[Amp] Line6 Spider III 75-112

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Hypnoskult
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So, erster Beitrag, erstes Review. - Vernünftiger Einstand würde ich sagen.

Bisher habe ich etwa dreieinhalb Jahre einen Marshall MG-15 DFX in Verbindung mit einem V-Amp2 bespielt, als Zerre kam später noch ein Über-Metal-Pedal von Line6 hinzu. Zusammen habe ich dafür etwa 350 € hingeblättert und das erklärte Ziel war ein klarer, fetter und durchsetzungsfähiger Metal-Sound. Im Verlauf dieses Reviews möchte ich beschreiben, warum zumindest der Marshall-Amp und der V-Amp2 rausgeschmissenes Geld waren.

Daten und Lieferumfang

Hersteller: Line6
Produkt: SPIDER III 75-112
Typ: Modellingverstärker
Leistung: 75 Watt
Größe: 520 x 470 x 270 mm
Gewicht: Etwa 16 kg
Lautsprecher: 12" Celestion Custom
Kanale/Speicherplätze/Effekte: 12 Amp-Modelle, 36 Presetspeicher, 250 Künstler-Presets, 150 Song-Presets und 7 Effekte (davon 2+1 simultan)
Sonstiges: Eingebautes Stimmgerät, Direct-Out für Aufnahmen in Pod-Qualität
Lieferumfang: Amp, Garantie- u. Registrierkarten, Handbuch

Erster Eindruck

Die Verarbeitung ist solide, nichts wackelt, die Potis sind übersichtlich angeordnet und lassen sich bequem drehen. Die drei Aufkleber auf dem Amp lassen sich ohne Kleberückstände entfernen. Beim ersten Anmachen höre ich...nichts. Bisher war ich von meinem Marshall ein ziemlich lautstarkes »Krrrzcchhhhknackkkk« gewöhnt, der Spider III ist einfach an. Das ist schon einmal nett. Die Presets lassen sich komfortabel und schnell über das Display und die Pfeiltasten anwählen, Umschaltzeiten von einer oder zwei Sekunden wie beim V-Amp entfallen endlich. Was ich allerdings vermisse, ist eine Übersicht über die vorhandenen Künster- und Song-Presets auf einem Stück Papier. Die gibt es zwar auf der Line6-Produktseite, aber das wissen sicher nicht alle Käufer, und von daher habe ich die Übersicht der Line6-Seite an dieses Review angehängt.

Sound

Kurz und bündig? - Sehr gut. Egal ob Clean, Crunch oder das volle Metal-Brett, er klingt gut und überzeugend. Mein Über-Metal-Pedal brauche ich eigentlich nicht mehr, denn alle Zerrsounds sind eigentlich schon im Amp drin, aber ich glaube ich lasse es einfach noch am Amp. Der Amp matscht nicht, da klirrt nichts und die verschiedenen Verstärker werden glaubhaft simuliert. Beim V-Amp2 hatte ich immer das Gefühl gehabt, egal ob Mesa Boogie, Marshall oder welcher Amp auch immer, es ist immer das gleiche. Der Spider ist das totale Gegenteil, ein wechsel der Amp-Simulation bringt einen hörbar anderen Sound und ein hörbar anderes Spielgefühl. Ähnliches bei den Effekten. Beim V-Amp hatte ich niemals das Gefühl gehabt, die Effekte würden den Sound bereichern, sondern den Sound (noch) mehr zerstören.

Ich möchte jetzt hier nicht jeden Effekt einzeln besprechen, aber über einige möchte ich ein Wort verlieren.

Der eingebaute Delay macht richtig Spaß, denn er klingt kristallklar und besser als jeder Delay den ich bisher hören durfte. Für psychodelische Momente gibt es mit der Kombination von Tremolo mit Sweep Echo (Preset 08A etwa) einen Sound der sich direkt in's Hirn einbrennt, gleiches für den Chorus (Preset Ash: Sci+Fi Baby) und den Phaser (Preset Ash: L'il Funny). Wer also mit seinem Sound nicht nur in Standartwässern dümpeln, sondern auch experimentieren möchte, der findet am Spider III ausreichend Knöpfe. Gleichzeitig können zwei Effekte (Chorus, Phaser, Tremolo oder Delay, Tape Echo, Sweep Echo) plus Reverb geschaltet werden. Bis zu 36 Presets können mit eigenem Namen (auch mit einigen Sonderzeichen) abgespeichert werden.

