[Bass] - Fender Jazz Bass, Crafted in Japan

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Fender Jazz Crafted in Japan

Reviews über einen Klassiker unter den Klassikern, dem Fender Jazz Bass, haben wir hier im Board ja bereits einige jedoch ist ein Jazz bekanntlich nicht gleich ein Jazz. Das zwischen Mexikanern, Amerikanern und Japanern Unterschiede bestehen liegt auf der Hand. Deshalb dachte ich ein Bericht über meinen Japan Jazz interessiert vielleicht einige von euch, da immer öfter am Gebrauchtmarkt Mitte 90er Modelle auftauchen.

Einleitung

Seit 1960 gibt es den Jazz Bass. Damals noch ausschließlich in Amerika hergestellt, fand er schnell seine Fans und dieser Kreis wurde im Lauf der Zeit immer größer. In Japan werden unter dem Namen Fender seit 1982 Gitarren und Bässe hergestellt und genießen bis zum heutigen Tag einen sehr guten Ruf. Unter http://freespace.virgin.net/john.blackman4/serial.htmhttp://freespace.virgin.net/john.blackman4/serial.htm findet ihr eine Liste, mittels der man das Herstellungsjahr von in Japan gefertigten Instrumenten herausfinden kann.

Warum ich mich für den Jazz entschieden habe? Im Frühjahr 2007 war ich erstmals in einem richtig großem Musikhaus. Von Aria bis Yamaha war ziemlich alles vertreten, und ich nahm mir einen ganzen Tag zeit, alle Bässe durchzuprobieren, ob sie mir nun optisch zusagten oder nicht. Am Ende des Tages waren es dann drei Bässe, die ich mir nochmals für einen Abschiedstest geschnappt habe: Ein Warwick Streamer Stage I, ein Musicman Stingray und ein Fender Jazz, genauer gesagt die Geddy Lee Version. Der schlanke, unglaublich leicht bespielbare Hals, der charakteristische, nasale Sound des Bridge PU’s und der voluminöse Klang des Neck PU’s hatten es mir angetan. Rein von der Optik her war ich noch nicht überzeugt, aber das Handling stellte dies in den Schatten. Im Laufe der nächsten Monate wurde mir dann langsam klar, so einen muss ich haben, da ich auch optisch immer mehr Gefallen fand. Heute ist für mich der Jazz einer der schönsten Bässe, die es gibt. Aber ich glaube, mit diesem Sinneswandel bin ich hier unter euch nicht alleine.

Im November war es dann endlich soweit. Im Flohmarkt fand ich ein Inserat, dass jemand aus meiner Umgebung einen Jazz Bass verkaufen möchte. Getestet, gekauft, heut ist er mein.

Fakten

Fender Jazz Bass, wie ab 1963 gebaut
Hergestellt: 1997
Korpus: Erle
Farbe: 3 Tone Sunburst
Hals: Ahorn mit Palisander Griffbrett (ohne Skunk Stripe)
Bünde: 20
Maße: Sattel 38mm, 12ter Bund 55mm, Steg 63mm
Regler: 2x Volume, 1x Tone
Brücke: Standard Fender Blechwinkel
Hardware: Chrom

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Verarbeitung

Da ich den Bass gebraucht gekauft habe, und er schon einige Spielspuren aufweist, kann ich klarerweise nicht mehr sagen, wie er frisch vom Händler ausgesehen hat. Was ich schon sagen kann ist, dass die PU Fräsungen sauber und exakt gemacht wurden. Der Hals sitzt fest, ohne Spielraum fest in der Halstasche. Die Fräsung von der Elektronik zum Hals PU ist nicht sichtbar, dh. ich könnte wie Jaco auf das Pickguard verzichten, ich finde jedoch das Tortoise Pickguard ist der letzte Schliff. Wäre er schwarz, wäre definitiv ein Black Pearl Pickguard drauf.

Die Mechaniken sind schon stark angelaufen. Ob dies von schlechter Pflege oder schlechte Qualität zeugt, kann ich nicht beurteilen.

