Messung der Saitenstärke

Uli
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Bei E-Gitarren oder -Bässen hat man meistens die Möglichkeit, bezüglich der verwendeten Saitenstärken zu experimentieren, weil die Konstruktion für hohe Belastungen ausgelegt ist und in den meisten Fällen Möglichkeiten vorhanden sind, unterschiedlich starken Saitenzug zu kompensieren, wie z.B. durch eine verstellbare Brücke oder einen verstellbaren Spannstab im Gitarrenhals. Viele A-Gitarren haben diese Möglichkeit jedoch nicht und sie sind von ihrer Saitenlage daher für einen definierten Zugbereich ausgelegt, der nicht überschritten werden darf.

Bei meiner Martin Backpacker Reisegitarre ist hierzu sogar ein Hinweis auf dem Label enthalten, der die ausschließliche Verwendung von 'Extra Light' Saiten nahelegt, was wohl wichtig ist, weil Korpus und Hals der Gitarre übergangslos aus einem einzigen Mahagoni-Stück gearbeitet sind.
Da die Saiten inzwischen ziemlich verbraucht sind, erhebt sich die Frage, welche Stärke sich denn hinter der Bezeichnung 'Extra Light' verbirgt, weshalb es wohl am sichersten sein wird, einfach einen identisch starken Satz zu besorgen.

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Was für den versierten Heim- oder Handwerker vielleicht ein alter Hut ist, kann für den Laien ein ernsthaftes Problem sein: wie bekommt man heraus, wie dick genau die aufgezogenen Saiten denn sind?

Da sich die Frage der exakten Drahtstärke-Messung in Industrie und Handwerk täglich stellt, hat man hier das passende Messwerkzeug zur Hand, daß sich Messschraube oder auch Mikrometerschraube nennt. Gerade in dieser letzteren Bezeichnung stecken die beiden wesentlichen Aussagen zu diesem praktischen Hilfsmittel: es wird durch Hinein- oder Herausdrehen bedient wie eine Schraube und es kann einen Mikrometer (Millionstel Meter oder Tausendstel Millimeter) anzeigen. Für alle, die dieses Werzeug nicht kennen und es sich nicht kaufen wollen oder können, erkläre ich hier kurz die Funktionsweise, damit man es zumindest bedienen kann, wenn man die Gelegenheit hat, es sich vielleicht auszuleihen.

83551d1219233503-messung-saitenst-rke-schraube.jpg


Meine (abgebildete) Mikrometerschraube ist aus China, was für die seltene Nutzung ausreicht, ein europäisches Qualitätswerkzeug gleicher Bauart würde ein mehrfaches kosten. Diese modernen Digital-Messschrauben sind im Grunde genauso aufgebaut, wie die im Wikipedia-Artikel abgebildete einfache Bügelmessschraube. Sie können daher meistens auch ohne die Digitalanzeige verwendet werden, zumal das Vorhandensein einer Digitalanzeige nichts über Qualität oder Genauigkeit eines Messinstrumentes aussagt, wie inzwischen ja jeder an den 5€ Digital-Multimetern oder -Armbanduhren sehen kann. Ob man ein durch ungenaue Messung herbeigeführtes Ergebnis hinterher digitalisiert, ändert halt nichts an diesem Ergebnis.

Aufgedruckt sind auf dem Bügel Meßbereich und Auflösung, ich kann also die Dicke eines maximal 2,5cm messenden Werkstückes abtasten, wobei die angezeigte Auflösung eben ein Tausendstel mm beträgt (Mikrometer). Über die rote Taste wird eingeschaltet und die Anzeige bei längerem Drücken zwecks Kalibrierung auf 0,000 gestellt. Der blaue Rändelgriff der Schraube ist als 'Fühlschraube' ausgelegt, d.h. die Verbindung zur Spindel geschieht über eine Rutschkupplung, die ab einem gewissen Widerstand durchrutscht. Das ist erforderlich, weil bei einer genauen Messung natürlich sichergestellt sein muß, daß das Werkstück einerseits nicht durch die Schraube zusammengedrückt wird, andererseits aber vollständig herangedreht wurde. Bei sehr weichen Materialien wird das problematisch, z.B. ist die Messung von sehr dünnem Kupferdraht, wie er z.B. für Gitarren-Tonabnehmer verwendet wird, ohne eine gewisse 'Mess-Erfahrung' kaum fehlerfrei zu machen. In letzterem Fall darf man (nach Abbrennen des Kupferlacks) die Schraube erst gar nicht bis zum Ansprechen der Rutschkupplung zudrehen, weil dadurch bereits der Kupferdraht zusammengdrückt und die Messung verfälscht würde.

