Beatler90
Registrierter Benutzer
Review und Geschichte der Epiphone Casino
Hallo,
da ich seit Kurzem Besitzer einer Epiphone Casino bin möchte ich hierzu ein Review schreiben und auch auf die Geschichte der Casino eingehen. Also fangen wir mal an...
Timeline:
1961: Das Geburtsjahr der Casino! Das erste Modell hatte als Standard ein ''Tremotone'' Vibrato und die PU's waren mit schwarzen Plastikkappe versehen. Statt der Parallelogram Inlay's dienten damals noch normale Dots. Die Farbe war bei jedem Modell Sunburst. Hergestellt wurden die Casino's, wie alle Epiphone Modelle der damalgigen Zeit, im Gibson Werk in Kalamazoo. Wahlweise mit einem-oder 2 Dogear Pickups.
1962: Ab diesem Jahr gabs das Vibrato wahlweise (Modelle ohne waren etwas billiger) und ab Ende 62 wurden die Parallelogram Inlay's und die Nickel PU-Cover eingeführt.
1964: Keith Richards (Rolling Stones) benutzt die Casino ab diesem Jahr des Öfteren. Er besitzt das '61 Modell.
1965: John Lennon und George Harrison bekommen Casino's geschenkt. George's Modell besitzt im Gegensatz zu John's ein Bigsby-Vibrato. John's Casino hatte im Gegensatz zu George's einen schwarzen Plastikring um den PU-Switch und ein Trapez-Tailpiece.
1967: Ab diesem Jahr gibt es die Casino auch in Cherry.
1969: Der Beliebtheitsgrad der Casino sinkt und sinkt, immer weniger Modelle werden exportiert. Schließlich folgt Ende '67 der Produktionsstopp.
1976: Reissue der Casino! Alle Modelle werden in Japan hergestellt.
1982: Die Farbpalette erweitert sich um Antique Burst und Wine Red.
1997: Aktuelle Reissue: Die Casino wird in Korea hergestellt. Erhältliche Farben: Cherry, Ebony, Natural und Cherry Sunburst. Der obligatorische Mahagoni-Hals der vorherigen Modelle ist nun nicht mehr obligatorisch, einige Modelle besitzen einen aus Ahorn.
1999: Die John Lennon Casino kommt auf den Markt. Erhältlich ist das '65 Modell in Sunburst und die Revolution Casino in Natural (Zur Info: John Lennon ließ seine Casino
1968 bis aufs Holz abschleifen und entfernte das Pickguard. Außerdem ersetzte er den goldenen Volume-Knopf des Neck-PU gegen einen schwarzen. Irgendwann 1971 tauschte er die Mechaniken.)
2003: Die Elitist Casino kommt auf den Markt. hergestellt wird sie in Japan nach dem Muster der alten Casino's aus Kalamazoo.
ab ca. 2007 werden einige Modelle in China hergestellt, andere noch in Korea. Seit 2008 werden alle Modelle in China gefertigt.
Wissenswertes: Die Epiphone Casino ist nach dem Vorbild der Gibson ES-330 gebaut. Einzige Unterschiede: Anderer Headstock und bei manchen Modellen anderes Tailpiece.
Kaufgrund:
Seit ich Gitarre spiele ist die Casino mein Traum gewesen. Jahre lang bin ich immer wieder kurz vor dem Kauf davon abgekommen, jetzt durch einen glücklichen Zufall und ein unwiederstehlich günstiges Angebot eines Musikhauses bin ich zu einer fabrikneuen 2007er Casino in Natural (meine Wunschfarbe) gekommen.
Spezifikationen:
-Ahorn Korpus (laminiert)
-Ahorn Hals (hellbraun gebeizt)
-2 Alnico V P-90's
-Rosewood Griffbrett
-Parallelogram Inlay's
-Trapez Tailpiece
-Made in Unsung, Korea (Jahr 2007)
Handling:
Die Gitarre ist im Gegensatz zu meiner Dot sehr leicht (3 Kilo) und hängt sehr ausgeglichen am Gurt. Der Hals ist ungefähr so dick wie der meiner Dot, aber gleichzeitig etwas schmaler, liegt sehr gut in der Hand.
Verarbeitung:
Fast perfekt. Bünde sauber abgerichtet, Hals gerade, Saitenlage perfekt. Einzige Minus-Punkte: Das Schlagbrett ist etwas fransig ausgeschnitten und unter dem Lack am Hals-Korpus Übergang erkennt man minimale Leimspuren.
Sound:
Trocken angespielt ist sie rel. laut und akustisch, könnte aber nicht mit einer echten Akustik mithalten. Der Sound ist etwas gedämpft und wenn man zu sehr reinhaut raschelt das Tailpiece, hört man aber verstärkt nicht.
