frama78
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Ich bitte darum, einige Fehler, Unsauberkeiten und wirre Gedankengänge (meine Spezialität*hihi*) zu entschuldigen. Außerdem handelt es sich um einen 100% subjektiven Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit...
Hier zunächst die technischen Daten:
Korpusform: 000-Typ Gitarre Cutaway
Boden und Zargen: massiv Rosecherry / lam. Rosecherry
Decke: massive Sitka Fichte
Schalloch-Rosette: Kunststoff
Hals: Rosecherry
Brücke und Binding: massives Rosewood
Griffbrett: Rosewood
Griffbrettradius: unbekannt
Bünde: 20 stk
Inlays: ohne
Mechanik : gekapselte Die-Cast Tuners
Mensur: ca 650mm
Halsbreite (Sattel): ca. 44,8mm
Finish: Natur, Satin
Elektronik: ohne
Korpusbreite: 392mm
Korpustiefe: 118mm
Korpuslänge: 493mm
Gesamtlänge: 1022m
Gerard Gilet: Wer kennt ihn nicht...ich schätze mal 98% der Gitarristen in Europa !
Der Australische Gitarrenbaumeister Gerard Gilet hat u.a. unter dem Namen AYERS GUITARS eine Reihe außergewöhnlicher Akustikgitarren geschaffen. Die Instrumente sind aus vollmassiven Hölzern geschaffen und zeichnen sich neben hervorragender Verarbeitung und der exzellenten Bespielbarkeit durch einen besonderen Klang aus. Die Gitarren von Grace (by Gilet) folgen diesem Konzept, sind aber etwas einfacher gebaut und deutlich günstiger! Lt. Aufkleber im Schalloch sind auch die Grace-Gitarren aus Australien, aber man liest im Netz auch mal Vietnam!
Nimmt man die Gitarre in die Hand, bemerkt man sofort, dass sie sich anfühlt wie eine alte Bekannte (sorry für die Floskel, aber es stimmt halt. Sie ist schön massig, ohne schwer oder gar plump zu wirken. Man hat wirklich nie das Gefühl, hier eine Gitarre aus dieser unteren / mittleren Preisregion in der Hand zu haben.
Der Korpus ist schön und angenehm kontouriert und hat sowohl Dreadnougt, als auch Grand Auditorium-Anleihen. Allerdings lässt die Typenbezeichnung 00014C hier eher darauf schließen, dass es eher Richtung Dread gehen soll. Durch den Cutaway und das Schlagbrett, sowie die sehr dunklen, fast schon Ebony-Style Rosewoodbrücke- und Griffbrett (ohne frontseitigen Einlagen!) bekommt die Gitarre eine sehr edle Optik! Selbiges gilt natürlich auch für die natural Bindings und das füllstück
Die massive Fichtendecke ist hauchdünn mit einem Nitrolack lackiert. Dieser arbeitet, wie an Vintage-Instrumenten und hat an mehreren Stellen kleine Cracks. Viele sogenannte Experten behaupten, dass dies eine bessere Ansprache bieten soll. Ich enthalte mich hier aber jeden Kommentars um keine Grundsatzdisskussionen vom Zaun zu brechen! Fakt ist aber, dass eine dünne Lackierung auch weniger Widerstand der Schwingungen mit sich bringt.
Der Hals ist natürlich angeschäftet, aber man kann hier kaum den Übergang ausmachen. Es wurde scheinbar sehr viel Wert darauf gelegt, die Maserung nicht hart zu unterbrechen. Das gilt sowohl für den Halsfuß, als auch für die Kopfplatte.
Der Hals ist schön breit und besitzt ein ziemlich sattes D-Profil. Es ist nicht die Art eines Baseballschlägers, aber schon recht massig. Durch die Breite eignet sich dieses Modell bestens für Fingerpicker, aber auch Strummer (wie ich) kommen hiermit bestens zurecht. Lediglich abgefahrene Strechting-Akkorde sind für kleinere Hände evtl. ein Problem. Der Hals/Korpusübergang befindet sich praktischer weise an der 14.Lage, was eine komfortable Bespielbarkeit bis zum 20.Bund ermöglicht. Klar muss man hier dann etwas mehr spreizen, aber möglich ist es allemal!
Und wie klingt se denn nu?!?
