[Effekt] - Vox ToneLab

pharos
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Einleitung
Ich bin erstaut dass es zu diesem beliebten Gerät noch KEIN EINZIGES Review gibt! (Oder habe ich es nur nicht gefunden?) Darum werde ich das jetzt nachholen und meine persönlichen Eindrücke vom Tonelab schildern.

Nachdem ich erstmal fast zwei Wochen auf das Paket gewartet habe, ist mein Tonelab vor drei Tagen angekommen. Ich dachte schon die Post hätte es verschlampt, jetzt war die Freude natülich entsprechend gross. Ich habe es also erstmal ausgiebig getestet, und möchte euch nun meine ersten Eindrücke schildern:

Vor dem Einschalten
Da ich das Tonelab bisher nur von Bildern kannte, wo das gebürstete Aluminium einen sehr edelen Eindruck macht und die Bedienelemente geradezu luxuriös ausehen, hatte ich auch entsprechende Erwartungen an das Gerät.
Aber die erste grosse Enttäuschung kam, als ich das Tonelab aus der Verpackung genommen und inspiziert habe: Es schreit einem förmlich ins Gesicht "MADE IN CHINA". Die Potis sind wackelig und schwammig, da sie nur auf der Platine aufgelötet und nicht wie ueblich mit einer Mutter am Chassis gesichert sind. Die Wahlschalter für Pedal und Cabinet so leichtgängig dass man von einem Einrasten eigentlich gar nicht sprechen kann. Dass es auch anders geht zeigt der Amp-Regler, der erstaunlich knackig ist.
Der Power-Schalter befindet sich aus unerkenntlichen Gründen am Netzteil, man muss also erst auf den Boden langen, um das Tonelab an und aus zu schalten. Oder reicht der Stand-By Schalter? Dazu schweigt sich das Handbuch leider aus. Das es überhaupt ein externes Netzteil gibt finde ich ein bisschen schade, es hätte sicher auch noch mit in das grosszügige Gehäuse gepasst, so dass man nicht immer noch ein Kleinteil mehr mitschleppen muss.

Das Handbuch hingegen ist eine postive Überraschung, es ist schön gross und vollständig auf deutsch. Trotz "Printed in China" ist es erstaulich gut lesbar, man schmunzelt nur etwas über Ausdrücke wie Gitarristenführung entlang der Bedienoberfläche


Erste Töne
Da die Bedienoberfläche wirklich vorbildlich intuitiv ist, ist es kein Problem sofort loszulegen, ohne lange die Anleitung zu wälzen. Ich habe das Tonelab erstmal an einer relativ ordentlichen Monitor-Anlage (Syrincs M3-220) getestet, leider nur in Mono da dass ToneLab keine Stereo-Klinke besitzt und ich keinen Adapter fuer 2x Mono hatte. Die Modelle klangen durchweg gut, anders als bei meinem älteren Modeller (Pandora PX4) haben sich die Modelle tatsächlich stark voneinander entschieden, und auch die Hi-Gain Genossen wie der Recto liessen sich durch zuruecknehmen von Gain schön clean spielen. Dynamik ist auf jeden Fall da.

Der grösste Wehrmutstropfen: Ich habe immer ein hochfrequentes Fiepen im Hintergrund dass sich auch mit der NR nicht rausregeln lässt. Brummen und Rauschen kenne ich von meinen Röhrenamps und damit kann ich leben, aber dieses Fiepen geht mir echt auf den Nerv! Komischerweise ist es sogar in den cleanen Modellen zu hören, und die Frequenz ändert sich je nach eingestellem Boxen- oder Amp-Modell. An meinen Gitarren liegt es definitiv nicht, an meinen anderen Verstärker hatte ich das Problem wie gesagt noch nie. Ob das ein Garantiefall und damit Grund zum einschicken ist, kann uns vielleicht unser freundlicher Vox-Spezialist sagen *wink*

Nebenbei ist mir noch ein extremer lautsärkeunterschied zwischen clean- und lead-sounds aufgefallen. Das sollte kein Problem sein wenn man abgespeicherte Sounds abruft, jedoch ist es im "Manual"-Modus sehr störend, mir ist mehrmals fast der Putz von der Decke gekommen als ich von "Boutique Clean" auf "Recto" geschaltet habe :)