Der Hals:
Der Hals-Pu kommt mit vielen Bässen daher, richtig donnernd und mit viel wums. Man könnte es als ''schmatzenden'' Blues-Sound beschreiben. Rel. hohes Output, kommt sehr nah an den Humbucker meiner Dot ran, klingt aber gleichzeitig etwas offener und perliger. Das Feedback-Verhalten dieses PU's ist aber schon eher heftig, sobald man die Hand von den Saiten nimmt kommt einem das Intro von ''I Feel Fine'' entgegen Leicht angecrunched geht die Sonne auf, seeehr bluesig, aber gleichzeitig wieder das gute alte Feedback sobald man mit Spielen aufhört oder die Hand von den Saiten nimmt.
Hals-Steg:
Wunderschöner Clean-Sound, sehr akustisch. Man könnte es als ''twangigen Blues'' beschreiben. Das solide Bass Fundament vom Hals kommt ganz klar raus, aber gleichzeitig ''neutralisiert'' der Twang vom Steg das ganze wieder. Gefällt mir gut, und auch das Feedback ist in dieser Position sowohl Clean, als auch angegruched kein allzu großes Problem.
Steg:
Schöner twangiger Sound, diese Position ist der Grund für den Spruch in meiner Signatur. Die Höhen kommen klar rüber und sind bei höheren Lautstärken ein echter Eierschneider. Da lohnt sich das Spielen mit Volume und Tone Poti, so kann man die Höhen etwas ''ausblenden'' und auch hier zeigt sich der akustische Charakter dieser Gitarre. Aber altes Problem: Hand von den Saiten/Aufhören zu spielen und das geliebte Feedback kommt einem entgegen. Wer sich den Sound dieser Position einmal anhören möchte dem sei Day Tripper von den Beatles ans Herz gelegt
Fazit:
Meine Traumgitarre ist nach wie vor wie ein Traum. Die genannten Mängel entsprechen denen die ich erwartet habe und auch das Feedback ist bei dieser Gitarre eine ''völlig normale Sache'' (Wenn ich mal den Dad aus American Pie zitieren darf ) mit der ich gut leben kann. Insgesamt hat sich imho jeder einzelne Cent gelohnt. Ich bin verdammt froh noch ein MIK Modell erwischt zu haben, da die MIC's nicht mehr an deren Qualität ran reichen. Jedem der gerne Clean und leicht angecrunchte Sachen spielt, sei diese Gitarre ans Herz gelegt.
Und zum Schluss folgen ein paar Bilder auf die ihr doch eigentlich alle scharf seid. Naja, aber auch die lese-faule Fraktion muss bedient werden :
Musikalische Grüße
Hallo,
da ich seit Kurzem Besitzer einer Epiphone Casino bin möchte ich hierzu ein Review schreiben und auch auf die Geschichte der Casino eingehen. Also fangen wir mal an...
Timeline:
1961: Das Geburtsjahr der Casino! Das erste Modell hatte als Standard ein ''Tremotone'' Vibrato und die PU's waren mit schwarzen Plastikkappe versehen. Statt der Parallelogram Inlay's dienten damals noch normale Dots. Die Farbe war bei jedem Modell Sunburst. Hergestellt wurden die Casino's, wie alle Epiphone Modelle der damalgigen Zeit, im Gibson Werk in Kalamazoo. Wahlweise mit einem-oder 2 Dogear Pickups.
1962: Ab diesem Jahr gabs das Vibrato wahlweise (Modelle ohne waren etwas billiger) und ab Ende 62 wurden die Parallelogram Inlay's und die Nickel PU-Cover eingeführt.
1964: Keith Richards (Rolling Stones) benutzt die Casino ab diesem Jahr des Öfteren. Er besitzt das '61 Modell.
1965: John Lennon und George Harrison bekommen Casino's geschenkt. George's Modell besitzt im Gegensatz zu John's ein Bigsby-Vibrato. John's Casino hatte im Gegensatz zu George's einen schwarzen Plastikring um den PU-Switch und ein Trapez-Tailpiece.
1967: Ab diesem Jahr gibt es die Casino auch in Cherry.
1969: Der Beliebtheitsgrad der Casino sinkt und sinkt, immer weniger Modelle werden exportiert. Schließlich folgt Ende '67 der Produktionsstopp.
1976: Reissue der Casino! Alle Modelle werden in Japan hergestellt.
1982: Die Farbpalette erweitert sich um Antique Burst und Wine Red.
1997: Aktuelle Reissue: Die Casino wird in Korea hergestellt. Erhältliche Farben: Cherry, Ebony, Natural und Cherry Sunburst. Der obligatorische Mahagoni-Hals der vorherigen Modelle ist nun nicht mehr obligatorisch, einige Modelle besitzen einen aus Ahorn.
1999: Die John Lennon Casino kommt auf den Markt. Erhältlich ist das '65 Modell in Sunburst und die Revolution Casino in Natural (Zur Info: John Lennon ließ seine Casino
1968 bis aufs Holz abschleifen und entfernte das Pickguard. Außerdem ersetzte er den goldenen Volume-Knopf des Neck-PU gegen einen schwarzen. Irgendwann 1971 tauschte er die Mechaniken.)
