meckintosh
Registrierter Benutzer
Leute,
ich hab den Road King jetzt ne Weile und "beglücke" euch heute mit einem Review.
Mesa Boogie Roadking Head
Mesa Boogie Roadking Combo II 2x12
Noch dazu dokumentiere ich hier auch meine Fehler im Umgang mit dem Ding um anderen Usern eventuell einiges an Ärger ersparen zu können.
Die englische Bedienungsanleitung ist sicher nicht schlecht, aber mir fehlte manchmal vielleicht auch die Fantasie oder das Know How etwas umzusetzen, aber dazu später mehr.
- wie kam ich zu dem Ding?
Ich war stolzer Besitzer eines ENGL Souvereign 2x12" Combo. Das Teil hat fett Druck, Mördersound und ist verarbeitet wie ein Panzer. Leider ist der Combo eben auch so schwer und ich hab mich immer krumm geschleppt. Als ich dann fast die Treppe runtergestürzt bin wars zu viel ich wollte wider Topteil plus Box!
Auf der Suche nach etwas geeignetem war schnell klar .... der muss guten Cleansound bringen, aber auch im Zweifel Zerren wie bescheuert. Verwöhnt von den 4 Kanälen und 2 Mastervolumes des ENGL kam also schonmal kein Marshall oder Fender in Frage. Klar war aber auch das Marshall den JVM 2 Wochen nach dem Mesa-Kauf vorstellt... TYPISCH!
ENGL Topteil wär schon geil, also mal den Markt beobachten und schauen was sich so ergibt. Getrieben von Langeweile ab nach Hamburg und einen Mesa Lonestar angespielt. Schon geil, aber nicht ganz was ich will. Der freundliche Verkäufer nickt wissend...stöpselt mich in nen Road King ein ... die Sonne geht auf! 4 Kanäle, 2 Mastervolumes, Variationen ooohne Ende! JAAAAAAA..KAUFEN...KAUFEN.... Wo kann ich meine Niere abgeben??
Er zeigt mir das Preisschild und ich lieg 5 Sekunden später wie Michael Jackson im Sauerstoffzelt. Mann das mit der Niere war ein SPASS!!!! :screwy:
Natürlich geh ich jetzt mit betretener Miene nach Haus, weil ich weiß das ich den Preis nie nie niemals berappen kann.
Also ganz auf blöd mal in die Bucht und "BINGO" da steht einer!!! Den Kameraden mal angeschrieben und wir wurden uns einig. Ebay hatte aus einem total blöden Grund seine Auktion gestrichen. So konnte ich den Amp gut bezahlen und der Traum wurde wahr.
Der Verkäufer war sehr nett, hat den gut verpackt geschickt, alles kam heil und sogar im Case (!) hier an.
- von aussen...
Also ausgepackt und aufgebaut, der Verkäufer hatte noch ein neues Kabel für den Footswitch besorgt, sieht guuut aus. Neee leicht ist der nicht, aber wie auch? Mit Röhren ohne Ende und so megavielen Switches und Optionen. Massiv, robust und wie der Name schon sagt "Roadtauglich".
Die Rückseite gibt durch das Lochblech einen tollen Blick auf die Röhren und das eindrucksvolle Innenleben auf.
- Features
Der Hit an diesem Amp ist (meiner Meinung nach) das pro Kanal diverse Features und auch die Röhrenbestückung (!) autark zu wählen sind (Progressive Linkage).
Klingt geil kann aber auch sehr verwirren wie sich noch zeigen wird.
Der Amp verfügt über:
- 2 x EL 34
- 4 x 6L6
- 1 x Loop Parallel
- 1 x Loop Seriell
- 2x Mastervolume (heisst hier Master und Solo)
- in JEDEM Kanal nochmal Master, Presence, Gain und Klangregelung
- A/B Cabinetwahl für JEDEN Kanal. Damit hier nichts kaputt geht bringt der Mesa einen Dummy Load mit.
