Review: Taylor 114CE

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Ich bitte darum, einige Fehler, Unsauberkeiten und wirre Gedankengänge (meine Spezialität*hihi*) zu entschuldigen. Außerdem handelt es sich um einen 100% subjektiven Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit...

Taylor 114CE​

Hier zunächst die technischen Daten:

Korpusform: Grand Auditorium mit “venetianischem” Cutaway
Boden und Zargen: Sapeli (Mahagoni)
Decke: mssive Sitka Fichte
Schalloch-Rosette: Kunststoff
Hals: Tropical American Mahagony
Griffbrett: Indian Rosewood
Griffbrettradius: 15” / 381mm
Bünde: 20 stk
Inlays: Perloid Dots
Mechanik : gekapselte Die-Cast Tuners
Mensur: 25 ½“ / 647,7mm
Halsbreite (Sattel): 1 11/16“ / 42,86mm
Finish: Natur, Satin
Elektronik: Taylor ES-T System
Korpusbreite: 16“ / 406,4mm
Korpustiefe: 4 5/8“ / 117,48mm
Korpuslänge: 20“ / 508mm
Gesamtlänge: 41“ / 1041,4mm
Incl. Gigbag



Ich denke, werde über Bob Taylor, noch über seine Gitarren muss hier näher eingegangen werden. Ähnlich wie bei allen Marken, sei es nun Ovation, Martin, Gibson... scheiden sich die Geister. Die einen schwören darauf, den anderen können sie gestohlen bleiben. Fakt ist aber, soviel vorab: Die Fertigungsqualität und Handwerklichen Feinheiten bei Taylor sind über jeden Zweifel erhaben!

Nimmt man die 114CE zum ersten mal in die Hand, bemerkt man das recht geringe Gewicht und die natürliche Haptik! Was man auch anfasst, man fühlt immer Holz! Extrem dünn lackiert, wenn nicht sogar nur gewachst. Ich kann das wirklich nicht genauer erkennen! Das Holz an den Zargen und am Hals sind schön offenporig. Man hätte diese sicher auch rausspachteln oder glattschleifen können, aber gerade das trägt mit zum „Holzigen“ Gefühl bei.

Der Korpus besteht aus laminiertem Sapeli (soll eine Mahagoniart sein) und einer massiven Sitka Fichtendecke. Die Brücke ist fein geschnitzt und sehr ordentlich aufgeleimt! Das Binding besteht aus 3 Streifen, wobei der mittlere weiß ist. Solche Details fallen erst bei näherem Betrachten auf. Allgemein kann man sagen, dass einige dieser Feinheiten erst beim zweiten Blick auffallen. Schlichte Eleganz ohne prollige Anleihen! Das Perloid-Schlagbrett, der „venetianische“ Cutaway und die Schalllochrosette runden das Bild ab.

An der Kopfplatte fällt zunächst das aufgeleimte Furnier der Kopfplatte auf. In dieses wurde der Firmenname eingelegt. Ich denke, es handelt sich um Kunststoff und wirkt eher schlicht.

Der Hals ist unglaublich zierlich. Man hätte den auch gut an einer elektrischen Gitarre erwarten können. Er ist sowohl recht dünn, als auch schlank, besitzt am Sattel ein D-Profil und läuft Richtung Korpus in einem leichten V-Shape aus. Der Hals-Koprus-Übergang ist sinnigerweise am 14. Bund und man kann locker auf allen Saiten bis in die 17te Lage spielen; selbst mit kleinen Händen wie meinen! Interessant ist, dass der Gurtpin an der unteren Seite des Halsfußes montiert ist. Ich machte mir zunächst sorgen, ob beim Solieren nicht der Gurt im Weg ist, aber ich kann alle beruhigen! Das ist überhaupt kein Problem; Im Gegenteil! Dadurch, dass der Gurt erst einmal „um den Halsfuß gewickelt“ wird, hängt die Gitarre tiptop ausbalanciert am Gurt und es gibt keine Spur von Kopflastigkeit!