2003: Die Elitist Casino kommt auf den Markt. hergestellt wird sie in Japan nach dem Muster der alten Casino's aus Kalamazoo.
ab ca. 2007 werden einige Modelle in China hergestellt, andere noch in Korea. Seit 2008 werden alle Modelle in China gefertigt.
Wissenswertes: Die Epiphone Casino ist nach dem Vorbild der Gibson ES-330 gebaut. Einzige Unterschiede: Anderer Headstock und bei manchen Modellen anderes Tailpiece.
Kaufgrund:
Seit ich Gitarre spiele ist die Casino mein Traum gewesen. Jahre lang bin ich immer wieder kurz vor dem Kauf davon abgekommen, jetzt durch einen glücklichen Zufall und ein unwiederstehlich günstiges Angebot eines Musikhauses bin ich zu einer fabrikneuen 2007er Casino in Natural (meine Wunschfarbe) gekommen.
Spezifikationen:
-Ahorn Korpus (laminiert)
-Ahorn Hals (hellbraun gebeizt)
-2 Alnico V P-90's
-Rosewood Griffbrett
-Parallelogram Inlay's
-Trapez Tailpiece
-Made in Unsung, Korea (Jahr 2007)
Handling:
Die Gitarre ist im Gegensatz zu meiner Dot sehr leicht (3 Kilo) und hängt sehr ausgeglichen am Gurt. Der Hals ist ungefähr so dick wie der meiner Dot, aber gleichzeitig etwas schmaler, liegt sehr gut in der Hand.
Verarbeitung:
Fast perfekt. Bünde sauber abgerichtet, Hals gerade, Saitenlage perfekt. Einzige Minus-Punkte: Das Schlagbrett ist etwas fransig ausgeschnitten und unter dem Lack am Hals-Korpus Übergang erkennt man minimale Leimspuren.
Sound:
Trocken angespielt ist sie rel. laut und akustisch, könnte aber nicht mit einer echten Akustik mithalten. Der Sound ist etwas gedämpft und wenn man zu sehr reinhaut raschelt das Tailpiece, hört man aber verstärkt nicht.
Der Hals:
Der Hals-Pu kommt mit vielen Bässen daher, richtig donnernd und mit viel wums. Man könnte es als ''schmatzenden'' Blues-Sound beschreiben. Rel. hohes Output, kommt sehr nah an den Humbucker meiner Dot ran, klingt aber gleichzeitig etwas offener und perliger. Das Feedback-Verhalten dieses PU's ist aber schon eher heftig, sobald man die Hand von den Saiten nimmt kommt einem das Intro von ''I Feel Fine'' entgegen Leicht angecrunched geht die Sonne auf, seeehr bluesig, aber gleichzeitig wieder das gute alte Feedback sobald man mit Spielen aufhört oder die Hand von den Saiten nimmt.
Hals-Steg:
Wunderschöner Clean-Sound, sehr akustisch. Man könnte es als ''twangigen Blues'' beschreiben. Das solide Bass Fundament vom Hals kommt ganz klar raus, aber gleichzeitig ''neutralisiert'' der Twang vom Steg das ganze wieder. Gefällt mir gut, und auch das Feedback ist in dieser Position sowohl Clean, als auch angegruched kein allzu großes Problem.
Steg:
Schöner twangiger Sound, diese Position ist der Grund für den Spruch in meiner Signatur. Die Höhen kommen klar rüber und sind bei höheren Lautstärken ein echter Eierschneider. Da lohnt sich das Spielen mit Volume und Tone Poti, so kann man die Höhen etwas ''ausblenden'' und auch hier zeigt sich der akustische Charakter dieser Gitarre. Aber altes Problem: Hand von den Saiten/Aufhören zu spielen und das geliebte Feedback kommt einem entgegen. Wer sich den Sound dieser Position einmal anhören möchte dem sei Day Tripper von den Beatles ans Herz gelegt
Fazit:
Meine Traumgitarre ist nach wie vor wie ein Traum. Die genannten Mängel entsprechen denen die ich erwartet habe und auch das Feedback ist bei dieser Gitarre eine ''völlig normale Sache'' (Wenn ich mal den Dad aus American Pie zitieren darf ) mit der ich gut leben kann. Insgesamt hat sich imho jeder einzelne Cent gelohnt. Ich bin verdammt froh noch ein MIK Modell erwischt zu haben, da die MIC's nicht mehr an deren Qualität ran reichen. Jedem der gerne Clean und leicht angecrunchte Sachen spielt, sei diese Gitarre ans Herz gelegt.
Und zum Schluss folgen ein paar Bilder auf die ihr doch eigentlich alle scharf seid. Naja, aber auch die lese-faule Fraktion muss bedient werden :
Musikalische Grüße
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