Dimebag1984
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Taschenfalten ( False Chords )
Die Taschenfalten oder auch "falsche Stimmbänder" (engl: false chords) sind 2
Muskellappen, die im Kehlkopf etwas über den wahren Stimmbändern liegen.
Ihre Funktion ist es, die verletzlichen Stimmbänder zu schützen, und die Luft am
ausströmen zu hindern.
Sie können auch als Stimmgebendes Organ verwendet werden (Obertongesang),
allerdings ist es schwierig sie bewusst zu kontrollieren.
Wenn man mit den Taschenfalten growlt oder screamt, dann drückt man sie zusammen,
sodass eine beliebig große Öffnung bleibt, durch die die Luft noch entweichen kann.
Wenn sie nun durch diesen Luftkanal entweicht, dann entsteht ein, der "Death"-Technik
ähnlich klingender Verzerrungseffekt.
Dieser ist allerdings erheblich variabler, weil zu einem die Öffnung verschieden
geformt werden kann, die Taschenfalten auch noch eine Nutzung der verschiedenen
Resonanzräume erlaubt und man, mit viel Übung und entsprechendem Gefühl auch noch
die wahren Stimmbänder mitschwingen lassen kann.
Beispiel: Obertongesang, Johan Hegg von Amon Amarth
Zudem schädigt diese Technik die Stimmbänder nicht, da diese ja nicht / kaum benutzt
werden. Die Lautstärke kann, je nach Druck von normalem Sprechen bis hin zur richtigen
Brüllautstärke variieren.
Angesprochen werden die Taschenfalten beim heben schwerer Lasten, und beim
anspannen des Bauches (bei Bauchatmung) und gleichzeitigem Versuch, die Luft
nicht auszuatmen. Da spürt man oben im Kehlkopf etwas anspannen, das
müssten sie sein.
Angespannte Taschenfalten:
Zum einen kann man die Taschenfalten ganz locker und frei schwingen lassen, was den typischen, grobkörnigen Growl erzeugt.
Allerdings kann man die Taschenfalten auch in einen angespannten Zustand einsetzen, was je nach Grad der Anspannung den Growl feinkörniger macht. Wenn man in einem möglichst angespannten Zustand der Taschenfalten in die Kopfstimme, bzw. ins Falsett geht, kann man auch die typischen Black Metal Screams, ganz ohne Fry erzeugen.
Dafür muss man, wie beim Finden der Taschenfalten erst einmal den Dreh rauskriegen. Denn angespannte Taschenfalten ist natürlich ungleich angespannter Hals. Helfen kann vielleicht, dass man erst einmal Taschenfalten pur macht (wie es mit Fry als Zweittechnik ist, weiß ich nicht, mit Death funktioniert es jedenfalls), und dann versucht die Taschenfalten, wenn man warm genug ist, und wenn man das Gespür dafür hat, anzuspannen, oder nicht mehr so frei Schwingen lässt. Lockere Taschenfalten in der Kopfstimme klingen wie Affengeschrei.
Bei folgendem Beispiel sind die Taschenfalten stets angespannt, auch bei den beiden tiefen Growls am Anfang. Bei den Screams später, die nicht ganz hoch sind, hört man den rauen, aber feinkörnigen Klang der angespannten Taschenfalten, die nicht in der Kopfstimme, bzw. im Falsett sind, man hört ganz deutlich, dass es kein Fry oder Death ist. Wenn die hohen, glatten, kalten Screams zu hören sind, sind die angespannten Taschenfalten in der Kopfstimme, bzw. im Falsett eingesetzt. Das Bisschen Hall, das zu hören ist verbessert zwar den Sound, aber trägt nicht, oder minimal dazu bei, dass kein Rattern zu hören ist, wie es oft für Fry eingesetzt wird. Bei den angespannten Taschenfalten in der Kopfstimme gibt es dieses Rattern vermutlich nicht mehr.
http://www.youtube.com/watch?v=oUbE2Q6-ZaQ
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Du vermisst eine Beizeichnung / einen Eintrag?
Eigeninitiative ist das Stichwort!
Falls du einen Begriff weisst, der noch nicht beschrieben wurde, wende dich in diesem Thread an die Community!
