[Erfahrungswerte gesucht] Nitrolack bei Fender Highway Serie

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Hallo Leute,

mich würde interessieren wie bei Euch so die Fender Highway Modelle aussehen die Ihr in gebrauch habt. Ist der Lack wirklich so dünn das er vom anschauen schon weg ist oder sind die Aussagen übertrieben. Wie wird schätzungsweise bei normalen Verhalten eine Highway nach 2-3 Jahren aussehen? Hat evtl. jemand Fotos? Wäre mal interessant zu sehen, so mit Angabe von alter, wo sie benutzt wird (zu Hause oder auch Bühne)? Die "echten" alten Gitarren mit Nitrolack waren ja schon ein wenig dicker lackiert als die aktuellen Highways... Nicht das ich in 2 jahren eine Gitarre ohne Lack habe :screwy: Manche mögen das schön finden, mir wäre es lieber wenn die Gitarre länger gut aussieht. Kleinere Abnutzungen wären nicht schlimm aber nicht komplett... Dann habe ich gelesen das Risse in alten Nitrolacken entstehen weil sich der "echte alte" Nitrolack noch jahrelang nachsetzt und immer mehr aushärtet, dann gibt es Risse. Läuft der dünne "neue" Nitrolack auch Gefahr das dies mal passiert? Könnt ja auch selber mal lesen...

btw: Bei mir solls eine Fender telecaster Highway One in Sunburst als Upgrade-Modell geben, was meint Ihr?

(Quelle: proGuitar.de) … Nitro Lackierung:

In den 50er und Anfang der 60er Jahre wurde noch der "echte" Nitro-Lack verwendet, welcher die Eigenschaft hatte, nach der Verarbeitung über Jahre hinweg ins Holz nachzusacken. Dadurch wurde die Lackschicht immer dünner und nach Jahren sehr, sehr hart (oft entstanden Risse, was wir heute als Qualitätssiegel betrachten). Durch diesen Alterungsprozess erlebt die Gitarre einen riesigen Qualitätssprung. Sensibles Ansprechverhalten, deutlich mehr Kompression und Dynamik, jeder Ton ob laut oder leise ist immer da. Bestes Beispiel hierfür, ist den ausgehärteten Nitro-Lack mit einem gut gespannten Schlagzeugfell zu vergleichen - Sustain ohne Ende und ein knackiger Attack.. Heutige Lacke (Plastik) ist mit einem schlecht (weich) gestimmten Schlagzeugfell zu vergleichen - kurzer und schwammiger Ton! 98% aller heute gebauten Gitarren haben keinen Nitro Lack mehr!


Gruß & Danke, Dirk
 
Eigenschaft
 
Ich find die Highway-Strats mit Nitro-Lack sehr gut. Klanglich gefallen sie mir sogar besser als die etwas teureren American (Deluxe) Modelle, deren Artikulation IMHO doch etwas steril wirkt.

Allerdings ist der Nitrolack sehr empfindlich. In meine Strat konnte ich damals schon mit dem Fingernagel in den Lack "schreiben". :eek: Insofern ist etwas Vorsicht im Umgang mit den Teilen geboten. Ob sich der Klang der Highway-Strats und -Teles mittel- und langfristig auch so gut entwickelt wie bei den raren Vintage-Fenders halte ich für eher zweifelhaft. Immerhin haben noch unzählige weitere Faktoren wie Holzauswahl und Produktionsweise einen Einfluss auf das Endergebnis.

Unterm Strich sind die Highway Ones für mich eine gute und günstige Alternative im Fender Sortiment. Einen klanglichen Vergleich mit einer gut gealterten Fender wird sie aber wohl auch in ein paar Jahren nicht für sich entscheiden.
 
Mit dem Fingernagel in den Nitrolack kann man auch bei einer Gibson schreiben. Ist halt so.

Aber wirklich großartig für den Sound.

Außerdem sieht eine abgeschubberte Fender sowieso immer besser aus.

@Hind: Am Sound der Am. Deluxe stören mich vor allem die Pickups. Das ist einfach kein Stratsound mit diesen Tone...äh...Noiseless Dingern.
 
Der Nitrolack bei meiner damaligen Highway Tele war nach kürzester Zeit hinüber. Von "Lack" kann man eigentlich kaum sprechen, war mehr ein Hauch. Egal was man damit machte, der "Lack" wurde immer dünner, schon nach ein paar Wochen war das blanke Holz zu sehen. Vermutlich verliert das Teil sogar liegend im Koffer den "Lack"...
Naja, andererseits ist ein dünner Lack tendenziell gut für den Klang, da die Gitarre besser schwingen kann. Ob es bei einer E-Gitarre allerdings soooo viel ausmacht, bezweifle ich. Wer auf abgeschubberte Fender steht, für den gibt´s nix besserers, für mich kommt sowas aber nicht mehr in Frage.
 
Danke für die Antworten :)

Klick mich

Das gefällt mir noch an "Relic", allerdings wäre es das Maximum. Was schätzt Ihr wie lange es dauert bis man ne Highway Tele in dem Zustand hat? Weil genau so ist´s toll, mehr wird dann schon ätzend. Keine Lust das in 5 Jahren nur noch Farbreste dran hängen....
 
Ich hatte am WE eine Highway Strat in der Hand, dessen Besitzer mal beim Spielen mit dem Plek abgerutscht ist. Der Lack war auf einer Länge von ca. 10cm komplett weggeschrubbt. Soviel zur Haltbarkeit dieser Lackierung.

Zu Proguitar: Ich habe seltenst soviel Unwissenheit und Halbwahrheit auf einem Haufen gesehen. Zum Thema Lack eine kleine Abhandlung meines Leib und Magen Gitarrenbaumeisters: http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Lack.htm
 
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Ich hatte am WE eine Highway Strat in der Hand, dessen Besitzer mal beim Spielen mit dem Plek abgerutscht ist. Der Lack war auf einer Länge von ca. 10cm komplett weggeschrubbt. Soviel zur Haltbarkeit dieser Lackierung.

Zu Proguitar: Ich habe seltenst soviel Unwissenheit und Halbwahrheit auf einem Haufen gesehen. Zum Thema Lack eine kleine Abhandlung meines Leib und Magen Gitarrenbaumeisters: http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Lack.htm

Hi, das ist genau was ich nicht will. Möchte nicht eine Gitarre die in ein paar Jahren evtl. keinen Fleck mehr von der Farbe über hat weil sie jeden Tag benutzt wurde... Waren die alten Gitarren Anfang der sechziger genau so empfindlich vom Lack her wie eine Highway oder war da der Lack dicker aufgetragen?

Sonst schaue ich noch mal lieber in richtung Classic Player Reihe, haben zwar Polyurethan Lack aber egal...
 
Waren die alten Gitarren Anfang der sechziger genau so empfindlich vom Lack her wie eine Highway oder war da der Lack dicker aufgetragen?

Nein, eine "normale" NC-Lackierung hat eine deutlich dickere Lackschicht. Vergleichen kannst Du das, wenn Du z.B. mal eine Am.-Vintage RI in die Hand nimmst. Ich halte PU- oder DD-Lackierungen übrigens nicht einer NC-Lackierung gegenüber für unterlegen.
 
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Zu Proguitar: Ich habe seltenst soviel Unwissenheit und Halbwahrheit auf einem Haufen gesehen.
Zum Thema Lack eine kleine Abhandlung meines Leib und Magen Gitarrenbaumeisters: http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Lack.htm

Ich möchte die proguitar-Äußerungen nicht verteidigen, Ron hat sich da sehr unglücklich ausgedrückt. Der Grundtenor ist, daß diese Art der Lackierung den Gitarren, die er anbietet, entgegenkommt. Logischerweise deswegen, weil eine alte Fender oder Gibson eben traditionell mit diesem Lack überzogen sind.

Eine R9 mit einer Schicht des PRS-Bonbon-Lack überzogen, ist mit Sicherheit im Klangverhalten in irgendeiner Form beeinträchtigt und wird den Spieler, der den Nitrolack darauf gewohnt ist, abstoßen.

Bei den Aussagen, die Kraushaar trifft, wär ich auch nur vorsichtig. Er schreibt es aus seiner Sichtweise. Die möcht ich ihm nicht absprechen, genauso wenig, wie ich ihm sein Fachwissen absprechen will. Dennoch schadet es nicht, wenn man auch seine Betrachtungsweise kritisch hinterfragt.

Ein Kraushaar wird im Board hier gerne zitiert. Warum? Eben weil er die einzige Quelle zu den Themen ist, die man schnell via Google finden kann. Und die sprechen eben in die Richtung.

