[Gitarre] - Fender Jazzmaster (Japan)

Domo
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Zunächst ein paar Fakten zur Gitarre: Sie besitzt einen Fender-typischen Schraubhals aus Ahorn mit Palisander-Griffbrett. Letzteres ist ausgestattet mit 21 relativ dünnen Bünden und Punkten als Bundmarkierungen. Der Korpus ist aus Esche und transparent lackiert.
Besonderheit der Gitarre ist das freischewebende Jazzmaster-Tremolo, welches mit einem Schieber ("Tremstop") einseitig blockiert werden kann, so dass sich z.B. bei einem Saitenriss die Stimmung der Gitarre nicht verändert. Zum Tremolo gehört noch die spezielle Brückenkonstruktion, auf die ich später noch genauer eingehen möchte.

Die Elektronik besteht aus zwei Jazzmaster-Single-Coil Pickups, einem 3-Way-Toggleswitch, einem Volume- und einem Tone-Poti und der speziellen Solo-Schaltung am oberen Cutaway, die nochmal eigene Volume- und Tone-Regler besitzt.

Was die Verarbeitung angeht muss ich Fender ein großes Lob aussprechen - Meine Jazzmaster war schlichtweg perfekt verarbeitet, Keine Fehler im Lack, Bünde super abgerichtet, Elektronik sauber verlötet. Das einzige was ich bemängeln könnte: Das Griffbrett war nach dem Auspacken der Gitarre etwas ausgetrocknet. Ein bisschen Lemon-Oil drauf und die Sache war gegessen.

Zur Handhabung ist zu sagen, dass sich die Gitarre phantastisch spielen lässt! Dank der asymmetrischen Form liegt die Gitarre absolut ausbalanciert auf dem Oberschenkel und hängt auch sehr gut am Gurt. Dazu gibt es noch wie bei der Strat Ausfräsungen am Bauch und an der Armablage. Alles in allem eine extrem konfortable Gitarre - Fender wirbt schließlich auch mit diesem Spielkomfort für die Jazzmaster...

Der Hals hat Standardausmaße mit C-Shape und ist gewohnt gut zu bespielen. Die hohen Lagen sind wegen der klobrigen Halsbefestigung etwas schwieriger zu erreichen, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Die Optik - ja was soll man sagen. Einfach nur WUNDERSCHÖN! Ich bin großer Freund von Fender-Gitarren und habe mich sofort in das Aussehen der Gitarre verliebt. Das red-tortoise Pickguard passt perfekt zum Sunburst und die weißen Plastikteile (Pickup-Abdeckungen, Potis) ergeben einen schönen Kontrast. Der Hals hat eine schöne warme gelb-bräunliche Farbe, wirkt also nicht so "roh" wie es bei vielen unbehandelten Ahornhälsen der Fall ist. Was ich gerne noch gehabt hätte wäre ein helles Ahorngriffbrett - das gibts ja aber leider bei Jazzmasters nicht.

Auch klanglich überzeugt die Gitarre auf ganzer Linie. Die Pickups erzeugen einen sehr perligen, satten Cleansound. In der Zwischenposition (beide Pickups aktiv) wird der Sound spritziger und etwas dünner, bzw. twängiger. Verzerrt gespielt bleibt der Sound stets differenziert und durchsetzungsfähig, ein Gainmonster kann man hier aber natürlich nicht erwarten. In der Zwischenposition wirken die beiden Pickups brummunterdrückend, man kann also auch bei starker Verzerrung ohne Brummen und Rauschen rocken...! ;)

Ein kleines Schmankerl ist die Solo-Schaltung. Am oberen Teil des Pickguards ist ein kleines Chromblech mit einem kleinen Schiebeschalter und zwei versenkten Potis. Beim Umlegen des Schalters wird stets der Hals-PU aktiviert (unabhängig von den restlichen Einstellungen der Gitarre). Die zwei Potis regeln dabei Volume und Tone. Über Sinn oder Unsinn dieser Schaltung lässt sich streiten, aber man kann dieses Feature durchaus sinnvoll einsetzen. (So habe ich den Schalter eine Zeit lang genutzt, um zwischen clean und verzerrt umzuschalten, als ich keinen Fußschalter für meinen Verstärker hatte... Dazu stellt man den Verzerrer an, dreht bei der Soloschaltung den Volume-Regler so weit runter bis das Signal clean wird und verwendet den Schalter zum umschalten - es funktioniert.)
Dazu sollte noch gesagt werden, dass in diesem Modus der Sound etwas dumpfer wird als im Normalzustand.