Gruß
Dime!
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Taschenfalten ( False Chords )
Die Taschenfalten oder auch "falsche Stimmbänder" (engl: false chords) sind 2
Muskellappen, die im Kehlkopf etwas über den wahren Stimmbändern liegen.
Ihre Funktion ist es, die verletzlichen Stimmbänder zu schützen, und die Luft am
ausströmen zu hindern.
Sie können auch als Stimmgebendes Organ verwendet werden (Obertongesang),
allerdings ist es schwierig sie bewusst zu kontrollieren.
Wenn man mit den Taschenfalten growlt oder screamt, dann drückt man sie zusammen,
sodass eine beliebig große Öffnung bleibt, durch die die Luft noch entweichen kann.
Wenn sie nun durch diesen Luftkanal entweicht, dann entsteht ein, der "Death"-Technik
ähnlich klingender Verzerrungseffekt.
Dieser ist allerdings erheblich variabler, weil zu einem die Öffnung verschieden
geformt werden kann, die Taschenfalten auch noch eine Nutzung der verschiedenen
Resonanzräume erlaubt und man, mit viel Übung und entsprechendem Gefühl auch noch
die wahren Stimmbänder mitschwingen lassen kann.
Beispiel: Obertongesang, Johan Hegg von Amon Amarth
Zudem schädigt diese Technik die Stimmbänder nicht, da diese ja nicht / kaum benutzt
werden. Die Lautstärke kann, je nach Druck von normalem Sprechen bis hin zur richtigen
Brüllautstärke variieren.
Angesprochen werden die Taschenfalten beim heben schwerer Lasten, und beim
anspannen des Bauches (bei Bauchatmung) und gleichzeitigem Versuch, die Luft
nicht auszuatmen. Da spürt man oben im Kehlkopf etwas anspannen, das
müssten sie sein.
Angespannte Taschenfalten:
Zum einen kann man die Taschenfalten ganz locker und frei schwingen lassen, was den typischen, grobkörnigen Growl erzeugt.
Allerdings kann man die Taschenfalten auch in einen angespannten Zustand einsetzen, was je nach Grad der Anspannung den Growl feinkörniger macht. Wenn man in einem möglichst angespannten Zustand der Taschenfalten in die Kopfstimme, bzw. ins Falsett geht, kann man auch die typischen Black Metal Screams, ganz ohne Fry erzeugen.
Dafür muss man, wie beim Finden der Taschenfalten erst einmal den Dreh rauskriegen. Denn angespannte Taschenfalten ist natürlich ungleich angespannter Hals. Helfen kann vielleicht, dass man erst einmal Taschenfalten pur macht (wie es mit Fry als Zweittechnik ist, weiß ich nicht, mit Death funktioniert es jedenfalls), und dann versucht die Taschenfalten, wenn man warm genug ist, und wenn man das Gespür dafür hat, anzuspannen, oder nicht mehr so frei Schwingen lässt. Lockere Taschenfalten in der Kopfstimme klingen wie Affengeschrei.
Bei folgendem Beispiel sind die Taschenfalten stets angespannt, auch bei den beiden tiefen Growls am Anfang. Bei den Screams später, die nicht ganz hoch sind, hört man den rauen, aber feinkörnigen Klang der angespannten Taschenfalten, die nicht in der Kopfstimme, bzw. im Falsett sind, man hört ganz deutlich, dass es kein Fry oder Death ist. Wenn die hohen, glatten, kalten Screams zu hören sind, sind die angespannten Taschenfalten in der Kopfstimme, bzw. im Falsett eingesetzt. Das Bisschen Hall, das zu hören ist verbessert zwar den Sound, aber trägt nicht, oder minimal dazu bei, dass kein Rattern zu hören ist, wie es oft für Fry eingesetzt wird. Bei den angespannten Taschenfalten in der Kopfstimme gibt es dieses Rattern vermutlich nicht mehr.
http://www.youtube.com/watch?v=oUbE2Q6-ZaQ
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Falls du einen Begriff weisst, der noch nicht beschrieben wurde, wende dich in diesem Thread an die Community!
Gruß
Dime!
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