[Gitarre] Dean Vendetta 4.0 Tiger Eye

Avion
Avion
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.12.15
Registriert
14.03.07
Beiträge
397
Kekse
1.377
Ort
München
Hallo alle miteinander,
da ich mir nun nach einiger Zeit eine neue Gitarre gekauft habe, wollte ich doch mal ein nettes kleines Review über sie schreiben.
Das einzige Problem ist, dass ich im Moment keine Kamera zur Verfügung hab, aber heut abend schieße ich ein paar Fotos und in den nächsten Tagen kommen dann auch noch Soundbeispiele. Geduld Geduld. =)
Also, bei meiner neuen Gitarre handelt es sich um die

Dean Vendetta 4.0 Tiger Eye

Link: https://www.thomann.de/de/dean_guitars_vendetta_40_tiger_eye.htm

[Allgemeine Daten]


# Neck Through Construction
# Solid Mahogany Body with Quilted Maple Top and Back
# Maple Neck with Rosewood Fingerboard
# Dual Humbuckers
# Tune-O-Matic bridge
# String-through body design
# Classic Dean V Ferrule Pattern
# 24 frets
# 25.5 Scale
# Nickel Hardware
# Pearl Evil Eye Inlay

[Vorgeschichte]


Wie oben erwähnt, ich wollte mir schon seit einiger Zeit eine neue Gitarre kaufen, da ich nun seit fast 2 Jahren auf meiner 89 Euro Tenson spiele und mir das mittlerweile nicht mehr so ganz genügt.
Ich habe mir schon einen Vox AD30VT gekauft, was den Sound verbessert hat, aber wie man immer so schön sagt, das Gitarren-Equipment ist immer nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette.
Also mehr oder weniger ging die Suche schon vor einem halben Jahr los, ich bin ins nächstgelegene größere Gitarrengeschäft und hab mich ein bisschen umgeschaut.
Was mir da vor allem ins Auge fiel, waren die Epiphone Les Paul Std. aufgrund ihres Sounds und eine Mexican Std. Stratocaster von Fender aufgrund der Bespielbarkeit.
Ich hab mir dann auch über ein halbes Jahr lang überlegt, was ich jetzt lieber möchte, da ich sowohl schnelle Lead-Parts in den oberen Bünden spiele als auch n rockigen Sound bevorzuge.
Die Offenbarung kam dann, als ich mir dann ein Budget von 600 Euro zusammengespart habe und in einen verhältnismäßig kleinen Shop in Würzburg gegangen bin.
Neben Epiphone's, Fender's und Ibanez' gabs da nämlich auch ein paar Dean's.
Ich bin ja eig. immer der Typ Mensch gewesen, der mit Dean ein bisschen extravagante Gitarrenformen in Verbindung bringt, aber zwischen ein paar Semi-Hollows versteckte sich im Ständer dann eine wunderschöne Dean in Strat-Form, die auf den Namen Vendetta hörte.
Es gab noch eine Ibanez, die mir ins Auge stach, und eine Fender Lone Star Stratocaster, die mir aufgrund des Seymour Duncan Humbuckers relativ gut gefiel.
Allerdings konnten sich beide nicht wirklich durchsetzen, da die Ibanez ein zufallsmäßig funktioniert hat (oder eben meistens nicht) und die Fender nicht meinen Soundvorstellungen entsprach.
Alle Gitarren wurden über einen Marshall JCM 2000 401er getestet.

[Verarbeitung]

