[Gitarre & Amp] Spade FS-112 & Micro Cube - ein potentielles Anfängerset

Jiko
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Lang, lang ist's her (OK, noch nicht so lange, aber schon bald zwei Jahre), da dachte ich mir, dass es evtl. nicht schaden könnte, mir zu meinen akustischen Gitarren noch was elektrisches zu holen. Zu meiner Ovation hatte ich mir schon einen Micro Cube geholt, der war also vorhanden.
Dann ging's noch um die elektrische Gitarre - natürlich will man immer das beste, was es so gibt, aber ich dachte mir: "Bevor ich mir was besseres leisten kann, überbrücke ich die Zeit mit einer günstigen". Gesagt, getan, bei eBay gesucht.... aber irgendwie kam da nie DAS, was ich gesucht habe. Also Neukauf - Informationen gesucht etc. Am Ende waren zwei Gitarren über: Die Spade FS-112 Natural Satin (damals die einzige FS-112 von Spade, inzwischen gibt's da ja noch ein paar weitere / damals auch noch für 123€) und die Harley Benton HBR450BK mit HSH-Bestückung, was mir eigentlich noch besser gefällt. Warum es die Spade wurde? Tja... erstens war ich schon in Aschaffenburg und habe ein bissel Spade getestet und die waren allesamt erstaunlich gut für den Preis, zweitens hatte meine Schwester eine 12-Saitige Spade, drittens war mir Musik-Service generell sympathischer. Bestellt habe ich über Internet, da es für mich ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, da gerade so vorbeizufahren und wenn die Fahrtkosten nochmal ca. die Hälfte des Preises zusätzlich gekostet hätten, hätte es sich kaum gelohnt. Nach drei Tagen war die Gitarre dann da in einem netten Kasten und dann gab's natürlich die typische Spannung von "Die erste E-Gitarre!!!" (akustische Gitarre hattte ich ein paar Jährchen vorher angefangen, bei ihr liegt auch eher mein Herz und ich habe auch einige mehr).
Naja - egal, ausgepackt und..... hier mal die Daten zur Gitarre:

http://www.musik-service.de/spade-fat-strat-natural-satin-prx395753013de.aspx
Diese ist's.

Optik:
Holz :) Der Body ist aus Esche, sieht recht ansprechend aus, zwar aus vier Teilen, aber an guten Stellen zusammengeleimt, insgesamt gutes Holz. Das Tortoise-Schlagbrett darauf passt meiner Meinung nach nicht so 100%ig zum Holz, aber insgesamt passt's schon. Hardware, Tonabnehmer, Mechaniken schwarz... normal halt. Hals ist aus Ahorn mit Palisandergriffbrett, sieht gut aus... joa... im großen und ganzen sieht sie eben so aus, wie auf dem Produktbild ;)

Einstellung etc.:
Die Saitenlage war erstaunlich niedrig und man konnte rundum alles gut erreichen, erstaunlicherweise waren auch recht gute Saiten drauf, keine Ahnung welche, gehalten haben sie jedenfalls eine Ewigkeit. Die Oktavreinheit musste etwas nachgestellt werden, aber das war kein Problem und war auch nicht allzu grausam ;) . Inbusschlüssel für Reiter und Hals waren auch dabei, sowie ein kurzes Kabel - zufriedenstellend. Tremolo habe ich blockiert, nachdem das Gewinde zum Einschrauben des Hebels recht schnell abgenutzt war - da durfte man auch recht häufig nachstimmen.

Sound:
Das Holz trägt schon zum guten Sound bei, die Tonabnehmer (Humbucker an der Bridge, 2 SCs Mitte und Hals) sind nicht ganz so das Wahre, machen aber, was sie sollen: den Ton abnehmen. Generell also sehr robuster Sound, der definitiv in Richtung Strat tendiert ;) Aber bevor ich lange rumrede, sage ich leiber schonmal, dass am Ende ein paar Soundbeispiele folgen. Da kann man dann selbst entscheiden.
Aber vorher komme ich noch zum Verstärker...:

http://www.musik-service.de/Gitarrenverstaerker-Roland-Micro-Cube-prx395740164de.aspx
Dieser ist's :D

Als ich mir mit meiner Ovation meine erste Western mit Tonabnehmer geholt habe, habe ich natürlich Lust gehabt, mir mal noch einen Verstärker dazu zu holen. Da ich mir die Möglichkeiten frei halten wollte, mir irgendwann noch eine E-Gitarre zu holen, kam mir der Micro Cube ganz recht - der hat neben den E-Gitarren-Verstärkermodellen auch einen "Acoustic-Modus" - perfekt - ein Verstärker für akustische und zukünftige E-Gitarre :) Der war auch verdammt schnell geliefert von Musik-Service - an einem Freitag Abend bestellt, am Montag war er da (Samstag losgeschickt und Montag schon da).

Optik:
Sehr goldig klein, typisch Verstärker irgendwie.... joa... schwarz. Damals gab's den weißen noch nicht, sonst wäre es der geworden ;)

Generell:
Sehr praktisch ist es, dass er mit Batterien betrieben werden kann, und die halten wirklich SEHR lange - 20 Stunden Betriebszeit aufwärts sind für 6 AA-Batterien bei der Lautstärke eine Kunst - denn laut kann er werden! Auch gut ist, dass er Gurtpins besitzt, mit denen man ihn überall mit hinnehmen kann und da er nur knapp über 3kg wiegt, ist das absolut kein Problem, den mit einem Gitarrengurt mitzunehmen und ihn auch mal als Boxen für den mp3-Player etc. zu verwenden. Geliefert wird er mit einem kleinen Griff, der an den Gurtpins befestigt ist.

