Hilfe: Verstärker ist ohne Widerstand/Box gelaufen...

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Watcher983
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Hallo zusammen,
ein Band-Kollege wollte mir in der letzten Probe was Gutes tun und meinen Verstärker schon mal einschalten, da ich etwas später kam. Dumm nur, dass außer dem Kaltgerätekabel nichts an den Amp angeschlossen war, also auch keine Box. Der Verstärker lief wohl ca. 10 Minuten im Standby-Modus, dann wurde er kurz (ca. 10-20 Sekunden) ganz eingeschaltet, bevor wieder in den Standby-Modus gewechselt wurde. Da lief er dann auch noch ein paar Minuten (in dieser Zeit wurde dann die Box (8Ohm) angeschlossen).
Nun meine Frage: Wie tragisch ist es, dass der Amp ohne angeschlossene Box / also ohne Widerstand gelaufen ist? Kann ich den Amp nun ganz normal einschalten ohne noch mehr zu beschädigen. Ist überhaupt etwas beschädigt? Bis auf die Tatsache, dass man einen Verstäker nie ohne angeschlossene Box einschalten sollte, kenne ich mich nicht so gut mit der Materie aus... Wäre echt super, wenn mir einer sagen könnte, ob dem Amp jetzt was passiert ist und wie ich jetzt weiter verfahren sollte.
 
Eigenschaft
 
Wenn der nur angeschaltet war und nicht drüber gespielt wurde, dürfte rein gar nichts passiert sein. Und ansonsten kannste auch einfach probieren, ob er noch geht. Was vorher nicht schon kaputt war, wird jetzt (mit Last) auch nicht mehr kaputt gehen.
 
Danke für die schnelle Antwort! Dann brauche ich mir wohl keine Sorgen machen, denn er war zwar an, bekam jedoch kein Signal über die Input Buchse!
Was würde denn passieren, wenn der Amp ein Input-Signal bekommt, ohne dass eine Box angeschlossen ist? Das ist ja das gefährliche, wenn ich das richtig verstanden habe.
 
Wenn der nur angeschaltet war und nicht drüber gespielt wurde, dürfte rein gar nichts passiert sein.

Die Aussage ist falsch - selbst wenn darüber nicht gespielt wurde, also kein Eingangssignal vorhanden war, kann ein Röhrenverstärker ohne Last in's Nirvana gehen.

Aber da der User hier den Standbyschalter nicht umgelegt hatte bzw. nur sehr kurzzeitig wird wohl nichts größeres passiert sein - ansonsten hätte sein Amp schon ein paar Zeichen von sich gegeben. Ob der Verstärker letztendlich doch etwas abbekommen hat, kann er allerdings in der Tat mit Last feststellen.

Beim nächsten mal, oder vorher, die abmachung mit den übrigen Bandmitgliedern treffen - das das equipment nur vom Besitzer bedient auf und abgebaut wird. Dann passiert so etwas auch nicht ;).

Grüße
 
Sele war schneller :>


Hallo,

da ist auch ein Unterschied zwischen POWER und STANDBY d.h. betätigst du den Power schalter wird der Trafo nur von der Netz seite (230V) eingeschaltet d.h. die einzigsten Abteilungen die Strom in dem Amp führen sind: 1. Die Röhren-Heizung und 2. Die Stromversorgung fürs BIAS d.h. über den AÜ läuft kein Saft, also kann der auch nicht kaputt gehen... Erst wenn du den Standby Schalter umlegst und die Spannung für die Anoden freischaltest dann besteht die Gefahr das der AÜ zerbruzzelt weil ja Leißtung drüber Läuft!