Wie soll man so was beschreiben. Ich finde, sie klingt irgendwie klassisch. Martin lässt grüßen! Sie klingt ausgewogen, satt und mit ordentlichem Fundament, ohne aber Bassig oder gar mulmig zu kingen. Klar: an das Volumen einer Jumbo kommt sie nicht ran, aber das ist auch nicht die Intension des Herstellers (bzw. von mir als Käufer)! Die Brillianz des Instruments ist toll. Es setzt sich wirklich alles gut und gleichmäßig durch. Vor allem bei geschlagenen Akkorden bemerkt man eine komische Sache: je stärker man rein greift, desto mehr bekommt der Ton eine Kompression, die an einen Verstärker erinnert, der langsam in die Sättigung fährt! Nicht zu verwechseln mit Verzerrung, aber diese Kompression hat mich wirklich überrascht! Absoluter Hammer! Der Ton wird dichter und knallt einem richtig schön um die Ohren (vielleicht kann mir jemand erklären, was da passiert?)!
Im Fingerstyle muss man teilweise schon etwas kämpfen um alles gut rüber zu bringen, aber gepickte Soli kommen überzeugend rüber.
Fazit?
Nun ja. Es handelt sich hier um ein grundsolides Instrument mit tollem Sound! Für Songbegleitung ist diese Gitarre meine erste Wahl! Ich bin mir nicht sicher, ob Fingerpicker hiermit glücklich werden. Ich selbst habe hier zu wenig Erfahrung um eine Empfehlung abgeben zu können! Da auf der Kopfplatte aber kein großer Name steht, sind sie auch auf dem Gebrauchtmarkt günstig zu bekommen (aber relativ selten, da mieses Vertriebssystem). Wenn man die Möglichkeit hat, eine Grace probe zu spielen, sollte man sich einfach überwinden! Die Gitarre macht den Eindruck, als dass sie auch den ein oder anderen Schlag ab kann, ohne gleich zu Bruch zu gehen! Je nach Vorliebe und Einsatzzweck findet man hier also ein Instrument, mit dem man glücklich alt werden kann!
Über Hinweise, (konstruktive) Kritik oder eine Bewertung des Beitrags würde ich mich freuen.
Grace (By Gilet Guitars) 00014C SYS
Hier zunächst die technischen Daten:
Korpusform: 000-Typ Gitarre Cutaway
Boden und Zargen: massiv Rosecherry / lam. Rosecherry
Decke: massive Sitka Fichte
Schalloch-Rosette: Kunststoff
Hals: Rosecherry
Brücke und Binding: massives Rosewood
Griffbrett: Rosewood
Griffbrettradius: unbekannt
Bünde: 20 stk
Inlays: ohne
Mechanik : gekapselte Die-Cast Tuners
Mensur: ca 650mm
Halsbreite (Sattel): ca. 44,8mm
Finish: Natur, Satin
Elektronik: ohne
Korpusbreite: 392mm
Korpustiefe: 118mm
Korpuslänge: 493mm
Gesamtlänge: 1022m
Gerard Gilet: Wer kennt ihn nicht...ich schätze mal 98% der Gitarristen in Europa !
Der Australische Gitarrenbaumeister Gerard Gilet hat u.a. unter dem Namen AYERS GUITARS eine Reihe außergewöhnlicher Akustikgitarren geschaffen. Die Instrumente sind aus vollmassiven Hölzern geschaffen und zeichnen sich neben hervorragender Verarbeitung und der exzellenten Bespielbarkeit durch einen besonderen Klang aus. Die Gitarren von Grace (by Gilet) folgen diesem Konzept, sind aber etwas einfacher gebaut und deutlich günstiger! Lt. Aufkleber im Schalloch sind auch die Grace-Gitarren aus Australien, aber man liest im Netz auch mal Vietnam!
Nimmt man die Gitarre in die Hand, bemerkt man sofort, dass sie sich anfühlt wie eine alte Bekannte (sorry für die Floskel, aber es stimmt halt. Sie ist schön massig, ohne schwer oder gar plump zu wirken. Man hat wirklich nie das Gefühl, hier eine Gitarre aus dieser unteren / mittleren Preisregion in der Hand zu haben.
