[Review] B.C. Rich Warlock Bronze II

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Gitarre:
B.C. Rich Warlock Bronze II

rich.jpg


Spezifikationen:

Korpusholz: Agathis
Hals: Ahorn, geschraubt, geoelt (nicht lackiert)
Fingerboard: Palisander
Griffbrett: Palisander

2 B.C.Rich Stock-Humbucker
1 Tone Regler
1 Volume Regler
3 Wege Toggle-Switch

Chromehardware


Vorwort

Ich wollte von einer Marathon Billig-Stratocaster auf eine richtige, boese Heavy-Gitarre umsteigen. Sie sollte die typische Metal-Form besitzen. Also entschied ich mich kurzer Hand fuer die B.C. Rich Bronze II, die es bei den großen Versandhaeusern bereits ab 159 EUR gab. 159 EUR fuer eine E-Gitarre? Nun ja... Man wusste es nicht besser ;-) Das Ganze ist jetzt ca. 2 1/2 Jahre her. Ich habe sie also schon eine Weile in der Praxis erlebt.


Optik, Verarbeitung und Fakten

Eine Woche nach meiner Bestellung trudelte die Gitarre bei mir zu Hause ein. Sie war aeusserst schnell von der Verpackung befreit, um sie gleich anzuspielen. Aber zuerst mal die optischen Eindruecke in Worte gefasst.

Auf den ersten Blick sah alles wunderbar aus. Bei naeherem Hinsehen konnte ich jedoch leichte Maengel bei der Lackierung am Korpus feststellen. Auch kann man durch den Lack sehen, dass es sich um einen Korpus handelt, der aus drei Teilen zusammengeleimt wurde. Ansonsten waren erstmal keine Fehler auszumachen. Auf dem Korpus finden sich 2 Humbucker, 2 Chrom-Regler in der Funktion von Volume und Tone und ein 3-Wege-Switch. Die Bruecke sieht nach einer BadAss-Copy aus, ist also ein Einteiler, um den die Saiten gespannt werden.

Der Hals ist lediglich geoelt, was sich ausgezeichnet in der Hand macht, aber auch Pflege bedarf. Sonst hat man schnell einen versifften Hals (so wie ich ;). Es soll aber auch Gitarristen geben, die darauf stehen. Der Hals ist recht flach im Profil und duerfte den meisten Shredderfreunden sehr entgegenkommen. Die Inlays praesentieren sich in schnoedem, einfarbigem Plastiklook. Die Kopfplatte ist abgewinkelt, der Sattel ist ebenfalls aus Plastik.

Die Mechaniken sind gekapselt und boten Anfangs eine gute Uebersetzung, was das Stimmen recht leicht machte. Nach nun mehr ueber 2 Jahren Betrieb sind diese aber "ausgeleiert", insbesondere bei der tiefen E-Saite. Das laesst den Schluss zu, dass hier ganz klar gespart wurde und aus langfristiger Sicht ein Wechsel faellig waere.


Einstellung, Spielgefuehl und Sound

Die Gitarre ist wirklich perfekt eingestellt - wie aus dem Lehrbuch. Die Saitenlage ist optimal, es gibt kein Schnarren, Klirren oder andere Stoergeraeusche beim Anschlag. Da hat Thomann wohl vor dem Abschicken nochmal dran geschraubt. Aber ob nun das Werk oder der Versand; hier wurde sehr gute Arbeit geleistet.

Trocken und unverstaerkt klingt die B.C. Rich recht unspektakulaer. Dass Agathis aehnliche Klangeigenschaften besitzen soll, wie Mahagoni und deswegen als annehmbarer Ersatz fuer letzteres gilt (so habe ich es zumindest oft gelesen), moechte ich zumindest nach subjektivem Empfinden bestreiten. Meine Ibanez SA mit Mahagoni-Korpus klingt im Trockenstatus deutlich pfundiger und waermer untenrum. Die B.C. Rich hingegen klingt im Bassbereich beschnitten und generell etwas leiser. Dabei ist sie aber wiederum auch nicht so dratig zugegen, wie eine Strat. Das Sustain ist mittelmaessig. Die Toene sterben nicht zu schnell weg, aber mit einer anstaendigen Paula kann die Warlock Bronze II definitiv nicht mithalten und Blues ist sicher nicht ihr Ding. Aber dafuer ist sie ja auch augenscheinlich nicht gemacht ;-).