und Kurzzeitig sollte das jeder Amp überstehen (wenn du dem keinen zu hohem Input gibs)t


lg Thomas
 
Danke Sele, die Abmachung habe ich schon unmittelbar nach dem Vorfall getroffen ;)
Nach seinen Angaben ist er wohl wirklich nur 10-20 Sekunden komplett an gewesen (also roter und schwarzer Schalter umgelegt). Hoffe dann einfach mal, dass nichts passiert ist... wenn doch: würde ich das direkt merken? Woran?
Achja, nochwas: Deiner Aussage entnehme ich, dass es nur schädlich für den Amp ist, wenn er komplett eingeschaltet ist... im Standby-Modus (nur oter Schalter) also nicht, richtig? Ich frage, weil es ja auch schon mal auf Gigs vorkomt, dass ein Mitglied der nächsten Band nicht abwarten kann, bis ich mein Equipment selbst abgebaut habe und er dann das Lautsprecherkabel schon mit seinem Amp verbindet, obwohl mein Amp noch im Standby-Modus ist.
 
Hoffe dann einfach mal, dass nichts passiert ist... wenn doch: würde ich das direkt merken? Woran?

Öhm du kannst es vielleicht sehen aber eher riechen ist schon übel wenn so ne wicklung abraucht!
(Aber schlimmer stinken Elkos sind auch gefährlicher *hust* hochspannung lässt grüßen :twisted: verpolt -> Delle in 2mm Starkem Blech :D:nix:)
 
Sele war schneller :>


[...]Erst wenn du den Standby Schalter umlegst und die Spannung für die Anoden freischaltest dann besteht die Gefahr das der AÜ zerbruzzelt weil ja Leißtung drüber Läuft!


und Kurzzeitig sollte das jeder Amp überstehen (wenn du dem keinen zu hohem Input gibs)t


lg Thomas

Hallo Thomas,
danke für die Erläuterungen... kurze Frage: Für was steht "AÜ"?

Du meinst also, meinem Amp sollte nichts passiert sein, wenn er nur 20 Sekunden an war, ohne dass überhaupt ein Kabel in der Input-Buchse gesteckt hat?
 
Hallo Thomas,
danke für die Erläuterungen... kurze Frage: Für was steht "AÜ"?

Du meinst also, meinem Amp sollte nichts passiert sein, wenn er nur 20 Sekunden an war, ohne dass überhaupt ein Kabel in der Input-Buchse gesteckt hat?

AÜ heißt Ausgangsübertrager - ist nichts anderes als ein Transformator, aber Nachrichtentechniker (in Deutschland) haben gern ein paar andere Begriffe ;). Auf englisch heißt das teil OT (Output Transformer) - passt eigentlich besser.

Mit solchen Aussagen muss man in öffentlichen Foren immer ein wenig vorsichtig sein (siehe Signatur ...). Weil das schnell mal zum selbstläufer wird und dann solche missverständnisse wie bei Mogadischu auftauchen....

Lass es mich mal so sagen: Ich würde den jetzt anschließen und schauen was rauskommt ;). Er wird wahrscheinlich noch genauso klingen wie vorher und unter uns: davon gehe ich stark aus ;). Ansonsten halt gleich ausschalten und zum Techniker damit.

Grüße
 
Also AÜ heißt "Ausgangsübertrager"

Nunja also es ist sag ich mal schlimmer wenn was am Input hängt und leißtung reinschiebt als wenn nix da wäre ABER auch in einem Zustand wo nix im Input hängt läuft auch eine gewisse Leißtung durch z.b. Ruhestrom.

desswegen nie den Standby Schalter ohne Last betätigen :redface:


Denn das was in den Ausgangsübertrager rein geht will auf der anderen Seite wieder raus! UND eins garantiere ich dir das was rein geht kommt auch nicht ins stocken d.h.: im AÜ ist immer Platz sozusagen. Weil auf der anderen Seite der ersten Wicklung ja ein weg zur Masse sein muss! Und wenn er nicht die 2. Wicklung nutzen kann wo normal der Lautsprecher dran hängen sollte wird er die Leißtung einfach durchquetschen und da solch eine Wicklung ja ein Widerstand ist, entsteht Wärme ;)

