Diese ganze Rivera-Phase bei Fender ist irgendwie ziemlich unklar, wenn man versucht, sich zu informieren.
Es scheint so, dass die Fender-Ingenieure Ende der Siebziger ein paar Amps entworfen haben, die CBS nicht verwirklichen wollte, gleichzeitig Paul Rivera "beratend" tätig war, er dann irgendwann die Leitung der Amp-Abteilung übernahm und dann die Schaltungen umsetzen konnte, die seine Kollegen vorher auf Halde legen mussten.
Wenn ich richtig informiert bin, liegt seine Verantwortung damals gar nicht so sehr im Schaltungskonzept der Amps, sondern eher darin, als Entscheidungsträger Dinge zu ermöglichen, die Optik auf "Vintage" zu trimmen und Fender wieder "schmackhaft" für Amp-Käufer zu machen.
Man darf nicht vergessen: Fender war 1980 fast vom Markt verschwunden. Ich hatte hier vor kurzem einen Prospekt aus dem Jahr herumliegen: Das gesamte Angebot an Fender-Gitarren und Verstärkern wurde dort auf 3 Seiten DIN A 4 angeboten: 6 verschiedene Gitarren, 3 Bässe, 4 Amps. Die waren stehend K.O. - als das Design plötzlich wieder an die "gute alte Zeit" erinnerte, haben sie image - und umsatzmässig gerade noch die Kurve gekriegt. Mit dem bekannten Ergebnis.
Was alle Amp (auch der Concert, um mal wieder die Kurve zum Topic zu kriegen) dieser Zeit gemeinsam haben ist die Handverdrahtung, die Boost-Switches, die Effekt-Loops, der (DER!) Fender-Clean-Sound, ein Fusschalter, der mit keinem anderen kompatibel ist, und der Zerr-Kanal, der nur mit viel Glück und langer Fummelei an den Knöpfen einen guten Lead-Sound produziert. Der Amp hat einen SweetSpot im Zerr-Bereich, in dem er richtig gut klingt. Aber den zu finden, kostet Nerven und Zeit...
. Wer sich mit Tele oder Strat auf Clean und leichten Crunch beschränkt, wird absolut glücklich sein mit dem Amp.
Ich brauchte für meine Les Paul Crunch und fetten Lead, deswegen hab ich meinen Concert gegen einen Marshall getauscht. Ich darf ihn aber auf jeder Bandprobe meiner Country-Combo noch mal hören. Bei einigen Licks unseres Chef-Telecaster-Pickers krieg ich weiche Knie, nach wie vor.....seufz......und dieser Halllllllllll.......schmelz.......
Für 400 war das (Bis zu Udo Pippers pushing-Kampagne) ein absolutes Schnäppchen, die ca. 700, die im Moment bezahlt werden, sind immer noch ein angemessener Preis.