frama78
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Ich bitte darum, einige Fehler, Unsauberkeiten und wirre Gedankengänge (meine Spezialität*hihi*) zu entschuldigen. Außerdem handelt es sich um einen 100% subjektiven Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit...
Hier zunächst die technischen Daten:
Korpusform: Grand Auditorium mit venetianischem Cutaway
Boden und Zargen: Sapeli (Mahagoni)
Decke: mssive Sitka Fichte
Schalloch-Rosette: Kunststoff
Hals: Tropical American Mahagony
Griffbrett: Indian Rosewood
Griffbrettradius: 15 / 381mm
Bünde: 20 stk
Inlays: Perloid Dots
Mechanik : gekapselte Die-Cast Tuners
Mensur: 25 ½ / 647,7mm
Halsbreite (Sattel): 1 11/16 / 42,86mm
Finish: Natur, Satin
Elektronik: Taylor ES-T System
Korpusbreite: 16 / 406,4mm
Korpustiefe: 4 5/8 / 117,48mm
Korpuslänge: 20 / 508mm
Gesamtlänge: 41 / 1041,4mm
Incl. Gigbag
Ich denke, werde über Bob Taylor, noch über seine Gitarren muss hier näher eingegangen werden. Ähnlich wie bei allen Marken, sei es nun Ovation, Martin, Gibson... scheiden sich die Geister. Die einen schwören darauf, den anderen können sie gestohlen bleiben. Fakt ist aber, soviel vorab: Die Fertigungsqualität und Handwerklichen Feinheiten bei Taylor sind über jeden Zweifel erhaben!
Nimmt man die 114CE zum ersten mal in die Hand, bemerkt man das recht geringe Gewicht und die natürliche Haptik! Was man auch anfasst, man fühlt immer Holz! Extrem dünn lackiert, wenn nicht sogar nur gewachst. Ich kann das wirklich nicht genauer erkennen! Das Holz an den Zargen und am Hals sind schön offenporig. Man hätte diese sicher auch rausspachteln oder glattschleifen können, aber gerade das trägt mit zum Holzigen Gefühl bei.
Der Korpus besteht aus laminiertem Sapeli (soll eine Mahagoniart sein) und einer massiven Sitka Fichtendecke. Die Brücke ist fein geschnitzt und sehr ordentlich aufgeleimt! Das Binding besteht aus 3 Streifen, wobei der mittlere weiß ist. Solche Details fallen erst bei näherem Betrachten auf. Allgemein kann man sagen, dass einige dieser Feinheiten erst beim zweiten Blick auffallen. Schlichte Eleganz ohne prollige Anleihen! Das Perloid-Schlagbrett, der venetianische Cutaway und die Schalllochrosette runden das Bild ab.
An der Kopfplatte fällt zunächst das aufgeleimte Furnier der Kopfplatte auf. In dieses wurde der Firmenname eingelegt. Ich denke, es handelt sich um Kunststoff und wirkt eher schlicht.
Der Hals ist unglaublich zierlich. Man hätte den auch gut an einer elektrischen Gitarre erwarten können. Er ist sowohl recht dünn, als auch schlank, besitzt am Sattel ein D-Profil und läuft Richtung Korpus in einem leichten V-Shape aus. Der Hals-Koprus-Übergang ist sinnigerweise am 14. Bund und man kann locker auf allen Saiten bis in die 17te Lage spielen; selbst mit kleinen Händen wie meinen! Interessant ist, dass der Gurtpin an der unteren Seite des Halsfußes montiert ist. Ich machte mir zunächst sorgen, ob beim Solieren nicht der Gurt im Weg ist, aber ich kann alle beruhigen! Das ist überhaupt kein Problem; Im Gegenteil! Dadurch, dass der Gurt erst einmal um den Halsfuß gewickelt wird, hängt die Gitarre tiptop ausbalanciert am Gurt und es gibt keine Spur von Kopflastigkeit!