Der Korpus ist schön und angenehm kontouriert und hat sowohl Dreadnougt, als auch Grand Auditorium-Anleihen. Allerdings lässt die Typenbezeichnung 00014C hier eher darauf schließen, dass es eher Richtung Dread gehen soll. Durch den Cutaway und das Schlagbrett, sowie die sehr dunklen, fast schon Ebony-Style Rosewoodbrücke- und Griffbrett (ohne frontseitigen Einlagen!) bekommt die Gitarre eine sehr edle Optik! Selbiges gilt natürlich auch für die natural Bindings und das füllstück
Die massive Fichtendecke ist hauchdünn mit einem Nitrolack lackiert. Dieser arbeitet, wie an Vintage-Instrumenten und hat an mehreren Stellen kleine Cracks. Viele sogenannte Experten behaupten, dass dies eine bessere Ansprache bieten soll. Ich enthalte mich hier aber jeden Kommentars um keine Grundsatzdisskussionen vom Zaun zu brechen! Fakt ist aber, dass eine dünne Lackierung auch weniger Widerstand der Schwingungen mit sich bringt.
Der Hals ist natürlich angeschäftet, aber man kann hier kaum den Übergang ausmachen. Es wurde scheinbar sehr viel Wert darauf gelegt, die Maserung nicht hart zu unterbrechen. Das gilt sowohl für den Halsfuß, als auch für die Kopfplatte.
Der Hals ist schön breit und besitzt ein ziemlich sattes D-Profil. Es ist nicht die Art eines Baseballschlägers, aber schon recht massig. Durch die Breite eignet sich dieses Modell bestens für Fingerpicker, aber auch Strummer (wie ich) kommen hiermit bestens zurecht. Lediglich abgefahrene Strechting-Akkorde sind für kleinere Hände evtl. ein Problem. Der Hals/Korpusübergang befindet sich praktischer weise an der 14.Lage, was eine komfortable Bespielbarkeit bis zum 20.Bund ermöglicht. Klar muss man hier dann etwas mehr spreizen, aber möglich ist es allemal!
Und wie klingt se denn nu?!?
Wie soll man so was beschreiben. Ich finde, sie klingt irgendwie klassisch. Martin lässt grüßen! Sie klingt ausgewogen, satt und mit ordentlichem Fundament, ohne aber Bassig oder gar mulmig zu kingen. Klar: an das Volumen einer Jumbo kommt sie nicht ran, aber das ist auch nicht die Intension des Herstellers (bzw. von mir als Käufer)! Die Brillianz des Instruments ist toll. Es setzt sich wirklich alles gut und gleichmäßig durch. Vor allem bei geschlagenen Akkorden bemerkt man eine komische Sache: je stärker man rein greift, desto mehr bekommt der Ton eine Kompression, die an einen Verstärker erinnert, der langsam in die Sättigung fährt! Nicht zu verwechseln mit Verzerrung, aber diese Kompression hat mich wirklich überrascht! Absoluter Hammer! Der Ton wird dichter und knallt einem richtig schön um die Ohren (vielleicht kann mir jemand erklären, was da passiert?)!
Im Fingerstyle muss man teilweise schon etwas kämpfen um alles gut rüber zu bringen, aber gepickte Soli kommen überzeugend rüber.
Fazit?
Nun ja. Es handelt sich hier um ein grundsolides Instrument mit tollem Sound! Für Songbegleitung ist diese Gitarre meine erste Wahl! Ich bin mir nicht sicher, ob Fingerpicker hiermit glücklich werden. Ich selbst habe hier zu wenig Erfahrung um eine Empfehlung abgeben zu können! Da auf der Kopfplatte aber kein großer Name steht, sind sie auch auf dem Gebrauchtmarkt günstig zu bekommen (aber relativ selten, da mieses Vertriebssystem). Wenn man die Möglichkeit hat, eine Grace probe zu spielen, sollte man sich einfach überwinden! Die Gitarre macht den Eindruck, als dass sie auch den ein oder anderen Schlag ab kann, ohne gleich zu Bruch zu gehen! Je nach Vorliebe und Einsatzzweck findet man hier also ein Instrument, mit dem man glücklich alt werden kann!
Über Hinweise, (konstruktive) Kritik oder eine Bewertung des Beitrags würde ich mich freuen.
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