker kriegt man einen sahnigen Leadsound" oder "Ist geeignet für Rock/Pop/Metal/Indische Folklore" nicht ausstehen kann. Die meißten Gitarren sind meiner Meinung nach eh für fast alle Stile zu gebrauchen. Den gröbsten Unterschied würde ich noch zwischen SC und HB machen, den Rest hat dann jeder selbst zu verantworten.
Trocken klingt sie sehr süßlich und holzig. Hier schnarrt erstaunlicherweise nichts. Sehr löbliche Bundabrichtung.
Am Verstärker ist der Neckhumbucker für mich das Highlight, der bis jetzt geilste, den ich je gespielt hab. Er klingt für einen Neckhumbucker erstaunlich mittig, mit ner gehörigen Portion Bass dazu. Er hat ein schönes, fast schon klavierartiges Timbre. Hier machts wirklich Spaß, auch verzerrtere Rythmusriffs zu bringen, da matscht nichts. Der Steghumbucker dagegen ist natürlich "aggressiver" (buaaah) und schön mittig. Insgesamt sind beide sehr ausgewogen und homogen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass der Neckhumbucker der gleiche wie der am Steg ist und deswegen so klingt, wie er klingt, dass ist aber nur soein Gefühl, jedenfalls bringt der schon eine deutlich eigene Note mit, wie ich finde. Beide haben einen höheren Output, würde ich sagen, da es relativ schwer wird, komplett clean zu werden. Man hat immer (wenn man offene Akkorde spielt und ordentlich zulangt) diesen leicht angecrunchten flair. Gefällt mir sehr gut.
Was gibt es noch zu sagen? Ahja, das Tremolo ist schon ne tolle Sache, aber mir würde es auch nicht fehlen, wenn es nicht da wäre. Ist schon ne tolle Modulationsmöglichkeit, aber für mich eben Spielerei, da ich es nicht wirklich sinnvoll im Kontext einsetzen könnte und nicht wüsste, wie, ausser, an "Endpunkten" eines Riffs oder so den Sound "abstürzen" zu lassen oder mal bei Singlenotes ein "Aufschrei" mit einzufügen. Oder natürlich, wofür es eigentlich gedacht war, einfach mal ein seichtes Vibrato auf nen Akkord legen.
Soundfiles könnte ich theoretisch machen, aber
1. Wird die Aufnahme hier irgendwie verhunzt, das Multi direkt am PC ist leider keine so gute Recordingmöglichkeit Es macht den Sound viel zu platt.
2. Bin ich ein zu schlechter Spieler
Falls sonst noch jemand spezifische Fragen zu etwas hat, was ich jetzt vergessen haben sollte, kann er's ja gerne hier anbringen. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
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