Was mir schon beim Testen im Laden damals sehr gut an der Vendetta gefiel -
man weiß, dass sie aus Korea stammt (weil es hinten auf der Rückseite der Kopfplatte steht), aber man geht davon aus, dass es zumindest auch Japan sein könnte, wenn man sich die Verarbeitung ansieht.
Keine Bundprobleme, kein Kratzen der Poti's, keine Lackierungsfehler.
Das Einzige, was ein bisschen auffällt, nach dem 24ten Bund hat das Griffbrett-Binding zwei minimale Fehler (die man aber sowieso nicht sieht, weil kein Mensch jemals auf diese Stelle schauen würde - aber heut abend mach ich Fotos davon), am oberen Horn ist das Binding ein wenig verwackelt, aber auch nicht auffallend und die Dots auf dem Binding sind nicht alle in einer kerzengeraden Linie gesetzt worden.
Aber nichts, was mich wirklich stören würde.
Zum PU-Schalter, der bei der Ibanez anscheinend wohl einen Wackelkontakt hatte - wenn man die beiden einzelnen PU's anwählt, sitzt er fest, ohne das er wackelt. Wenn man ihn in der Mittel-Position lässt, kann man ein wenig an ihm rumwackeln, aber deswegen wurd er ja auch gemacht, damit man ihn bewegen kann. Ne? =)
Die Mechaniken sind von Grover, halten die Stimmung auch nach Tagen, als Standard-Saiten wurde ihr schon vom Laden ein Satz 9er Ernie Balls spendiert.
Ich warte noch, bis die abgenutzt sind, dann kommen 10er Ernie Balls drauf (subjektives Spielgefühl).
Der Hals ist schön dünn und in einem eher flachen D-Profil (was die Gitarre für mich zu einem Art Zwischending von Les Paul und Strat werden lässt), Legatoläufe sind kein Problem.
Alle Bünde sind bis zum 24ten super erreichbar, keine Dead-Spots.
Was mir im Vergleich zu meiner alten Gitarre gut gefällt, der Hals ist lackiert.
Manch einer mag es vllt. nicht, aber das gibt so ein schönes Gefühl, wenn man am Hals entlangrutscht. Kein Quietschen, optimaler Komfort. Für mich zumindest. ^^
Ansonsten wäre zu diesem Punkt denke ich alles gesagt und wir kommen zum Klang.

[Klang]

[Ohne Verstärker]

Wenn man diese Gitarre auf dem Schoß hat, merkt man schon, dass sie sich richtig schön anschmiegt (Strat-Form sei Dank) und es lädt richtig dazu ein, Akkorde zu spielen.
Das Klangbild ist sehr ausgewogen und klingt auch relativ lange, da trägt der Mahagoni-Korpus und der durchgehende Hals dazu bei.
Ich weiß zwar nichts mit Begriffen wie "brillante Höhen" und dergleichen anzufangen, aber ich kann sagen, dass man bereits beim unverstärkten Spielen so etwas wie einen schneidenden Klang bemerkt.
Müssen wohl die Höhen sein, was ich schon so von anderen Gitarren mitbekommen hab, es klingt aber nicht zu drahtig wie bei einer richtigen Strat, sondern immer noch schön voll.
Beim Spielen vom Single-Notes ist der Klang schön differenziert, da vermischt sich nix und jeder Ton ist schön hörbar, auch bei 16tel.
Allgemein ist der Korpus zwar nicht so, dass er so schwingt bei einer Les Paul, aber je nach Anschlagstärke ergibt sich ein angenehmes Vibrieren.

[Mit Verstärker]

[Clean]

An den Verstärker angestöpselt und schon zeigt sich, dass wir es hier mit einer Vollblutselektrischen zu tun haben (wär ja auch schlimm wenn nicht, ne).
Über den Neck-PU lassen sich warme Klänge erzeugen, beinahe erinnert das schon ein wenig an Bebop-Jazz. Ansonsten super für Blues, Soli und dergleichen.
Ausgeglichen mit einem schönen Anteil an Mitten und Bässen, die Höhen sind da eher weniger zu hören.
In der Mittelposition nehmen die Höhen zu und die Mitten ein wenig ab.
Ideal für Akkordarbeit, für Funk allerdings ein wenig ungeeignet, fürchte ich. Da wäre die Strat dann wohl die bessere Wahl.
In der Stegposition merkt man dann schon das erste aggressivere Klangverhalten der Vendetta. Es wird eindeutig bissiger und härter, die Höhen und Mitten nehmen gegenüber dem Neck-PU zu.

[Verzerrt]

Wir bleiben gleich mal beim Steg-PU und woah, wie geht das ab.
Man merkt gleich, dass man die Gitarre nicht für Indie-Sounds benutzen sollte, sondern dass da ein richtig böser Bube dahintersteckt.
Saftige Crunch-Sounds bis Metalbrett ist alles möglich.
Nur für übertriebenes Highgain sind die PU's eher ungeeignet.
Metallica und dergleichen lässt sich aber locker realisieren. Es müssen eben nicht immer EMG's sein. ;)
In der Mittelposition hat man mit einem geringen Gain-Anteil einen Sound, den ich für Lieder alla Purple Haze benutzen würde.
Zu viel sollte man da nicht reinstecken, ich finde den Sound ein wenig komisch, später lade ich wie gesagt Sound-Beispiele dazu hoch. Einige mögen das vllt. dann gerade.
Ist halt ein wenig eigen.
In der Neck-Position hat man dann saftige Lead-Sounds, gemischt mit Delay und vllt. ein wenig Chorus ergeben sich Möglichkeiten für die legendären Soli alla Sweet Child O Mine, teilweise sogar mit genug Gain für Kirk's Solo von Master Of Puppets.