Der Kopfhörerausgang bzw. Direct-out-Ausgang soll Aufnahmen in Pod-Qualität ermöglichen, damit hat sich mein V-Amp bisher immer recht schwer getan. Die Amp- und Cabinet-Simulationen des V-Amps gingen mir nach einer Weile so auf die Nerven, daß ich kurzerhand meine Gitarren clean aufgenommen und dann mit virtuellen Amps verzerrt habe. Klang zwar nie nach meinem Sound, aber immerhin besser als der Matsch des V-Amp2. Okay, eigentlich bin ich ein Freund von Mikro-Abnahmen, was bei tauben, älteren Nachbarn sogar ohne weiteres in einem Mietshaus möglich ist. Allerdings wird das unmöglich wenn man neue, nicht taube Nachbarn bekommt. Also, Spider III in's Mischpult und ich war sprachlos. Der Direct-Out klingt tatsächlich fantastisch. Kein matschiger, künstlicher Sound, kein Rauschen und Summen wie beim V-Amp2, einfach nur klasse Sound. Ohne angedrohte Polizei, ohne klopfende Nachbarn, ohne stundenlanges Mikropostieren und ohne Matratzenschieben. Einfach nur fetter, klarer, perfekter Sound. Eine Offenbarung.

Fazit

Der Amp bietet ein breites Spektrum an Sounds, von Clean, über Blues, Metal, bis hin zu Drone-Orgien ist alles möglich, dabei bleibt der Sound stets sauber und überzeugend, selbst mit kränkesten Effekten. Wenn ich bedenke, daß ich für mein altes Setup 350 € ausgegeben habe und nie Glücklich geworden bin,und für den Spider III gerade einmal 299 € hingeblättert habe, und mehr Lautstärke, besseren Sound und bessere Effekte bekommen habe, bereue ich den Kauf des Spider III von Line6 nicht. Wer einen neuen Amp sucht, sollte sich einfach mal die Spider-III-Serie anschauen, ich bin zumindest mehr als zufrieden. Aber ich will hier nicht den Fan-Boy geben, den ein wenig negatives gibt es auch.

Es ärgert mich ein wenig, daß man nur Line6-Fußleisten anschließen kann. Dann ist es unmöglich bei einem Preset mal eben einen anderen Amp zu testen, ohne das die Einstellungen zu den Effekten verloren gehen. Man muß jedes mal kurz an den Potis drehen, das nervt. Dann hätte ich mir eine Übersichtskarte zu den Presets gewünscht, denn bei vierhundert Presets geht die Übersicht schon mal den Bach herunter. Beim V-Amp2 gab es das schon bei 125 Presets.

Wenn noch ein paar Bilder gewünscht werden, so reiche ich gerne welche nach.
 
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Hier noch die Front des Amps.

 
Hy,
Schönes review*bewert*
Hab den Spider III 120 seit einem Monat und bin auch begeistert.
Vielen hier im Board gefällt der Sound der Spiders ja nicht aber ich muss sagen wenn man weiß wie bekommt man eine menge geiler sounds aus dem amp.
 
Hy,
Schönes review*bewert*
Hab den Spider III 120 seit einem Monat und bin auch begeistert.
Vielen hier im Board gefällt der Sound der Spiders ja nicht aber ich muss sagen wenn man weiß wie bekommt man eine menge geiler sounds aus dem amp.

Ich glaube viele wissen einfach nicht wie genial Modelling-Amps klingen können. Okay, wenn einer sein Leben lang auf Röhre gespielt hat, wird er sich wohl kaum auf was neues einlassen. Aber die, die auch mal nach Ohr und nicht nach Name oder Technik kaufen, sollten sich auch mal den Spider anschauen/anhören. Vor allem wenn man was vielseitiges sucht. Klick – Clean, Klick – Blues, Klick – Jazz, Klick – Rock, Klick – Metal, Klick – Ultra Gainiger Metal, Klick – Drone und so weiter. Perfekt.
 
