metalandertaler
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Hallo zusammen.
Ich habe mir als Spare für die vergangene Tour eine günstige Flying V erstanden. Es ist eine Gitarre von MARLIN (zumindest steht das auf dem Headstock) und Stark der King V von Jackson nachempfunden. Bezahlt habe ich für die Axt 160 Euro.
.:: Der Hersteller ::..
Es steht MARLIN auf dem Headstock. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Auch wenn man googelt findet man keine Herstellerseite. Ebenfalls über google habe ich einige Forenbeiträge gefunden, wo Marlin als Walisische Gitarrenschmiede beschrieben wurde, die in den 70gern wohl Gibsonkopien gefertigt hat. Meine Flying V ist auf jeden Fall jünger und wurde wahrscheinlich in China gebaut. Wer zu dem Hersteller mehr Infos hat, es würde mich interessieren bzw. diesen Bericht ergänzen.
..:: Die Gitarre ::..
Die Gitarre ist eine V nach Jackson-Art. Gerade der Headstock erinnert stark an den von Jackson. Sie hat einen 24 Bündigen Hals mit Griffbrett aus Palisander. Genau kann ich es nicht sagen, aber der Hals scheint aus Ahorn zu bestehen. Das Holz des Korpusses kann ich so ohne weiteres nicht bestimmen, es ist allerdings ein ziemlich leichtes Holz, eventuell ebenfalls eine der leichteren Ahornsorten.
Sie ist mit normalen Mechaniken ausgestattet und hat eine Tuneomatic Brücke mit Tailpiece. Ein Humbucker am Hals und einer an der Brücke werden über einen 3 Wege Schalter ausgewählt und mit Mastervolume und -tone gesteuert. Die Buchse sitzt am unteren V-Arm und die Positionen der Gurtpinns sind wie bei Vs üblich angebracht.
Der Hals scheint ein fenderartiges Profil zu haben und ist mit einem Dual Trussrod bestückt. Das Griffbrett ist mit Medium Frets ausgestattet.
..:: Die Verarbeitung ::..
Die Gitarre ist für eine günstige Gitarre relativ gut verarbeitet, die Bundstäbchen sitzen gratfrei auf dem Griffbrett, sind allerdings leider nicht exakt genug positioniert, so daß die Gitarre nicht zu 100% Bundrein ist. Ansonsten gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen.
..:: Der Sound ::..
Trocken angespielt klingt die Gitarre offen und transparent. Schließt man sie jedoch an einen Verstärker an, so merkt man, daß die Tonabnehmer von geringer Qualität sind. Dennoch für den Preis der Gitarre verhältnismäßig gut.
Im Cleankanal gibt sich ein deutlichen Unterschied zwischen beiden Tonabnehmern. Der Halshumbucker klingt im Vergleich zu seinem Kollegen an der Brücke etwas sanfter und mit weniger Höhen. Diese sind bei dem Humbucker an der Brücke stark ausgeprägt und dominieren den Gitarrensound. Gibt man etwas mehr Verzerrung dazu, werden beide Tonabnehmer etwas aggressiver und ähnlicher im Klang, bis man bei Highgain Sounds nur einen marginalen Unterschied merkt. Lediglich die Durchsetzungskraft des Brückenhumbuckers ist etwas höher als beim Halstonabnehmer.
Die Klangregelung greift für meinen Geschmack viel zu harsch. Beide Potis scheinen vom Gefühl her linear zu sein, was man durchaus bei Betätigung merkt. Eine Steuerung der Verzerrung mit dem Volumepoti braucht zu viel Fingerspitzengefühl, um auf der Bühne praktikabel durchgeführt zu werden. Auch, wenn man mit dem Tonepoti die Höhen und oberen Mitten rausfiltert, greift das Poti zu schnell zu kräftig ein und der Ton wird schnell dumpf.
Getestet habe ich die Gitarre mit einem Hughes & Kettner Attax 50, Marshall Valvestate II 100W Kopf und Marshall DSL 100.
..:: die Bespielbarkeit ::..
Daß man V-förmige Gitarren nicht im sitzen spielen kann - oder nur begrenzt - ist nichts neues. Leider ist die Gitarre aber, spielt man sie im stehen, kopflastig, wodurch man dann doch recht viel stützen muß. Dies läßt sich durch Variation der Gurtpinposition regeln. Damit erkauft man sich allerdings die Neigung der Gitarre, nach vorne zu kippen, was in meinen Augen aber nicht so schwer wiegt wie die Kopflastigkeit.
Mit ein paar Handgriffen kann man die Saitenlage auf ein schönes tiefes Niveau runterschrauben, ohne daß die Gitarre anfängt wie wild zu schnarren. Lediglich der Sattel ist für meinen Geschmack etwas zu hoch, was sich aber mit Feilen wieder richten lässt. Die Einstellung des Halses geht recht unproblematisch, jedoch müssen dazu die Saiten gelockert werden, wodurch die richtige Einstellung der Gitarre zeitraubend ist.
..:: Fazit ::..
Ich habe die Marlin nun seit der Tour immer im Gepäck. Die Gitarre ist zuverlässig und die kleinen Mankos sind bei einer Backupgitarre nicht weiter tragisch. Mit einem Austausch der Elektronik und etwas Spielerei mit den Gurtpins hat man für wenig Geld eine schöne Gitarre, die absolut lifetauglich ist. Das einzige, was mich davon abhält, mit der Gitarre auch einen kompletten Gig zu spielen ist das Halsprofil, das für mein Empfinden viel zu dick ist. Aber das haben alle fenderartigen Hälse...
Wer noch genaue Daten (Abweichungen bei der Bundreinheit; Mensur etc.) haben will, bitte melden, ich messe das gerne mal aus.