[Fazit]

Die UVP für die Gitarre ist 594 Euro, ich hab 520 bezahlt im Laden und eigentlich wäre sie noch weitaus mehr wert.
Eine semi-professionelle Gitarre für den Leadgitarristen, der sich nicht zwischen Strat und Les Paul entscheiden kann, und zusätzlich noch gern dreckige Sounds mag.
Ich bin froh, dass ich sie gekauft habe und hoffe, dass ich euch ein wenig durch dieses Review weiterhelfen konnte.
Fotos folgen heute abend, Sound-Beispiele die nächsten Tage.

Grüße
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gitarren aus Korea haben in der Regel schon seit den 90er eine sehr gute Qualität. Auch deutsche Firmen wie Hohner, liesen u.a. bei Vester in Korea fertigen. Aber auch hier bestimmt der Preis natürlich die Qualität. Wobei die Billiggitarren jetzt in der Regel nicht mehr aus Korea kommen. Für 500 Euro sollte man aus Korea schon etwas Gutes erwarten können, was Deine Gitarre ja auch beweißt. Ich selbst besitze nur noch Gitarren aus Korea, wie ich grad mit erschrecken feststellen muß, aber die können mit meinen ehemaligen Gitarren Made in Germany (Claim) und Made in Japan (Jackson) auf jeden Fall mithalten. Ich selbst besitze eine Dean Hardtail Select. Die hat bei Tohmann einen UVP von 809,- Euro und kostet dort 679,- Euro. Die Daten unterscheiden sich bis auf die String thru Body Saitenbefestigung kaum von Deiner Vendetta. Bei Deiner scheinen aber andere Tonabnehmer verbaut zu sein. Die der Hardtail gefallen mir persönlich nicht ganz so gut. Klingen zwar klar, sind realativ Feebackresistent, aber soundmäßig überzeugen sie mich nicht richtig. Da hast Du´s also besser getroffen.
Wie schaut´s mit den Bünden aus? Hat die Vendetta Jumbo-Bünde? Die der Hardtail sind relativ breit.
 
Schönes, ehrliches Review *bewert*
Kannst du beim Saitenwechsel mal nachgucken ob die Decke massiv oder ein Furnier ist? Ich tippe ja auf Furnier, aber manchmal wird man bei so günstigen Gitarren echt überrascht.
Weiterhin viel Spaß mit deiner Les Strat! (wie ich diese Gitarrenform gerade getauft habe :D)

MfG
 
Ich tippe da eher auf eine echte Decke. In diesem Preissekment ist das bei koreanischer Herstellung eigentlich schon drin.
 
Ja, könnte gut sein. Wäre vorallem interessant zu wissen da die PRS SE Modelle, welche ja ähnlich aufgebaut sind, nur ein Furnier haben.

MfG
 
So, hier nun die versprochenen Fotos.
Auf die Decke achte ich gerne, wenn du mir sagst, wie man das feststellen kann, hab da nich so die Ahnung.
Danke für die Bewertungen =)

Grüße
 

Anhänge

  • DSC00022.jpg
    DSC00022.jpg
    27,4 KB · Aufrufe: 712
  • DSC00023.jpg
    DSC00023.jpg
    23,4 KB · Aufrufe: 511
  • DSC00024.jpg
    DSC00024.jpg
    33 KB · Aufrufe: 495
  • DSC00025.jpg
    DSC00025.jpg
    40,1 KB · Aufrufe: 508
  • DSC00026.jpg
    DSC00026.jpg
    26,6 KB · Aufrufe: 501
Wenn du einen Saitenwechsel machst, kannst du mal einen der Tonabnehmer raus schrauben, da siehst du dann ob das Deckenholz komplett Hell ist (also massive Ahorn Decke) oder ob nur eine dünne Schicht helles Holz (also 1-3mm) auf dunklem Holz liegt (Furnier). Bin auf jeden Fall begeistert von der Optik, sieht aus wie die Abbildung bei Thomann-Lecker!

MfG
 
Hallole !

Optisch gefällt mir das Teil schon ganz gut.


Muß ich bald mal antesten - der Preis ist interessant.


:D
 
Wenn du einen Saitenwechsel machst, kannst du mal einen der Tonabnehmer raus schrauben, da siehst du dann ob das Deckenholz komplett Hell ist (also massive Ahorn Decke) oder ob nur eine dünne Schicht helles Holz (also 1-3mm) auf dunklem Holz liegt (Furnier). Bin auf jeden Fall begeistert von der Optik, sieht aus wie die Abbildung bei Thomann-Lecker!

