confussion-train
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Das war sie, beziehungsweise ist sie es noch immer, obwohl deutlich ramponierter, meine allererste E-Gitarre.
Kurz zu Squier
Fender lässt unter dem Namen Squier (by Fender) seit 1982 Kopien der eigenen Modelle (Telecaster, Stratocaster) zu billigen Konditionen fertigen. Besonders die frühen Japan-Modelle aus den 80ern sind sehr beliebt und werden heute gebraucht zu höheren Preisen als Fender Mexico Gitarren gehandelt.
Meine Squier ist jedoch keines dieser Japan-Modelle, sondern trägt die Seriennummer CY 04032907 und darüber ein "Crafted in China", was mich stark vermuten lässt, dass sie 2004 in - oh Wunder - China gefertigt wurde. Gekauft hab ich sie 2005.
Vorgeschichte
Nach einem halben Jahr Konzertgitarre wollte ich es wissen und fing an, auf eine E-Gitarre zu sparen. Einen Geburtstag später dann hatte ich genug Geld, ersteigerte mir bei Ebay einen kleinen Amp (den hier nicht sehr beliebten Vox Pathfinder 10) für wenig Geld (die Reviews auf Harmony Central waren mein einziger Anhaltspunkt, und ich muss sagen, er hat mir nicht schlecht gefallen) um dann endlich in den Laden zu gehen und mal ordentlich alles antesten.Sofort ins Auge fiehl mir dort eine Les Paul-Kopie der Firma Tension in Heritage Cherry Sunburst. Und nach einer Viertelstunde mit ihr an einem Fender Frontman 212 (der 100 Watt-er) hatte ich mich auch schon entschieden: die Tension wirds!
Doch drückte mir der Verkäufer noch 2 andere Gitarren in meinem Preisbereich in die Hände: eine Cort Superstrat mit 2 Humbuckern im SC-Format (keine Ahnung, welches Modell genau) und eine eher weniger aufregende, schwarze Strat.
Beide spielte ich. Die Cort gefiel mir nicht sonderlich, hatte nicht dieses gewisse etwas. Verzerrt klang sie zwar nicht schlecht, aber sehr variabel war sie nicht (obwohl ich glaube, dass ich mit meiner jetzigen Erfahrung mehr aus der Gitarre rausbekommen würde als damals als totaler E-Gitarren-Anfänger).
Dann kam die schwarze Strat mit Lackfehler am unteren Zargen, die ich eigentlich nur kurz ausprobieren wollte, aber dabei blieb es nicht...
Der erste Eindruck
Klingt nicht schlecht, eigentlich. Matscht nicht, klingt irgendwie feiner als die Tension, hat aber trotzdem den schönen verzerrten Klang am Steg Humbucker.
Desto länger ich sie spielte, die genauer wusste ich: so muss sie klingen, meine erste E-Gitarre. Ich wollte mich auf nichts spezialisieren, wollte einen möglichst variablen, guten Sound und da war er.
Aber ich nahm sie nicht mit. Ich nahm keine mit, um noch ein wenig darüber nach zu denken.
Der zweite Eindruck eine Woche später war derselbe. Nur das ich merkte, dass die Tension besonders am Hals-PU ordentlich matschte.
Gekauft.
Specs
Model Name: Fat Strat®
Model Number: 031-0700-506
Series: Affinity Series
Body: Alder (Polyurethane Finish)
Neck: Maple, C-Shape, (Polyurethane Finish), 60s Style Headstock
Fingerboard: Rosewood, 9.5 Radius (241 mm)
No. of Frets: 21 Medium Jumbo
Pickups:
2 Single-Coil Pickups (Neck/Mid)
1 Humbucking Pickup (Bridge)
Controls:
Master Volume,
Tone 1. (Neck Pickup),
Tone 2. (Middle Pickup)
Pickup Switching:
5-Position Blade:
Position 1. Bridge Pickup
Position 2. Bridge and Middle Pickup
Position 3. Middle Pickup
Position 4. Middle and Neck Pickup
Position 5. Neck Pickup
Bridge: Synchronous Tremolo
Machine Heads: Standard Die-Cast Tuners
Hardware: Chrome
Pickguard: 1-Ply White
Scale Length: 25.5 (648 mm)
Width at Nut: 1.61 (41 mm)
Introduced: 7/2003
Der dritte Eindruck - ein Jahr später
Inzwischen nutze ich die Strat mit einem Peavey Classic 30. Hier der jetzige Eindruck:
Halspickup
Für Blues, aber auch für fett klingenden Funk wie geschaffen. Clean bleibt alles schön warm, wie geschaffen für Californication.