- 3 Grundsounds pro Kanal wählbar (Clean: Tweed/Fat/Clean, Crunch: Brit/Fat/Clean, Lead 1+2: Raw/Vintage/Modern)
Mehr dazu später hier oder auch auf der Boogie Homepage.
- meine Grundeinstellungen:
Also los an das Schaltungsmonster und mal die wichtigsten Einstellungen gemacht.
Im Cleankanal hab ich 2 6L6 Röhren laufen und die Soundwahl auf Tweed gestellt, soll einen "fenderigen" Cleansound bringen und das geht auch ganz gut in die Richtung. Dann noch schön Presence dazu, aber vorsicht mit dem Gain und feddich
Im Crunchkanal vertrau ich dann auf die Grundeinstellung Brit, geht in Richtung Marshall, und zwei EL34 Röhren. Hier geht schon ganz schön die Post ab...
Lead 1 (4x 6L6) hat die Grundeinstellung Vintage für sahnigen Rocksound und Lead 2 (4x6L6 und 2x EL34) steht auf Modern für alles was aus der Metal Ecke kommt.
Die Möglichkeit der Speakerwahl nutze ich nicht, alles geht über 2 2/12"er Boxen von Mesa. Theoretisch könnte ich den Cleankanal zB noch über eine offene Box spielen um mehr Brillanz zu erzielen. Aber dazu später mehr...
- und...wie klingt er?
Jetzt wirds schwierig, denn das ist fast immer sehr subjektiv.
Im Cleankanal hat er schon früh viel Druck und Substanz. Durch die Röhrenbestückung und den Grundsound "Tweed" kommt man schon relativ Früh an den Sweet Spot und kann mit geeigneter Gitarre auch schön mit der Zerre spielen. Wer hier fordernd mit Pickups und/oder Gain umgeht "erntet" umgehend heftigen Crunch und auch gern etwas mehr!Ändert man den Klangcharakter aber auf "Clean" und die Röhren auf 4x 6L6 ist der Headroom viel größer und die Lautstärke kann echt ins brachiale gesteigert werden. Jetzt noch die Tele und den Stegpickup und es gibt "Instant-Ohrenbluten"!
Crunchy gehts weiter, denn mit der "Brit" Einstellung klingt er schick marshallig und rotzt auch früh los, dank der 2x EL34. Umgestellt auf Fat wird der Ton spürbar dicker aber verliert leider auch etwas von dem Rotz auf den ich in diesem Kanal sehr stehe. Schnell die dicke Paula umgehängt und Gary Moore lässt grüßen. Problemlos entert man aber auch Leadsounds in diesem Kanal bei denen manch anderer Amp schon die Flügel gestrichen hätte.
In Lead 1 gibts dann mit "Vintage" Einstellung und 4x 6L6 Röhren schon fett Gain, leider aber auch ein immenses Grundrauschen. Allein das Umschalten per Footswitch und der damit einhergehende Geräuschpegel lässt böses erahnen.
Wer jetzt nicht spielen kann hat ein echtes Problem denn der Road King "belohnt" schlampiges, fuddeliges oder fehlerhaftes Spiel mit voller Härte ... alles laut und fett aus den Boxen raus!
Lead 2 ist mit "Modern" und 2x EL34 und 4X 6L6 dann schon fast unwirklich. Das zu beschreiben fällt schwer aber hier ist Metal Pur angesagt und auch Gefühl, dieses Potential will dosiert und wissend behandelt werden. Mehr Gain ist nirgendwo nötig, ich behaupte sogar das so viel Gain kaum jemand wirklich nutzt.
Durch die 12 Grundsounds und das Progressive Linkage ist schon mehr Spektrum möglich als bei den meisten anderen Amps. Wer jetzt noch weiss in welche Richtung es gehen soll findet den perfekten Spielplatz um seine Soundwünsche auszuleben.Aber Zeit sollte man sich nehmen denn sonst verpasst man womöglich noch etwas...