Gruzs,
Ich habe mir als Spare für die vergangene Tour eine günstige Flying V erstanden. Es ist eine Gitarre von MARLIN (zumindest steht das auf dem Headstock) und Stark der King V von Jackson nachempfunden. Bezahlt habe ich für die Axt 160 Euro.
.:: Der Hersteller ::..
Es steht MARLIN auf dem Headstock. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Auch wenn man googelt findet man keine Herstellerseite. Ebenfalls über google habe ich einige Forenbeiträge gefunden, wo Marlin als Walisische Gitarrenschmiede beschrieben wurde, die in den 70gern wohl Gibsonkopien gefertigt hat. Meine Flying V ist auf jeden Fall jünger und wurde wahrscheinlich in China gebaut. Wer zu dem Hersteller mehr Infos hat, es würde mich interessieren bzw. diesen Bericht ergänzen.
..:: Die Gitarre ::..
Die Gitarre ist eine V nach Jackson-Art. Gerade der Headstock erinnert stark an den von Jackson. Sie hat einen 24 Bündigen Hals mit Griffbrett aus Palisander. Genau kann ich es nicht sagen, aber der Hals scheint aus Ahorn zu bestehen. Das Holz des Korpusses kann ich so ohne weiteres nicht bestimmen, es ist allerdings ein ziemlich leichtes Holz, eventuell ebenfalls eine der leichteren Ahornsorten.
Sie ist mit normalen Mechaniken ausgestattet und hat eine Tuneomatic Brücke mit Tailpiece. Ein Humbucker am Hals und einer an der Brücke werden über einen 3 Wege Schalter ausgewählt und mit Mastervolume und -tone gesteuert. Die Buchse sitzt am unteren V-Arm und die Positionen der Gurtpinns sind wie bei Vs üblich angebracht.
Der Hals scheint ein fenderartiges Profil zu haben und ist mit einem Dual Trussrod bestückt. Das Griffbrett ist mit Medium Frets ausgestattet.
..:: Die Verarbeitung ::..
Die Gitarre ist für eine günstige Gitarre relativ gut verarbeitet, die Bundstäbchen sitzen gratfrei auf dem Griffbrett, sind allerdings leider nicht exakt genug positioniert, so daß die Gitarre nicht zu 100% Bundrein ist. Ansonsten gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen.
..:: Der Sound ::..
Trocken angespielt klingt die Gitarre offen und transparent. Schließt man sie jedoch an einen Verstärker an, so merkt man, daß die Tonabnehmer von geringer Qualität sind. Dennoch für den Preis der Gitarre verhältnismäßig gut.
Im Cleankanal gibt sich ein deutlichen Unterschied zwischen beiden Tonabnehmern. Der Halshumbucker klingt im Vergleich zu seinem Kollegen an der Brücke etwas sanfter und mit weniger Höhen. Diese sind bei dem Humbucker an der Brücke stark ausgeprägt und dominieren den Gitarrensound. Gibt man etwas mehr Verzerrung dazu, werden beide Tonabnehmer etwas aggressiver und ähnlicher im Klang, bis man bei Highgain Sounds nur einen marginalen Unterschied merkt. Lediglich die Durchsetzungskraft des Brückenhumbuckers ist etwas höher als beim Halstonabnehmer.
Die Klangregelung greift für meinen Geschmack viel zu harsch. Beide Potis scheinen vom Gefühl her linear zu sein, was man durchaus bei Betätigung merkt. Eine Steuerung der Verzerrung mit dem Volumepoti braucht zu viel Fingerspitzengefühl, um auf der Bühne praktikabel durchgeführt zu werden. Auch, wenn man mit dem Tonepoti die Höhen und oberen Mitten rausfiltert, greift das Poti zu schnell zu kräftig ein und der Ton wird schnell dumpf.
Getestet habe ich die Gitarre mit einem Hughes & Kettner Attax 50, Marshall Valvestate II 100W Kopf und Marshall DSL 100.
..:: die Bespielbarkeit ::..
Daß man V-förmige Gitarren nicht im sitzen spielen kann - oder nur begrenzt - ist nichts neues. Leider ist die Gitarre aber, spielt man sie im stehen, kopflastig, wodurch man dann doch recht viel stützen muß. Dies läßt sich durch Variation der Gurtpinposition regeln. Damit erkauft man sich allerdings die Neigung der Gitarre, nach vorne zu kippen, was in meinen Augen aber nicht so schwer wiegt wie die Kopflastigkeit.
Mit ein paar Handgriffen kann man die Saitenlage auf ein schönes tiefes Niveau runterschrauben, ohne daß die Gitarre anfängt wie wild zu schnarren. Lediglich der Sattel ist für meinen Geschmack etwas zu hoch, was sich aber mit Feilen wieder richten lässt. Die Einstellung des Halses geht recht unproblematisch, jedoch müssen dazu die Saiten gelockert werden, wodurch die richtige Einstellung der Gitarre zeitraubend ist.
..:: Fazit ::..
Ich habe die Marlin nun seit der Tour immer im Gepäck. Die Gitarre ist zuverlässig und die kleinen Mankos sind bei einer Backupgitarre nicht weiter tragisch. Mit einem Austausch der Elektronik und etwas Spielerei mit den Gurtpins hat man für wenig Geld eine schöne Gitarre, die absolut lifetauglich ist. Das einzige, was mich davon abhält, mit der Gitarre auch einen kompletten Gig zu spielen ist das Halsprofil, das für mein Empfinden viel zu dick ist. Aber das haben alle fenderartigen Hälse...
Wer noch genaue Daten (Abweichungen bei der Bundreinheit; Mensur etc.) haben will, bitte melden, ich messe das gerne mal aus.
Gruzs,
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