Harlequin
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Epiphone Elitist Les Paul Standard Plus in Faded Cherry Burst
Die etwas längere Suche nach der "richtigen Les Paul"
(User, die gleich zum harten Kern wollen, mögen dies dann überspringen)
Wie im Leben eines jeden Les Paul Liebhabers kommt irgendwann ein mal der Moment, in dem man sich sagt: Es wird Zeit für eine schöne, qualitative Les Paul. Zu diesem Zeitpunkt besaß ich zwar eine einfache Epiphone Les Paul Custom - die ich auch immer noch besitze -, aber so gut das Preis-Leistungsverhältnis auch sein mag (Ja, gleich kommen die bekannten Tokai-Fans und schreiben was dazu ), an eine hochwertige Les Paul kommt sie nur bedingt heran.
Also war die Frage: Was für eine Les Paul und in welchem Preisrahmen? Naheliegend war natürlich die Elitist Serie von Epiphone, von der immer geschwärmt wird. Aber auch Tokai und Gibson kamen in die nähere Auswahl. Ich begann dann so gegen September letzten Jahres, gezielt Auktionen bei Ebay zu verfolgen mit dem Ziel, eine schöne Les Paul zu finden.
Leider merkte ich, dass die Elitists recht rar sind bei verschiedenen Gebrauchtmärkten, und nachdem ein Deal nicht zustande kam, war ich sehr nahe davor aufzugeben und mich von den Elitists wegzubewegen. Eine neue wäre zwar finanziell möglich gewesen, aber irgendwie war mir das dann doch ein wenig zu viel für eine "Kopie". Zu dem Zeitpunkt trat Lightmanager an mich heran und konnte mir über einen Bekannten eine Tokai Les Paul anbieten in einer sehr schönen Farben (Ein schönes Blau, was sich für die meisten Les Paul Fans wohl in Richtung Blasphemie bewegt, ich aber recht hübsch fand). Im Endeffekt hatte ich mich dann aber doch gegen diese Tokai entschieden, nachdem ich mit vielen Usern hier im Forum darüber PN diskutiert hatte.
Also drehte es sich wieder um Elitist oder Gibson. Bei Gibson waren ja gerade die verschiedensten Studio-Modelle im Trend, wie die Smartwood Serie. Mir hatten diese aber nicht so gefallen, als ich sie in der Hand hatte. Optisch ansprechend fand ich die Studios in Wine-Red, die aber auch bei 1399 lagen, was ich doch arg happig fand.
Im Hinterkopf war immer wieder die Stimme, die sagte: Kauf dir keine Elitist, für das Geld was die neu kosten kriegst du auch eine gebrauchte Gibson Les Paul Standard. Hier schreckte mich dann aber ab, dass zum einen viele China-Fakes bei Ebay rumschwirren, ebenso ist das antesten nicht so einfach. Das ginge im Endeffekt nur regional, und da gab es nicht so viel Auswahl.
Gegen November-Dezember kamen dann ein paar Elitists bei Ebay rein, die ich auch recht ansprechend fand. Beide in Faded Cherry Burst. Nunja, die eine ging für 950 raus, die andere für 1150. Kurz kam auch der Gedanke von einem US-Import in Frage, da ich Honey Burst recht hübsch finde, was aber hier sehr schwer zu kriegen ist (gell, m~Daniel )
Nunja, bei den Preisen, die auf ein doch beachtliches Niveau zu steigen schienen - daran ist wohl nicht ganz unschuldig, dass die Gitarren nicht mehr produziert werden und nur noch Restbestände abverkauft werden. Also dachte ich mir mal, vielleicht wäre es mal ratsam, sich mit einigen Läden auseinanderzusetzen und nachzufragen, was die so haben. Im Januar telefonierte ich dann mit einem Mitarbeiter eines großen Musikladens, der sagte, sie hätten noch eine Elitist LP Standard Plus, ein Ausstellungsstück. Nach einigem feilschen kamen dann auch rund 10% Preisnachlass zustande, so dass ich die Gitarre dann kaufte.
Der Ersteindruck
Nachdem das Geld überwiesen war, wartete ich nervös darauf, dass die Gitarre endlich ankommen würde. Wenn ich zu Hause war, dann schaute ich andauernd aus dem Fenster, um den Paketboten zu erblicken. Wenn ich an der Uni war, dann war es eine Qual, dort bis 20 Uhr oder länger zu sitzen, ohne zu Wissen, ob die Gitarre vielleicht angekommen sei.
Eine Woche nach Bestellung - ich war gerade von der Uni gekommen und saß beim Mittagessen - sah ich einen riesigen Karton samt Paketboten am Küchenfenster vorbei gehen. Das das Essen da nebensächlich wurde dürfte verständlich sein. Also schnell zur Tür und glücklich das Paket in Empfang genommen. Gleich ins Esszimmer damit und den Karton gespannt ausgepackt. Unter viel Verpackungsmaterial kam dann der Elitist Koffer zum Vorschein, was dann doch ein besonderes Gefühl ist, wenn man seine Gitarren andauernd im Laden gekauft hat bzw. sie gebraucht gekauft hat und gleich abgeholt hat. Den Koffer aufgemacht und dann lag sie da vor mir.
Die Farbe ging etwas mehr ins Orange als erwartet, aber sie war wunderschön. Besonders die Decke erstaunte mich, da diese - massiv - verschiedensten Lichtspielereien ausgesetzt war, wenn man sie in der Hand hielt und sich "bewegte". Die Maserung schien beinahe organisch zu sein. Die Inlays saßen perfekt. Kein Überstehen, kein Wackeln, so wie es hier doch vor kurzem berichtet wurde. Griffbrett und Bünde perfekt verarbeitet, Binding an keiner Stelle verrutscht. Keinerlei Kratzer, weder auf der Decke noch auf der Rückseite. Man merkt nicht, dass es in Ausstellungsstück ist. Nach einigen Tagen ist mir ein einziger, winziger Verarbeitungsmängel ins Auge gefallen, der mich aber nicht weiter stört: Die Abdeckung des Toggle-Switch auf der Rückseite sitzt nicht 100% parallel zum Korpus auf. An einer Seite liegt sie vielleicht einen halben mm höher als auf der anderen Seite, was man halt merkt, wenn man mit der Hand rüberfährt. Im Vergleich zu meiner LP Custom - hatte dort mal nachgeschaut - ist es so, dass da die Abdeckung tiefer liegt - also nicht auf dem Höhenniveau wie der flache Korpus, - sondern etwas tiefer liegt, aber auch nicht 100% auf einer gleichen Höhe. Aber wie gesagt, das ist wirklich minimal, man erkennt es nur aus einem bestimmten Winkel. Bild ist dazu im Anhang. Auch die Einstellungen wie Oktavreinheit und Saitenlage sind super, man merkt an der Oktavreinheit bzw. an deren Einhaltung doch einen Unterschied an den beiden Instrumenten, wenn auch minimal. Die Elitist ist einfach noch einen Tick genauer. Das kann aber vielleicht auch daran liegen, dass die Epi mal wieder neue Saiten benötigt, deswegen möchte ich das nicht als 100% Fakt darstellen. War auf jeden Fall ein erster Eindruck, was aber auch nicht heissen soll, dass die Epi total schief klingt
Da die Gitarre mehrere Tagen in der Kälte unterwegs war wollte ich es nicht gleich riskieren, sie an einen Verstärker zu schließen, da sich ja hätte Feuchtigkeit an den Metallteilen - besonders der Klingenbuchse - hätte bilden, was wohl nicht gut kommen würde, wenn man die dann anschließt. Also habe ich sie erstmal trocken gespielt und war sehr angetan. Sie klingt nicht lauter als meine LP Custom, aber härter und mittiger, aber nicht dumpf, was man beim Wort "mittiger" vielleicht erwarten könnte. Die Bespielbarkeit ist einsame spitze.
Feuertaufe am Verstärker
Nach einiger Zeit und etwas nachstimmen - die Gitarre muss sich halt erstmal an die doch wärmeren Temperaturen gewöhnen - an den Verstärker gestöpselt und WOW.
Clean klingt der Neckpickup schön warm, aber nicht so matschig dumpf wie bei der LP Custom. Einfach nur voll, aber mit genug Höhen. Der Bridgepickup klingt wie erwartet drahtiger, besonders die Diskantsaiten klingen sehr höhenreich, aber ohne zu stören.