Das E im Modellname steht, wie könnte es anders sein, für Electonics. Die 100/200er-Serie wurde mit einem Taylor ES-T-Tonabnehmer-System ausgestattet. Sehr schön an diesem System ist, dass auf eine große, hässliche Bedieneinheit mit der nötigen rießeigen Aussparung in der Zarge, verzichtet wurde. Es handelt sich beim ES-T um einen under-saddle-transducer, welcher eine neue Variante des Piezo-Sattels darstellen soll. Die Potis (Bass/Treble/Volume) sitzen an der Zarge über dem Hals und besitzen außer eines Striches keinerlei Markierungen. Man muss sich also erst etwas mit der Regelwirkung vertraut machen. Ebefalls eleganz gelöst wurde das Problem der Batterie. Diese sitzt nun direkt an der Endpin-Buchse. Man drück die Verriegelung hoch und kann den 9V-Block einfach heraus ziehen. Klasse ist, dass es keinen Kabelsalat gibt, sondern dass die Pins der Batterie direkt in der Endstellung Kontakt geben (quasi einrasten).
Was noch zu erwähnen wäre ist, dass Mischpult-Legende Rupert Neve am Design des Preamps seine Hexerfinger mit im Spiel hatte. Taylor setzt Ruperts signature EQ auf den aus der Erfahrung idealen Frequenzgang für Akustikgitarre. Wenn der EQ auf Nullstellung (flat) gedreht ist, wird der Ton völig unbearbeitet an die Buchs abgegeben. Neve nennt das Pure Path und ist ein eingetragenes Warenzeichen;-)!
Und wie klingt se denn nu?!?
Ganz einfach: gut! Vorrausgesetzt man mag den direkten Klang! Klopft man ganz leiht mit dem Finger auf dem Boden der 114, fühlt man die Schwingungen und hört ein äußerst perkussives "knock". Das spricht für die Qualität des Holzes (schwingungstransfer), auch wenn es sich hier nur um Laminat handelt. Dieses Verhalten setzt die Gitarre auch bei gespielten Tönen fort. Akkorde knallen einem nur so direkt ins Gesicht! Diese Brillianz und Direktheit ist das, was ich an Taylor-Gitarren so liebe! Die Bässe sind etwas komprimiert, aber trotzdem laut und gut wahrnehmbar. Allgemein klingt die Gitarre sehr ausgewogen. Fingerpicker und Arpeggionauten werden dieses Klangbild lieben! Die einzelnen Saiten tönen etwa gleich laut, man kann, mit etwas anreißen auch einen tollen Twang erzeugen. Flageolettes kommen quasi von alleine, aber ohne übermäßige rutschgeräusche.
So richtig mit der Elektronik habe ich mich bisher noch nicht außeinander gesetzt. Ich habe die 114CE an meinem alten Zeck-Pult angeschlossen und es funktioniert sehr gut. Das Klangbild, das die Gitarre trocken liefert, bringt sie nahezu 1:1 auch verstärkt rüber. Nix da von wegen kaltem, sterilem 0815-Akustik-Like-Sound! Nene... Ich würde mich kaum trauen, bei einem 1:1-Vergleich zwischen Mikro und PU-System einen Tip abzugeben welches was ist. Aber bevor ich mich hier zu weit aus dem Fenster lehne, mache ich lieber schluss und spiele nochmal eine weile
Fazit?
Ja!
Für mich die perfekte Gitarre (darum hab ich sie auch gekauft. Toll verarbeitet, klasse Sound und super bespielbar. Ob die Gitarre den Listenpreis von etwas über 1000,- wert ist? Ich weiß es wirklich nicht! Ich würde jedem interessierten empfehlen, sich vor einer solchen Investition erst mal ein eigenes Bild von der Gitarre und auch von der Konkurenz (die in dieser Preisklasse ohne Zweifel gigantisch ist!) zu machen!
Anspielen, anspielen, anspielen.