Sehr schönes review. :great: Hast natürlich ne Bewertung verdient.
Ist halt so eine Sache mit den Modeling Amps: vielseitig ohne Ende, quadratisch, praktisch, gut...

Allerdings ist so ein Spider natürlich nicht das, wovon Gitarrist träumt... ;)

So ein richtiges Röhrentopteil hat einfach eine eigene Magie, die von einem Modeling Amp niemals ausgehen wird. Trotzdem finde ich sie extrem nützliche Hilfsmittel zur Soundvariation und als Übungsverstärker.

Gruß
Hank
 
Sehr schönes review. :great: Hast natürlich ne Bewertung verdient.
Ist halt so eine Sache mit den Modeling Amps: vielseitig ohne Ende, quadratisch, praktisch, gut...

Allerdings ist so ein Spider natürlich nicht das, wovon Gitarrist träumt... ;)

So ein richtiges Röhrentopteil hat einfach eine eigene Magie, die von einem Modeling Amp niemals ausgehen wird. Trotzdem finde ich sie extrem nützliche Hilfsmittel zur Soundvariation und als Übungsverstärker.

Gruß
Hank

Natürlich ist der Spider III nicht das Ende der Fahnenstange, aber für den Preis bekommt man eine richtig gute Portion Amp, die richtig gut klingt. Und wenn ich ehrlich bin, die Nächte nach meiner Bestellung habe ich von ihm geträumt. ;) Klar, ein fettes Röhrentopteil hat einen besonderen Flair, aber hey, der Spider kann bunt leuchten. ;)
 
Bin auch vom Spider und deinem Review positiv beeindruckt.
Doch der Spider hat im Gegensatz zu deinem Review einen entscheidenden Nachteil:
Schonmal auf Probenlautstärke einen Zerrsound gefahren? :eek:
Aber gleichmal Bewertung^^
 
Schonmal auf Probenlautstärke einen Zerrsound gefahren? :eek:
Aber gleichmal Bewertung^^

Ich habe ihn bisher so um 11 Uhr gefahren, da klingt er so wie er klingen soll und ich habe noch eine Menge Platz nach oben.
 
So, keine zwei Monate nach meinem Review steht der Spider III wieder in seinem Karton und wartet auf einen neuen Besitzer. Das ging schnell. – Was war passiert?

Beim Antesten klang der Spider III voll und saftig, die Effekte brilliant. – Kurzum, ich habe ihn halt gekauft. Aber nach kurzer Zeit klang er mir zu künstlich und zu kraftlos, die Effekte zu kalt und übertrieben. Wirklich benutzt habe ich den roten Clean-Kanal und den roten Insane-Kanal, der mit vollem Gain zwar ganz kraftvoll klang, aber nur noch Gematsche von sich gab. Mit halben Gain spuckte er zwar kein Gematsche aus, klang aber trockener als eine Familienpackung Knäckebrot. Der rote Clean-Kanal war ganz okay, brilliant aber auch nicht. Die restlichen Kanäle klangen furchtbar, wobei ich die meisten eh nie gebraucht habe.

Der Line-Out ist zu höhenreich, zumindest wenn Kopfhörer benutzt werden. Und warum ich dachte, ich bräuchte 16 schlecht gemodelte Amps und 400 Presets, kann ich heute auch nicht mehr sagen, geschweige denn warum ich 75 schlechte Modeling-Watt brauchte.

Also, wer auch immer den Spider III kaufen möchte, testet ihn auf jeden Fall eine lange Zeit an und lasst euch nicht täuschen. Ich spiele jetzt über einen Hughes & Kettner Edition Tube und für Aufnahmen benutze ich einen Demonizer von Damage Control. – Die beiden klingen nicht nur viel besser, nein, die beiden befriedigen meine Bedürfnisse auch hundert oder tausend mal besser als der Spider III. Ich werde auf jeden Fall in Zukunft einen großen Bogen um Produkte der Firma Line 6 machen. – Fazit: Fehlkauf
 

Zum einen das und zum anderen der deutliche Beleg, dass Reviews direkt nach dem Kauf absolut sinnlos und in keinster Weise objektiv sind. Ist zwar anständig, dass du dein damaliges Urteil öffentlich revidierst, gleichzeitig aber auch ein Armutszeugnis für dein ursprüngliches Review. Meiner Meinung nach wird weder dein erstes noch dein zweites Review dem Amp gerecht.
 