Trotz aller Lobpreisungen darf man ein ganz großes Manko der Gitarre nicht außer Acht lassen: Die Brückenkonstruktion ist einfach nur schlecht. Die Brücke besteht aus einem Stück Blech, auf dem sechs kleine Reiter recht lose dran befestigt sind. Diese lassen sich leicht hin- und herbewegen und sollen dafür sorgen, dass die Gitarre beim Vibratoeinsatz in Stimmung bleibt. Doof ist nur, dass die Madenschrauben, die zur Höhenjustierung dienen, scheinbar ein Eigenleben entwickeln. So darf man immer wieder die Reiter in die richtige Höhe schrauben, weil sie zu tief gesunken sind... Ein Mysterium. Darüber hinaus springen die Saiten bei zu festem Anschlag gerne mal aus den Rillen. Letzteres ist aber kein soo tragisches Problem.

Abhilfe schafft eine neue Brücke. Dafür empfehle ich die STMC (Ref.no. 452) von Schaller. Diese T-O-M Bridge mit Rollen passt perfekt in die vorgebohrten Löcher der Jazzmaster und schafft alle angesprochenen Probleme aus der Welt. Die Brücke kostet rund 30€. Eine lohnenswerte Investition.

Alles in Allem aber eine phantastische Gitarre, die ich einfach nicht mehr missen möchte! Tolle Optik, toller Sound, super Komfort - kurz:
DIESE GITARRE MACHT SPAß!

P.S.: Ich hatte noch nie eine dermaßen stimmstabile Gitarre. Neue Saiten aufgezogen, einmal durchgestimmt, seither fast perfekte Stimmung. Wahnsinn!
 
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Hi,

super Review und Glückwunsch zur Gitarre!:great:
Wirklich sehr schönes Exemplar!
Bin richtig neidisch^^, hab auch vor mir mal eine Jazzmaster zu kaufen.
Und dank deiner Eindrücke, hat sich dieser Wille jetzt nur noch verstärkt.:D

Grüße und noch viele glückliche Jahre mit deiner neuen Gitarre!
 
Ja,
nettes Review und wirklich geile Gitarre,
will auch ne Jazzmaster oder ne Mustang,
mal sehn,
vielleicht wirds nen Eigenbauprojekt!

Gruß
Jonathan
 
Hi,

klasse Review - Die Jazzy ist eine meiner Taumgitarren.

Madenschrauben der Saitenreiter - die haben wahrscheinlich zuviel Spiel. Kannst Gewindedichtband rumwickeln, sollte etwas helfen.
Rillen der Saitenreiter: Zuwenig Andruck der Saiten. Könntest die relevanteste Rille je Reiter vertiefen.

Grüße,
Joe
 
Ick hol diesen thread mal wieder hoch; Ich habe wie dort geraten die Schaller STMC (Ref.no. 452) Bridge erworben und montiert und bin damit irgendwie nicht wirklich zufrieden. Mir scheint, als wenn die Krümmung des Griffbretts bei der JM doch erheblich ausgeprägter ist als bei dieser Brücke, die ja auch für eine Gibson entwickelt wurde. Das führt nun dazu, dass ich wählen kann zwischen einem mörderischen Saitenabstand bei den E-Saiten oder praktisch null Action bei der G-Saite im 10. Bund. Ersteres spielt sich doof, zweiteres klingt blöd.

Was gibt es denn noch so für Alternativen? Hier wird ja gelegentlich empfohlen, die Mustang Bridge zu verbauen. Wie siehts denn bei dieser mit der Stabilität der Madenschrauben aus? Auf dem Foto erkenne ich gar keine ?

Oder gibt es evtl eine TOM-Bridge mit passender Krümmung für Jazzmaster? Abgesehen von o.g. Problem finde ich das Konzept nömlich eigentlich ganz passend. Oder sollte man einfach schauen, ob man irgendwo eine hochwertigere Jazzmaster-Brücke herbekommt? Die Jazzmaster ist ca. 13 Jahre alt, und die mitgelieferte Brücke ist wirklich ziemlicher Schrott ...