Das „E“ im Modellname steht, wie könnte es anders sein, für Electonics. Die 100/200er-Serie wurde mit einem Taylor ES-T-Tonabnehmer-System ausgestattet. Sehr schön an diesem System ist, dass auf eine große, hässliche Bedieneinheit mit der nötigen rießeigen Aussparung in der Zarge, verzichtet wurde. Es handelt sich beim ES-T um einen „under-saddle-transducer“, welcher eine neue Variante des Piezo-Sattels darstellen soll. Die Potis (Bass/Treble/Volume) sitzen an der Zarge über dem Hals und besitzen außer eines Striches keinerlei Markierungen. Man muss sich also erst etwas mit der Regelwirkung vertraut machen. Ebefalls eleganz gelöst wurde das Problem der Batterie. Diese sitzt nun direkt an der Endpin-Buchse. Man drück die Verriegelung hoch und kann den 9V-Block einfach heraus ziehen. Klasse ist, dass es keinen Kabelsalat gibt, sondern dass die Pins der Batterie direkt in der Endstellung Kontakt geben (quasi einrasten).

Was noch zu erwähnen wäre ist, dass Mischpult-Legende Rupert Neve am Design des Preamps seine Hexerfinger mit im Spiel hatte. Taylor setzt „Ruperts signature EQ“ auf den aus der Erfahrung idealen Frequenzgang für Akustikgitarre. Wenn der EQ auf Nullstellung (flat) gedreht ist, wird der Ton völig unbearbeitet an die Buchs abgegeben. Neve nennt das „Pure Path“ und ist ein eingetragenes Warenzeichen;-)!


Und wie klingt se denn nu?!?
Ganz einfach: gut! Vorrausgesetzt man mag den direkten Klang! Klopft man ganz leiht mit dem Finger auf dem Boden der 114, fühlt man die Schwingungen und hört ein äußerst perkussives "knock". Das spricht für die Qualität des Holzes (schwingungstransfer), auch wenn es sich hier „nur“ um Laminat handelt. Dieses Verhalten setzt die Gitarre auch bei gespielten Tönen fort. Akkorde knallen einem nur so direkt ins Gesicht! Diese Brillianz und Direktheit ist das, was ich an Taylor-Gitarren so liebe! Die Bässe sind etwas komprimiert, aber trotzdem laut und gut wahrnehmbar. Allgemein klingt die Gitarre sehr ausgewogen. Fingerpicker und Arpeggionauten werden dieses Klangbild lieben! Die einzelnen Saiten tönen etwa gleich laut, man kann, mit etwas „anreißen“ auch einen tollen Twang erzeugen. Flageolettes kommen quasi von alleine, aber ohne übermäßige „rutschgeräusche“.

So richtig mit der Elektronik habe ich mich bisher noch nicht außeinander gesetzt. Ich habe die 114CE an meinem alten Zeck-Pult angeschlossen und es funktioniert sehr gut. Das Klangbild, das die Gitarre trocken liefert, bringt sie nahezu 1:1 auch verstärkt rüber. Nix da von wegen kaltem, sterilem 0815-Akustik-Like-Sound! Nene... Ich würde mich kaum trauen, bei einem 1:1-Vergleich zwischen Mikro und PU-System einen Tip abzugeben welches was ist. Aber bevor ich mich hier zu weit aus dem Fenster lehne, mache ich lieber schluss und spiele nochmal eine weile :)

Fazit?
Ja:)!
Für mich die perfekte Gitarre (darum hab ich sie auch gekauft. Toll verarbeitet, klasse Sound und super bespielbar. Ob die Gitarre den Listenpreis von etwas über 1000,- wert ist? Ich weiß es wirklich nicht! Ich würde jedem interessierten empfehlen, sich vor einer solchen Investition erst mal ein eigenes Bild von der Gitarre und auch von der Konkurenz (die in dieser Preisklasse ohne Zweifel gigantisch ist!) zu machen!

Anspielen, anspielen, anspielen.


Über Hinweise, (konstruktive) Kritik oder eine Bewertung des Beitrags würde ich mich freuen.
 