- und welche Boxen nun?
Keine Angst, ich bin keiner von denen die ein geiles Top kaufen und jetzt ist für die Box keine Kohle mehr da ....
Bei diesem Top versaut eine billige Box am Ende noch alles.
Um den Rücken zu schonen wars klar das nur eine oder zwei 2x12" Boxen in Frage kommen.
Die erste Box war eine Marshall 1936, allerdings kam sie vom Sound her statisch und auch etwas dünn rüber, zu undifferenziert und auch im Cleanbereich zu rockig.
Danach eine ENGL Standard, sehr schwer, auch von der Soundentfaltung, aber direkter und straffer in den Bässen. Gute Wahl, aber noch nicht ganz perfekt.
Also hab ich eine Bulldog Custom Box bestellt und selbst "befüllt" mit einem V30 und einem Greenback. Noch schnell Tips hier aus dem Forum bekommen und die Box von innen mit Teppich verkleidet. Die Box war geschlossen und bot am Ende durch ihr großes Volumen respektable Bassreserven und durch die Mischbestückung der Speaker auch ein weiteres Spektrum als die anderen Boxen.
Aber wie soll ich denn an den ganzen Mesa Boxen vorbei kommen?
Also mal eine Lonestar ausprobiert, aber das passte auch proportional nicht zusammen.
Dann kam die original Road King Box (halboffen) und die wars dann einfach. Da passte alles zusammen und das Zusammenspiel und die Abstimmung ist eben sehr gut.
Zur Ergänzung hab ich noch eine (fast baugleiche) Rectifier Box dazu genommen, die bringt etwas mehr Punch und ich hab die halboffene Rückwand gleich mitgekauft.
Meiner Meinung nach ein sehr gutes Setup!
- Negatives!
Ja, es gibt noch Grund zu meckern ..
Das Ding ist ein Zeitfresser. Natürlich hat man schnell gute Sounds, aber umso mehr Zeit man investiert umso besser und besser werden die Sounds. Hier gehen schnell Stunden weg ...
Die Potis an der Front sind sowas von schlecht ablesbar, das ist fast peinlich!
Auf ner dunklen Bühne wird man wahnsinnig! Ich will ja nicht gleich nach beleuchteten Diezel Potis rufen (oder doch? ), aber diese Dinger sind ein graus.
Der Schalterwahn auf der Rückseite treibt mich jetzt noch um, da wäre es bald sinnig mit dem Teil eine Introduction-DVD zu vertreiben. Klar viele Möglichkeiten bringen auch viele Schalter mit, aber (für mich) manchmal unlogisch aufgebaut. Dazu mehr im übernächsten Teil...
Der Preis ist, selbst für ein Schlachtschiff dieser Größe, ganz schön happig. Ich denke das ein paar hunderter weniger Mesa nicht killen würden...
- Fazit? Klar Fazit!
Ich bin sehr glücklich mit dem Top und kann momentan an keine echte Alternative denken.
Das Einizge was das Top eben nicht kann (wie denn auch?) sind echte Vintage-Sounds. Aber ich denke das wäre auch zuviel verlangt.
Man sollte Zeit und Muße für diesen Amp einplanen und ich brauchte am Ende doch zweimal die Hilfe anderer Leute um Klar zu kommen.
Für Einsteiger ist dieser Amp sicher nichts!
- Was ich alles falsch gemacht hab!
Zu Beginn bin ich sehr locker an die Sache rangegangen, den ENGL hab ich ja auch gut einstellen können. Aber hier? Falsch gedacht!
Einige Features können unwissende zum Wahn treiben..oder zum Techniker.
Vor allem weil die Mini-Switches auf der Rückseite sich gern während des Transportes verstellen. Wer da nicht aufpasst hat sofort Ärger im Haus.