Zurück zu den Bedienelementen der Messschraube:
Mit dem blauen Rändelgriff dreht sich das Skalenrohr, das eine Einteilung von 0-50 hat. Das irritiert auf den ersten Blick etwas, da man als Brucheinteilung immer etwas mit 10, 100 oder 1000 erwartet, aber nicht 50. Der Grund ist einfach die bessere Ablesbarkeit, da sonst die Einteilung so eng sein müßte, daß man mit dem bloßen Auge Probleme bekäme.
Das Skalenrohr dreht sich mit dem Rändelgriff auf der feststehenden Achse, die oberhalb der Messlinie (mit 0 beginnend) die ganzen Millimeter, unterhalb der Messlinie die halben Millimeter anzeigt. Bei jedem Nulldurchgang des Skalenrohrs stheht dieses entweder genau auf einem Halb- oder auf einem Vollmillimeter. Im Bild wird gerade der zweite Voll-Millimeterstrich sichtbar, ganz sichtbar sind jedoch zwei Striche unterhalb der Messlinie (=1,5mm) zuzüglich der 45 auf dem Messrohr =1,95mm, was die Digitalanzeige bestätigt!
83552d1219233507-messung-saitenst-rke-skala.jpg


Messe ich nach diesem Verfahren meine Saiten, komme ich auf die Messwerte 0,30 0,40 0,63 0,76 1,00 1,19 die man allerdings in den Saitenkatalogen vergeblich sucht. :confused:

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Der Grund ist die Tatsache, daß sich bei Saiten die amerikanische Maßeinheit inch durchgesetzt hat, in die ich meine Messung erst umrechnen müßte (1 millimeter = 0.0393700787 inch).

Drücke ich aber etwas länger auf die gelbe Taste meiner Messschraube, offenbart sich einer der Vorteile der Digitalversion, denn sie nimmt mir damit die Umrechnung in inch ab und ich erhalte die Werte .012 .016 .024 .030 .039 .047 - - und die gibt es zu kaufen! :)
 
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wobei mich das grade sehr überrascht.

ich kenne die einteilung eigentlich so:
Ultra Light 0.10 - 0.47
Semi (Custom) Light 0.11 - 0.50
Light 0.12 - 0.53 (0.52)
Medium 0.13 - 0.56

das ist auch die bezeichnung die marken wie Elixir, John Pearse und Pyramid (und viele andere) verwenden.

aber offenbar ist das auch kein feststehender begriff, denn andere marken (z.B. earnie ball und adamas) nennen es anders ;-) (wie ich eben nach kurzer recherche feststellen musste)

also hat deine messmethode möglicherweise durchaus sinn, falls nicht von anfang an "falsche" saiten drauf waren *g*
 
naja, bis auf die diskantsaiten ist das ja schon ein ultra/extralight satz. die werte der e-bass bis g saite entsprechen einem 010 - 047er satz. nur die e und die h saite würden eher zu einem 012 - 053er satz passen.

es drängt sich der verdacht auf, dass beim aufziehen des satzes damals was schief gegangen ist...

groetjes
 
Was n thread fürs Thema :D !!!

Find ich Hammer, auch der Aufwand (ich finds toll) :)

Ich würde evtl. Martin anmailen oder noch einfacher eine 10er Satz Saiten aufziehn ;)

Das ist extra light
 
naja, bis auf die diskantsaiten ist das ja schon ein ultra/extralight satz. die werte der e-bass bis g saite entsprechen einem 010 - 047er satz. nur die e und die h saite würden eher zu einem 012 - 053er satz passen.

es drängt sich der verdacht auf, dass beim aufziehen des aktuellen satzes was schief gegangen ist...
Ob das wirklich unbeabsichtigt war, kann ich nicht sagen, glaube es aber eher weniger. Diese Reisegitarren haben zuweilen durch den etwas mageren Resonanzkörper recht 'eigenwillige' Klangeigenschaften, weshalb ich mir durchaus vorstellen könnte, daß man einzelne 'unterbetonte' Saiten aus einem anderen Satz entnimmt, um zB solche 'Schwächen' zu verbergen.