Wäre toll, wenn jemand eine gute Idee hat :)
 
Ich habe mir vor drei Monaten (eigentlich für meine CIJ-Jazzmaster, mittlerweile ist ein eigenständiges Instrument daraus geworden ;-)) die original USA-Bridge + Tremolo besorgt. Weder drehen sich hier die Madenschrauben der Saitenreiter raus, noch klappert der Tremolo-Hebel. Die Saiten (.10-er Satz bei mir) springen auch nicht mehr aus den Rillen der Saitenreiter. Ein Upgrade lohnt sich also.
 
ich habe mich jetzt mal im Laden beraten lassen, und der Premium-Tipp war dieser: WARMOTH MODIFIED MUSTANG BRIDGE. Im Gegensatz zu den Original Mustang Brücken ist hier die Höhe der Saiten einzeln verstellbar. Der aufgerufene Preis von 80 € hat mich allerdings etwas abgeschreckt, die normale Mustang Bridge oder TOMs liegen ja eher bei der Hälfte, und der direkt bei warmoth genannte Preis ist auch etwas niedriger (knapp 50 $) ... aber ok, Eigenimport ist wohl eher noch teurer :confused:
 
schöne fotos, und klasse teil sieht extrem lecker aus:great:
 
Hi.

Super Review. Und super schöne Gitarre.

greez RF
 
also ne gute alternative is die classic playerjm, hab die seit drei tagen wahnsinns gitarre, perfekt eingestellt, absolut sauber verarbeitet und ein hammer sound. hat ne tom bridge und das tremolosystem is auch ein wenig versetzt worden, erhöhter druck auf der bridge, kein raushüpfen von saiten, wollt eigentlich auch ne cij weil die gibs in weiß aber dann wieder brücke und pus tauschen kommt aufs gleiche wie die ein bissl teurere classic player!!

whatever das teil is unpackbar!!!! einfach nur gut!!!
 
Bist wohl hier der erste, der sich zu Wort meldet, der die hat ... :) Schreib doch mal ein bisschen mehr darüber. Konntest Du zum Vergleich eine CIJ anspielen? Wie sind die Pickups klanglich ausgelegt? ("Vintage, also weniger output und eher warm, aktuelle AVRI, also wenig output und mehr Höhen, oder so wie die japanischen - viel Output, viele Höhen?)

Und ist diese TOM-Brücke wirklich auf den Radius eines Fenderhalses angepasst, oder ist der Radius etwas flacher? Falls Fender wirklich eine TOM produziert, die für JM, Mg, Jag etc zu 100 % passt, sollte es die schleunigst als Ersatzteil geben :)
 
hab die japanische nur ma ganz kurz in händen gehalten also wird der direktverglich schwer ebenso wie zu ami-jm, wie auch immer die pus sind eher "modern" augelegt, doch fleischiger und voller als die japanischen. die sind doch sehr höhenlastig wenn ich mich recht erinner und auch deutlich dünner im sound, im allgemeinen hab ich wenig gutes gehört über cij auch bzgl. verarbeitung und so. die classic player is eben auch ein "upgrade" weil all die mankos der jm´s überarbeitet worden sind (schrauben bei bridge die lcoker sind, saiten die aus den reitern hüpfen). vielleicht scherib ich ma n review

hoi
 
gibts saiten die etwas länger sind?..
habs seit gestern auch eine jazzmaster und direkt ne saite gerissen. die hohe e.
nun wollte ich eine neue aus einem 10standard satz drauf tun.. aber oben am tuner war viel zuwenig material um die da richtug rumzuwickeln..
gibts da spezielle saiten? oder könnt ihr jazzer mir mal nen günstigesn 10er satz raten?..

und wie genau wickel ich die saiten? müssen die da ins loch rein?
 
ich habe letztens bei einem freund eine gespielt.
sehr schöne gitarre und herrlich zu spielen.

weiss jemand ob die japan version noch produziert wird?
 
naja, zumindest kann man sie noch überall kaufen ;)
 
servus
ich hätt da mal ne frage:
Wo kann ich potis für dei soloschaltung kaufen? oder gibts einzelne schaltungen zu kaufen?
ich hab nichts gefunden bisher und das wäre dann doch wichtig für mein jazzmaster-DIY projekt:D
also danke im vorraus
gruß MAx
 

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