-Speakerwahl
Die Speakerwahl ist eine tolle Sache, mann kann im Cleankanal über Speaker A offen spielen und im Lead 1 dann über Speaker B geschlossen.
Der Schalter bietet die Möglichkeit folgendes anzuwählen A oder A/B oder B.
Ich nutze nur A und der Schalter stand versehentlich auf A/B. Somit klang der RK stark nach defekten Röhren. Nur brachte der Tausch nichts und ich hatte schon optokoppler und schlimmeres in Verdacht. Auch der deutsche Vertrieb war keine Hilfe, die waren sogar meiner Meinung. Ein Techniker fand den Fehler dann ...
- Loop 1 und 2
Jaaaa, Loops sind doch eine tolle Sache denkt ihr? RICHTIG! Nur ist die Beschriftung hier (für mich) verwirrend.
Also...vom Send des Amps in den Input vom G-Major, dann vom Output des G-Major in den Return des Amps. Fertig! Jetzt noch mal eben nach den Mini-Switches schauen (hab ja dazugelernt dachte ich) und für jeden Kanal den Switch auf "ON" gestellt.
Freudig gelacht, alles angemacht und gespielt, jaaaa Loop 1 funktioniert! Aber..heeeeh der ist ja IMMER an! Den Footswitch bemüht und Loop 1 an und aus und an und aus ... nix..der geht nicht aus!
Diesmal war der deutsche Vertrieb hilfreicher, denn der Mini-Switch muss auf "OFF" stehen damit der Loop "ON" geht... alles klar? Neee, wars bei mir auch nicht.
Der Mini Switch ist ne Art Override für den Footswitch. Ist doch looogisch... :screwy:
Ihr merkt vielleicht das die kleinen Switches auf der Rückseite viel bewegen bei dem Teil. Mich halten sie zwischendurch immer wieder in Atem.
Mittlerweile bin ich schlauer und fall einer von euch mal Hilfe braucht ... IMMÄ!
der Meck
- Fotos!
im folgenden Post ...
ich hab den Road King jetzt ne Weile und "beglücke" euch heute mit einem Review.
Mesa Boogie Roadking Head
Mesa Boogie Roadking Combo II 2x12
Noch dazu dokumentiere ich hier auch meine Fehler im Umgang mit dem Ding um anderen Usern eventuell einiges an Ärger ersparen zu können.
Die englische Bedienungsanleitung ist sicher nicht schlecht, aber mir fehlte manchmal vielleicht auch die Fantasie oder das Know How etwas umzusetzen, aber dazu später mehr.
- wie kam ich zu dem Ding?
Ich war stolzer Besitzer eines ENGL Souvereign 2x12" Combo. Das Teil hat fett Druck, Mördersound und ist verarbeitet wie ein Panzer. Leider ist der Combo eben auch so schwer und ich hab mich immer krumm geschleppt. Als ich dann fast die Treppe runtergestürzt bin wars zu viel ich wollte wider Topteil plus Box!
Auf der Suche nach etwas geeignetem war schnell klar .... der muss guten Cleansound bringen, aber auch im Zweifel Zerren wie bescheuert. Verwöhnt von den 4 Kanälen und 2 Mastervolumes des ENGL kam also schonmal kein Marshall oder Fender in Frage. Klar war aber auch das Marshall den JVM 2 Wochen nach dem Mesa-Kauf vorstellt... TYPISCH!
ENGL Topteil wär schon geil, also mal den Markt beobachten und schauen was sich so ergibt. Getrieben von Langeweile ab nach Hamburg und einen Mesa Lonestar angespielt. Schon geil, aber nicht ganz was ich will. Der freundliche Verkäufer nickt wissend...stöpselt mich in nen Road King ein ... die Sonne geht auf! 4 Kanäle, 2 Mastervolumes, Variationen ooohne Ende! JAAAAAAA..KAUFEN...KAUFEN.... Wo kann ich meine Niere abgeben??