Verzerrt klingt die Gitarre sehr viel differenzierter und "lebendiger" als die LP Custom, bei beiden Tonabnehmern. Potis kratzen nicht, sind im Gegensatz zur LP Custom nicht ganz so leichtgängig. Durch das Rein- bzw. Rausdrehen der Höhen lassen sich viel feiner Klagunterschiede einstellen lassen, was bei der Epi zumindest nicht in diesem Maße zum Vorschein kommt. Die Inputbuchse macht keine Probleme, Toggle reagiert ohne Probleme.
Der Klang steht wirklich wie eine 1, egal ob Clean oder Verzerrt. Man kann auch sehr gut Obertöne rausbekommen, besser zumindest als auf meiner LP Custom. Im Direktvergleich zu meiner Delta Dragon aber schlechter. Gut, die besteht aber auch aus Ahorn, Erle und Ebenholz
Nachdem ich nun mehrere Tage Zeit hatte, die beiden Epis in Ruhe zu vergleichen, machen sich doch eindeutige Unterschiede aus.
Von der Verarbeitung her ist die Epi LP Custom etwas unsauberer verarbeitet, was sich an den Bindings bemerkbar macht bzw. bei der Qualität der Elektronik. Klanglich liegen Welten zwischen den Gitarren. Die Elitist klingt lebendiger, höhenreicher, knackiger, aber trotzdem mit genug Bassanteil. Also klanglich wirklich top und mehr, als ich erwartet habe.
Viel mehr lässt sich da eigentlich nicht schreiben, man muss es selber hören. Ich kann jetzt zwar verschiedene Adjektive niederschreiben, aber im Endeffekt ähneln die sich, egal welche Les Paul hier in Reviews dargestellt wird.
Fazit
Ich bin ehrlich gesagt begeistert und möchte mich noch mal bei all den Usern bedanken, die mich per PNs auf der Suche nach der richtigen LP unterstützt haben. SELE, Hoss, Lightmanager, helga_tokai, m~Daniel und Gitarrero.
Von der Verarbeitung her ist die Gitarre wie beschrieben (beinahe) makellos und klanglich auch auf einem sehr hohen Niveau. Mir gefällt der Klang, die Bespielbarkeit, das Finish, die Maserung. Einfach alles. Ich kann sie jedem nur empfehlen, der auf der Suche nach einer Les Paul in diesem Preisrahmen ist. Auch preisliche geht so voll und ganz in Ordnung, auch wenn ich mich wohl ärgern werde, wenn irgendwann mal wieder eine Elitist bei Ebay für vielleicht 700 rausgeht (so Richtung screamer04 mit seinem Schnäppchen, auch wenn das nicht bei Ebay war ).
Im Endeffekt bin ich froh, ein neues Instrument genommen zu haben. Im Vergleich zu den beobachteten Elitists hält sich der preisliche Unterschied bei meiner momentanen (für mich) in Grenzen. Für den Neukauf sprach halt, dass ich die Gitarre antesten kann und genau die habe, die ich getestet habe. Ich habe die Möglichkeit, sie bei Nichtgefallen umzutauschen sowie mehrjährige Garantie. Ebenso ist alles Zubehör dabei und ich weiß, dass der Zustand makellos ist (Ja, schlagt mich, aber ich stehe nicht so auf "abgefuckte" Instrumente
Ich hätte vielleicht noch ein Dreiviertel Jahr oder so warten können und versuchen können, eine Elitist bei Ebay zu finden, die sowohl seriös eingestellt ist (Irgendwie habe ich es bisher immer bei Ebay gehabt, dass ich bei mich interessierenden Elitists nie weitere Bilder erhalten habe, die Verkäufer eh ziemlich unzuverlässig zu seinen schienen. Trotzdem sind sie teuer rausgegangen)
Ansonsten hier noch mal die Fakten für die, die diese nicht kennen:
- Body aus afrikanischem Mahagoni
- geflammte Riegelahorndecke (Bookmatched)
- Palisandergriffbrett, mit Perlmuttinlays (Crowninlays)
- Mahagonihals, einteilig, eingeleimt, long tenon.
- 2 Gibson USA designed Pickups
- Grover Mechaniken,
- Knochensattel
- MADE in JAPAN, nach Seriennummer Jahrgang 2004.
- Farbe faded cherryburst, incl. Koffer.
- Gewicht: 3,7 kg
Bilder: im Anhang
Bin ich zwar nicht ganz glücklich mit, da die Gitarre dort nicht so schön rüberkommt, aber nunja. Bessere kriege ich momentan nicht hin.
Die etwas längere Suche nach der "richtigen Les Paul"
(User, die gleich zum harten Kern wollen, mögen dies dann überspringen)
Wie im Leben eines jeden Les Paul Liebhabers kommt irgendwann ein mal der Moment, in dem man sich sagt: Es wird Zeit für eine schöne, qualitative Les Paul. Zu diesem Zeitpunkt besaß ich zwar eine einfache Epiphone Les Paul Custom - die ich auch immer noch besitze -, aber so gut das Preis-Leistungsverhältnis auch sein mag (Ja, gleich kommen die bekannten Tokai-Fans und schreiben was dazu ), an eine hochwertige Les Paul kommt sie nur bedingt heran.
Also war die Frage: Was für eine Les Paul und in welchem Preisrahmen? Naheliegend war natürlich die Elitist Serie von Epiphone, von der immer geschwärmt wird. Aber auch Tokai und Gibson kamen in die nähere Auswahl. Ich begann dann so gegen September letzten Jahres, gezielt Auktionen bei Ebay zu verfolgen mit dem Ziel, eine schöne Les Paul zu finden.
Leider merkte ich, dass die Elitists recht rar sind bei verschiedenen Gebrauchtmärkten, und nachdem ein Deal nicht zustande kam, war ich sehr nahe davor aufzugeben und mich von den Elitists wegzubewegen. Eine neue wäre zwar finanziell möglich gewesen, aber irgendwie war mir das dann doch ein wenig zu viel für eine "Kopie". Zu dem Zeitpunkt trat Lightmanager an mich heran und konnte mir über einen Bekannten eine Tokai Les Paul anbieten in einer sehr schönen Farben (Ein schönes Blau, was sich für die meisten Les Paul Fans wohl in Richtung Blasphemie bewegt, ich aber recht hübsch fand). Im Endeffekt hatte ich mich dann aber doch gegen diese Tokai entschieden, nachdem ich mit vielen Usern hier im Forum darüber PN diskutiert hatte.
Also drehte es sich wieder um Elitist oder Gibson. Bei Gibson waren ja gerade die verschiedensten Studio-Modelle im Trend, wie die Smartwood Serie. Mir hatten diese aber nicht so gefallen, als ich sie in der Hand hatte. Optisch ansprechend fand ich die Studios in Wine-Red, die aber auch bei 1399 lagen, was ich doch arg happig fand.
Im Hinterkopf war immer wieder die Stimme, die sagte: Kauf dir keine Elitist, für das Geld was die neu kosten kriegst du auch eine gebrauchte Gibson Les Paul Standard. Hier schreckte mich dann aber ab, dass zum einen viele China-Fakes bei Ebay rumschwirren, ebenso ist das antesten nicht so einfach. Das ginge im Endeffekt nur regional, und da gab es nicht so viel Auswahl.
Gegen November-Dezember kamen dann ein paar Elitists bei Ebay rein, die ich auch recht ansprechend fand. Beide in Faded Cherry Burst. Nunja, die eine ging für 950 raus, die andere für 1150. Kurz kam auch der Gedanke von einem US-Import in Frage, da ich Honey Burst recht hübsch finde, was aber hier sehr schwer zu kriegen ist (gell, m~Daniel )
Nunja, bei den Preisen, die auf ein doch beachtliches Niveau zu steigen schienen - daran ist wohl nicht ganz unschuldig, dass die Gitarren nicht mehr produziert werden und nur noch Restbestände abverkauft werden. Also dachte ich mir mal, vielleicht wäre es mal ratsam, sich mit einigen Läden auseinanderzusetzen und nachzufragen, was die so haben. Im Januar telefonierte ich dann mit einem Mitarbeiter eines großen Musikladens, der sagte, sie hätten noch eine Elitist LP Standard Plus, ein Ausstellungsstück. Nach einigem feilschen kamen dann auch rund 10% Preisnachlass zustande, so dass ich die Gitarre dann kaufte.
Der Ersteindruck
Nachdem das Geld überwiesen war, wartete ich nervös darauf, dass die Gitarre endlich ankommen würde. Wenn ich zu Hause war, dann schaute ich andauernd aus dem Fenster, um den Paketboten zu erblicken. Wenn ich an der Uni war, dann war es eine Qual, dort bis 20 Uhr oder länger zu sitzen, ohne zu Wissen, ob die Gitarre vielleicht angekommen sei.
Eine Woche nach Bestellung - ich war gerade von der Uni gekommen und saß beim Mittagessen - sah ich einen riesigen Karton samt Paketboten am Küchenfenster vorbei gehen. Das das Essen da nebensächlich wurde dürfte verständlich sein. Also schnell zur Tür und glücklich das Paket in Empfang genommen. Gleich ins Esszimmer damit und den Karton gespannt ausgepackt. Unter viel Verpackungsmaterial kam dann der Elitist Koffer zum Vorschein, was dann doch ein besonderes Gefühl ist, wenn man seine Gitarren andauernd im Laden gekauft hat bzw. sie gebraucht gekauft hat und gleich abgeholt hat. Den Koffer aufgemacht und dann lag sie da vor mir.
Die Farbe ging etwas mehr ins Orange als erwartet, aber sie war wunderschön. Besonders die Decke erstaunte mich, da diese - massiv - verschiedensten Lichtspielereien ausgesetzt war, wenn man sie in der Hand hielt und sich "bewegte". Die Maserung schien beinahe organisch zu sein. Die Inlays saßen perfekt. Kein Überstehen, kein Wackeln, so wie es hier doch vor kurzem berichtet wurde. Griffbrett und Bünde perfekt verarbeitet, Binding an keiner Stelle verrutscht. Keinerlei Kratzer, weder auf der Decke noch auf der Rückseite. Man merkt nicht, dass es in Ausstellungsstück ist. Nach einigen Tagen ist mir ein einziger, winziger Verarbeitungsmängel ins Auge gefallen, der mich aber nicht weiter stört: Die Abdeckung des Toggle-Switch auf der Rückseite sitzt nicht 100% parallel zum Korpus auf. An einer Seite liegt sie vielleicht einen halben mm höher als auf der anderen Seite, was man halt merkt, wenn man mit der Hand rüberfährt. Im Vergleich zu meiner LP Custom - hatte dort mal nachgeschaut - ist es so, dass da die Abdeckung tiefer liegt - also nicht auf dem Höhenniveau wie der flache Korpus, - sondern etwas tiefer liegt, aber auch nicht 100% auf einer gleichen Höhe. Aber wie gesagt, das ist wirklich minimal, man erkennt es nur aus einem bestimmten Winkel. Bild ist dazu im Anhang. Auch die Einstellungen wie Oktavreinheit und Saitenlage sind super, man merkt an der Oktavreinheit bzw. an deren Einhaltung doch einen Unterschied an den beiden Instrumenten, wenn auch minimal. Die Elitist ist einfach noch einen Tick genauer. Das kann aber vielleicht auch daran liegen, dass die Epi mal wieder neue Saiten benötigt, deswegen möchte ich das nicht als 100% Fakt darstellen. War auf jeden Fall ein erster Eindruck, was aber auch nicht heissen soll, dass die Epi total schief klingt
Da die Gitarre mehrere Tagen in der Kälte unterwegs war wollte ich es nicht gleich riskieren, sie an einen Verstärker zu schließen, da sich ja hätte Feuchtigkeit an den Metallteilen - besonders der Klingenbuchse - hätte bilden, was wohl nicht gut kommen würde, wenn man die dann anschließt. Also habe ich sie erstmal trocken gespielt und war sehr angetan. Sie klingt nicht lauter als meine LP Custom, aber härter und mittiger, aber nicht dumpf, was man beim Wort "mittiger" vielleicht erwarten könnte. Die Bespielbarkeit ist einsame spitze.
Feuertaufe am Verstärker
Nach einiger Zeit und etwas nachstimmen - die Gitarre muss sich halt erstmal an die doch wärmeren Temperaturen gewöhnen - an den Verstärker gestöpselt und WOW.
Clean klingt der Neckpickup schön warm, aber nicht so matschig dumpf wie bei der LP Custom. Einfach nur voll, aber mit genug Höhen. Der Bridgepickup klingt wie erwartet drahtiger, besonders die Diskantsaiten klingen sehr höhenreich, aber ohne zu stören.