Am Amp faellt gleich auf, dass die Humbucker der Gitarre eine deutliche Schwachstelle markieren. Fuer meinen Geschmack sogar die deutlichste. Ohne einen Ton gespielt zu haben, kann man nach Aufdrehen des Volume-Reglers schon mal sagen: Die Dinger produzieren Stoergeraeusche. Es ist ein stetiges Brummen vernehmbar. Um sicher zu stellen, dass es sich dabei auch wirklich um die Gitarre selber handelt, habe ich alternativ noch meine Ibanez angeschlossen. Kein brummen feststellbar. - Im Clean-Kanal mutet besagtes Brummen (vornehmlich tritt es bei aktivem Bridgepickup auf) noch nicht sonderlich schlimm an, aber bei zunehmendem Higain wurde es schon unangenehm. Auch ein Pfeifen in den Spielpausen nervt stetig. Frustrierend. Komm' mit dieser Gitarre ins Studio und du hast einen neuen Feind in Person des Tonmenschen, garantiert! ;-) Ob sich ein Pickup Austausch bei dieser Gitarre lohnt, moechte ich generell nicht beurteilen. Wenn es dabei um schlichte passive Pickups geht, wuerde ich davon abraten. Aktive EMG-Pickups wuerde ich aber durchaus einbauen (ich werde das bei Geldueberschuss auch tun), da diese "unempfindlicher" auf das Klangholz reagieren bzw. den Sound sehr krass bestimmen.

Der verstaerkte Klang ist recht bescheiden. Nun kann man sagen: "Bei HiGain is' das doch scheiß egal", doch das sehe ich ganz klar anders. Mal abgesehen von den oben genannten Stoergeraeuschen, die in mittleren bis hohen Gain-Einstellungen auftreten matscht und schmiert es ohne Ende und bei schnellen Akkordwechseln ist selbst bei sauberstem Spiel nicht mehr die Rede von definiertem Klang. Da kann auch das beste Spielgefuehl nichts mehr retten. Fuer Anfaenger mag das noch alles im Rahmen sein und mir werden einige Besitzer vielleicht wiedersprechen wollen. Aber spielt einfach mal eine Gitarre mit vernuenftigen Tonabnehmern gleich nach der Warlock Bronze II und ihr werdet verstehen ;-) . Die Defizite in Sachen Definition/Ansprache und Klang sind nicht im Bereich kleiner Nuancen. Der Rest unserer Band bestaetigte dies und nannte die Unterschiede gravierend. Mehr kann man dazu auch nicht sagen. Vorteile bzw. positive Eigenschaften lassen sich beim Sound meiner Meinung nach leider kaum ausmachen. Im Clean-Kanal klingt die Gitarre mit aktivem Bridge-Pickup ziemlich duenn, lediglich im Hals-Pickup-Betrieb klingt das Ganze annehmbar. Aber eigentlich wollte ich doch Metal machen? Nun, ich spiele diese Gitarre auch live. Allerdings in einer Band, die ihren Musikstil "experimental Asirock" schimpft. Dafuer klingt die Gitarre ideal. Abgefuckt, scheiße. Lediglich die Mischpultritter moegen sie nicht ;-)

Mein Fazit:

Die B.C. Rich Warlock Bronze II laesst sich perfekt bespielen und fuehlt sich gut an. Leider klingt sie dabei aber alles andere als wunderbar. - Das Wort "boese" bekommt in Sachen Klang einen ganz neuen Charakter, der wohl den wenigsten Gitarristen schmecken duerfte. Im Studio ist die Warlock Bronze II praktisch unbrauchbar bzw. bestenfalls fuer Demos geeignet. Durch ihre perfekte Einstellung laesst sie sich aber zumindest ausgezeichnet zum Ueben zu Hause verwenden.
Generell wuerde ich die Gitarre eher als Wandschmuck verwenden. Mit aktiven EMG-Tonabnehmern mag man sicher etwas retten koennen und kann damit die Gitarre zumindest stoerfrei und deutlich staerker in Richtung Metal bewegen. Ob diese Investition aber bei einer 159 EUR Gitarre lohnt (Pickups > ~200 EUR + Einbau), steht auf einem anderen Blatt. Da sollte man meiner Meinung nach lieber gleich nach einer Gitarre in einem hoeheren Preissegment suchen. Insbesondere, wenn man gerne Metal machen moechte.
 
Eigenschaft
 
hi, schönes review, hab die gleiche ;) muss sagen, vor 2 jahren hat sie mir noch ganz gut gefallen, aber jetzt, die enorme kopflastigkeit, der bescheidene sound, naja, die bundstäbchen waren nach einem jahr schon im eimer, aber was solls, für den preis? pff, 130€ is sag ich mal etz nicht die welt
aber ich würde mir die gitarre kein 2. mal kaufen, habe auch mit dem gedanken gespielt emgs einzubauen, aber schnell verworfen ;) wenn die tonabnehmer mehr kosten als die gitarre an sich, das kann nicht gut gehn^^
hast du die mit beast kopf, oder mit der 'normalen' kopfplatte?
 