So könnte es zB bei Verwendung von Martin Blust-Saiten eine Kombination aus zwei Extra Light-Sätzen sein:
Martin Blust XL110 Extra Light - .009(2) .011 .016 .024 .032 .042

Martin Blust XL320 Extra Light - .010 .014 .023 .030 .039 .047

Da gibt es ja beliebig viele Möglichkeiten und niemand schreibt einem eine ganz bestimmte (vllt markttechnisch besonders beliebte) Kombination vor.
 
damit bringst du mich auf die idee, mal ein wenig rumzuexperimentieren Uli.

bislang hab ich mich immer sklavisch an die maßgabe gehalten, den kompletten satz 1:1 aufzuziehen. ich muss gestehen, dass mir der gedanke, saiten unterschiedlicher sätze miteinander zu kombinieren bisher nicht gekommen ist.

das kann man ja aber ändern ;):great: (in maßen natürlich ;))

groetjes
 
wer sich keine bügelmessschraube kaufen will aufgrund zu seltener benutzung (nen mikrometer muss man doch selten ausrechnen, im hausbetrieb), kann sich auch eine billige schieblehre (korrekt: messschieber) mit digitalanzeige zulegen. die sind auf 2 hundertstel genau und das reicht völlig. und ein messschieber kann man immer mal gebrauchen.
etwas mehr gefühl braucht man dort dann schon, eine rutschkupplung ist bauartbedingt nich.
 
Diese Messchieber gibt es ja immer wieder in den Läden, grade aktuell ja digital für unter 10€ beim Aldi oder so....
Nur weiss ich nicht wie lange die Batterie da hält, ich habe einen ganz stinknormalen analogen, da gibt es keine Batterie die leer gehen kann.

Ansonsten ist der Tipp mit dem Messchieber sehr gut, den kann man in der tat oft gebrauchen!!!
 
die batterie hält eine ewigkeit, habe einen digitalen mal geschenkt bekommen. und der tuts.
die "normalen" würden eigentlich auch reichen, da kann man immer noch genau die zehntel abmessen und mit etwas erfahrung auch die hundertstel zumindest abschätzen.
 
Ich würde nen digitalen vorziehen. Die kann man nämlich wie Digitalwaagen auch oft "nullen" und so schnell und einfach Differenzen messen.

Gruß,
Matthias
 
..ich muss gestehen, dass mir der gedanke, saiten unterschiedlicher sätze miteinander zu kombinieren bisher nicht gekommen ist.
Das unausgewogene Lautstärkeverhältnis einzelner Saiten ist bei E-Gitarren häufiger ein Problem. In den 60ern hat Höfner deshalb sogar aus der Erkenntnis, daß die H-Saite in der Abnahme oft zu dominant war, einen speziellen Pickup mit 'B-notch' entwickeln lassen. Aber das im A-Bereich natürlich nur mal so am Rande.;)

@all:
Natürlich ist mir klar, daß es für den fortgeschritteneren Gitarristen kein Problem ist, einen Saitensatz zu identifizieren. Es ging mir eigentlich aufgrund eines erschreckenden diesbezüglichen Erlebnisses mal darum, die Existenz verschiedener (Mess-)Werkzeuge zur Kenntnis zu bringen.
Für das von mir erwähnte Wickeln von Pickups kommt man allerdings nicht um eine Messschraube herum, da ist eine Schieblehre selbst digital zu ungenau und mit ihrem Werkzeugstahl vor allem zu unsensibel gegenüber dem hauchdünnen Kupferdraht.

Was die Saiten betrifft: wahrscheinlich wird ein versierter Verkäufer im Musikladen sogar durch bloßes Ansehen/Anfassen der mitgebrachten Saite(n) einigermassen verläßlich sagen können, worum es sich handelt, das ist halt auch viel Übungssache.
 

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Mal ne Frage zur Gitarre.... was kannst du den an Erfahrungen zu der kleinen Martin sagen.