Nehmen wir ma eine kleine Geschichte... Ein Elektron geht ins schwimmbad auf eine Rutsche die noch dazu "Dunkel" ist (um die Aufregung zu steigern) Also er hüpft rein und aufeinmal rutscht er gegen eine Wand :twisted: er schreit das keiner nachrutschen soll aber natürlich hört ihn ja keiner... Also knallen dem erstmal 30 andere Elektronen in den A.... rein. So da jetz natürlich alle stinkich sind weil es nicht weiter geht fangen sie sich an zu prügeln :D dadurch endsteht Wärme und nunja... durch diese überladung und Bewegung (schnelle bewegung = wärme) bricht die Rutsche halt irgendwann durch die Wärme auseinander
 
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VIELEN DANK für die schnellen Antworten!!! Werde dann, das nächste Mal bei der Probe das Teil anschmeißen und abwarten... je nachdem melde ich mich dann noch einmal hier zu Wort!


... ach ja... und vielen Dank für die anschauliche Geschichte ;)
 
Die Aussage ist falsch - selbst wenn darüber nicht gespielt wurde, also kein Eingangssignal vorhanden war, kann ein Röhrenverstärker ohne Last in's Nirvana gehen.
Grüße

Dann erklär mir doch bitte mal, was in dem angesprochenen Fall physikalisch passiert. Vielleicht hab ich ja einen Denkfehler, aber wenn kein Signal da ist, wird auch keins verstärkt, was bedeutet, dass aus der Endstufe keine Leistung kommt. Und diese nicht vorhandene Leistung kann auch keine AÜs o.ä. grillen.
 
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Dann erklär mir doch bitte mal, was in dem angesprochenen Fall physikalisch passiert. Vielleicht hab ich ja einen Denkfehler, aber wenn kein Signal da ist, wird auch keins verstärkt, was bedeutet, dass aus der Endstufe keine Leistung kommt. Und diese nicht vorhandene Leistung kann auch keine AÜs o.ä. grillen.

Weil der Amp die Leistung immer Umsetzt, sobald die Anodenspannung anliegt - also wenn er betriebsbereit ist. Es gibt in den Schaltungen auch kein "gar kein Signal" so kommen mit gehobenem Pegel auch dreckeffekte u.a. von der Schaltung hinzu die verstärkt werden.

Es kann nur (definitiv) kein AÜ gegrillt werden, wenn lediglich die Röhrenheizung läuft - in dem Fall sind die Röhren nicht funktionsbereit. Und dann kann auch kein Signal verstärkt werden - so ist es richtig, aber nicht andersherum.

Grüße
 
Weil der Amp die Leistung immer Umsetzt, sobald die Anodenspannung anliegt - also wenn er betriebsbereit ist. Es gibt in den Schaltungen auch kein "gar kein Signal" so kommen mit gehobenem Pegel auch dreckeffekte u.a. von der Schaltung hinzu die verstärkt werden.

Das ist so gesehen falsch. Rauschen usw können keine Schäden am AÜ hervorrufen, da bei ihnen mit Sicherheit kein Clipping auftritt.

Es kann nur (definitiv) kein AÜ gegrillt werden, wenn lediglich die Röhrenheizung läuft - in dem Fall sind die Röhren nicht funktionsbereit. Und dann kann auch kein Signal verstärkt werden - so ist es richtig, aber nicht andersherum.

Das ist richtig. Das Problem sind vor allem Amps mit falsch kompensierten Gegenkopplungen, die ohne Last als Oszillator arbeiten können und folglich zum Abbrennen des Verstärkers führen. Wenn das nicht gegeben ist - hier tritt ein Defekt meist schon nach einigen Sekunden ein - dann machts dem Amp nichts, wenn man keine Box dran hat, solange man ihn nicht aus- bzw. übersteuert. :)

Außerdem gabs da vor kurzem schonmal so einen Thread, ich such den mal...