MfG

Beim ersten Foto meine ich zu erkenne, dass sie ebenfalls ein Naturbinding hat, also das Binding eigentlich die (wie bei meiner Vendetta mit Floyd Rose) ca. 0,5mm dicke Ahorndecke ist. Ob da aber nockmal ein Furnier für die Optik ist kann ich nicht sagen, vermute fast nicht.

(Übrigens ist mir anhand von Videos aufgefallen, das so ziemliche Jede Dean ab Korea anscheinend ne richtige Decke hat und nicht nur ein Furnier. Was mich im Bezug auf PRS auch gewundert hat. Ebenfalls aus Korea aber nur mit Furnier und dann so teuer? Naja...)
 
(Übrigens ist mir anhand von Videos aufgefallen, das so ziemliche Jede Dean ab Korea anscheinend ne richtige Decke hat und nicht nur ein Furnier. Was mich im Bezug auf PRS auch gewundert hat. Ebenfalls aus Korea aber nur mit Furnier und dann so teuer? Naja...)

Ich denke, dass hier bereits der Name eine Rolle spielt.
 
Es ist auch ein Natur-Binding.
Hatte ich leider oben nicht erwähnt, aber mit dem Finger kann man auf jedenfall den Übergang fühlen und sieht auch nach echtem Holz aus.
Die Soundbeispiele mach ich vllt. heute noch, bin nur grad erst aus der Schule gekommen und muss mich erstmal von 90 Mins Basketball erholen und den anderen Kram machen =)
Vllt. liegen heute so gegen 21 Uhr ein paar brauchbare Ergebnisse vor.
Achja, was ich vllt. noch ergänzen sollte:
Viele Leute schaffen sich keine Les Paul an, obwohl sie den Klang mögen, allein wegen des Gewichts der Gitarre.
Die Vendetta ist zwar nicht ganz so gut gebaut von der Dicke her und hat auch ne schöne Bierbauch-Fräsung, aber ist dafür für eine Gitarre echt leicht.
Die Lone Star Strat war auf jedenfall erheblich schwerer.
Und nein, die Gitarre hat keine Hohlkammern, das hatte ich nämlich auch schon vermutet. =)

Grüße
 
Das klingt auf jeden Fall nach einer echten Decke und wäre dann so wie bei meiner Hardtail. Die hat auch ein Naturbinding, sprich die Decke wurde auch gleichzeitig für das Binding genutzt.
 
Das klingt auf jeden Fall nach einer echten Decke und wäre dann so wie bei meiner Hardtail. Die hat auch ein Naturbinding, sprich die Decke wurde auch gleichzeitig für das Binding genutzt.

Okay, hätte ich nicht gedacht. Respekt an Dean! :)

MfG
 
So, jetzt bin ich endlich mal dazugekommen, 6 Soundbeispiele aufzunehmen =)
Ich hab sie alle bei Dateihoster.de hochgeladen.
Nicht wundern, es ist über Headset-Mikrophon und die Qualität is echt beschissen ^^
In echt klingt sie noch 1000 mal besser, aber ich denk, von der Grundidee weiß man dann von den Soundbeispielen her, wie man sie einordnen muss.
Ich habe je drei cleane Beispiele (Neck, Middle und Bridge) und Dirty (ebenfalls N, M und B) - eig. hatte ich auch noch vor, sie mit dem Mesa Boogie Rectifier Modell aufzunehmen, weil des echt super klingt, aber das Mikrophon hat den Sound dermaßen verwischt :mad:
Also schon mal Entschuldigung, wenns ein bisschen dumpf klingt, aber mein Laptop und der Line-Ausgang von Vox verstehen sich nicht so gut =)

Clean:

http://www.dateihoster.de/de/file/17378/Bridge-Clean-mp3.html
http://www.dateihoster.de/de/file/17379/Middle-Clean-mp3.html
http://www.dateihoster.de/de/file/17380/Neck-Clean-mp3.html

Dirty:

http://www.dateihoster.de/de/file/17381/Bridge-Dirty-mp3.html
http://www.dateihoster.de/de/file/17382/Middle-Dirty-mp3.html
http://www.dateihoster.de/de/file/17383/Neck-Dirty-mp3.html
 
zum holz/funier:
was ich für eine recht preis/leistungsmäsig gute ösung halte, ist die anordnung so zu gestalten:
body-holz (mahagonie) dadrauf gewöhnliches ahorn und oben dann die gevögelte furnier decke ;)
machen so weit ich weiss zerberus aus speyer, bzw deren fabrikant in korea ;)
auch hier würde ich auf sowas tippen, hat den vorteil, dass man noch den ahorn-klanganteil mit bekommt ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben