[Effekt] Danelectro DE1 Danecho

  • Ersteller morpheusz
  • Erstellt am
M
morpheusz
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.12.15
Registriert
25.12.06
Beiträge
1.053
Kekse
1.237
Hallo Freunde,

im Folgenden möchte ich euch einen kleinen Bericht über ein relativ preiswertes Delay als Alternative zu großen und teilweise überteuerten Klassikern wie z.B. von Boss schreiben:

Der Grund für den Testkauf war, dass mein DD-3 mir erstens mit 800ms nicht genug Headroom hatte und es zweitens einfach extrem steril klang, was ich zwar anfangs so wollte, es mir dann aber doch recht schnell auf die Nerven ging. Ich muss dazusagen, dass ich meine Effekte andauernd durchwechsle, demnach auch schon einige Delays hatte, die mir alle aus irgendeinem Grund wieder nicht gefallen haben. Einige Beispiele: Ibanez DL10 hatte guten Klang aber zu kurze Delayzeit, Line 6 Echopark hatte zu viele Funktionen usw...

Nun also Danecho. Zuerst mal die technischen Daten:
Was fällt einem ein, wenn man an Danelectro denkt? Richtig, knallbunte Farben, eigenwillige und Pedalboard-feindliche Formen und ganz viel Plastik zu billigen Preisen. Das mit der Form trifft auch in diesem Fall zu, das Danecho ist für ein, ich nenne es mal Standardgrößenpedal, riesig, sauschwer und sieht aus wie ein amerikanisches Oversized-Auto. Das gute daran: Das Gehäuse (Gusseisen oä.) ist wirklich nicht kaputtzukriegen, bei Boss täte man sich dabei wahrscheinlich noch leichter. Leider wurden in Sachen Stabilität die Potis scheinbar etwas vernachlässigt, das Bedienfeld ist zwar immer noch recht ordentlich verbaut, allerdings aus Plastik und recht ungeschützt gelegen. Bei einem unvorsichtigen, heftigen Tritt mit Stiefeln könnte hier ein kleines Unglück pasieren. Naja, ich bin sowieso nicht so der Typ für solche Pedalmisshandlungen, habe aber auch schon bessere Konzepte in Sachen Konstruktion gesehen.

Bleiben wir beim Bedienfeld, sprechen wir aber mal über den Aufbau. Nicht gerade schlecht bestückt kommt das Danecho mit vier Potis und einem 2-way Switch daher:
Mix, Speed und Repeats muss man denke ich jetzt nicht weiter erklären, wohl aber muss der Switch für ein Umschalten von kurzer auf lange Delayzeit (bis zu 1,2 Sek) erwänt werden, denn eine Amplitude von 0 auf 1200ms mit einem Poti genau einzustellen ist schon eine rechte Frickelei, von daher gute Idee!
Besonders erwähnenswert ist vom Konzept her aber der Hi-Cut Regler, der sich hinter dem vierten Poti verbirgt. Hiermit, so verspricht Danelectro, lässt sich die ganze Bandbreite von sauberen Wiederholungen bis zu dumpfen Analogsounds einstellen.
Interessantes Feature, das mittlerweile mehrere Hersteller wirklich hochwertiger Delays entdeckt haben. Man kann also gespannt sein auf den Praxistest.

Und der ist hier: Meiner Meinung nach hat jedes Delay seinen eigenen Grundsound. Der des Danechos ist auf jeden Fall nicht so kalt wie der des DD-3, was aber ja auch zu erwarten war. Besonders beachten werden wir jetzt einmal den Hi Cut Regler: Auf Mittelstellung werden relativ neutrale Delays produziert, dreht man das Poti auf Vollausschlag, werden die Delays in den Höhen etwas präsenter und vor allem lauter, ein wirklicher klanglicher Unterschied ist aber nicht festzustellen. Unter 12 Uhr tut sich erst einmal gar nichts, bis man die 9-Uhr Stellung erreicht, hier werden die Delays plötzlich extrem dumpf und wenig präsent, beim Spielen kaum mehr wahrzunehmen, was die Stellung für mich unbrauchbar macht.
Also: Nette Idee, nettes Feature, aber im Grunde genommen bei der Wirkung nicht wirklich ein entscheidender Grund für das Danecho. Der Grundklang ist wie gesagt gut, Hi-Cut bewirkt eben nicht viel.
Der Lo-Hi Schalter (Vorsicht, auch wenns so klingt, das hat nichts mit EQ oder Hi-Cut zu tun, sonder mit der Länger der Delays) ist dagegen eine sehr gute Sache: Auf der Lo-Stellung hat man nämlich eine wunderbare Möglichkeit, Slapbacks genau einzustellen.
Bis zu einem gewissen Grade klingen diese auch wirklich nicht schlecht für ein Digital Delay, ab einer bestimmt kurzen Einstellung hört man dann aber doch den digitalen Charakter durch. Nichtsdestotrotz, ein schön runder Klang an sich bei normalen Einstellungen.

Wer also ein ordentliches, nicht zu überfrachtetes das es auch einigen teureren Konkurrenten locker aufnehmen kann, kann sich durchaus mal nach dem Danecho umsehen. Gebraucht sollten 40€ locker drin sein, und das ist doch ein sehr anständiger Preis für ein Delay.
 
Eigenschaft
 
Schönes Review. Ich habe auch einige Danelectro-Effekte und mag sie eigentlich ganz gerne, auch wenn die Materialqualität echt selbst für den Preis eher mies ist (meine Dano-Pedale sind alle aus Vollplastik, und das Batteriefach geht entweder nie auf oder nie wieder ohne Gaffa zu ...). Aber besser es wird beim Gehäuse als beim Sound gespart, finde ich - und der ist oft eigen, aber wenn er passt absolut in Ordnung.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben