Ehrlich? Das wäre mir neu...war doch letztens erste eine Delegation aus China, Thailand und Vietnam bei uns, die mir beim essen ganz munter erzählt haben das man in diesen Ländern das Wort Gewerkschaft und Arbeitsschutz nicht kennt.
Aber wenn du das sagst wird es wohl stimmen die Rep. Pkt sprechen ja für dich
.
China, Thailand und Vietnam vielleicht noch nicht, aber z.B. in Tschechien und Korea werden auch Epiphones gebaut. Und dort gibt es mittlerweile dem Westen "angepasste" Arbeitsschutzmaßnahmen.
Pleasure Seeker schrieb:
Das Holz härtet noch nach. Was sich dann wiederum im besseren Sustain widerspiegelt, je härter desdo besser, desdo weniger Schwingungen gehen durch das Holz flöten. Das Problem bei Polylack dürfte eher die nahezu komplett Versiegelung sein, E- und PU Fächer ausgenommen, dadurch dürfte eine Nachhärtung des Holzes nur dort stark möglich sein. Der Hals ist natürlich dann die krasseste Problemzone, da darf fast nichts mehr trocknen
Holz trocknet noch nach, bzw. "arbeitet", sollte es noch zuviel Restfeuchtigkeit haben, der ( Nitro-) Lack härtet nach. Ein Nitrolack härtet erst nach vielen Jahren komplett aus. Es dauert einige Zeit, bis die chemischen Reaktionen bzw. die Polymerisation, die auch hier stattfindet, abgeschlossen ist.
Die eben, zumindest bei Experten ( jetzt werden wieder viele Voodoo schreien ) anerkannte Besonderheit ist, daß der Nitrolack mit der Zeit in das Korpusholz einsackt. Man kann sich nun wohl gut vorstellen, daß ein so eingesackter Lack, der dann dazu noch aushärtet, eine sehr enge Beziehung zum Holz eingeht (
) und quasi mit dem Holz als eine Einheit mitschwingt.
Polylacke polymerisieren, wie es der Name sagt, recht schnell aus. Das ist ein gezielter Vorgang und wird auch noch forciert vorangetrieben. Der Lack hat also eigentlich gar keine Zeit, allzuweit ins Holz vorzudringen.
Dementsprechend bleibt der Kleister halt außen als Hülle drumherum, was ja nicht zwangsweise eine schlechte Gitarre oder eine schlechtschwingende daraus machen. Wenn der Lack fachgerecht und vor allem in mehreren Schichten superdünn aufgetragen wird, dann wird das Ergebnis wahrscheinlich super sein. Bei einem niedrigen Grundbudget gehe ich aber mal davon aus, daß der Lack halt nicht in mehreren Schichten aufgetragen wird.
Es muß ja nicht
zwangsweise Nitrolack sein. Es gibt genügend Beispiele von Herstellern, die auch gutklingende Gitarren mit Poly-Lacken zustande bringen. Die oben genannten PRS sind das beste Beispiel.
Man darf die Sache mit der Lackierung auch nicht überbewerten. Das sind Details und ich habe Nitrolacke auch nur deshalb erwähnt, weil die etwas aufwändigere Verarbeitung seinen kleinen Teil an den materiell messbaren Mehrkosten bei der Produktion beiträgt. Zu meinen, den verwendeten Lack heraushören zu können, halte ich für arg vermessen.
Finde den Nitrolack schöner. Er hat etwas holzigeres an sich und gibt der Gitarre nicht das Aussehen und das Gefühl eines Karamel-Bonbons. Sieht einfach unaufdringlicher aus.
Zum Holz noch:
Meiner Meinung nach könnte man die Allgemeinqualität der Gitarre bezogen auf das Holz mit ein paar Einsparungen an der einen und gleichzeitigen Investition an anderer Stelle steigern.
Würde man bei Epiphone auf Riegelahorndecken oder Furniere in Riegelahornoptik verzichten, bzw. auf irgendwelche Features wie aufwändige Inlays, Bindings oder ähnliches, dann könnte man das Budget sinnvoll in die Verwendung von soliden Klanghölzern ( dann halt mit ungeriegelter Ahorndecke ) investieren.
Bei gleichzeitiger Anhebung der Preise um ca. 10-15 % ( was bei Epiphones mal 50-70 ausmachen würde ), dies in Elektronik und Hardware reinstecken, könnte man dann wirklich gute und vor allem besser ausbaufähige Gitarren produzieren. Die lägen dann trotz alledem noch weit unter Gibson Preisen.
Daß dies marketingtechnisch reines Wunschdenken von mir ist, eine grundsolide, gutklingende, aber
schlichte Gitarre anzubieten, ist mir klar. Epiphone soll halt erschwingliche 1:1 Kopien der "großen" Gibsons anbieten. Der Gitarrist, der auf ein gutes Arbeitsgerät wert legt, würde es aber danken.
Dies wird aber vobn anderen schon sehr gut in der Praxis umgesetzt. Man muß sich nur mal die formidablen, aber schlicht gehaltenen PRS SE Modelle ansehen. Die liegen im Preisbereich von Epiphone, sind optisch nicht zu aufgedonnert, aber es werden gute Hölzer und Hardware / Elektronik verwendet.
Für mich in Teilbereichen
die Alternative zu Epiphone, wenn man auf die 1:1 Optik in Bezug zu Gibson verzichten kann.