Über Hinweise, (konstruktive) Kritik oder eine Bewertung des Beitrags würde ich mich freuen.
Taylor 114CE
Hier zunächst die technischen Daten:
Korpusform: Grand Auditorium mit venetianischem Cutaway
Boden und Zargen: Sapeli (Mahagoni)
Decke: mssive Sitka Fichte
Schalloch-Rosette: Kunststoff
Hals: Tropical American Mahagony
Griffbrett: Indian Rosewood
Griffbrettradius: 15 / 381mm
Bünde: 20 stk
Inlays: Perloid Dots
Mechanik : gekapselte Die-Cast Tuners
Mensur: 25 ½ / 647,7mm
Halsbreite (Sattel): 1 11/16 / 42,86mm
Finish: Natur, Satin
Elektronik: Taylor ES-T System
Korpusbreite: 16 / 406,4mm
Korpustiefe: 4 5/8 / 117,48mm
Korpuslänge: 20 / 508mm
Gesamtlänge: 41 / 1041,4mm
Incl. Gigbag
Ich denke, werde über Bob Taylor, noch über seine Gitarren muss hier näher eingegangen werden. Ähnlich wie bei allen Marken, sei es nun Ovation, Martin, Gibson... scheiden sich die Geister. Die einen schwören darauf, den anderen können sie gestohlen bleiben. Fakt ist aber, soviel vorab: Die Fertigungsqualität und Handwerklichen Feinheiten bei Taylor sind über jeden Zweifel erhaben!
Nimmt man die 114CE zum ersten mal in die Hand, bemerkt man das recht geringe Gewicht und die natürliche Haptik! Was man auch anfasst, man fühlt immer Holz! Extrem dünn lackiert, wenn nicht sogar nur gewachst. Ich kann das wirklich nicht genauer erkennen! Das Holz an den Zargen und am Hals sind schön offenporig. Man hätte diese sicher auch rausspachteln oder glattschleifen können, aber gerade das trägt mit zum Holzigen Gefühl bei.
Der Korpus besteht aus laminiertem Sapeli (soll eine Mahagoniart sein) und einer massiven Sitka Fichtendecke. Die Brücke ist fein geschnitzt und sehr ordentlich aufgeleimt! Das Binding besteht aus 3 Streifen, wobei der mittlere weiß ist. Solche Details fallen erst bei näherem Betrachten auf. Allgemein kann man sagen, dass einige dieser Feinheiten erst beim zweiten Blick auffallen. Schlichte Eleganz ohne prollige Anleihen! Das Perloid-Schlagbrett, der venetianische Cutaway und die Schalllochrosette runden das Bild ab.
An der Kopfplatte fällt zunächst das aufgeleimte Furnier der Kopfplatte auf. In dieses wurde der Firmenname eingelegt. Ich denke, es handelt sich um Kunststoff und wirkt eher schlicht.
Der Hals ist unglaublich zierlich. Man hätte den auch gut an einer elektrischen Gitarre erwarten können. Er ist sowohl recht dünn, als auch schlank, besitzt am Sattel ein D-Profil und läuft Richtung Korpus in einem leichten V-Shape aus. Der Hals-Koprus-Übergang ist sinnigerweise am 14. Bund und man kann locker auf allen Saiten bis in die 17te Lage spielen; selbst mit kleinen Händen wie meinen! Interessant ist, dass der Gurtpin an der unteren Seite des Halsfußes montiert ist. Ich machte mir zunächst sorgen, ob beim Solieren nicht der Gurt im Weg ist, aber ich kann alle beruhigen! Das ist überhaupt kein Problem; Im Gegenteil! Dadurch, dass der Gurt erst einmal um den Halsfuß gewickelt wird, hängt die Gitarre tiptop ausbalanciert am Gurt und es gibt keine Spur von Kopflastigkeit!