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Hallo und danke für deinen Beitrag. Man kann deine Begeisterung ja in jeder Zeile mitbekommen und über Geschmack läst sich ja bekanntlich auch nicht streiten. Aber einiges fiel mir doch auf:
Eine Fabrikgitarre a la Taylor mit Martin oder Gibson zu vergleichen ist schon ein starkes Stück, dazu dann noch Ovation in der Aufzählung...:(
Und das dann ausgerechnet eine Furnierpappbox das ´holzige´ so herausstreicht... (offenporig ist ja nun eh schon das billigste vom billigen:rolleyes:)
Meiner Meinung nach muss man schon etwas suchen, um in dieser Preisklasse eine Furnierschuhbox zu erstehen. Insofern gebe ich dir mit dem Tipp "antesten" absolut recht. Macht auf jeden Fall einen Vergleich mit richtigen Gitarren in dieser Preisklasse, die auch nach Gitarre klingen! Da ist auch schon eine vollmassive aus europäischer Handarbeit drin, wenn man auf den Status einer Science-Tologie-Taylor verzichten kann.... ;)
 
Danke für das tolle Review !
Kann Deinen Eindruck in vielen Punkten bestätigen aber leider ist mir der Klang der Taylor zu brilliant. Mir fehlt da ein bischen die Wärme
 
danke@Catweazle: die geschmäcker sind halt verschieden. ich stehe halt voll auf dieses brilliant/knallige :)


@clone: mir ist es scheißgleich, ob eine gitarre aus kunststoff, pappe oder stein ist, solange mir der sound gefällt und sie sich gut spielen lässt. und zum rest:

frama78 schrieb:
Ich bitte darum, einige Fehler, Unsauberkeiten und wirre Gedankengänge (meine Spezialität*hihi*) zu entschuldigen. Außerdem handelt es sich um einen 100% subjektiven Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit...

:D

EDIT: außerdem: du wirst es nicht glauben, aber es gibt sogar musiker (ok...sorry...meinte gitarristen:D), die voll auf ovation stehen ;)
 
@clone: mir ist es scheißgleich, ob eine gitarre aus kunststoff, pappe oder stein ist, solange mir der sound gefällt und sie sich gut spielen lässt.

Na ja, schrieb ich ja: Wenn dir der Sound gefällt, dann ist ja gut (wenn auch überteuert). Alle die einen A-Git Klang suchen, sollten halt woanders schauen... .

Und eine Ovation spielt nun wirklich Niemand freiwillig ohne auf einer Bühne zu stehen... :)
 
Wenn dir der Sound gefällt, dann ist ja gut (wenn auch überteuert). Alle die einen A-Git Klang suchen, sollten halt woanders schauen... .

das magst du so sehen, und das ist dein gutes recht, aber formulier das doch bitte nicht so allgemeingültig.
wenn man sich klar macht, was man bekommt, sieht das preis/leistungsverhältnis !mMn! gar nicht so schlecht aus: (streetpreis um die 800€)
- der taylor hals ist opti. grad für leute die von der e-gitarre kommen, aber auch sonst. ich komm von der klassischen fraktion, aber der taylor hals ist mit das beste was mir an hälsen untergekommen ist. und der ist bei den einsteigermodellen sehr ähnlich zu den höherklassigen.
- man kriegt ein sehr gutes tonabnehmer system.
- soundformungstechnisch sind die dinger echt okay, was in der preislage längst nicht gang und gäbe ist. einen guten sound können viele, aber viele gute sounds können nur einige
- über den sound an sich lässt sich sehr streiten. der eine mag es lieber sehr bassig. der andere sehr spitz, ich steh auch sanfte höhen und weiche bässe, und die gibt es definitiv bei den kleinen taylors. (ich war ja sogar mal kurz davor mir ne 214er zu kaufen..)
- auch wenn man in den meisten fällen zunächst davon ausgehen sollte, dass massive hölzer besser klingen, ist das nicht immer gegeben. am ende zählt das was vorne rauskommt. wenn dem frama das gefällt, wieso sollte er sich ne andere gitarre kaufen.. nur weil die massive hölzer hat? das ist für mich der falsche ansatz..

unter den gesichtspunkten würd ich nicht sagen, dass die kleinen taylors zwangsläufig überteuert sind. für mich geschmacklich jedenfalls weniger überteuert als die hochgehypete D-28 und ne menge gibson gitarren.
überteuert ist eh ein wort das relativ unpassend ist. wenn jemand bereit ist das geld zu investieren und genug vergleiche gezogen hat, dann ist die gitarre ihm das geld wert. ende aus. auch wenn wer anders andere gitarren für das gleiche geld "besser" findet

was du mir aber nochmal erklären musst ist wieso man eine "fabrikgitarre a la taylor" nicht mit martin oder ovation vergleichen darf?
ich beurteile doch eine gitarre danach was sie mir gibt, an sound etc, und nicht danach ob sie jetzt in der fabrik von wang fu an der maschine, oder in der kleinen gitarrenwerkstatt um die ecke per hand gebaut wurde. ich urteile doch über das ergebnis und nicht über den herstellungsprozess oder das material als solches..