Effekte
Die Effektsektion vom Tonelab gefällt mir ausserordentlich gut.
Man hat nur wenige Effekte, die aber tatsächlich brauchbar sind, und nicht die Blubber- und Space-Sounds, die einem bei einigen anderen Kisten auf den Nerv gehen. Dafür ist die Reglungstiefe erstaunlich gut, so hat man z.B. beim Reverb nicht nur einen Level-Regler, sondern auch Hi- und Lo-Damp. Hier ist quasi die volle Funtionalität einer Stompbox mit drei Reglern nachempfunden.
Dafuer ein grosses Lob an VOX, ich glaube hier könnten sich viele Hersteller etwas abgucken!


Die Röhren-Endstufe
Die Valve Reactor Endstufe ist ja ein heiss diskutiertes Thema, und da ich selber ein paar Grundkenntnisse im Ampbau besitze, wollte ich es mir nicht nehmen lassen dem Geheimniss auf den Grund zu gehen. Also fluchs zum Schraubenzieher gegriffen, und geschaut was sich da schaltungsmässig so tut:

Die Röhre wird mit nur 12V Anodenspannung gefahen, also im "starved plate" Betrieb. Dass das oft nicht gut geht haben schon viele grosse Firmen wie auch DIY'er feststellen muessen, die daraufhin zu Niedervoltröhren wie der 12U7 ausgewichen sind. Hat Korg hier ein Geheimniss gefunden, oder...

Der Ausgangsübertrager, von dem Vox vollmundig erzählt, ist nicht vorhanden, um die Röhre rum sind nur Chips zu finden. Offenbar wird er digital simuliert.

Last but not least, auch wenn es ohne AÜ eigentlich keine Rolle mehr spielt, möchte ich anmerken das Trioden wie die verwendete Ecc83 eine völlig andere Kennlinie haben als Pentoden, und darum fuer eine Gitarrenendstufe oder deren Simulation völlig ungeeinet sind. Dazu kommt dass eine Triode im Gegensatz zur Pentode eine geringe Impedanz hat und darum den Lautsprecher stark bedämpft. Im Hi-End Bereich ist das ein Vorteil, da so das Eigenleben der Boxen in Zaum gehalten wird, bei Instrumentalverstärkern leider nicht, da dieses Eigenleben hier gerade Farbe ins Spiel Bringt.


Fazit
Wenn ihr darüber nachdenkt, selber ein ToneLab anzuschaffen, macht euch klar was es ist und was es nicht ist:

Es ist ein digitales Multieffektgerät, dass so wie seine Brüder und Schwestern von Zoom, Digitech etc. eine Vielzahl von Sounds erzeugen kann, die Dank der Segnungen der Technik auch alle ansprechend klingen und sicher für irgenwas zu gebrauchen sind.

Es ist KEIN Ersatz für einen hochwertigen Röhrenverstärker, auch wenn eine Röhre drin ist und die Bedienelemente wie die eines Amps aussehen. Ein Amp klingt nun mal wie ein Amp, und ein Effektgerät wie ein Effektgerät, und daran wird sich wohl auch (leider) so schnell nichts ändern. Auch wenn die Sounds im ToneLab sehr gut sind, merkt man aber deutlich dass sie digital erzeugt werden, nicht zuletzt an dem kuenstlichen digitalen brizzeln dass sogar in den Cleanen Sounds zu erahnen ist.

Ich habe leider den Fehler gemacht und zweiters geglaubt, darum wird mein ToneLab wohl über kurz oder lang auf den Flohmarkt oder zu eBay wandern (leider kann man die Effekt-Sektion nicht einzeln verwenden, sonst würde ich es vielleicht allein dafür behalten). Schade, ich hatte mir nach den ganzen postitiven Stimmen mehr davon versprochen, aber so bleibt mir halt meine 2W Vollröhre für's Wohnzimmer, ist ja auch nicht das schlechteste.