Er zeigt mir das Preisschild und ich lieg 5 Sekunden später wie Michael Jackson im Sauerstoffzelt. Mann das mit der Niere war ein SPASS!!!! :screwy:
Natürlich geh ich jetzt mit betretener Miene nach Haus, weil ich weiß das ich den Preis nie nie niemals berappen kann.
Also ganz auf blöd mal in die Bucht und "BINGO" da steht einer!!! Den Kameraden mal angeschrieben und wir wurden uns einig. Ebay hatte aus einem total blöden Grund seine Auktion gestrichen. So konnte ich den Amp gut bezahlen und der Traum wurde wahr.
Der Verkäufer war sehr nett, hat den gut verpackt geschickt, alles kam heil und sogar im Case (!) hier an.
- von aussen...
Also ausgepackt und aufgebaut, der Verkäufer hatte noch ein neues Kabel für den Footswitch besorgt, sieht guuut aus. Neee leicht ist der nicht, aber wie auch? Mit Röhren ohne Ende und so megavielen Switches und Optionen. Massiv, robust und wie der Name schon sagt "Roadtauglich".
Die Rückseite gibt durch das Lochblech einen tollen Blick auf die Röhren und das eindrucksvolle Innenleben auf.
- Features
Der Hit an diesem Amp ist (meiner Meinung nach) das pro Kanal diverse Features und auch die Röhrenbestückung (!) autark zu wählen sind (Progressive Linkage).
Klingt geil kann aber auch sehr verwirren wie sich noch zeigen wird.
Der Amp verfügt über:
- 2 x EL 34
- 4 x 6L6
- 1 x Loop Parallel
- 1 x Loop Seriell
- 2x Mastervolume (heisst hier Master und Solo)
- in JEDEM Kanal nochmal Master, Presence, Gain und Klangregelung
- A/B Cabinetwahl für JEDEN Kanal. Damit hier nichts kaputt geht bringt der Mesa einen Dummy Load mit.
- 3 Grundsounds pro Kanal wählbar (Clean: Tweed/Fat/Clean, Crunch: Brit/Fat/Clean, Lead 1+2: Raw/Vintage/Modern)
Mehr dazu später hier oder auch auf der Boogie Homepage.
- meine Grundeinstellungen:
Also los an das Schaltungsmonster und mal die wichtigsten Einstellungen gemacht.
Im Cleankanal hab ich 2 6L6 Röhren laufen und die Soundwahl auf Tweed gestellt, soll einen "fenderigen" Cleansound bringen und das geht auch ganz gut in die Richtung. Dann noch schön Presence dazu, aber vorsicht mit dem Gain und feddich
Im Crunchkanal vertrau ich dann auf die Grundeinstellung Brit, geht in Richtung Marshall, und zwei EL34 Röhren. Hier geht schon ganz schön die Post ab...
Lead 1 (4x 6L6) hat die Grundeinstellung Vintage für sahnigen Rocksound und Lead 2 (4x6L6 und 2x EL34) steht auf Modern für alles was aus der Metal Ecke kommt.
Die Möglichkeit der Speakerwahl nutze ich nicht, alles geht über 2 2/12"er Boxen von Mesa. Theoretisch könnte ich den Cleankanal zB noch über eine offene Box spielen um mehr Brillanz zu erzielen. Aber dazu später mehr...
- und...wie klingt er?
Jetzt wirds schwierig, denn das ist fast immer sehr subjektiv.
Im Cleankanal hat er schon früh viel Druck und Substanz. Durch die Röhrenbestückung und den Grundsound "Tweed" kommt man schon relativ Früh an den Sweet Spot und kann mit geeigneter Gitarre auch schön mit der Zerre spielen. Wer hier fordernd mit Pickups und/oder Gain umgeht "erntet" umgehend heftigen Crunch und auch gern etwas mehr!Ändert man den Klangcharakter aber auf "Clean" und die Röhren auf 4x 6L6 ist der Headroom viel größer und die Lautstärke kann echt ins brachiale gesteigert werden. Jetzt noch die Tele und den Stegpickup und es gibt "Instant-Ohrenbluten"!