Und eine Ovation spielt nun wirklich Niemand freiwillig ohne auf einer Bühne zu stehen... :)

doch! der Jiko würde so gerne, wenn er denn das geld hätte.
komm, gib uns den link zur 2007er collectors ;-)
 
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Also die Taylors 110e/114E/114CE sind nun wirklich sehr gute Gitarren in der Preisklasse und sind dank des niedrigen Dollarkurses schon ab 699 Euro (!) zu haben. Die vergleichbaren Gibsons (CSM usw.) sind da nicht unbedingt besser und die verschiedenen Celebrities ("Billig-Ovations") klanglich schon gar nicht. Hier aber der Geheimtipp: schaut euch mal die Breedlove-Gitarren an, die Marke kommt jetzt erst langsam nach Deutschland. In den USA (wo sie gebaut werden) sind sie der absolute Renner - sind in jeder Preisklasse vorne dabei !
 
Kurz OT:
schaut euch mal die Breedlove-Gitarren an, die Marke kommt jetzt erst langsam nach Deutschland. In den USA (wo sie gebaut werden) sind sie der absolute Renner - sind in jeder Preisklasse vorne dabei !
Das stimmt nur zum Teil.
Die Atlas- und die Retro-Serie z.B. werden in Korea hergestellt, aber die Qualitätskontrolle und evtl. nötige Setups werden in den USA gemacht.

Das soll jetzt kein negatives Licht auf die günstigeren Breedloves werfen, die Fertigung von Gitarren in Asien hat mittlerweile ein sehr hohes Niveau erreicht. Ich habe und hatte selbst ein paar asiatische Instrumente.
Und die Atlas-Serie hat wirklich ein paar feine Modelle zu bieten.


Gruß,
Matthias
 
Hallo und danke für deinen Beitrag. Man kann deine Begeisterung ja in jeder Zeile mitbekommen und über Geschmack läst sich ja bekanntlich auch nicht streiten. Aber einiges fiel mir doch auf:
Eine Fabrikgitarre a la Taylor mit Martin oder Gibson zu vergleichen ist schon ein starkes Stück, dazu dann noch Ovation in der Aufzählung...:(
Und das dann ausgerechnet eine Furnierpappbox das ´holzige´ so herausstreicht... (offenporig ist ja nun eh schon das billigste vom billigen:rolleyes:)
Meiner Meinung nach muss man schon etwas suchen, um in dieser Preisklasse eine Furnierschuhbox zu erstehen. Insofern gebe ich dir mit dem Tipp "antesten" absolut recht. Macht auf jeden Fall einen Vergleich mit richtigen Gitarren in dieser Preisklasse, die auch nach Gitarre klingen! Da ist auch schon eine vollmassive aus europäischer Handarbeit drin, wenn man auf den Status einer Science-Tologie-Taylor verzichten kann.... ;)

...also das ist ja mal ein mieser Beitrag :redface:
Da hattest du wohl keinen guten Tag, ich finde das Review in Ordnung, sicher ist es Geschmacksache, ich finde die Gitarre wirklich gut!
Klingt ein wenig nach selbsternannter Blockwart.....
 
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Ich dagegen stimme Clone in seinen Ansichten über diese günstige Taylor voll und ganz zu.

Die Meinungen über das Pickupsystem sind auch geteilt. Habe es vor kurzem in zwei teureren Taylors live gehört...naja... geht so.

Und framas Freude war glaube ich auch eher von kurzer Dauer...

Aber die werden gut vermarktet, die Taylors. Das ist schließlich das wichtigste für die Firma.

Grüße
 
QUOTE=venturini;3261981]
Die Meinungen über das Pickupsystem sind auch geteilt. Habe es vor kurzem in zwei teureren Taylors live gehört...naja... geht so.
[/quote]

Klingt halt nicht so geschönt wie das liebliche piezo-system.

Und framas Freude war glaube ich auch eher von kurzer Dauer...