MfG OneStone
 
Das ist so gesehen falsch. Rauschen usw können keine Schäden am AÜ hervorrufen, da bei ihnen mit Sicherheit kein Clipping auftritt.

Na wenn dem so ist: Ihr dürft alle eure Amps ohne Last fahren, einfach nicht die Gitarre einstöpseln. Wenn der AÜ nen windungsschuss bekommt, kauft euch OneStone einen neuen :p
 
Na wenn dem so ist: Ihr dürft alle eure Amps ohne Last fahren, einfach nicht die Gitarre einstöpseln. Wenn der AÜ nen windungsschuss bekommt, kauft euch OneStone einen neuen :p

Ich habe nicht geschrieben, dass das Rauschen an sich durch seine Höhe den Amp schrottet, ich habe nur relativiert, dass fehlende Stabilität der Schaltung eine Ursache dafür sein kann, dass durch Oszillation derselben der AÜ abbrennt. Die Folge war richtig, nur die Ursache nicht direkt, und genau das habe ich korrigiert.
Wie gesagt, siehe Signatur :D

Hier ist der Thread von damals: https://www.musiker-board.de/vb/amp...en-bzw-load-betrieben-defekt-feststellen.html

MfG OneStone
 
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Die Folge war richtig, nur die Ursache nicht direkt, und genau das habe ich korrigiert.

Du ich hab kein Problem damit, die Röhrentechnik ist in der Industrie tod - da tun ein paar lücken absolut nichts. Dennoch darf das gern mal jemand im experimentellen versuch ausprobieren, deine Rückendeckung hat er ja ;). Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass ein Amp ohne last 3minuten durchhält.
 
Solange er den Amp nicht übersteuert, kann der Verstärker das relativ gut ab. Außerdem sprechen wir hier von einem Betrieb ohne Eingangssignal und da ist eben dieser Fall der Nicht-Übersteuerung gegeben.

MfG OneStone
 
Also zusammengefasst: Ein beschissen gebauter Amp fängt ohne Last und Input an zu schwingen und gibt damit Leistung ab, die nach einer gewissen Zeit zum Defekt führt. Ein vernünftig gebauter schwingt nicht und geht auch nicht kaputt!?
 
Meiner Meinung nach muss die Zusammenfassung lauten:

Merkt man bei Amps mit Röhrenendstufe, dass was mit der Boxenverkabelung nicht so ist wie es sollte: Sofort den Amp ausmachen! Erst mal die Schrecksekunde verdauen, dann schauen ob alles gut gegangen ist, oder nicht.
Es kann durchaus alles gut gegangen sein!

Jeder der bewusst seinen Amp mit Röhrenendstufe ohne Lautsprecher laufen lässt muss sich bewusst sein, dass er mit dem Leben seines Amps spielt. Wer zuviel Geld hat oder russisches Roulett liebt, kann probieren was er will.

Es kann durchaus gut gehen; besonders wenn der Amp kurzzeitig und ohne Gitarrensignal an ist. Selbst mit Gitarrensignal kann alles gut gehen. Die Wahrscheinlichkeit dass ein 3000 Euro Markenprodukt einen Fehler eher verzeiht als ein 300 Euro No-Name-Amp ist höher - aber nur die Wahrscheinlichkeit!

Lustige Versuche sollte man nicht im Proberaum, sondern unter Laborbedingungen unternehmen. Und wer gerne experimentiert sollte genug Geld haben um Fehler später problemlos ausgleichen zu können.
Obwohl ich Konrad Adenauer (ehemaliger Kanzler der BRD) überhaupt nicht mag gilt für Normalverdienender sein Wahlkampf-Slogan: "Keine Experimente!"

Und wie gesagt: Es muss nichts passieren! Also erstmal Amp aus, alles so einstöpseln wie es soll und dann prüfen ob alles noch funktioniert.

Gruß
Andreas
 

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