Verzerrt klingt die Gitarre sehr viel differenzierter und "lebendiger" als die LP Custom, bei beiden Tonabnehmern. Potis kratzen nicht, sind im Gegensatz zur LP Custom nicht ganz so leichtgängig. Durch das Rein- bzw. Rausdrehen der Höhen lassen sich viel feiner Klagunterschiede einstellen lassen, was bei der Epi zumindest nicht in diesem Maße zum Vorschein kommt. Die Inputbuchse macht keine Probleme, Toggle reagiert ohne Probleme.
Der Klang steht wirklich wie eine 1, egal ob Clean oder Verzerrt. Man kann auch sehr gut Obertöne rausbekommen, besser zumindest als auf meiner LP Custom. Im Direktvergleich zu meiner Delta Dragon aber schlechter. Gut, die besteht aber auch aus Ahorn, Erle und Ebenholz
Nachdem ich nun mehrere Tage Zeit hatte, die beiden Epis in Ruhe zu vergleichen, machen sich doch eindeutige Unterschiede aus.
Von der Verarbeitung her ist die Epi LP Custom etwas unsauberer verarbeitet, was sich an den Bindings bemerkbar macht bzw. bei der Qualität der Elektronik. Klanglich liegen Welten zwischen den Gitarren. Die Elitist klingt lebendiger, höhenreicher, knackiger, aber trotzdem mit genug Bassanteil. Also klanglich wirklich top und mehr, als ich erwartet habe.
Viel mehr lässt sich da eigentlich nicht schreiben, man muss es selber hören. Ich kann jetzt zwar verschiedene Adjektive niederschreiben, aber im Endeffekt ähneln die sich, egal welche Les Paul hier in Reviews dargestellt wird.
Fazit
Ich bin ehrlich gesagt begeistert und möchte mich noch mal bei all den Usern bedanken, die mich per PNs auf der Suche nach der richtigen LP unterstützt haben. SELE, Hoss, Lightmanager, helga_tokai, m~Daniel und Gitarrero.
Von der Verarbeitung her ist die Gitarre wie beschrieben (beinahe) makellos und klanglich auch auf einem sehr hohen Niveau. Mir gefällt der Klang, die Bespielbarkeit, das Finish, die Maserung. Einfach alles. Ich kann sie jedem nur empfehlen, der auf der Suche nach einer Les Paul in diesem Preisrahmen ist. Auch preisliche geht so voll und ganz in Ordnung, auch wenn ich mich wohl ärgern werde, wenn irgendwann mal wieder eine Elitist bei Ebay für vielleicht 700 rausgeht (so Richtung screamer04 mit seinem Schnäppchen, auch wenn das nicht bei Ebay war ).
Im Endeffekt bin ich froh, ein neues Instrument genommen zu haben. Im Vergleich zu den beobachteten Elitists hält sich der preisliche Unterschied bei meiner momentanen (für mich) in Grenzen. Für den Neukauf sprach halt, dass ich die Gitarre antesten kann und genau die habe, die ich getestet habe. Ich habe die Möglichkeit, sie bei Nichtgefallen umzutauschen sowie mehrjährige Garantie. Ebenso ist alles Zubehör dabei und ich weiß, dass der Zustand makellos ist (Ja, schlagt mich, aber ich stehe nicht so auf "abgefuckte" Instrumente
Ich hätte vielleicht noch ein Dreiviertel Jahr oder so warten können und versuchen können, eine Elitist bei Ebay zu finden, die sowohl seriös eingestellt ist (Irgendwie habe ich es bisher immer bei Ebay gehabt, dass ich bei mich interessierenden Elitists nie weitere Bilder erhalten habe, die Verkäufer eh ziemlich unzuverlässig zu seinen schienen. Trotzdem sind sie teuer rausgegangen)
Ansonsten hier noch mal die Fakten für die, die diese nicht kennen:
- Body aus afrikanischem Mahagoni
- geflammte Riegelahorndecke (Bookmatched)
- Palisandergriffbrett, mit Perlmuttinlays (Crowninlays)
- Mahagonihals, einteilig, eingeleimt, long tenon.
- 2 Gibson USA designed Pickups
- Grover Mechaniken,
- Knochensattel
- MADE in JAPAN, nach Seriennummer Jahrgang 2004.
- Farbe faded cherryburst, incl. Koffer.
- Gewicht: 3,7 kg
Bilder: im Anhang
Bin ich zwar nicht ganz glücklich mit, da die Gitarre dort nicht so schön rüberkommt, aber nunja. Bessere kriege ich momentan nicht hin.
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