Das wüsste ich aber besser.

ok. ich habe die gitarre zuerst wieder zurück geschickt, weil ich dachte, dass ich für weniger geld mehr leistung bekomme. aber nach massig rumprobieren habe ich sie dann doch genommen, weil es eben genau das war/ist, was ich wollte. :)

ich habe sie immernoch und werde sie so schnell auch nicht mehr abstoßen. :great:


EDIT:
frama schrieb:
Außerdem handelt es sich um einen 100% subjektiven Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit...
 
Also ich bin beileibe kein Taylorfan, aber...

Martin, Gibson und praktisch alle in Großserie gefertigten Gitarren sind doch genauso "Fabrikware".
Da wird schon lange nicht mehr alles von Hand gemacht.
Und gerade Gibson würde ich im Vergleich noch deutlich mehr als überteuert bezeichnen, auch wenn sie jetzt ihre "Billigserie" gebracht haben.

In gewisser Weise hat der Kunde dadurch ja auch Vorteile. Gerade Taylor hat sich durch die konsistente Qualität und den gleichbleibend wiederzuerkennenden Taylor-Klang einen guten Namen gemacht. Wenn man im Laden eine Taylor in die Hand nimmt, dann sieht, spürt und hört man, dass es eben eine Taylor ist. Egal ob 100er oder 900er Klasse.

Und warum man (nicht nur bei Taylor) immer darauf rumhacken muss, wenn der Korpus laminiert ist, wieß ich ja auch nicht, abgesehen davon, dass so eine Konstruktion auch ihre Vorteile hat.
Man wird sich sicher schwer daran tun zu sagen, ob die Gitarre einen massiven Korpus hatte, wenn man sie hört.

Gruß,
Matthias
 
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Also, wenn es mittlerweile ein "lieblich" klingendes Tonabnehmersystem gibt (und sogar noch als Piezo), dann her damit. Danach suche ich schon seit 15 Jahren.

Stimme rancid voll und ganz zu, dass natürlich auch martin und Gibson Fabrikgitarren sind und natürlich auch zu teuer. Besonders Gibson. Aber letztendlich ist eine Gitarre halt das wert, was die Leute zu zahlen bereit sind. Egal jetzt, ob für Qualität,Ausstattung, Kult, Marketing...

Aber eine gleichbleibend (hohe) Fertigungsqualität findet man heute schon bei China-Klampfen. Da muss man sich keine Sorge mehr machen. Sogar bei 200.- Gitarren ist meist alles ok.

Letztendlich ist es Geschmacksache und wenn frama jetzt doch zufrieden ist, ist ja alles bestens.

Ich bleibe trotzdem dabei, dass man für das Geld mehr Klang bekommt (subjektive Einschätzung).

Grüße
 
ich bin durchaus ein taylorfan. und wie hinreichend bekannt ist, halte ich die qualität der fertigung einer gitarre für erheblich entscheidender als das verbaute material.

das beweisst z.b. die rob taylor special, bei der erst nach der präsentation vor der erstaunten fachpresse erzählt wurde, woraus sie tatsächlich bestand.

für alle, die der meinung sind, nichts geht über die händische fertigung jedes einzelnen arbeitsschritts beim bau einer gitarre: was haltet ihr eigentlich von kevin ryan guitars ? :D

desweiteren: auch wenn die fertigung der einzelnen teile einer gitarre einen unterschiedlich hohen grad an handarbeit aufweist: jede, absolut jede akustikgitarre wird schlussendlich von hand zusammengebaut.

das sollten wir uns vor augen halten, wenn wir uns über "fernostbilligware", "furnierschuhschachteln" oder sogar "chinaschrott" ereifern.

schließlich möchte ich noch hinzufügen: in meinen augen verdient jede arbeit, die mit engagement und fleiß durchgeführt wird entsprechenden respekt, auch wenn das endprodukt nicht den eigenen geschmack trifft.
arroganz und herablassung sind hier meiner meinung nach völlig unangebracht, egal, was für ein material verbraucht wird.
 
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Was ich an Taylor mag, ist, daß sie Martin und Gibson in dern Arsch getreten haben.
Taylor hat ja den Durchbruch geschafft, als die Fertigungsqualität von Martin und Gibson eher schlecht war.
Neben einigen Features, die den Umsteigern von der E-Gitarre zu gute kommen (z.B. der flache Hals) hat Taylor kompromisslose Fertigungsqulität geliefert und ist jetzt meines Wissens größter amerikanischer Akustikgitarrenhersteller. Geschieht Martin und Gibson recht. Hätten sie sich mal mehr angestrengt...Mir kommen diese beiden immer ein wenig arrogant und ZU stolz auf die eigene History daher.