Meine konstruktive Kritik an Vox:
Es hat sich seid der letzten Modeller-Generation schon so viel getan, warum setzt ihr nicht einfach einen Tiefpass vor den Output um das digital fiepen und brizzeln wegzuschneiden, und nehmt endgueltig dem Röhrenverstärker seine Existenzberechtigung?
Und wenn ihr dabei seid, ein bisschen mehr "Anfassqualität" würde bei einem Gerät das urspruenglich mal fuer 500€ über den Ladentisch gegangen ist auch nicht schaden! :great:
 
Eigenschaft
 
nettes kleines review!

um mal eine kleine antwort auf deine eingangsfrage (wieso gibt es noch kein review?) zu geben: son review ist ne wahnsinnsmenge arbeit und grade bei multieffekten noch viel mehr.
(als ich vor der entscheidung stand mir ein multi zu kaufen hab ich auch nach reviews gesucht, und man findet so gut wie nix ordentliches. als ich dann mein gt-pro hatte wollte ich eins schreiben, hab mir nen paar themen überlegt und festgestellt, dass mich das minimum 2 wochen gekostet hätte es ordentlich zu machen, vllt mach ichs auch noch)

das mit dem fiepen war mir beim testen vom tonelab nicht aufgefallen.. mag sein, dass du da ein nicht einwandfreies gerät bekommen hast.
aber nachdem du dran rumgeschraubt hast wird es dein dealer nicht zwangsläufig zurücknehmen *gg*
 
Naja, da es sich um das originale Tone-Lab handelt, dass es seid LE und SE gar nicht mehr zu kaufen gibt, und ich es von eBay hatte, war da schon vorher keine Garantie mehr drauf. Sonst hätte ich das glaube ich gelassen. Der Verkäufer hat auch gesagt er hätte das Fiepen nicht gehabt, vielleicht wohne ich in der Nähe von einem Atomkraftwerk oder sowas, wer weiss :D

Mit dem Aufwand, irgendwie ist es viel länger geworden als ich dachte... Aber da die Sounds eh Geschmackssache sind, und jedem was anderes gefällt, habe ich mich auf die "technischen Aspekte" beschränkt, also musste ich auch keine zwei Wochen opfern.
 
Hm hast du mal eine Seriennummer?

Das mit dem Fiepen ist mir absolut neu - hier hätten sich in der Tat "tausende von Usern" deutlich beschwert wenn es bei Ihnen ähnlich wäre.

Wir haben nicht behauptet das bei den ToneLabs, wie bei den Valvetronix Amps (AD60/120), ein realer AÜ verbaut wurde, dafür ist allein von den Gehäuseabmessungen der Platz nicht vorhanden. Dieser wird in der Tat, neben den anderen Komponenten im Zusammenspiel AÜ/Phaseinverter/Lautsprecher(last), per separatem DSP emuliert.

Zur Haptik/Geräteverarbeitung bist du einer der wenigen die sich bisher derart negativ ausgedrückt haben. Was qualifiziert denn ein Made in China Gerät...

Ich kann deine Einschätzung zur VR nicht teilen - leider fehlt mir momentan die Zeit hier weiter ins Detail zu gehen. Es gibt allerdings einen Grund warum wir eine ECC83/12AX7 verwenden und die Schaltung so aufgebaut ist wie sie sich darstellt.

Natürlich sind wir mittlerweile zur Ende 2001 vorgestellten Desktop Variante des TLs mit dem TLLE einen erheblichen Schritt weitergekommen.

Schade das dich das Gerät nicht zufriedenstellen kann.

Beste Grüße Thomas
 
Da ich ja auf Pharos' Ignore Liste stehe kann ihm meine Antowrt im Prinzip ja auch schnuppe sein. O.K. so long.
 
ich will das mal etwas weniger theoretisch und mehr aus der sicht eines livemusikers kommentieren: habe selber seit zwei jahren ein tl (mit vc12) im einsatz und wollte kein anderes teil.

deine anmerkungen zu den schaltern kann ich nicht nachvollziehen. bei mir wackelt nichts und es gibt klar definierte rasten. die haptik ist die beste, die ich bei modellern kenne und mein tl macht einiges mit :)

fiepen tut bei mir auch nichts (evtl. mal einen mantelstromfilter probieren oder eben mgl. ein defekt?), auch nicht wenn über die pa (laut) geht.