Crunchy gehts weiter, denn mit der "Brit" Einstellung klingt er schick marshallig und rotzt auch früh los, dank der 2x EL34. Umgestellt auf Fat wird der Ton spürbar dicker aber verliert leider auch etwas von dem Rotz auf den ich in diesem Kanal sehr stehe. Schnell die dicke Paula umgehängt und Gary Moore lässt grüßen. Problemlos entert man aber auch Leadsounds in diesem Kanal bei denen manch anderer Amp schon die Flügel gestrichen hätte.
In Lead 1 gibts dann mit "Vintage" Einstellung und 4x 6L6 Röhren schon fett Gain, leider aber auch ein immenses Grundrauschen. Allein das Umschalten per Footswitch und der damit einhergehende Geräuschpegel lässt böses erahnen.
Wer jetzt nicht spielen kann hat ein echtes Problem denn der Road King "belohnt" schlampiges, fuddeliges oder fehlerhaftes Spiel mit voller Härte ... alles laut und fett aus den Boxen raus!
Lead 2 ist mit "Modern" und 2x EL34 und 4X 6L6 dann schon fast unwirklich. Das zu beschreiben fällt schwer aber hier ist Metal Pur angesagt und auch Gefühl, dieses Potential will dosiert und wissend behandelt werden. Mehr Gain ist nirgendwo nötig, ich behaupte sogar das so viel Gain kaum jemand wirklich nutzt.
Durch die 12 Grundsounds und das Progressive Linkage ist schon mehr Spektrum möglich als bei den meisten anderen Amps. Wer jetzt noch weiss in welche Richtung es gehen soll findet den perfekten Spielplatz um seine Soundwünsche auszuleben.Aber Zeit sollte man sich nehmen denn sonst verpasst man womöglich noch etwas...
- und welche Boxen nun?
Keine Angst, ich bin keiner von denen die ein geiles Top kaufen und jetzt ist für die Box keine Kohle mehr da ....
Bei diesem Top versaut eine billige Box am Ende noch alles.
Um den Rücken zu schonen wars klar das nur eine oder zwei 2x12" Boxen in Frage kommen.
Die erste Box war eine Marshall 1936, allerdings kam sie vom Sound her statisch und auch etwas dünn rüber, zu undifferenziert und auch im Cleanbereich zu rockig.
Danach eine ENGL Standard, sehr schwer, auch von der Soundentfaltung, aber direkter und straffer in den Bässen. Gute Wahl, aber noch nicht ganz perfekt.
Also hab ich eine Bulldog Custom Box bestellt und selbst "befüllt" mit einem V30 und einem Greenback. Noch schnell Tips hier aus dem Forum bekommen und die Box von innen mit Teppich verkleidet. Die Box war geschlossen und bot am Ende durch ihr großes Volumen respektable Bassreserven und durch die Mischbestückung der Speaker auch ein weiteres Spektrum als die anderen Boxen.
Aber wie soll ich denn an den ganzen Mesa Boxen vorbei kommen?
Also mal eine Lonestar ausprobiert, aber das passte auch proportional nicht zusammen.
Dann kam die original Road King Box (halboffen) und die wars dann einfach. Da passte alles zusammen und das Zusammenspiel und die Abstimmung ist eben sehr gut.
Zur Ergänzung hab ich noch eine (fast baugleiche) Rectifier Box dazu genommen, die bringt etwas mehr Punch und ich hab die halboffene Rückwand gleich mitgekauft.
Meiner Meinung nach ein sehr gutes Setup!
- Negatives!
Ja, es gibt noch Grund zu meckern ..