Sound:
Der Micro Cube hat verschiedene Kanäle:
Acoustic - ein Clean-Kanal für akustische Gitarren und zum Modellieren akustischer Gitarren mit E-Gitarren, was aber dann doch nicht wirklich so doll klappt - einfach ein Clean-Kanal mit dünnerem Sound, entsprechend auch etwas leise.
JC Clean - Ein ganz normaler, ausgeglichener Clean-Kanal
Black Panel - Ein Clean-Kanal mit etwas mehr "Badewannen-Tendenz", also weniger Mitten, mehr Höhen und Bässe, aber auch sehr nett anzuhören.
Brit Combo - die von mir am seltensten verwendete Einstellung. Wenn Gain ganz unten ist, ist der Sound clean, wird er hochgedreht, so nimmt die Verzerrung recht "regelmäßig" zu, schwer zu beschreiben. Kann jedenfalls recht böse klingen.
Classic Stack - klingt ausgeglichener, schon bei völlig runtergedrehtem Gain kann es hier ganz leicht anzerren, wenn man Gain hochdreht, bekommt man hier kräftige klassische Rock-Sounds hin. So mit Gain auf 1/4 kann man sehr nett bluesen :) Generell der dynamischte Kanal
R-Fier - na für was steht das wohl? ;) Hier bekommt man die modernen Badewannen-Zerr-Sounds hin, typisch Metal. Zerrt ohne Ende, klingt aber recht künstlich, dennoch nicht wirklich schlecht. Die Zerre ist eine von denen, bei denen man am Ende eine Strat mit SCs nimmer von einer Les Paul unterscheiden kann - klingt alles irgendwie gleich.
Mic - Und wenn man ein Klinken-Micro hat, kann man den Micro Cube noch als Microphon-Verstärker nutzen. Wenn man die Gitarren drüber laufen lässt mit ein bissel mehr Gain, dann bekommt man damit aber auch... naja... sehr extreme, unübliche Zerrsounds hin.

Die Clean-Kanäle sind im Gegensatz zu den letzteren deutlich leiser, stört ab und zu etwas, wenn man clean perfekt eingestellt hat, dann schaltet man um auf einen Zerrkanal, haut in die Saiten und kippt fast um vor Schreck, weil's auf einmal so laut ist. Und laut wird der Micro Cube wirklich. Die 2 Watt bringen eine erstaunlich hohe Lautstärke, clean reicht es mit zu Hause auf 1/3 Lautstärke, verzerrt schon auf weniger als 1/4. Gain wirkt sowohl bei Clean, als auch bei den anderen Kanälen, aber bei Clean wird nicht angezerrt, sondern es wird halt lauter.

So - nun zu den Soundbeispielen...
Wenn nichts anderes dabeisteht, sind die Samples bei 50% Gain und einem kleinen bisschen Hall gespielt. Und natürlich kommen auch von mir die typischen Ausreden "Alles so gewollt, sind halt ein paar Fehlerchen drin und natürlich habe ich es absichtlich so einfach gespielt", dazu kommt die unübliche "Ich spiele normalerweise nicht so gerne verzerrt, entsprechend dürften die verzerrten Samples klingen" und der Hinweis: Ich habe aufgenommen durch die "Rec Out" Buchse hinten beim Micro Cube raus, was auch die Buchse zum Kopfhörer reinstecken darstellt, dann direkt in die Soundkarte und aufgenommen mit Goldwave, nachbearbeitet habe ich nur durch Anpassen der Lautstärke und das Ausfiltern der dabei betonten Nebengeräusche und manchen Aufnahmen.


Fazit:
Für 200€ bekommt man hier ein wirklich sehr gutes Anfänger-Set, die Gitarre macht heute noch Spaß (unglaublich, aber wahr: Eine Billig-Gitarre, die Langzeitspaß bietet) und der Verstärker ist sowieso Kult, den würde ich mir jederzeit wieder holen, wenn ich ihn nimmer hätte, alleine der Batteriebetrieb und die einfache Trasnsportmöglichkeit, von der Soundvielfalt ganz abgesehen, sind die 100€ wert, die der Brüllwürfel kostet. Notfalls kann die Gitarre auch als solides Bastelinstrument dienen - wenn man das Schlagbrett austauscht, bekommt man nach Bedarf auch andere Pickup-Bestückungen hin dank der Pool-Fräsung.

Fazit 2:
Nach 3 Stunden Arbeit für dieses Review und meine Meinung gehe ich noch was zu Abe.... Nacht essen und mache mir einen netten Tee und dann entspanne ich mich eine Runde - schönen Tag noch. :great:
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön geschrieben, für Neueinsteiger sicher sehr empfehlenswert sich das mal durchzulesen :great: *bewert
 
Cooles Review - dummerweise juckt's bei mir jetzt ziemlich in den Fingern - ich hab ja noch zwei ziemlich leere Proberaeume, die beide eigentlich eine "Stammbesetzung" an Gitarren brauchen ;)...
 
Tolles Review wird sicher den einen oder anderen Einsteiger Freuen ;)
 
Nur leider ist die Gitarre bei Musik-Service gerade ausverkauft.... :( Gibt nurnoch die Version mit Floyd Rose....
 
Nur leider ist die Gitarre bei Musik-Service gerade ausverkauft.... :( Gibt nurnoch die Version mit Floyd Rose....

Stimmt, schade :( Da besonders Anfänger mit einem Floyd Rose nicht umgehen können .



Greetz Benton :)
 

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