Danke fuer das Lob :)

Damals gab es die Bronze 2 meiner Meinung nach nur mit der "normalen" Kopfplatte, also diese mit lediglich einer Spitze, wo dann auch noch ein haesslicher "BRONZE" Schriftzug drauf prangerte. Das haben sie jetzt geaendert. Ich denke, das soll auch eher zum Kauf anregen, da ein Laie nicht sofort erkennt, dass es sich um eine Billig-Warlock handelt. Das sieht man dann nur noch an den Inlays und an der Bruecke.

Du hast Recht, die Gitarre ist kopflastig. Das hatte mich bisher allerdings weniger gestoert - das geht mir bei einer SG eher auf den Keks ;)

Bietet dir deine Warlock auch so ein wundervolles Gebrumme inkl. undefinierbarer Stoergeraeusche? xD
 
na, klar doch, die warlock gibt mir alles, was ich nicht will^^ vorallem der sound, und der doch etwas kurze sustain....

jo, die normale spitze hab ich auch, lol, schon komisch, vorher hab ich die gitarre vergöttert, und heute benutz ich se als ersatzteillager, und spiel se nichmal mehr^^ (höchstens wenn ein lied auf dropped b is^^)
 
Spielen tue ich mein "Schmuckstueck" nur in unserer Zweitformation, die Musik macht, die genau zu dieser Gitarre passt: Experimental Asirock. xD
Gebastelt habe ich an dem Teil noch nicht. Ausgenommen der Tatsache, dass ich die Kopfplatte mit einem Schraubenzieher bearbeitet habe, um die Schriftzuege zu entfernen. So hat sie auch ihren außergewoehnlichen Look bekommen, der wie folgt aussieht:

rich004.jpg


und die ganze Gitarre:

rich001.jpg


rich003.jpg


Herrlich.... So gefaellt sie mir sogar! ;D
 
Also meine Warlock Bronze brummt kein bischen, nichtmal wennich die Zerre voll aufreise.
Was aber für mich ein Problem ist, ist der Sattel. Den werd ich wohl demnächst tauschen müssen, bevor die Saiten so tief reingeschnitten haben dass aus Bund 1 Bund 0 wird.
Ansonsten find ich die Gitarre eigentlich ja... also ihr Geld ist sie wert.
Werd demnächst ne Paula kaufen in die ich EMGs reinmach, und dann mal die Paulapickups in der Warlock testen. Dann Locking Mechaniken, neue Brücke und ein neuer Sattel. Das sind 70€ und ich hab schon mehr Geld in den Wind geblasen als das, da kann man das mal riskieren :)

Edit: Der Klang vom Holz der Warlock gefällt mir übrigens irgendwie sehr, bin auch nicht so der Mahagoni Freund.
 
Mein Fazit:
Die B.C. Rich Warlock Bronze II laesst sich perfekt bespielen und fuehlt sich gut an.
Dann hast du noch nie eine richtig gute Gitarre in der Hand gehabt
Generell wuerde ich die Gitarre eher als Wandschmuck verwenden.
ganz genau...aber da is mir der platz zu schade:rolleyes:
Mit aktiven EMG-Tonabnehmern mag man sicher etwas retten koennen und kann damit die Gitarre zumindest stoerfrei und deutlich staerker in Richtung Metal bewegen.
man kann auch ohne EMGs Metal machen. EMGs verschlingen imo den Charakter einer Gitarre total und sind sehr undynamisch
Ob diese Investition aber bei einer 159 EUR Gitarre lohnt (Pickups > ~200 EUR + Einbau), steht auf einem anderen Blatt.
sowas lohnt sich definitiv nicht:screwy:
Da sollte man meiner Meinung nach lieber gleich nach einer Gitarre in einem hoeheren Preissegment suchen.
ganz recht...wenn man wirklich vor hat, gitarre über einen längeren zeitraum zu spielen und nicht nur weil es gerade "cool" ist sollte man die preisuntergrenze bei 250€ setzten. um das geld bekommt man schon sehr gute einsteigermodelle von ibanez, yamaha und squier.:great:


nettes review. damit man sich unter der gitarre/dem sound mehr vorstellen kann, wären mehr (ev. detailliertere) bilder und soundsamples was feines ;)
 
