LP/SG-David
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So hier gibts wieder mal ein Osterreview von mir, inkl. all den Sachen die meine Reviews ausmachen, wie z.B. mein oft umstrittener Steinboden
Geschichte:
Auf der Suche nach dem heiligen Gral der Gitarre für LP/SG-David blieb er diesmal an einer Ibanez Artcore hängen. Nachdem er schon einige Gitarren in der Hand hatte, wusste er, dass er semiakustische Gitarren, am besten ohne Sustainblock bevorzugt.
Da gab es in der Vergangenheit einmal eine Epiphone Casino, die wegen zu hoher Feedbackanfälligkeit und Pickup-Pfeifen sowie wegen eines zu dünnen Halses gehen musste. Danach kam eine alte Höfner Verithin, bei der jedoch die Bünde schon relativ fertig waren, also musste auch sie das Haus verlassen.
Nun stellt sich eine Ibanez Artcore 75, in schmuckem Rot und mit Düsenbergtonabnehmern (Domino P90 und Grand Vintage) dem LP/SG-David Test!
Spezifikationen:
Korpus: Ahorn, hohl ohne Sustainblock
Hals: Mahagoni mit angeschäfteter Kofplatte
Griffbrett: relativ helles Palisander, mit 22 Bünden (ebenfalls relativ schmal)
Hardware: Grover-Style Mechaniken (sehr präzise), Ibanez Bigsby-Style Tremolo
Farbe: Sehr schönes transparentes Rot, 4 faches Bodybinding
Verarbeitung:
Was Ibanez hier liefert ist wirklich erstaunlich!
Ich hatte in der Vergangenheit einige Gitarren in der Hand, und fast überall gab es was zu bemängeln (leider vorallem bei den neueren Gibsons).
Mal ein Binding unsauber gezogen, mal ein nicht bündiges Griffbrett, etc.
Da bin ich sehr pingelig, denn wenn ich für eine Gitarre eine höhere Summe zahle, will ich auch ein fehlerfreies Instrument.
Bei der Ibanez jedoch konnte ich wirklich nichts finden, was mich gestört hat:
Die Bindings sind absolut exakt gezogen, auch die F-Löcher sind absolut fehlerfrei eingefasst, die Bünde sauber abgerichtet, ich bin sehr positiv überrascht
Die Mechaniken halten die Stimmung ziemlich gut, solange man nicht zu viel mit dem Tremolo arbeitet. Dieses ist zwar für gelegentlichen, leichten Einsatz geeignet, ist aber insgesamt doch recht verstimmungsanfällig, und das einzige, was mich an der Gitarre nicht ganz überzeugt.
Gut, die Gitarre kostet 409, und für das was man sonst mit dieser Gitarre bekommt, kann man darüber hinwegsehen.
Aber Divebombs o.Ä. sind tunlichst zu unterlassen!
Bespielbarkeit:
Bis zum 15. Bund sehr gut, darüber wirds problematisch, stört mich aber nicht.
Die Gitarre ist wie auf den Bildern ersichtlich eine mit Singlecut, also nix für all die möchtegern Slashes da draußen
Ansonsten ist sie im wahrsten Sinne des Wortes wohl eher unauffällig:
Die Halsdicke ist sehr angenehm, nicht so dünn wie bei einer Casino oder einen 60s Slim Taper, aber auch nicht so dick wie das Rounded-Profil einer SG.
Also genau das richtige Mittelmaß, die AS-73 z.B. hat einen dünneren Hals, der mir weniger zusagt.
Wer die Halsrückseite alle paar Tage mit Pflegemittel versorgt, wird mit einem sehr glatten Spielgefühl belohnt
Durch den fehlenden Sustainblock ist die Gitarre ziemlich leicht, auf meiner Personenwaage exakt 3kg, keine Kofplastigkeit
Was mir außerdem noch positiv auffiel:
Die Gurtköpfe sind so groß, dass man sich Security Locks getrost sparen kann, sehr gut!
Sound:
Ich habe die Gitarre bereits von Vorbesitzer mit den Düsenberg PUs übernommen, hab jedoch schon ein paar andere Artocores mit den Standardhumbuckern gespielt.
Der Sound mit Stock- PUs:
Der Hals klingt mir persönlich viel zu muffig, vergleichbar mit einer Epiphone Dot.