Zum einen das und zum anderen der deutliche Beleg, dass Reviews direkt nach dem Kauf absolut sinnlos und in keinster Weise objektiv sind.

Direkt nach dem Kauf ist nicht ganz richtig. Ich habe den Spider III vor dem Review etwa einen Monat gespielt, »direkt nach dem Kauf« ist da vielleicht etwas übertrieben, aber gut – es war definitiv zu früh. Allerdings sind Reviews grundsätzlich eine subjektive Angelegenheit, da sie immer die persönliche Meinung des Autores beinhalten.
 
Allerdings sind Reviews grundsätzlich eine subjektive Angelegenheit, da sie immer die persönliche Meinung des Autores beinhalten.

Der Punkt ist ja auch nicht die Subjektivität eines Reviews, sondern die Erfahrung, die man mit dem Objekt des Reviews gesammelt hat. Der Sinn eines Reviews soll ja sein, anderen die eigenen Erfahrungen mit einem Gerät zu vermitteln und sie so daran teilhaben zu lassen. Dies ist im Normalfall kurz nach der Anschaffung eines Gerätes (und ich würde kurz mit mindestens 3 Monaten, eher aber nem halben Jahr ansetzen) schlichtweg nicht möglich, da man zum einen weder die Zeit hatte das Gerät intensiv zu "erforschen" und zum anderen oftmals einfach noch zu euphorisch über den Neuerwerb ist, als das man völlig unbefangen analysieren könnte. Speziell hier muss ich halt auch sagen, dass der Spider sicherlich kein Topamp ist, aber er ist sicherlich auch nicht so schlecht, wie du ihn mittlerweile darstellst (ähnlich sehe ich es mit dem V-AMP). Ich kenne deinen Erfahrungsstand mit Amps/Equipment nicht, aber wenn sich innerhalb von 8 Wochen die Meinung um 180 Grad von Himmelhochjauchzend zu Zutodebetrübt dreht kann irgendwas an der Sache nicht stimmen.
 
Ich werde auf jeden Fall in Zukunft einen großen Bogen um Produkte der Firma Line 6 machen. – Fazit: Fehlkauf

Naja, so allgemein würde ich das nicht stehen lassen... Ich sag nur Spider Valve - da hast Du die Möglichkeiten eines normalen Spiders, aber die Sounds klingen da auch noch gut, wenn Du ein bisschen lauter spielst. Aber klar - der ist auch mehr als doppelt so teuer.
 
Genauso ging es mir auch mit meinem Spider III (15 Watt). Anfangs echt toll, aber sobald man sich wirklich genauer damit befasst, offenbaren sich doch große Schwächen.
Ich werde meinen zwar weiter behalten (für zu Hause reicht es aus), aber die Spider III-Serie werd ich auch nich mehr weiter empfehlen, da gibt es bessere Alternativen ;).
 
Hi!
Ich habe mich schon gewundert, was dich dazu bewegt, so ein extrem positives Review zum Spider abzugeben :confused:

Was mir bei deinem Review gänzlich abgeht, ist ein Resumee, wie der Spider sich live bzw. im Proberraum verhält: Einfach nur grässlich!

Ich habs ausprobiert:
Obwohl alles normal eingestellt ist (also Bässe nicht angehoben), flattert der Speaker ab 12 Uhr Master bis-zum-geht-nicht-mehr!

Durchsetzungfähigkeit ist gleich null! Der Rote Insane klingt alleine zwar mördergeil, aber sobald der gescoppte Sound im Bandkontext auftritt :mad::mad:...nenee:screwy:

naja...fühl dich nicht persönlich angegriffen, aber ich finde dein Review ist einfach nur schlecht.
Schon nach dem #9 Post eine komplette Meinungsänderung...das ist mir hier im Board noch nie untergekommen! :eek:
 

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