Dann hast du noch nie eine richtig gute Gitarre in der Hand gehabt
Ja, ich habe da auch nicht uebertrieben. Bespielen laesst sich das Ding wirklich außerordentlich gut. Auch das Spielgefuehl selber ist super. Man muss sich dabei halt die Ohren zuhalten, um den Eindruck nicht zu verlieren xD

ganz genau...aber da is mir der platz zu schade:rolleyes:

Geschmacksfrage. :)

man kann auch ohne EMGs Metal machen. <b>EMGs verschlingen imo den Charakter einer Gitarre total und sind sehr undynamisch</b>

Genau deswegen wuerde ich gerade EMGs einbauen. ;) Dass auch passive Tonabnehmer bzw. Tonabnehmer von anderen Herstellern weiß ich natuerlich.
Meine persoenliche Meinung von EMGs ist, dass mir eine geile Gitarre zu schade fuer einen Einbau waere, weil ich von so einer Gitarre moeglichst den Eigenklang einfangen moechte.

ganz recht...wenn man wirklich vor hat, gitarre über einen längeren zeitraum zu spielen und nicht nur weil es gerade "cool" ist sollte man die preisuntergrenze bei 250€ setzten. um das geld bekommt man schon sehr gute einsteigermodelle von ibanez, yamaha und squier.:great:

Da geb ich dir Recht :)


nettes review. damit man sich unter der gitarre/dem sound mehr vorstellen kann, wären mehr (ev. detailliertere) bilder und soundsamples was feines ;)

Wenn das wirklich jemanden interessiert, kann ich mal Soundsamples aufnehmen - Detailfotos kann ich keine objektiven mehr liefern. Wie du siehst, hab ich der Gitarre einen neuen Look verpasst xD
 
Ich könnte ein paar Detailfotos von meiner liefern, dies nur bischen dreckig aber nicht zugepappt mit Stickern etc ;)
Edit: Mir fällt gerade auf das die Abdeckung vom Halsstab aufer Kopfplatte fehlt ? Wo immer die auch hingekommen ist.
 
Ja, mach ds doch mal, DJ Teac :) Und erzaehl doch mal ein bisschen mehr zu deiner Gitarre. Wie sieht das mit der Verarbeitung aus, usw.. Ich kann mir schon vorstellen, dass auch hier die Qualitaetsstreuung sehr hoch ist.

@ SteveVai:Ich hatte das erste von dir falsch gelesen. xD

Und ob ich schon richtig gute Gitarren in der Hand hatte! :) Genau das ist ja auch der Grund, weshalb mir die B.C. Rich heute auch einfach nicht mehr zusagt. Das aendert aber nichts daran, dass sich diese Gitarre einfach geil bespielen laesst, was auch schon Pro-Gitarrist Matthias Arp (Lotto King Karl) bescheinigt hat. Wieso soll die Gitarre sich denn nicht gut bespielen lassen, nur weil sie billig ist? Dann wurde sie eben perfekt eingestellt ;)
 
Also ich muss sagen das dies nicht die 2. bronze serie ist ... die 2. hat nähmlich die widow headplate und ist deutlich verbessert worden, ich hab das ding mir am montag geholt und das ding brummt nicht, quietscht nicht oder sonstwas ... nur was mich stört ist das die wirklich nur bissl matschig klingt aber sonst ist sie ihr preis total wert (und mit der widow headplate sieht das ding auch viel besser aus ^^).

(ich oute mich mal als n00b und sage das ich erst seit einem jahr gitarre spiele und nur eine tenson strat bisher hatte, mir sind andauernd saiten gerissen beim for whom the bell tolls spielen aber nur diese b.c. rich gitarre hat mich mehr überzeugt als die anderen heavy gitarren die ich getestet hatte, deshalb entschied ich micht für meinen hexenmeister ^^ ... P.S: Gitarren sind wie Frauen, der eine mag sie schlank, der eine dick, der eine hässlich und der andere dreckig ... worauf es ankommt ist der geschmack den man selber hat xDD)
 
Gitarren sind wie Frauen, der eine mag sie schlank, der eine dick, der eine hässlich und der andere dreckig ... worauf es ankommt ist der geschmack den man selber hat xDD)

Da hast recht^^


@TrustInSteve: ich finde dein review eigentlich recht gelungen :great:.Nun spiel ich mit den gedanken mir ne Warlock Brone II zu kaufen.Und du hast ja oben beschrieben , das die Gitarre am amp brummt . Hast du die Gitarre mal mit nem Noisegate getestet?Hört man da dann noch Brummgeräusche?
 

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