doppelte schalter sind sehr sinnig:
man kann das tl in den standby schalten (und ohne knack wieder einschalten!) und kpl. vom netz trennen ohne dass das netzteil weiter strom verbraucht (proberaum).

die lautstärke kannst du ja pro slot speichern, wie du es brauchst. kann da nichts problematisches erkennen....
wer benutzt schon presets zum live spielen?

ich spiele das tl direkt ins pult und bin froh keine amps mehr schleppen zu müßen. für einen livemusiker ist das tonelab der ersatz für einen amp schlechthin.
die sounds sind imho im bandgefüge immer zu gebrauchen und durchsetzungsfähig (siehe im wiki).

mein fazit:
bis ich mir was anderes kaufe, das wird dauern und ein amp wirds bestimmt keiner mehr.

übrigens: musikerteile nutzen eigentlich nie stereo-kliniken (ausser für symmetrische ein-/ausgänge). das ist normal....
 
Ich benutze sowohl ein altest Tonelab (zuhause für Recording) als auch ein TLSE (für die Band)
Ich hasse Kabel und 999 zwischengeschaltete Geräte und bin sehr angetan davon, daß ich mit dem TLSE ganz alleine alle Sounds erzeugen kann, die ich brauche.

Fiepgeräusche hat keines von beiden, das Tischgerät, das aus einer der ersten Serien stammt, hatte störenden Radioempfang, der aber mit Hilfe meines Händlers und des guten Holger von der Fa. Vox kulant beseitigt wurde.

Zum Thema externes Netzteil usw. hier noch meine Lösung für zuhause, das Gerät steht in dem Case auf einem Beistelltisch und ist so wunderbar zu bedienen:

Tonelab1.jpg
 
Hi Klaus - hatten wir in der Tat mal bei einigen Geräten dieses Problem - behoben wurde es durch unseren Kollegen im Service Wolfgang Schu. Eine simple Modifikation im Eingang.
 
Zum Netzteil würde ich gerne noch anmerken, dass ich mir von einer späteren Version wünschen würde, dass der Kippschalter evtl. versenkt wird. Das ist nur ein kleines Detail, gibt aber mehr Betriebssicherheit, falls das Netzteil auf der Bühne aus Versehen mal umkippen sollte.
Ich spiele das Gerät (Tonelab SE) nun seit 2 Jahren live und ab und an mal im Studio und muss sagen, dass ich mehr als zufrieden bin. Bis jetzt sind auch noch keine technischen Mängel aufgetreten und das trotz durchaus "rauem" Bühneneinsatz. Ich gehe zwar sehr pfleglich mit meinem Equipment um, aber ich habe gerade wieder einen langen Live - Sommer hinter mir und nach 3 Monaten auf der Bühne weist das gute Stück nur minimale Gebrauchsspuren auf.
Ich müsste aber mal beim Service nachfragen ob es eine Möglichkeit gibt, das Gerät mal durchchecken und reinigen zu lassen, damit ich weiter noch viel Spaß damit habe :) quasi ne Inspektion *g*
 
Es schreit einem förmlich ins Gesicht "MADE IN CHINA". Die Potis sind wackelig und schwammig, da sie nur auf der Platine aufgelötet und nicht wie ueblich mit einer Mutter am Chassis gesichert sind.

Du hättest es wohl mal andersrum machen solln...Erst die "Made in China"-Plakette entdecken und dann - mit dem Vorurteil im Kopf - an die Inspektion machen ist selten ne gute Idee. Das muss nichma bös gemeint sein.
Ich hab bei meinem z.B. bis heute nicht gewusst, dass es überhaupt in China hergestellt wurde.

Das Handbuch hingegen ist eine postive Überraschung, es ist schön gross und vollständig auf deutsch. Trotz "Printed in China" ist es erstaulich gut lesbar, man schmunzelt nur etwas über Ausdrücke wie Gitarristenführung entlang der Bedienoberfläche

Ham wir unterschiedliche Handbücher?
Bei mir isses eher so dass da andauernd gewitzelt wird, und zwar in wunderbarem Deutsch. Meins ist so locker geschrieben (inkl. Duzen usw), dass ich eigentlich der Meinung war dass das weit weg von ner reinen Übersetzungsarbeit ist.
Aber du sagst ja, es is gut lesbar :)


Der grösste Wehrmutstropfen: Ich habe immer ein hochfrequentes Fiepen im Hintergrund dass sich auch mit der NR nicht rausregeln lässt. Brummen und Rauschen kenne ich von meinen Röhrenamps und damit kann ich leben, aber dieses Fiepen geht mir echt auf den Nerv!