Dem gegenüber stellen könnte man jetzt die Meinung eines Jörg Tandler, eines Florian Jägers und vieler anderer Gitarrenbauer. Die haben alle gemein, daß sie sich seit Jahren mit Lackmixturen beschäftigen und diese an ihren Konstruktionen anwenden ( diese Leute haben halt keine verlinkbaren Statements im Internet hinterlassen ).

Warum? frage ich mich, wenn kein sich auswirkender Unterschied zu Polylacken da ist?
 
Also Jungs, echt vielen Dank! Aber ich denke bei der Thematik gehen die Meinungen eben sehr weit auseinander! Aber interessieren tun mich alle :D Also her damit!

@hoss: Wolltest Du mir mit den echt gedingdongten Strat sagen das die damals genau so waren? Mir kommt es nämlich auch so vor als wären die Highways sehr dünn lackiert. Oder täuscht das weil es damals eben glänzend war?

Mir geht es echt darum zu wissen wie meine Highway in ein paar Jahren aussieht. Wenn sie in 20 jahren wie eine auf den Bildern aussieht ist´s ok. Aber in 3 Jahren wäre es nicht ok. Ich weiß, klingen muss eine Gitarre, aber gefallen muss sie mir nun mal auch. Bzgl. dem Bild von der Gallagher Strat... Die ist als Referenz ganz schön oft und heftig benutzt worden würde ich sagen, ich werde sie nicht annähernd so rannehmen :cool:

Wie sieht es mit dem Polyurethan aus? Gibt es da aussicht auf Relic, irgendwann jedenfalls?
 
poons: Stimmt schon, die Hwy-1 sind extrem dünn lackiert.

Aber eben auch die alten Fender (und die vom Walter Trout ist sogar eine nicht-Nitrolackierte CBS Strat) haben sich bei entsprechender Livetätigkeit abgerubbelt).
Les Pauls (obwohl Nitrolack) sieht man viel seltener so zerschunden.
 
poons: Stimmt schon, die Hwy-1 sind extrem dünn lackiert.

Aber eben auch die alten Fender (und die vom Walter Trout ist sogar eine nicht-Nitrolackierte CBS Strat) haben sich bei entsprechender Livetätigkeit abgerubbelt).
Les Pauls (obwohl Nitrolack) sieht man viel seltener so zerschunden.

Danke :) Auf meinem Wallpaper sieht man denke ganz gut wie der Lack damals war...

WALLPAPER(das in der Mitte rechts)

Aber sieht schon wie ne richtige Schicht aus irgendwie. Ich bin so am zweifeln... :mad:
 
Ich habe meine Highway One seit sommer letzten Jahres und spiele sie mehrere Stunden am Tag. Sowohl zuhause als auch im probenraum (auf der bühne war sie noch nicht), wird also auch viel rumgeschleppt. Die wohl auffälligste Lackbeschädigung ist die, dass der matte Lack an der Stelle, wo der rechte Unterarm aufliegt etwas dünner geworden ist und mittlerweile auch nicht mehr matt an dieser Stelle ist (mit dem Ärmel beim spielen poliert). Ansonsten weist meine Gitarre noch ein paar kleinere Kratzer auf, die man aber alle erst auf den zweiten Blick sieht. So zum Beispiel die typischen kleinen kratzer auf der Rückseite an der stelle, wo die gitarre auf der gürtelschnalle aufliegt.
 
Ich möchte die proguitar-Äußerungen nicht verteidigen, Ron hat sich da sehr unglücklich ausgedrückt. Der Grundtenor ist, daß diese Art der Lackierung den Gitarren, die er anbietet, entgegenkommt. Logischerweise deswegen, weil eine alte Fender oder Gibson eben traditionell mit diesem Lack überzogen sind.

Eine R9 mit einer Schicht des PRS-Bonbon-Lack überzogen, ist mit Sicherheit im Klangverhalten in irgendeiner Form beeinträchtigt und wird den Spieler, der den Nitrolack darauf gewohnt ist, abstoßen.

Bei den Aussagen, die Kraushaar trifft, wär ich auch nur vorsichtig. Er schreibt es aus seiner Sichtweise. Die möcht ich ihm nicht absprechen, genauso wenig, wie ich ihm sein Fachwissen absprechen will. Dennoch schadet es nicht, wenn man auch seine Betrachtungsweise kritisch hinterfragt.