Ich hatte über die Jahre auch mal 3 Taylors. Eine 615 Ahornjumbo, 710 Palisander-Dread 12string, und irgendein Sondermodell. Hatte aber alle nur kurz und gegen was anderes getauscht...Trifft einfach null meinen Geschmack.

Grüße
 
Also meine Martin ist absolut top verarbeitet, da gibts keinerlei Ansätze zur Kritik :eek:
 
Ich hatte über die Jahre auch mal 3 Taylors. Eine 615 Ahornjumbo, 710 Palisander-Dread 12string, und irgendein Sondermodell. Hatte aber alle nur kurz und gegen was anderes getauscht...Trifft einfach null meinen Geschmack.

Grüße

was ja irgendwo ne feine sache ist, sonst hätte hier jeder die gleiche gitarre :D

laut einem kollegen aus vermont sind die top 3 im markengitarren-ranking in den usa zur zeit taylor, martin und blueridge (!). ich kann aber nicht sagen, wie verlässlich diese aussage ist.

gibson hat sehr (zu?) spät mit den songmakern/songwritern reagiert. schöne gitarren übrigens. ich hatte vor kurzem eine songwriter deluxe in den fingern. da fällt mir ein, dass ich das anspielen unbedingt noch bei den kurzeindrücken posten muss :redface:

was ich besonders schön finde: der preisrutsch vor allem bei der 100er serie macht es taylor-fans nun deutlich leichter, eine "taylor-made" zu erstehen.
 
was ja irgendwo ne feine sache ist, sonst hätte hier jeder die gleiche gitarre :D

laut einem kollegen aus vermont sind die top 3 im markengitarren-ranking in den usa zur zeit taylor, martin und blueridge (!). ich kann aber nicht sagen, wie verlässlich diese aussage ist.

gibson hat sehr (zu?) spät mit den songmakern/songwritern reagiert. schöne gitarren übrigens. ich hatte vor kurzem eine songwriter deluxe in den fingern. da fällt mir ein, dass ich das anspielen unbedingt noch bei den kurzeindrücken posten muss :redface:

was ich besonders schön finde: der preisrutsch vor allem bei der 100er serie macht es taylor-fans nun deutlich leichter, eine "taylor-made" zu erstehen.

Bezieht sich das auf die Verkäufe, oder wie ist "top" gemeint? Bedeutet ja nicht unbedingt, dass es die tatsächlichen "Topprodukte" sind... .

P.S.: Die Gibson Songwriter gibt es doch schon seit mehreren Jahren, nur die Sangmaker ist relativ neu. Eigentlich hat(te) Gibson fast immer eine relativ günstige Reihe im Programm... .
 
Also meine Martin ist absolut top verarbeitet, da gibts keinerlei Ansätze zur Kritik

Siehst Du, das verdankst Du vielleicht Taylor ( Du hast ne neuere D16, oder?)

gibson hat sehr (zu?) spät mit den songmakern/songwritern reagiert.

Du meinst als günstige Alternative? Ich glaube, Gibson wollte das lange Zeit nicht: zu viele Gitarre bauen und verkaufen im unteren Preisbereich. Es ist ja auch so: ne Martin ist heute nichts besonderes mehr. Hat jeder. Eine Gibson nicht...Jetzt bald vielleicht. Aber was ist daran Gibson? Wer baut die noch gleich?

was ich besonders schön finde: der preisrutsch vor allem bei der 100er serie macht es taylor-fans nun deutlich leichter, eine "taylor-made" zu erstehen.

Und genau das sehe ich anders. Mag ja sein, dass die 110 Gitarren auch hohes Fertigungsniveau haben. Ich sehe aber keinen soooo großen Unterschied zwischen einer Taylor 110 und einer Kirkland TX40.
Beide sind perfekt verarbeitet und bieten einen angemessenen Sound. Und die TX kostet 1/3. OK, die Kirk ist vielleicht nicht so perfekt eingestellt ab Werk wie die Taylor....
 

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