Das E im Modellname steht, wie könnte es anders sein, für Electonics. Die 100/200er-Serie wurde mit einem Taylor ES-T-Tonabnehmer-System ausgestattet. Sehr schön an diesem System ist, dass auf eine große, hässliche Bedieneinheit mit der nötigen rießeigen Aussparung in der Zarge, verzichtet wurde. Es handelt sich beim ES-T um einen under-saddle-transducer, welcher eine neue Variante des Piezo-Sattels darstellen soll. Die Potis (Bass/Treble/Volume) sitzen an der Zarge über dem Hals und besitzen außer eines Striches keinerlei Markierungen. Man muss sich also erst etwas mit der Regelwirkung vertraut machen. Ebefalls eleganz gelöst wurde das Problem der Batterie. Diese sitzt nun direkt an der Endpin-Buchse. Man drück die Verriegelung hoch und kann den 9V-Block einfach heraus ziehen. Klasse ist, dass es keinen Kabelsalat gibt, sondern dass die Pins der Batterie direkt in der Endstellung Kontakt geben (quasi einrasten).
Was noch zu erwähnen wäre ist, dass Mischpult-Legende Rupert Neve am Design des Preamps seine Hexerfinger mit im Spiel hatte. Taylor setzt Ruperts signature EQ auf den aus der Erfahrung idealen Frequenzgang für Akustikgitarre. Wenn der EQ auf Nullstellung (flat) gedreht ist, wird der Ton völig unbearbeitet an die Buchs abgegeben. Neve nennt das Pure Path und ist ein eingetragenes Warenzeichen;-)!
Und wie klingt se denn nu?!?
Ganz einfach: gut! Vorrausgesetzt man mag den direkten Klang! Klopft man ganz leiht mit dem Finger auf dem Boden der 114, fühlt man die Schwingungen und hört ein äußerst perkussives "knock". Das spricht für die Qualität des Holzes (schwingungstransfer), auch wenn es sich hier nur um Laminat handelt. Dieses Verhalten setzt die Gitarre auch bei gespielten Tönen fort. Akkorde knallen einem nur so direkt ins Gesicht! Diese Brillianz und Direktheit ist das, was ich an Taylor-Gitarren so liebe! Die Bässe sind etwas komprimiert, aber trotzdem laut und gut wahrnehmbar. Allgemein klingt die Gitarre sehr ausgewogen. Fingerpicker und Arpeggionauten werden dieses Klangbild lieben! Die einzelnen Saiten tönen etwa gleich laut, man kann, mit etwas anreißen auch einen tollen Twang erzeugen. Flageolettes kommen quasi von alleine, aber ohne übermäßige rutschgeräusche.
So richtig mit der Elektronik habe ich mich bisher noch nicht außeinander gesetzt. Ich habe die 114CE an meinem alten Zeck-Pult angeschlossen und es funktioniert sehr gut. Das Klangbild, das die Gitarre trocken liefert, bringt sie nahezu 1:1 auch verstärkt rüber. Nix da von wegen kaltem, sterilem 0815-Akustik-Like-Sound! Nene... Ich würde mich kaum trauen, bei einem 1:1-Vergleich zwischen Mikro und PU-System einen Tip abzugeben welches was ist. Aber bevor ich mich hier zu weit aus dem Fenster lehne, mache ich lieber schluss und spiele nochmal eine weile
Fazit?
Ja!
Für mich die perfekte Gitarre (darum hab ich sie auch gekauft. Toll verarbeitet, klasse Sound und super bespielbar. Ob die Gitarre den Listenpreis von etwas über 1000,- wert ist? Ich weiß es wirklich nicht! Ich würde jedem interessierten empfehlen, sich vor einer solchen Investition erst mal ein eigenes Bild von der Gitarre und auch von der Konkurenz (die in dieser Preisklasse ohne Zweifel gigantisch ist!) zu machen!
Anspielen, anspielen, anspielen.
Über Hinweise, (konstruktive) Kritik oder eine Bewertung des Beitrags würde ich mich freuen.
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