Wär mal ganz interessant, ich hab schon viel negatives gelesen, hab aber selbst keine Ahnung.... daher wäre es echt mal interessant zu wissen, was deine Meinung dazu ist ;)
 
aber bitte in nem separaten thread, wenns geht.

groetjes
 
aber bitte in nem separaten thread, wenns geht.

groetjes

Wieso das denn :confused:

Denk es ist besser in einem zum Thema gehörenden thread nachzufragen, als laufend neu zu eröffnen, ich füge mich aber gerne.... habe eine PM erhalten.

Gibt es denn einen Reisegitarrenthread?

So was wie die backpacker oder silent Gitarren, ist mir im Moment nicht bekannt... :confused:
 
Für das von mir erwähnte Wickeln von Pickups kommt man allerdings nicht um eine Messschraube herum, da ist eine Schieblehre selbst digital zu ungenau und mit ihrem Werkzeugstahl vor allem zu unsensibel gegenüber dem hauchdünnen Kupferdraht.

Selbstverständlich. Jemand der Pickups wickeln möchte, weiß im Regelfall sowieso was er tut. Und Anfänger im PU-Wickeln kaufen sich eh eine Rolle wo dick und fett die Stärke draufsteht (was natürlich nicht abwertend gemeint ist ;) )

Auch im Musikerbereich ist eine Schieblehre allerdings universeller...mal schnell die Sattelbreite messen, die breite der Halsaufnahme/Pickupfräsungen, mit etwas Gefühl und ruhiger Hand sogar die Saitenlage am xxten Bund... auch Bohrungsdurchmesser, sofern diese sauber rund gebohrt sind und nicht irgendwie mit eierndem Bohrer.
 
Tieftonsüchtiger;3210786 schrieb:
Und Anfänger im PU-Wickeln kaufen sich eh eine Rolle wo dick und fett die Stärke draufsteht..
Es geht nicht um die Herstellung neuer, sondern das Neu- bzw Umwickeln Vorhandener..aber das geht dann wohl etwas vom Thema ab..

Wenn für dich eine Schieblehre das Maß aller Dinge ist hab ich kein Problem damit, zumal sich der Thread ja auch in erster Linie an diejenigen gerichtet hat, die bisher nicht wußten, wie man so etwas messen kann. Im übrigen rate ich auch nicht von der Verwendung einer Schieblehre in Allgemeinen ab, sie ist nur eben nicht das klassische Messwerkzeug für Drahtstärken.
Auf Digital-Schieblehren von Aldi trifft genau das zu, was ich im Eröffnungspost gesagt habe: sie suggerieren dem Käufer durch das Attribut 'digital' eine besondere Meßgenauigkeit, dabei sind sie bereits von der Materialhärte meist nicht sonderlich für genaue Messungen geeignet. Die Nachteile des Messchiebers im Allgemeinen gegenüber einer Messschraube lassen sich u.a. hier unter Allgemeines nachlesen, so daß ich das nicht alles wiederholen muß, aber - für die Messung der Sattelbreite reicht es in der Tat.
 
Wieso das denn :confused:

Denk es ist besser in einem zum Thema gehörenden thread nachzufragen, als laufend neu zu eröffnen, ich füge mich aber gerne.... habe eine PM erhalten.

Gibt es denn einen Reisegitarrenthread?

So was wie die backpacker oder silent Gitarren, ist mir im Moment nicht bekannt... :confused:

hi MAD,

gemeint war, im stahl-forum einen separaten thread zur backpacker zu eröffnen, wenn es da bedarf gibt. sorry, wenn ich mich etwas sparsam ausgedrückt habe.
ich finde, dieser thread sollte dem thema "saiten-messen" vorbehalten bleiben, damit wir hier nicht plötzlich ne diskussion über die reisegitarren dieser welt entfachen.