Hab ich auch nicht, scheinst echt nen Fehler drin zu ham...

Nebenbei ist mir noch ein extremer lautsärkeunterschied zwischen clean- und lead-sounds aufgefallen. Das sollte kein Problem sein wenn man abgespeicherte Sounds abruft, jedoch ist es im "Manual"-Modus sehr störend, mir ist mehrmals fast der Putz von der Decke gekommen als ich von "Boutique Clean" auf "Recto" geschaltet habe :)

DAS lässt sich aber leicht mit ihrem "Streben nach Authenzität" erklären behaupte ich.
Überleg doch ma, es is z.B. beim EQ so dass es unglaubliche Wirkungsunterschiede gibt.
Bei einem Ampmodell läufts so, dass der gar keinen Ton mehr von sich gibt, wenn man Treble/Middle/Bass auf 0 dreht, bei manch anderem is das so quasi die Ausgangsstellung.
Wenn du jetzt von einem auf den anderen schaltest, is ja klar dass es da Lautstärkeunterschiede gibt, da kann der Mastervolume stehn wie er will.
Isn Extrembeispiel, aber derlei Sachen gibts ja vieles. Du hast da ja auch 15-Watt-Modelle genauso drin wie 100-Watt-Modelle.


Die Röhren-Endstufe

Diesen Abschnitt find ich persönlich etwas arg misslungen. Du guckst dir quasi die Schaltung an und sagst das is Blödsinn.
Das is in etwa so wie wenn du nem Porsche GT3 RS in den Motorraum guckst und sagst "Booh, der hat ka Direkteinspritzung, der kann ja garnix!!".
Die Röhre is ja da drin wegerm Sound, und über den schreibst du garnix. Natürlich isses immer etwas kritisch über Sound zu schreiben, weil einem einfach die empirische Grundlage und das Vokabular fehlt. Aber einfach so zu sagen dass die Technik dahinter offensichtlich mist sein muss/müsste und ansonsten keinen Bezug auf irgendwas zu nehmen oder zu relativieren...find ich nich gut.


Mal mein Fazit zum Tonelab:

Ich hab mir das Ding gekauft, weil ich in meine Studentenwohnung gezogen bin und da meinen TSL nicht wirklich brauchen konnte. Also hab ich mir nen Tag Zeit genommen und beim Thomann alles mögliche durchprobiert was in Richtung "leise und kompakt" geht. Große Erkenntnis: Egal ob POD, Boss GTx, Line6 Spider und konsorten, Clean und Metal können se alle. Das is kein Problem für die, so überhaupt net.
Aber sobald man zwischendrin spielen will, so Sachen wie Deep Purple, Led Zeppelin usw.
Da hörts auf bei denen. Lustigerweise echt sehr konsequent...ich konnt beim POD keinen einzigen Deep Purple-Sound erzeugen der mir ansatzweise gefallen hätte. Die Dinger verzerren nicht schön wenns nur wenig ist.
Der VOX AD15 den ich ausprobiert hab, war da anders. Der kann weniger Metal als SpiderII etc., aber das war mir auch nicht so wichtig. Er kann vor allem dieses halbverzerrte Zeug. Keine Ahnung obs an der Röhre liegt, aber irgendwas hat VOX da hingebracht, dass es (weit!) besser klingt als bei den meisten anderen.
Wer also eigentlich immer nur Voll-aufs-Maul-Children-of-Bodom-Hate-Crew-wir-schlagen-uns-alle-tot-Musik macht, braucht kein Tonelab. Dafür isses aber auch nicht gebaut, das zeigt schon allein die Verstärkerauswahl (ca. 3 Metal-Verstärker vs. 10 "alte" Rockverstärker). Aber wer hauptsächlich angezerrte Sachen spielt, richtung Alt- und Hardrock, der wird beim Tonelab sehr zufrieden sein. Weil DAS kann es. Hier passt auch wieder dein Zitat "macht euch klar was es ist und was es nicht ist". Wenn auch in etwas anderem Kontext ;)
Zumal war ich nie ein Freund von Aufnahmen, klappt jetzt mitm Tonelab wunderbar. Das Teil steht aufm Tisch neberm Computer und wenn ich was aufnehmen will, klick ich n Häkchen am Compi weg und es kann losgehn. In (meiner Meinung nach) wunderbarer Soundqualität und unkompliziert. Hier hab ich natürlich keinen Vergleich zum POD usw., vielleicht können die das noch besser. Aber das Tonelab kann das eben auch sehr gut ;)

