gearhead
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Nachdem in den letzter Zeit immer wieder Fragen zu Bodentuner auftauchen, will ich hier probieren, eines der bekanntesten, nämlich das BOSS TU-2, vorzustellen und meine Erfahrungen zu schreiben - mein erstes Review.
Allgemein.
-Boss TU-2
-Bodentuner/ Bodenstimmgerät
-Preis: UVP: 106,- EUR; Kaufpreis: 91,- EUR
Vor gut einem Jahr kaufte ich mir mein erstes Effektgerät und nannte mich stolzer Besitzer des DS-1, ebenfalls von Boss. Ich, damals noch absoluter Voll-Noob, wunderte mich, warum schon nach wenigen Stunden das Teil keinen Saft mehr hatte. Der nette Kerl im Musikladen schwallte mich dann voll mit Bypass-Schaltungen, die Storm verbräuchten, selbst im ausgeschalteten Zustand und das Ende vom Lied war: Ich brauchte ein Netzteil. Weil ich nun aber, hochfasziniert vom DS-1, vorhatte, mir noch mehr kleine Wunderkistchen zu kaufen, wollte ich eine Stromversorgung für gleich mehrere Effektgeräte, außerdem war ich schon seit längerem auf der Suche nach einem praktischen Stimmgerät, weil ich nich immer hin- und herstöpseln wollte.
Die perfekte Lösung, die beides beinhaltete hieß TU-2. Einerseits praktisch als Tretmine getarnt und mit guter Elektronik ausgerüstet und andererseits mit eingebauter Stromversorgung, sollte es laut jenem netten Kerl meinen Wünschen genügen. Das Gerät hat mit rund 100,- Euro einen stolzen Preis, aber ich war schon immer für teure Sachen, die viel versprachen zu haben, und so konnte ich es schließlich mein eigen nennen. Also habe ich das Teil jetzt über ein Jahr, jegliche Art unrealistischer Vergötterung, die in den Anfangstagen oft eintritt, kann man bei mir daher ausschließen.
Konstruktion.
Wie erwähnt erscheint der TU-2 im gleichen Format, wie all die anderen Bodentreter auch, die Boss Herstellt. Das stabile Metallgehäuse garantiert, viele herzlose Tritte wegstecken zu können, das Batteriefach ist wie üblich von oben zugänglich. Insgesamt hat das gute Stück drei Klinkenbuchsen ("Input", "Output" und "Bypass") und zwei (!!) Hohlsteckerbuchsen für die Stromversorgung. Die Intonation des Instruments wird über elf LEDs angezeigt, zwei weitere - in Pfeilform gestaltet - bestätigen die Stimmung. Zwei kleine Knöpfe stehen zur Wahl der Stimm-Modi zur Verfügung.
Praxis.
Erstmal möglichst weit vorne in die Reihe gehängt, damit nicht Zerr- oder gar Modulationseffekte das Stimmen erschweren oder manipulieren können, Netzteil angeschlossen und - siehe da! es blinkt. Kurz, als eine Art check blinken die elementaren LEDs auf, erlischen allerdings nach einer Sekunden wieder und schon kanns los gehen. Die "output"-Buchse ist dafür da, dass beim Stimmen, also wenn das Pedal eingeschaltet ist, nichts mehr zu hören ist, also stummgeschaltet wird. Die "Bypass"-Buchse dagegen lässt das Signal durch, sodass das Gerät immer eingeschaltet bleiben kann. Der rechte der beiden Knöpfe schaltet hin und her zwischen Modi wie "Guitar", "Guitar b", "Guitar bb", "Bass", "Bass b" und "Bass bb". Wer sich ein wenig mit Musik-Theorie auskennt, wird wissen, dass "b" für erniedrigt steht und so stimmt man im Modus "Guitar b" seine Gitarre einen Halbton tiefer als normal, also auf Eb (es). So sollte man also erst einmal gucken, dass das Gerät in gewünschter Einstellung steht - ein kurzes Blinken der zugeordneten LED bestätigt das Setting. Der linke Knopf wählt dann zwischen den Modi "Stream" und "Cent" hin und her. Bei "Stream" läuft in der LED-Reihe ein Band von ca. vier LEDs jeweils in die Richtung, in der das Instrument verstimmt ist. Steht diese Lichterreihe, ist die Saite in Stimmung. "Cent" dürfte den meisten bekannt sein. Hier markiert die mittlere LED, jetzt grün leuchtend, die Stimmung, Abweichungen werden nach rechts (#) und nach links (b) angezeigt. Die LEDs sind hell und nur bei direkter Sonneneinstrahlung schwer zu erkennen.