Angezerrt bleibt der Klang noch immer schön warm und matscht nicht. Stärkere Verzerrung als einen ordentlichen Crunch-Sound würde ich hier aber nicht wirklich einsetzen.
Hals- + Mittelpickup
Nicht mehr so warm, hier klingt es ein wenig funkiger, jedoch nicht wirklich einprägend. Der Unterschied zu den jeweiligen Einzel-PUs ist nicht überragend, es klingt eben nach Mittelpickup mit mehr Bass, aber nicht so viel wie am Hals. Nutze ich eigentlich so gut wie nie.
Mittelpickup
Drahtig, mittig, höhenreich ohne zu beißen ist hier wohl die beste Beschreibung. Erinnert mich irgendwie immer ein wenig an Tom Petty, clean als auch angezerrt.
Sweet Home Alabama, hier bist du zuhause, aber auch Funk klingt hier sehr authentisch. Auch Neil Young wird hiermit ganz gut bedient.
Mittelsinglecoil+Bridgehumbucker (1 Spule)
Der Sound hier springt einem, besonders bei Singlenotes, mit seinem Bass richtig entgegen. Hier wird es drahtig, eigentlich wie geschaffen für Country-Picking.
Aber auch Surf-Sounds lassen sich hier sehr schön herauskitzeln.
Der für manche wohl gewöhnungsbedürftigste Sound, der jedoch nie zu aufdringlich wirkt.
Bridgehumbucker
Schon clean klingt es hier dicker, ein wenig wie mit einem ganz leicht aufgedrehten Chorus. Der Charakter ist jedoch sehr bissige, man muss hier verstärkte mit dem Volume eingreifen.
Verzerrt man, entwickelt sich leichter Crunch durch den anscheinend recht hohen Output zu einem richtigen Brett ala AC/DC.
Man muss hier noch erwähnen, dass der Humbucker sehr leicht, schon bei geringeren Lautstärken, zu starken Feedback neigt, was sich jedoch kontrollieren lässt.
Hardware
Die Stimmmechaniken arbeiten eigentlich ganz gut, sind aber etwas...divers. Um die hohe e-Saite gleich viel zu stimmen wie die tiefe, muss man bei der hohen deutlich mehr andrehen, bei der tiefen reicht oft eine Millimeterdrehung.
Das Vibrato (mit 6 Schrauben angebracht) arbeitet auch sehr zuverlässig, solange man es nicht zu stark betätigt. Hier gilt die Regel aller Strat-Vibratos: das ist kein Floyd Rose! Gefühlvolles vibrieren schadet der Stimmung nicht, abruptes am Hebel-Reißen schon. Besonders die hohe e-Saite ist hier betroffen, auch die tiefe, wenn auch nicht so stark.
Probleme
Anfang Juli '06 wurde auch einmal die Schaltung kaputt, die Tone-Potis zeigten keine Wirkung mehr. Der Fehler verschwand aber nach aufschrauben und ein wenig an den Kabeln rumbiegen wieder und die Gitarre funktioniert seit dem absolut problemlos.
Fazit
Für den Anfang eine gute Gitarre, die ich nicht wieder verkaufen würde. Nicht gemacht für Highgain, dafür gibt es jedoch anderes.
Für ihren Preis (140) auf jeden Fall ein gut klingende, verhältnismäßig gut verarbeitete Gitarre ohne große Mängel. Der Lackschaden hat mir einen nicht geringen Preisvorteil verschafft und beeinträchtigt das Spielen - natürlich - nicht, außerdem war die Gitarre schon vom Vertrieb ausdrücklich als B-Ware deklariert.
Fotos
Danke für die Aufmerksamkeit!
Kurz zu Squier
Fender lässt unter dem Namen Squier (by Fender) seit 1982 Kopien der eigenen Modelle (Telecaster, Stratocaster) zu billigen Konditionen fertigen. Besonders die frühen Japan-Modelle aus den 80ern sind sehr beliebt und werden heute gebraucht zu höheren Preisen als Fender Mexico Gitarren gehandelt.
Meine Squier ist jedoch keines dieser Japan-Modelle, sondern trägt die Seriennummer CY 04032907 und darüber ein "Crafted in China", was mich stark vermuten lässt, dass sie 2004 in - oh Wunder - China gefertigt wurde. Gekauft hab ich sie 2005.
Vorgeschichte
Nach einem halben Jahr Konzertgitarre wollte ich es wissen und fing an, auf eine E-Gitarre zu sparen. Einen Geburtstag später dann hatte ich genug Geld, ersteigerte mir bei Ebay einen kleinen Amp (den hier nicht sehr beliebten Vox Pathfinder 10) für wenig Geld (die Reviews auf Harmony Central waren mein einziger Anhaltspunkt, und ich muss sagen, er hat mir nicht schlecht gefallen) um dann endlich in den Laden zu gehen und mal ordentlich alles antesten.Sofort ins Auge fiehl mir dort eine Les Paul-Kopie der Firma Tension in Heritage Cherry Sunburst. Und nach einer Viertelstunde mit ihr an einem Fender Frontman 212 (der 100 Watt-er) hatte ich mich auch schon entschieden: die Tension wirds!
Doch drückte mir der Verkäufer noch 2 andere Gitarren in meinem Preisbereich in die Hände: eine Cort Superstrat mit 2 Humbuckern im SC-Format (keine Ahnung, welches Modell genau) und eine eher weniger aufregende, schwarze Strat.
Beide spielte ich. Die Cort gefiel mir nicht sonderlich, hatte nicht dieses gewisse etwas. Verzerrt klang sie zwar nicht schlecht, aber sehr variabel war sie nicht (obwohl ich glaube, dass ich mit meiner jetzigen Erfahrung mehr aus der Gitarre rausbekommen würde als damals als totaler E-Gitarren-Anfänger).
Dann kam die schwarze Strat mit Lackfehler am unteren Zargen, die ich eigentlich nur kurz ausprobieren wollte, aber dabei blieb es nicht...
Der erste Eindruck
Klingt nicht schlecht, eigentlich. Matscht nicht, klingt irgendwie feiner als die Tension, hat aber trotzdem den schönen verzerrten Klang am Steg Humbucker.
Desto länger ich sie spielte, die genauer wusste ich: so muss sie klingen, meine erste E-Gitarre. Ich wollte mich auf nichts spezialisieren, wollte einen möglichst variablen, guten Sound und da war er.
Aber ich nahm sie nicht mit. Ich nahm keine mit, um noch ein wenig darüber nach zu denken.
Der zweite Eindruck eine Woche später war derselbe. Nur das ich merkte, dass die Tension besonders am Hals-PU ordentlich matschte.
Gekauft.
Specs
Model Name: Fat Strat®
Model Number: 031-0700-506
Series: Affinity Series
Body: Alder (Polyurethane Finish)
Neck: Maple, C-Shape, (Polyurethane Finish), 60s Style Headstock
Fingerboard: Rosewood, 9.5 Radius (241 mm)
No. of Frets: 21 Medium Jumbo
Pickups:
2 Single-Coil Pickups (Neck/Mid)
1 Humbucking Pickup (Bridge)
Controls:
Master Volume,
Tone 1. (Neck Pickup),
Tone 2. (Middle Pickup)
Pickup Switching:
5-Position Blade:
Position 1. Bridge Pickup
Position 2. Bridge and Middle Pickup
Position 3. Middle Pickup
Position 4. Middle and Neck Pickup
Position 5. Neck Pickup
Bridge: Synchronous Tremolo
Machine Heads: Standard Die-Cast Tuners
Hardware: Chrome
Pickguard: 1-Ply White
Scale Length: 25.5 (648 mm)
Width at Nut: 1.61 (41 mm)
Introduced: 7/2003
Der dritte Eindruck - ein Jahr später
Inzwischen nutze ich die Strat mit einem Peavey Classic 30. Hier der jetzige Eindruck:
Halspickup
Für Blues, aber auch für fett klingenden Funk wie geschaffen. Clean bleibt alles schön warm, wie geschaffen für Californication.