Soundbeispiele meinerseits:
Pipeline (für verzerrt)
Tetris (für clean)

Alles direkt vom Tonelab aus aufgenommen. Line-out -> 2xMono auf Stereoklinke-Kabel -> Soundkarteneingang (Creative Labs SB Audigy), und dann mit Reaper aufgenommen, kein EQ oder sonstiges.
 
Mal eine Frage an die Tonelab-Besitzer: Wie schlägt sich der denn im Vergleich zu den Softwarelösungen a la NI Guitar Rig und Sansamp? Vor allem beim Sound!
 
Ich habe das SE und war überrascht, wie schnell man mit dem Tonelab absolut überzeugende Sounds
für's Recording zaubern kann. Ob es Knüppel-Metaller und extreme-high-gain-Fetischisten überzeugen
kann, wage ich zu bezweifeln - mir langt's dicke. Vor reagiert das Teil auch sehr dynamisch auf's Spiel.

Guitar Rig und Sans Amp habe ich noch nicht ausprobiert.
 
Mal eine Frage an die Tonelab-Besitzer: Wie schlägt sich der denn im Vergleich zu den Softwarelösungen a la NI Guitar Rig und Sansamp? Vor allem beim Sound!

hmmm, offen gesagt, ich würd' mich nie mit einem laptop auf die bühne trauen.
viel zu riskant.

sansamp kenne ich nicht. kann aber aufgrund der nicht vorhandenen effekte schon mal nicht vergleichbar sein.

hth
Al
 
Meine Meinung zum Tonelab, das ich seit ca. einem Jahr besitze:

Ich bin der Typ, der sich von Zeit zu Zeit gern was Neues gönnt, vor allem im Bereich Gitarre/Effekt. Nun stelle ich fest, dass ich im Effektbereich nichts Besseres finde als das Tonelab, und es irritiert mich. Daher werde ich mir wohl demnächst das Tonelab LE gönnen, da das fehlende Pedal bzw. die fehlende Umschaltung per Fuß beim Tonelab das einzige Manko darstellt. Alles andere, vor allem der Sound, überzeugt mich. Ok, manchmal hätte ich gern den Compressor separat, in der Pedal-Sektion ist er nicht optimal untergebracht, da ich so z.B. die anderen Pedal-Sims nicht zusammen mit dem Compressor einsetzen kann. Leider ist das beim LE auch nicht anders. Aber abgesehen davon finde ich das Gerät hervorragend in Klang und Bedienbarkeit, und mir gehen in Sachen Sound die Argumente aus, mir ein anderes Effektgerät zuzulegen - dabei würde ich doch so gern ;-)

Ich bin jedenfalls froh, dass ich mir damals das Tonelab als Auslaufmodell noch schnell besorgt habe. Ich stehe nicht so auf Modern High Gain, sondern mehr auf cleane, jazzige Sounds und den warmen Overdrive vergangener Jahrzehnte, und dafür gibt es meiner Meinung nach nichts Besseres als das Tonelab. Irgendwelche Störgeräusche habe ich nicht wahrgenommen, im Gegenteil, das Tonelab arbeitet dermaßen nebengeräuscharm, dass es eine Freude ist.

Mal sehen, wie das LE klingt...

Gruß
Arndt
 
Kann man mit dem teil auch Black Metal machen ? Ich mein von der Gitarre her dieses rauschen... als würde man mit einer Kreissäge in nem Stück Hartholz rein gehen !
 

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