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Hans_3
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In meinen frühen Musikerjahren hatte ich mehrere Fuzz-Pedale, die ich mangels Nutzung wieder verkauft hatte. Ich konnte daraus keinen Sound gewinnen. Letztes Jahr habe ich es aufs Neue versucht mit einem Electro Harmonix: brutale, sterile Säge. Als special 1x Effekt OK, aber sonst eben nicht.
Neulich kam ich durch einen Thread im Board auf folgendes Video von Eric Johnson:
YouTube - Eric Johnson- Cliffs Of Dover- live'88
Verdammt, der benutzt doch ein Fuzz. Und das klingt überhaupt nicht nach künstlicher Säge . Es zerrt und der Gitarrenton ist trotzdem klar und hell und sehr dynamisch.
Also mal nachgeforscht: Die Fuzzs der 60er/70er Jahre hatten alle Germanium-Transistoren. Besondere Eigenschaft: Die Dinger Zerren in Abhängigkeit vom Input. Sozusagen die Transistoren mit Röhreneigenschaften. Volumenregler an der Gitarre oder Anschlag leiser = weniger Zerre. Umgekehrt = mehr Zerre. Goil, muss ich haben.
Google-Ergebnis: Es gibt mittlerweile jede Menge spezieller Hersteller, die solche Geräte bauen. Grundlage ist jeweils das alte Dallas Arbiter Fuzzface, was Jimi Hendrix schon benutzte und von seinem Techniker Roger Mayer modifizieren ließ. Nix billig, denn die speziellen Germanium-Transistoren lassen sich nicht genormt herstellen und müssen für jedes Gerät handverlesen werden.
Als Ergebnis kam mir eine Fulltone 69 ins Haus für stolze 210 Euro. Vintage-Wahn plus Handarbeit hat eben seinen Preis. Es gibt aber auch noch andere Hersteller
Ergebnis 1: Bin sehr begeistert. Weil ich noch nie ein Freund glattgebügelter Sounds war und den Sound immer aus den Fingern gesucht habe.
Ergebnis 2: Jede kleine Änderung an den Reglern solcher Geräte gibt in Verbindung mit dem Gitarren-Volume und dem, was man wie spielt sehr unterschiedliche Ergebnisse. Das heißt: Die "besten" Einstellungen gibt es nicht gratis. Man muss sie erarbeiten.
Ergebnis 3: Ein Fuzz muss möglichst vor eine cleanen (Röhren)Amp gesetzt werden. Je mehr Sättigung dieser in Endstufe hat, umso besser. Eric Johnson im obigen youtube verwendet aufgerissene Einkanaler (Fender/ Marshall)
Ergebnis 4: Moderne Germanium-Fuzzs sind nix für HiGain-Geschredder sondern zum Anfetten eines natürlichen Gitarren-/Ampklangs
Ich habe in kleines Hörbeispiel erstellt. Das ist nur ansatzweise aussagefähig, da es ohne Amp über Speaker-SIM (also ohne wirkliche Röhrenamp-Sättigung) aufgenommen wurde. Die Amp-Sättigung kann je nach Zustand natürlich zu einem völlig anderen Ergebnis führen.
Es zeigt aber dennoch die grundsätzlichen Möglichkeiten der Dynamik zwischen clean und crunch und damit pro lebendigem Ton. Am Gerät wurde nichts verstellt, ich habe nur in Anschlagstärke und Volume an der Gitarre während des Spiels etwas variiert. Wie gesagt - ein gesättigter Amp dahinter bringt natürlich mehr Schub und - wenn gewünscht - mehr Zerre. Das Ganze ist letztlich immer ein filigranes Gebilde - nicht umsonst stecken hinter den Sounds von "Spitzengitarristen" Jahre und Jahrzehnte.
Hörbeispiel MP3 , 1,3 MB
PS: Es ist kein Chorus drin! Der dezente Schwebeeffekt entsteht durch ständige Änderung von Obertönen wegen Anschlagstärke und der davon ausgelösten Reaktion des Fuzz.
Neulich kam ich durch einen Thread im Board auf folgendes Video von Eric Johnson:
YouTube - Eric Johnson- Cliffs Of Dover- live'88
Verdammt, der benutzt doch ein Fuzz. Und das klingt überhaupt nicht nach künstlicher Säge . Es zerrt und der Gitarrenton ist trotzdem klar und hell und sehr dynamisch.
Also mal nachgeforscht: Die Fuzzs der 60er/70er Jahre hatten alle Germanium-Transistoren. Besondere Eigenschaft: Die Dinger Zerren in Abhängigkeit vom Input. Sozusagen die Transistoren mit Röhreneigenschaften. Volumenregler an der Gitarre oder Anschlag leiser = weniger Zerre. Umgekehrt = mehr Zerre. Goil, muss ich haben.
Google-Ergebnis: Es gibt mittlerweile jede Menge spezieller Hersteller, die solche Geräte bauen. Grundlage ist jeweils das alte Dallas Arbiter Fuzzface, was Jimi Hendrix schon benutzte und von seinem Techniker Roger Mayer modifizieren ließ. Nix billig, denn die speziellen Germanium-Transistoren lassen sich nicht genormt herstellen und müssen für jedes Gerät handverlesen werden.
Als Ergebnis kam mir eine Fulltone 69 ins Haus für stolze 210 Euro. Vintage-Wahn plus Handarbeit hat eben seinen Preis. Es gibt aber auch noch andere Hersteller
Ergebnis 1: Bin sehr begeistert. Weil ich noch nie ein Freund glattgebügelter Sounds war und den Sound immer aus den Fingern gesucht habe.
Ergebnis 2: Jede kleine Änderung an den Reglern solcher Geräte gibt in Verbindung mit dem Gitarren-Volume und dem, was man wie spielt sehr unterschiedliche Ergebnisse. Das heißt: Die "besten" Einstellungen gibt es nicht gratis. Man muss sie erarbeiten.
Ergebnis 3: Ein Fuzz muss möglichst vor eine cleanen (Röhren)Amp gesetzt werden. Je mehr Sättigung dieser in Endstufe hat, umso besser. Eric Johnson im obigen youtube verwendet aufgerissene Einkanaler (Fender/ Marshall)
Ergebnis 4: Moderne Germanium-Fuzzs sind nix für HiGain-Geschredder sondern zum Anfetten eines natürlichen Gitarren-/Ampklangs
Ich habe in kleines Hörbeispiel erstellt. Das ist nur ansatzweise aussagefähig, da es ohne Amp über Speaker-SIM (also ohne wirkliche Röhrenamp-Sättigung) aufgenommen wurde. Die Amp-Sättigung kann je nach Zustand natürlich zu einem völlig anderen Ergebnis führen.
Es zeigt aber dennoch die grundsätzlichen Möglichkeiten der Dynamik zwischen clean und crunch und damit pro lebendigem Ton. Am Gerät wurde nichts verstellt, ich habe nur in Anschlagstärke und Volume an der Gitarre während des Spiels etwas variiert. Wie gesagt - ein gesättigter Amp dahinter bringt natürlich mehr Schub und - wenn gewünscht - mehr Zerre. Das Ganze ist letztlich immer ein filigranes Gebilde - nicht umsonst stecken hinter den Sounds von "Spitzengitarristen" Jahre und Jahrzehnte.
Hörbeispiel MP3 , 1,3 MB
PS: Es ist kein Chorus drin! Der dezente Schwebeeffekt entsteht durch ständige Änderung von Obertönen wegen Anschlagstärke und der davon ausgelösten Reaktion des Fuzz.
- Eigenschaft