Ein Kraushaar wird im Board hier gerne zitiert. Warum? Eben weil er die einzige Quelle zu den Themen ist, die man schnell via Google finden kann. Und die sprechen eben in die Richtung.

Dem gegenüber stellen könnte man jetzt die Meinung eines Jörg Tandler, eines Florian Jägers und vieler anderer Gitarrenbauer. Die haben alle gemein, daß sie sich seit Jahren mit Lackmixturen beschäftigen und diese an ihren Konstruktionen anwenden ( diese Leute haben halt keine verlinkbaren Statements im Internet hinterlassen ).

Warum? frage ich mich, wenn kein sich auswirkender Unterschied zu Polylacken da ist?

Ich kenne Walter persönlich als einen guten Freund und spiele selbst hauptsächlich eine Kraushaar. Damit bin ich zugegebenermaßen schon etwas voreingenommen. Das was Ron (nicht nur über Lacke) in seinen "Read me first" schreibt, ist trotzdem sehr grenzwertig, selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er als Amerikaner der deutschen Sprache nicht so mächtig ist.

Es gibt immer Potential zur Verbesserung oder Veränderung einer Gitarre. Das Bessere vom Schlechteren zu unterscheiden ist das eine, die Gewichtung einzelner Faktoren und deren Auslegung eine andere Seite dessen, womit sich Gitarrenbauer täglich auseinandersetzen müssen. Walter ist der gradlinige Zuhörer und Umsetzer. Der Kunde kommt und sagt was er will und Walter macht, Anfertigung nach Maß. Das machen andere Gitarrenbauer auch, gewichten aber möglicherweise anders. Dem ist nichts entgegenzusetzen. Man sollte vielleicht vermeiden, in die Microphysik abzugleiten, aber das ist ein anderes Thema ;).

Walter lackiert übrigens noch selbst, ebenso wie z.B. Juha Ruokangas, dessen Gitarren ich ebenfalls sehr schätze und der erst seit letztem Jahr nach 10 Jahren zum ersten Mal NC Lackierungen anbietet. Begründung: Ein heutiger NC Lack entspricht durch seinen hohen Anteil an Füllstoffen und dem geringen Celluloseanteil einfach nicht mehr dem, was in den 50er und 60er Jahren verwendet wurde. Erst langsam nähert sich die Lackqualität den damaligen Maßstäben an.
 
also ich habe eine Highway1 Strat Baujahr 2003 und habe keine größeren Lackschäden..(bis auf die üblichen Abnutzungen unten am Korpus durch Gitarrenständer z.b.) Das sich der Lack wellt oder verfärbt konnte ich so also noch nicht feststellen.
 
V
  • Gelöscht von Antje
  • Grund: Spam!
also ich hab meine highway one seit gestern, eine mit matt schwarzem lack, und ich muss sagen, der lack ist SEHR empfindlich.

wobei das schwarz auch dazu beiträgt, weil hier sieht man jedes strichelchen ;)

ich meine gitarre umgehängt und schonmal einen dünnen weißen strick hinten am korpus vom gürtel :D

aber sonst ist es eine TRAUMHAFTE gitarre. und ich hab auch gegen den lack nichts, eine gitarre ,,lebt'' ja mit einem :D und drum stört es mich nicht
 
Ich finde es immer witzig, was "Fachleute" wie die von proguitar so ablassen. "Unsinn" ist hier definitiv falsch... Es ist Irreführung der Leser!
Wer so einen Stuss schreibt, obwohl er noch nie selber Nitro/Poly/Schell- Lack verarbeitet hat, dem sollte man überhaupt nicht zuhören. "Echter" Nitrolack...........

Und wenn Lack nach so kurzer Zeit abgerieben ist, hat der Hersteller ihn falsch verarbeitet!
Meine Nitrolackierungen lassen sich nämlich nicht mit dem Fingernagel zerkratzen.

Grüsse
 
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Ich hab meine Hwy-1 Strat (erste Serie) jetzt seit 3 Jahren und der Lack ist immer noch super. Klar, da wo der Arm aufliegt ist er nicht mehr matt, aber Holz sieht man nicht.
Ich frage mich immer was die Leute mit ihre Gitarre machen, dass sie schon nach 3 Wochen das blanke Holz sehen - Gurkenhobel als Plektrum? :redface:

MfG
 

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