Der Tuner findet die Töne sehr schnell und hat so gut wie nie Probleme, den richtigen Ton/die richtige Saite zu finden. Ich habe aus praktikablem Gründen mit der Daisy Chain den Tuner hinter meinem Wahwah und noch nicht einmal das erschwert dem Gerät das Stimmen.
Zusatzfeature: Stromversorgung
Wie oben erwähnt, bietet das TU-2 die Möglichkeit, andere Effektgeräte, die die gleiche Polung und Spannung benötigen mit Strom zu speisen (Ibanez, Dunlop, Marshall, Nobels, ...). Dazu benötigt man lediglich ein normales Netzteil - ich benutze das BOSS PSA-230 (ca. 25,-) - und eine Daisy Chain - auch von BOSS (ca. 10,-). Das Netzteil wird in an das Netz angeschlossen und mit dem anderen Ende in die rechte der beiden Hohlbuchsen an der Stirnseite des Gerätes. Die Daisy Chain wird einfach in die linke gesteckt und von da übers ganze Board gezogen - von Gerät zu Gerät. Ich habe, wie gesagt, mein Wah-Pedal VOR dem Tuner, habe also ein Ende der Daisy Chain auch in die andere Richtung liegen. Brummschleifen, vor denen oft gewarnt wird, sind bei mir noch nicht aufgetreten, allerdings sollte man das vorher probieren, falls man digitale Effekte zusammen mit den anderen über den Tuner versorgen will.
Fazit.
Als billig kann man den TU-2 nicht bezeichen, kann man sich für rund 100,- Euro doch eine Menge andere Sachen kaufen, die vielleicht mehr Spaß machen, aber es ist eine absolute Wohltat, einfach auf einen Schalter zu treten und einfach draufloszustimmen. Ich will das Teil unter keinen Umständen auf meinem Board mehr missen und man gewöhnt sich enorm schnell an seine Anwesenheit. Ich spiel eine Strat und meine G-Saite ist eine wahre Folter, aber immer am Ende eines Songs draufgetreten störts weder live noch im Proberaum. Vergleichen mit anderen Geräten kann ich das TU-2 zwar nicht, aber ich kann es nur weiterempfehlen, denn man stimmt viel regelmäßiger und harmonie-verliebte Nachbarn, Hausbewohner oder Bandmitglieder danken einem für jeden Tritt auf das kleine Kistchen.
Soundsamples.
Ich denke nich, dass die nötig sind
Allgemein.
-Boss TU-2
-Bodentuner/ Bodenstimmgerät
-Preis: UVP: 106,- EUR; Kaufpreis: 91,- EUR
Vor gut einem Jahr kaufte ich mir mein erstes Effektgerät und nannte mich stolzer Besitzer des DS-1, ebenfalls von Boss. Ich, damals noch absoluter Voll-Noob, wunderte mich, warum schon nach wenigen Stunden das Teil keinen Saft mehr hatte. Der nette Kerl im Musikladen schwallte mich dann voll mit Bypass-Schaltungen, die Storm verbräuchten, selbst im ausgeschalteten Zustand und das Ende vom Lied war: Ich brauchte ein Netzteil. Weil ich nun aber, hochfasziniert vom DS-1, vorhatte, mir noch mehr kleine Wunderkistchen zu kaufen, wollte ich eine Stromversorgung für gleich mehrere Effektgeräte, außerdem war ich schon seit längerem auf der Suche nach einem praktischen Stimmgerät, weil ich nich immer hin- und herstöpseln wollte.
Die perfekte Lösung, die beides beinhaltete hieß TU-2. Einerseits praktisch als Tretmine getarnt und mit guter Elektronik ausgerüstet und andererseits mit eingebauter Stromversorgung, sollte es laut jenem netten Kerl meinen Wünschen genügen. Das Gerät hat mit rund 100,- Euro einen stolzen Preis, aber ich war schon immer für teure Sachen, die viel versprachen zu haben, und so konnte ich es schließlich mein eigen nennen. Also habe ich das Teil jetzt über ein Jahr, jegliche Art unrealistischer Vergötterung, die in den Anfangstagen oft eintritt, kann man bei mir daher ausschließen.
Konstruktion.
Wie erwähnt erscheint der TU-2 im gleichen Format, wie all die anderen Bodentreter auch, die Boss Herstellt. Das stabile Metallgehäuse garantiert, viele herzlose Tritte wegstecken zu können, das Batteriefach ist wie üblich von oben zugänglich. Insgesamt hat das gute Stück drei Klinkenbuchsen ("Input", "Output" und "Bypass") und zwei (!!) Hohlsteckerbuchsen für die Stromversorgung. Die Intonation des Instruments wird über elf LEDs angezeigt, zwei weitere - in Pfeilform gestaltet - bestätigen die Stimmung. Zwei kleine Knöpfe stehen zur Wahl der Stimm-Modi zur Verfügung.