Der Steg, hat komischerweise satte 13 kOhm Output, weswegen die Kompression ziemlich hoch ist und er irgendwie "verstopft" klingt und clean realtiv unbrauchbar ist.
Mit den Düsenbergs:
Der Domino P90 am Hals tönt schön klar, allerdings im Verlgleich zu einer Casino ziemlich dünn und höhenlastig also sehr twangig, verlgeichbar mit einer Gretsch 6120.
Der Akkordaufbau ist sehr klar und es trillert nur so, für einen Halstonabnehmer wirklich erstaunlich
Der Grand Vintage am Steg klingt ebenfalls sehr hell und erinnert auch an eine Gretsch und teilweise sogar fast an einen Singlecoil.
Insgesamt ist die Gitarre also weniger was für einen Jazzer, da sie einfach zu hell klingt.
Ich hatte jedoch das Vergnügen vor kurzem eine Gretsch 6120 1962 mit Filtertrons zu spielen, und diese Gitarre klingt dieser Gitarre wirklich sehr ähnlich (ungelogen!).
Den Electromatics aus Korea ist sie mit den neuen Tonabnehmern um Welten überlegen.
Achja und außerdem:
Obwohl die Gitarre keinen Sustainblock hat, ist zu meiner Überraschung relativ Feedbackunanfällig, man kann auch ruhig mal aufdrehen, die Tonabnehmer pfeifen nicht und Arbeiten nebengeräuschfrei.
Ich liebe Gitarren ohne Sustainblock, da diese einfach dynamischer und offener klingen als ihre schwereren Schwestern mit Block.
Bei der Casino wurde das jedoch durch exteme Feedbackanfälligkeit erkauft, die Artcore ist wohl wegen ihreres geringen Volumens deutlich unanfälliger.
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass die Gitarre ideal für alle ist, die gerne mal eine Semi probieren möchten, oder zu einem sehr guten Preis eine hochwertige Gitarre haben wollen, die sich vor einer Gretsch nicht zu verstecken braucht.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sie "für immer" bleibt, aber die Zeichen stehen gut. Nichtsdestotrotz werde ich euch weiter mit Reviews versorgen
Geschichte:
Auf der Suche nach dem heiligen Gral der Gitarre für LP/SG-David blieb er diesmal an einer Ibanez Artcore hängen. Nachdem er schon einige Gitarren in der Hand hatte, wusste er, dass er semiakustische Gitarren, am besten ohne Sustainblock bevorzugt.
Da gab es in der Vergangenheit einmal eine Epiphone Casino, die wegen zu hoher Feedbackanfälligkeit und Pickup-Pfeifen sowie wegen eines zu dünnen Halses gehen musste. Danach kam eine alte Höfner Verithin, bei der jedoch die Bünde schon relativ fertig waren, also musste auch sie das Haus verlassen.
Nun stellt sich eine Ibanez Artcore 75, in schmuckem Rot und mit Düsenbergtonabnehmern (Domino P90 und Grand Vintage) dem LP/SG-David Test!
Spezifikationen:
Korpus: Ahorn, hohl ohne Sustainblock
Hals: Mahagoni mit angeschäfteter Kofplatte
Griffbrett: relativ helles Palisander, mit 22 Bünden (ebenfalls relativ schmal)
Hardware: Grover-Style Mechaniken (sehr präzise), Ibanez Bigsby-Style Tremolo
Farbe: Sehr schönes transparentes Rot, 4 faches Bodybinding
Verarbeitung:
Was Ibanez hier liefert ist wirklich erstaunlich!
Ich hatte in der Vergangenheit einige Gitarren in der Hand, und fast überall gab es was zu bemängeln (leider vorallem bei den neueren Gibsons).
Mal ein Binding unsauber gezogen, mal ein nicht bündiges Griffbrett, etc.
Da bin ich sehr pingelig, denn wenn ich für eine Gitarre eine höhere Summe zahle, will ich auch ein fehlerfreies Instrument.
Bei der Ibanez jedoch konnte ich wirklich nichts finden, was mich gestört hat:
Die Bindings sind absolut exakt gezogen, auch die F-Löcher sind absolut fehlerfrei eingefasst, die Bünde sauber abgerichtet, ich bin sehr positiv überrascht
Die Mechaniken halten die Stimmung ziemlich gut, solange man nicht zu viel mit dem Tremolo arbeitet. Dieses ist zwar für gelegentlichen, leichten Einsatz geeignet, ist aber insgesamt doch recht verstimmungsanfällig, und das einzige, was mich an der Gitarre nicht ganz überzeugt.
Gut, die Gitarre kostet 409, und für das was man sonst mit dieser Gitarre bekommt, kann man darüber hinwegsehen.
Aber Divebombs o.Ä. sind tunlichst zu unterlassen!
Bespielbarkeit:
Bis zum 15. Bund sehr gut, darüber wirds problematisch, stört mich aber nicht.
Die Gitarre ist wie auf den Bildern ersichtlich eine mit Singlecut, also nix für all die möchtegern Slashes da draußen
Ansonsten ist sie im wahrsten Sinne des Wortes wohl eher unauffällig:
Die Halsdicke ist sehr angenehm, nicht so dünn wie bei einer Casino oder einen 60s Slim Taper, aber auch nicht so dick wie das Rounded-Profil einer SG.
Also genau das richtige Mittelmaß, die AS-73 z.B. hat einen dünneren Hals, der mir weniger zusagt.
Wer die Halsrückseite alle paar Tage mit Pflegemittel versorgt, wird mit einem sehr glatten Spielgefühl belohnt
Durch den fehlenden Sustainblock ist die Gitarre ziemlich leicht, auf meiner Personenwaage exakt 3kg, keine Kofplastigkeit
Was mir außerdem noch positiv auffiel:
Die Gurtköpfe sind so groß, dass man sich Security Locks getrost sparen kann, sehr gut!
Sound:
Ich habe die Gitarre bereits von Vorbesitzer mit den Düsenberg PUs übernommen, hab jedoch schon ein paar andere Artocores mit den Standardhumbuckern gespielt.
Der Sound mit Stock- PUs:
Der Hals klingt mir persönlich viel zu muffig, vergleichbar mit einer Epiphone Dot.
Der Steg, hat komischerweise satte 13 kOhm Output, weswegen die Kompression ziemlich hoch ist und er irgendwie "verstopft" klingt und clean realtiv unbrauchbar ist.
Mit den Düsenbergs:
Der Domino P90 am Hals tönt schön klar, allerdings im Verlgleich zu einer Casino ziemlich dünn und höhenlastig also sehr twangig, verlgeichbar mit einer Gretsch 6120.
Der Akkordaufbau ist sehr klar und es trillert nur so, für einen Halstonabnehmer wirklich erstaunlich
Der Grand Vintage am Steg klingt ebenfalls sehr hell und erinnert auch an eine Gretsch und teilweise sogar fast an einen Singlecoil.
Insgesamt ist die Gitarre also weniger was für einen Jazzer, da sie einfach zu hell klingt.
Ich hatte jedoch das Vergnügen vor kurzem eine Gretsch 6120 1962 mit Filtertrons zu spielen, und diese Gitarre klingt dieser Gitarre wirklich sehr ähnlich (ungelogen!).
Den Electromatics aus Korea ist sie mit den neuen Tonabnehmern um Welten überlegen.
Achja und außerdem:
Obwohl die Gitarre keinen Sustainblock hat, ist zu meiner Überraschung relativ Feedbackunanfällig, man kann auch ruhig mal aufdrehen, die Tonabnehmer pfeifen nicht und Arbeiten nebengeräuschfrei.
Ich liebe Gitarren ohne Sustainblock, da diese einfach dynamischer und offener klingen als ihre schwereren Schwestern mit Block.
Bei der Casino wurde das jedoch durch exteme Feedbackanfälligkeit erkauft, die Artcore ist wohl wegen ihreres geringen Volumens deutlich unanfälliger.
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass die Gitarre ideal für alle ist, die gerne mal eine Semi probieren möchten, oder zu einem sehr guten Preis eine hochwertige Gitarre haben wollen, die sich vor einer Gretsch nicht zu verstecken braucht.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sie "für immer" bleibt, aber die Zeichen stehen gut. Nichtsdestotrotz werde ich euch weiter mit Reviews versorgen
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