Das Ding ist ein Zeitfresser. Natürlich hat man schnell gute Sounds, aber umso mehr Zeit man investiert umso besser und besser werden die Sounds. Hier gehen schnell Stunden weg ...
Die Potis an der Front sind sowas von schlecht ablesbar, das ist fast peinlich!
Auf ner dunklen Bühne wird man wahnsinnig! Ich will ja nicht gleich nach beleuchteten Diezel Potis rufen (oder doch? ), aber diese Dinger sind ein graus.
Der Schalterwahn auf der Rückseite treibt mich jetzt noch um, da wäre es bald sinnig mit dem Teil eine Introduction-DVD zu vertreiben. Klar viele Möglichkeiten bringen auch viele Schalter mit, aber (für mich) manchmal unlogisch aufgebaut. Dazu mehr im übernächsten Teil...
Der Preis ist, selbst für ein Schlachtschiff dieser Größe, ganz schön happig. Ich denke das ein paar hunderter weniger Mesa nicht killen würden...
- Fazit? Klar Fazit!
Ich bin sehr glücklich mit dem Top und kann momentan an keine echte Alternative denken.
Das Einizge was das Top eben nicht kann (wie denn auch?) sind echte Vintage-Sounds. Aber ich denke das wäre auch zuviel verlangt.
Man sollte Zeit und Muße für diesen Amp einplanen und ich brauchte am Ende doch zweimal die Hilfe anderer Leute um Klar zu kommen.
Für Einsteiger ist dieser Amp sicher nichts!
- Was ich alles falsch gemacht hab!
Zu Beginn bin ich sehr locker an die Sache rangegangen, den ENGL hab ich ja auch gut einstellen können. Aber hier? Falsch gedacht!
Einige Features können unwissende zum Wahn treiben..oder zum Techniker.
Vor allem weil die Mini-Switches auf der Rückseite sich gern während des Transportes verstellen. Wer da nicht aufpasst hat sofort Ärger im Haus.
-Speakerwahl
Die Speakerwahl ist eine tolle Sache, mann kann im Cleankanal über Speaker A offen spielen und im Lead 1 dann über Speaker B geschlossen.
Der Schalter bietet die Möglichkeit folgendes anzuwählen A oder A/B oder B.
Ich nutze nur A und der Schalter stand versehentlich auf A/B. Somit klang der RK stark nach defekten Röhren. Nur brachte der Tausch nichts und ich hatte schon optokoppler und schlimmeres in Verdacht. Auch der deutsche Vertrieb war keine Hilfe, die waren sogar meiner Meinung. Ein Techniker fand den Fehler dann ...
- Loop 1 und 2
Jaaaa, Loops sind doch eine tolle Sache denkt ihr? RICHTIG! Nur ist die Beschriftung hier (für mich) verwirrend.
Also...vom Send des Amps in den Input vom G-Major, dann vom Output des G-Major in den Return des Amps. Fertig! Jetzt noch mal eben nach den Mini-Switches schauen (hab ja dazugelernt dachte ich) und für jeden Kanal den Switch auf "ON" gestellt.
Freudig gelacht, alles angemacht und gespielt, jaaaa Loop 1 funktioniert! Aber..heeeeh der ist ja IMMER an! Den Footswitch bemüht und Loop 1 an und aus und an und aus ... nix..der geht nicht aus!
Diesmal war der deutsche Vertrieb hilfreicher, denn der Mini-Switch muss auf "OFF" stehen damit der Loop "ON" geht... alles klar? Neee, wars bei mir auch nicht.
Der Mini Switch ist ne Art Override für den Footswitch. Ist doch looogisch... :screwy:
Ihr merkt vielleicht das die kleinen Switches auf der Rückseite viel bewegen bei dem Teil. Mich halten sie zwischendurch immer wieder in Atem.
Mittlerweile bin ich schlauer und fall einer von euch mal Hilfe braucht ... IMMÄ!
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