Die Bünde weisen leichte Rillen zwischen erstem und drittem Bund auf, was ein leichtes Schnarren mit sich brachte. Dem konnte ich entgegenwirken, indem ich zwischen Korpus und Hals ein kleines Holzplättchen beigegeben habe. Durch den veränderten Winkel konnte ich das Abrichten der Bünde bzw. den Ersatz nochmals aufschieben. Nicht für immer, aber eine Zeit lang ist Ruhe.

Die Schrauben, mittels derer das Pickguard befestigt ist, sind auch leicht gerostet. Wie auch bei den Mechaniken kann ich zur Ursache leider nur wenig sagen.

Alles in Allem jedoch bin ich mit der Verarbeitung was Lack, Fräsung, Abrichtung der Bünde und Elektronik angeht sehr zufrieden. Prädikat: Sehr empfehlenswert.

Handling

Dass bei der Konzeption des Jazz Basses Sound UND Ergonomie berücksichtigt wurden merkt man, sobald man ein solches Instrument in Händen hält. Überhaupt keine Spur von Kopflastigkeit. So wie man sich den Bass umhängt, so bleibt er. Das Shaping des Korpus passt, wie für mich gemacht.

Der schmale, irrsinnig leicht zu bespielende Hals war für mich das Hauptkaufkriterium. Für diese Eigenschaft ist der Jazz Bass jedoch bekannt. Schnellere Läufe stellen damit keine gröberen Probleme dar, bei denen ich beispielsweise mit meinem Yamaha schon zu kämpfen habe. Obwohl ich sehr große Hände habe (bin über 1.90), und auch mit einem Precision oder Stingray Profil gut klarkomme, ist dies ein Komfort, den ich einfach bei längerem Spiel nicht missen möchte. Rein subjektives Empfinden.

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Sound

Ich habe den Sound einleitend schon kurz beschrieben bzw. davon geschwärmt. Für den RATM Sound, Bridge PU auf, Tonregler leicht zurück, Neck PU abdrehen. Nasaler, nässelnder prägnanter Sound, könnte etwas mehr Power vertragen, ansonsten genau mein Ding. Für Melodische Stücke, den Neck PU dazu, dadurch wird der Sound voll und satt. Auch für härtere Gangarten ist der Jazz Bass voll und ganz geeignet. Mit nur aufgedrehten Neck PU rummst er ähnlich einem Precision Bass, etwas voller klingt meiner Meinung der Jazz (mit dieser Meinung steh ich ziemlich alleine da, ich weiß ;)). Dieses Spektrum an Sounds, diese Vielfalt zeichnen ihn eben aus.

Meiner Meinung nach passten die Warwick Black Label Saiten nicht zum Grundcharakter des Basses. Durch diese wurde vor allem bei aufgedrehtem Bridge PU ein blecherner Klang verstärkt. Seit ein paar Monaten schwöre ich auf D’Addario XL Chromes Flat Wound Saiten. Die passen zum Jazz, als wären sie füreinander bestimmt. Auch das Spielgefühl mit diesen Saiten ich sehr angenehm und komfortabler. Ein wenig an Höhen geht verloren, aber wer braucht die schon ;). Nein, Scherz beiseite, etwas dumpfer wird der Sound schon, aber genauso stelle ich mir den vor. Diese Kombination auszuprobieren rate ich jedem. Sind zwar etwas teurer, aber sie sind jeden Cent wert.

Mängel

Zu bemängeln habe ich eigentlich gar nicht viel. Das typische Problem des Jazz Basses ist eben die Empfindlichkeit auf Einstreuung und der Bridge PU Sound könnte noch etwas kräftiger sein. Tja, das wars dann auch schon mit der Kritik.

Zusammenfassung

Ob man nun als Anfänger „seinen Sound“ sucht, oder als Fortgeschrittener seinen gefundenen Sound ausweiten möchte, der Jazz unterstützt einen auf diesem Weg.

Früher oder später findet jeder zur seit nun fast 50 Jahren alten, bewährten Form. Durch die Möglichkeit des Pickguard Wechsels und dem reichhaltigen Angebots kann man dem Bass auch ohne aufwendige Lackierarbeiten seine persönlich Note verleihen.

Ich hoffe, ihr findet die Informationen, die ihr euch in einem solchen Review erwartet. Sollte es noch Fragen geben, stehe natürlich zu Verfügung.

lG Mario
 
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