Praxis.
Erstmal möglichst weit vorne in die Reihe gehängt, damit nicht Zerr- oder gar Modulationseffekte das Stimmen erschweren oder manipulieren können, Netzteil angeschlossen und - siehe da! es blinkt. Kurz, als eine Art check blinken die elementaren LEDs auf, erlischen allerdings nach einer Sekunden wieder und schon kanns los gehen. Die "output"-Buchse ist dafür da, dass beim Stimmen, also wenn das Pedal eingeschaltet ist, nichts mehr zu hören ist, also stummgeschaltet wird. Die "Bypass"-Buchse dagegen lässt das Signal durch, sodass das Gerät immer eingeschaltet bleiben kann. Der rechte der beiden Knöpfe schaltet hin und her zwischen Modi wie "Guitar", "Guitar b", "Guitar bb", "Bass", "Bass b" und "Bass bb". Wer sich ein wenig mit Musik-Theorie auskennt, wird wissen, dass "b" für erniedrigt steht und so stimmt man im Modus "Guitar b" seine Gitarre einen Halbton tiefer als normal, also auf Eb (es). So sollte man also erst einmal gucken, dass das Gerät in gewünschter Einstellung steht - ein kurzes Blinken der zugeordneten LED bestätigt das Setting. Der linke Knopf wählt dann zwischen den Modi "Stream" und "Cent" hin und her. Bei "Stream" läuft in der LED-Reihe ein Band von ca. vier LEDs jeweils in die Richtung, in der das Instrument verstimmt ist. Steht diese Lichterreihe, ist die Saite in Stimmung. "Cent" dürfte den meisten bekannt sein. Hier markiert die mittlere LED, jetzt grün leuchtend, die Stimmung, Abweichungen werden nach rechts (#) und nach links (b) angezeigt. Die LEDs sind hell und nur bei direkter Sonneneinstrahlung schwer zu erkennen.
Der Tuner findet die Töne sehr schnell und hat so gut wie nie Probleme, den richtigen Ton/die richtige Saite zu finden. Ich habe aus praktikablem Gründen mit der Daisy Chain den Tuner hinter meinem Wahwah und noch nicht einmal das erschwert dem Gerät das Stimmen.
Zusatzfeature: Stromversorgung
Wie oben erwähnt, bietet das TU-2 die Möglichkeit, andere Effektgeräte, die die gleiche Polung und Spannung benötigen mit Strom zu speisen (Ibanez, Dunlop, Marshall, Nobels, ...). Dazu benötigt man lediglich ein normales Netzteil - ich benutze das BOSS PSA-230 (ca. 25,-) - und eine Daisy Chain - auch von BOSS (ca. 10,-). Das Netzteil wird in an das Netz angeschlossen und mit dem anderen Ende in die rechte der beiden Hohlbuchsen an der Stirnseite des Gerätes. Die Daisy Chain wird einfach in die linke gesteckt und von da übers ganze Board gezogen - von Gerät zu Gerät. Ich habe, wie gesagt, mein Wah-Pedal VOR dem Tuner, habe also ein Ende der Daisy Chain auch in die andere Richtung liegen. Brummschleifen, vor denen oft gewarnt wird, sind bei mir noch nicht aufgetreten, allerdings sollte man das vorher probieren, falls man digitale Effekte zusammen mit den anderen über den Tuner versorgen will.
Fazit.
Als billig kann man den TU-2 nicht bezeichen, kann man sich für rund 100,- Euro doch eine Menge andere Sachen kaufen, die vielleicht mehr Spaß machen, aber es ist eine absolute Wohltat, einfach auf einen Schalter zu treten und einfach draufloszustimmen. Ich will das Teil unter keinen Umständen auf meinem Board mehr missen und man gewöhnt sich enorm schnell an seine Anwesenheit. Ich spiel eine Strat und meine G-Saite ist eine wahre Folter, aber immer am Ende eines Songs draufgetreten störts weder live noch im Proberaum. Vergleichen mit anderen Geräten kann ich das TU-2 zwar nicht, aber ich kann es nur weiterempfehlen, denn man stimmt viel regelmäßiger und harmonie-verliebte Nachbarn, Hausbewohner oder Bandmitglieder danken einem für jeden Tritt auf das kleine Kistchen.
Soundsamples.
Ich denke nich, dass die nötig sind
- Eigenschaft