Laut Videotutorial von Session Music. Damit ist auf ein und denselben Bund bezogen gemeint: tiefste Saite etwas höher übers Griffbrett einstellen als höchste Saite (weil die tiefste Seite am weitesten ausschwingt; sie gebrauchen das Wort Amplitude).
Im Beispiel von Session soll bei der Trussrod- Einstellung jede Saite am 12. Bund 1,4 mm Abstand zum Griffbrett haben (Korrektur durch Trussrod). Verbindet man diese 6 "1,4mm-Punkte" durch eine gedachte Linie, geht diese Linie gleicher Höhe rechtwinklig übers Griffbrett am 12. Bund. Etwa wie ein Barré.
Im Anschluss soll man - so ich richtig verstanden habe - die Brückchen so nachjustieren, dass dieser 1,4mm-Punkt für jede Saite auf einem anderen Bund liegt. Verbindet man diese neuen 6 "1,4mm-Punkte" durch eine gedachte Linie, geht diese Linie gleicher Höhe nicht mehr rechtwinklig übers Griffbrett.
Sondern diagonal.
Im Video erklärt er es ziemlich weit hinten, nach meiner Erinnerung etwa ab 27:30 (von 35 Minuten Laufzeit).
Herzliche Grüße
Pit
Pit
Also mir kommt die beschriebene Methode im besten Fall unnötig umständlich und im schlechtesten Fall nicht zielführend vor.
Normalerweise - sauber abgerichtete Bünde vorausgesetzt:
1. Halsbiegung bei normaler Stimmung so einstellen, dass, wenn eine Saite vor dem 1. und am Hals-Korpus-Übergang gedrückt ist (Kapo hilft), diese ca. 0,3 mm über dem Bundstab in der Mitte "schwebt" Der Hals hat also eine leichte Biegung nach vorne.
2. Saitenlage an der Bridge je Saite so einstellen, dass bei der bevorzugten Anschlagstärke nix schnarrt. (Kapo vorher wieder entfernen
)
3. Sattelkerben so feilen, dass jede Saite ca. 0,2 -0,3 mm über dem 1. Bund "schwebt".
4. Falls der 3. Punkt notwendig war, danach nochmal die Höhe der Bridges justieren (2.)
Die Saitenlage wird explizit nicht über die Halsbiegung/den Trussrod eingestellt - dieser hat die Aufgabe, die für das Instrument optimale Biegung des Halses einzustellen. Beides gleichzeitig geht in der Regel nicht. Für die Saitenlage sind Halswinkel und Bridge zuständig.
Die 0,3 mm Durchbiegung des Halses sind ein guter Richtwert, der meist passt. Einzelne Instrumente können von der Regel aber abweichen, einen völlig geraden Hals bevorzugen oder etwas mehr Durchbiegung - kommt auf die Schwingungs-Eigenschaften des Halses an.
Aber da reden wir schon von einem sehr hohen Optimierungsgrad, der recht viel Ausprobiererei erfordert.