back to topic: klärt mich doch bitte mal auf, denn ich hab davon überhaupt keine ahnung: entscheidend ist doch bei einem messvorgang nicht, auf welche art das ergebnis angezeigt wird, sondern wie exakt das werkzeug tatsächlich den wert ermittelt ?! :confused:

groetjes
 
..entscheidend ist doch bei einem messvorgang nicht, auf welche art das ergebnis angezeigt wird, sondern wie exakt das werkzeug tatsächlich den wert ermittelt ?!
Das kann man so sagen. Grundsätzlich ist es allerdings auch sinnvoll, ein Meßwerkzeug entsprechend der Meßaufgabe einzusetzen, d.h. es macht nicht wirklich Sinn, zB einen Bohrer, an dem die Beschriftung nicht mehr lesbar ist, mit einem Zollstock nachzumessen. Andererseits wäre hier der Einsatz einer Meßschraube übertrieben (sofern mit metrischem Maß gerechnet werden kann), das wäre eine klassische Meßaufgsbe für einen Meßschieber, da ich nur eine Kommastelle benötige. An diesem Beispiel kann man auch gut die Meßfehler billiger Digital-Messschieber reproduzieren. Bei jedem Meßvorgang übe ich einen unterschiedlichen Druck auf die Messspitzen des Schiebers und den Prüfling aus, weshalb man bei einer Billig-Digital-Schieblehre bei jedem Meßvorgang einen anderen Meßwert bekommt. Auch die Tatsache, daß sich diese Meßabweichung oft nur an der Hundertstel-Stelle auswirkt, macht das Ergebnis nicht genauer. Für 10€ läßt sich eben kein hochfester Werkzeugstahl herstellen, der sich nicht zumindest minimal verwindet, weshalb bereits eine (nicht digitale) Mauser Schieblehre mit Uhr über 100€ kostet.
Für den Bohrer spielt das keine Rolle, ich wollte ja nur wissen, ob ich da einen 3,2 oder einen 3,5mm gefunden habe. Bei einer Messung, bei der ich die Hundertstel-Stelle allerdings verläßlich benötige, ist eine Schieblehre ehr ein Notbehelf.
Allerdings verkauft sich digital einfach besser, zumal man den Leuten nicht beibringen muß, wie man einen Nonius abliest..:rolleyes:
 
Hi Leute, ich habe mir jetzt so einen günstigen digitalen Messschieber ("Digital Caliper") in der 150 mm Ausführung besorgt, um Saitenstärken zu messen. Für 15 € inkl. Versand über Amazon.de von der Firma Wabeco. Der Messschieber selbst scheint eine Standardware zu sein, die auch von anderen Anbietern angeboten wird. Aber ich dachte, wenn bestellen, dann lieber bei einer seriösen Firma. Insgesamt 3 Batterien lagen bei. Eine habe ich sofort eingesetzt.

Nun, zunächst gemessen. Für E-Bass, wo Saiten meist in 0.005 Abstufungen sind wie .020, .025, .030, .035, .040, .045, ... .100, .105 usw., reicht die Genauigkeit noch aus, um zu schauen, was aufgezogen ist. Für E-Gitarre reicht die Genauigkeit aber nicht aus. In der englischsprachigen Dokumentation zum Messschieber ist auch angegeben, dass die Auflösung zwar 0,01 mm / 0.0005" beträgt, die Genauigkeit aber 0,03 mm / 0,001" beträgt. D.h. bei Saitenstärken von E-Gitarren kann man nicht sicher sein, ob z.B. 0.008, 0.0085 oder 0.009, ob 0.010 oder 0.011, ob 0.048 oder 0.049 usw.

Ich habe das Messwerkzeug jetzt erstmal für E-Bass gebraucht, und dafür reicht's auch einigermaßen. Für E-Gitarre ist so ein Messschieber aber, denke ich, nicht wirklich zu gebrauchen, oder? Jedenfalls nicht, um Saitenstärken zu messen, denke ich mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erm... doch!
Schlussendlich gibt es nur eine endliche Anzahl von Kombinationen und 0.0085 ist eher nicht so häufig wie 0.009. Wobei bei Akustiksaiten auch 0.009 (ausser bei leichten 12-Saitensätzen) eher selten ist.
Misst man halt nicht nur eine, sondern mehrere Saiten. Ggf. auch mehrfach.
Mein billiger Messschieber kann aber durchaus eine 0.012 von einer 0.011 und einer 0.013 unterscheiden. 0.011 und 0.013 kann ich ja sogar ohne Messschieber unterscheiden...
 

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