Angezerrt bleibt der Klang noch immer schön warm und matscht nicht. Stärkere Verzerrung als einen ordentlichen Crunch-Sound würde ich hier aber nicht wirklich einsetzen.
Hals- + Mittelpickup
Nicht mehr so warm, hier klingt es ein wenig funkiger, jedoch nicht wirklich einprägend. Der Unterschied zu den jeweiligen Einzel-PUs ist nicht überragend, es klingt eben nach Mittelpickup mit mehr Bass, aber nicht so viel wie am Hals. Nutze ich eigentlich so gut wie nie.
Mittelpickup
Drahtig, mittig, höhenreich ohne zu beißen ist hier wohl die beste Beschreibung. Erinnert mich irgendwie immer ein wenig an Tom Petty, clean als auch angezerrt.
Sweet Home Alabama, hier bist du zuhause, aber auch Funk klingt hier sehr authentisch. Auch Neil Young wird hiermit ganz gut bedient.
Mittelsinglecoil+Bridgehumbucker (1 Spule)
Der Sound hier springt einem, besonders bei Singlenotes, mit seinem Bass richtig entgegen. Hier wird es drahtig, eigentlich wie geschaffen für Country-Picking.
Aber auch Surf-Sounds lassen sich hier sehr schön herauskitzeln.
Der für manche wohl gewöhnungsbedürftigste Sound, der jedoch nie zu aufdringlich wirkt.
Bridgehumbucker
Schon clean klingt es hier dicker, ein wenig wie mit einem ganz leicht aufgedrehten Chorus. Der Charakter ist jedoch sehr bissige, man muss hier verstärkte mit dem Volume eingreifen.
Verzerrt man, entwickelt sich leichter Crunch durch den anscheinend recht hohen Output zu einem richtigen Brett ala AC/DC.
Man muss hier noch erwähnen, dass der Humbucker sehr leicht, schon bei geringeren Lautstärken, zu starken Feedback neigt, was sich jedoch kontrollieren lässt.
Hardware
Die Stimmmechaniken arbeiten eigentlich ganz gut, sind aber etwas...divers. Um die hohe e-Saite gleich viel zu stimmen wie die tiefe, muss man bei der hohen deutlich mehr andrehen, bei der tiefen reicht oft eine Millimeterdrehung.
Das Vibrato (mit 6 Schrauben angebracht) arbeitet auch sehr zuverlässig, solange man es nicht zu stark betätigt. Hier gilt die Regel aller Strat-Vibratos: das ist kein Floyd Rose! Gefühlvolles vibrieren schadet der Stimmung nicht, abruptes am Hebel-Reißen schon. Besonders die hohe e-Saite ist hier betroffen, auch die tiefe, wenn auch nicht so stark.
Probleme
Anfang Juli '06 wurde auch einmal die Schaltung kaputt, die Tone-Potis zeigten keine Wirkung mehr. Der Fehler verschwand aber nach aufschrauben und ein wenig an den Kabeln rumbiegen wieder und die Gitarre funktioniert seit dem absolut problemlos.
Fazit
Für den Anfang eine gute Gitarre, die ich nicht wieder verkaufen würde. Nicht gemacht für Highgain, dafür gibt es jedoch anderes.
Für ihren Preis (140) auf jeden Fall ein gut klingende, verhältnismäßig gut verarbeitete Gitarre ohne große Mängel. Der Lackschaden hat mir einen nicht geringen Preisvorteil verschafft und beeinträchtigt das Spielen - natürlich - nicht, außerdem war die Gitarre schon vom Vertrieb ausdrücklich als B-Ware deklariert.
Fotos
Danke für die Aufmerksamkeit!
- Eigenschaft