Calm like a Bomb
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Moin,
Ich habe mir hier mal etwas Zeit genommen um ein Review über meine Godin Freeway Classic zu verfassen. Das Review ist folgendermaßen aufgebaut:
Einteilung:
Test-Setup:
Gitarre: Godin Freeway Classic (Farbe: Lightburst; Palisander-Giffbrett)
Verstärker: ENGL-Screamer 50 Combo; ENGL-Screamer 50 Top
Box: Marshall 1960 Lead (Greenback)
Kabel: The Sssnake (billig Kabel)/andere Kabel (keine Ahnung welche)
Saiten: Godin Saiten (von Werk aus aufgezogen)
Plec(s): Stagg 0.88/1,00; Dunlop Tortex 0,88
1. Vorgeschichte:
Knappe 3 Monate ist es nun her, dass ich mir eine neue Gitarre kaufen wollte.
Also bin ich damals zu verschiedenen großen Musikhäusern (Köln, Hamburg) gefahren, um mich mal komplett durch das Sortiment zu testen. Bedingungen an die Gitarre waren ein dünner und unlackierter Hals, sowie ein vielseitiger Klang (die Gitarre sollte nicht NUR für z.B. Highgain oder so ausgelegt sein ). Nachdem ich die meisten Gitarren getestet hatte, fiel meine Wahl schließlich auf die Godin.
2. Verarbeitung und Ausstattung:
Die Gitarre ist mit 2 Humbuckern, jeweils einer in Hals,- und Steg-Position, und einem Singlecoil, der sich in der Mittel-Position befindet, ausgestattet. Zwischen diesen kann man mittels 5-Wege-Schalter hin,- und herschalten. Ein Volume,- und ein Tone-Poti sind zur Kontrolle des Outputs vorhanden. Als Tremolosystem wird ein Vintage-Tremolo verwendet.
Der Korpusmittelbock besteht aus Silver Leaf Maple, die Seitenteile sind aus Poplar (Pappel), der Hals aus Rock Maple, das Griffbrett wahlweise ebenfalls aus Maple (Ahorn) oder Rosewood (Palisander). Für die Decke wird ein Flamed Maple Top verwendet (Aufpreis für Decke und transparente Lackierung, Standart Version kommt ohne spezielle Decke und transparente Lackierung, dafür kostet sie dann auch nur ca. 444).
Die Verarbeitung ist wirklich perfekt, ich habe bisher noch keinen einzigen Verarbeitungsfehler gefunden. Der 22-bündige Hals ist 4-Fach mit dem Korpus verschraubt und sitzt Passgenau. Auch hier sind mir keine Fehler aufgefallen, genau wie bei der Lackierung, die fehlerfrei aufgetragen wurde und richtig lecker aussieht. Die Mechaniken laufen gut und sehr präzise, sie sind sehr stimmgenau und selbst bei einem Transport im Gigbag verstimmen sich die Saiten nur minimal. Die DomeSpeed-Potis laufen ebenfalls gut und Kratzen nicht, allerdings bewirkt der Tone-Poti nur relativ wenig. Der 5-Wege Schalter lässt sich gut bedienen und ist völlig Nebengeräuschfrei.
Es lassen sich folgende Schaltungen über ihn einstellen:
Position 1: Steg-Humbucker
Position 2: Steg-Humbucker + Singlecoil
Position 3: Singlecoil
Position 4: Neck-Humbucker + Singlecoil
Position 5: Neck-Humbucker
Als Gurt-Pins werden Security-Locks verwendet, allerdings werden die Strap-Locks (also die Endstücke) nicht mitgeliefert. Ohne diese bieten die Pins aber keinerlei Sicherheit gegenüber eines Falles der Gitarre und sind somit ziemlich nutzlos (aber neue Gurt-Pins kosten ja bekanntermaßen nicht die Welt)!
Die Gitarren Teile werden übrigens in Kanada gefertigt und in den USA von Hand zusammengebaut. Dies ist bei Gitarren in dieser Preisklasse relativ selten.
3. Bespielbarkeit:
Die Gitarre hängt sehr ausgewogen am Gurt, was das spielen im stehen sehr erleichtert.
Der unlackierte Hals ist im ersten Bund ca. 2 cm breit, im zwölften ungefähr 2,2 cm, also ziemlich dünn, was schnelle Läufe auf der Gitarre erleichtert. Die Halsform würde ich als C-Form beschreiben, bei den Bünden handelt es sich um Medium-Bünde. Die Saitenlage ist wirklich sehr niedrig, bei einem stärkeren Anschlag scheppert es schon leicht, allerdings kann man dies ja korrigieren, mir persönlich gefällt die Saitenlage so wie sie ist.
4. Klang:
Bereits Unplugged fällt der Klang der Freeway sehr ausgewogen aus.
Verstärkt klingt die Gitarre immer noch ziemlich ausgewogen, alles wirkt irgendwie graziös. Gleichzeitig kippen die Töne schnell in ihre Obertöne um. Das Sustain ist ziemlich lang, wesentlich länger als man erwartet, die Gitarre singt und singt und singt
Clean klingt die Gitarre sehr gut, wie gesagt ist alles sehr ausgewogen. Ich spiele Clean am liebsten auf der vierten Position des 5-Wege-Schalters, also mit dem Steg-Humbucker und dem Singlecoil. So klingt alles etwas bassiger, runder und voller in meinen Ohren.
Allerdings muss man aufgrund der niedrigen Saitenlage etwas aufpassen damit nichts scheppert.
Spielt man im Distortion-Kanal über den Steg-Humbucker, tönt es schon ganz anders.
Selbst die fiesesten Highgain Gewitter lassen sich hier verwirklichen, Power-Chords kommen schön kraftvoll rüber ohne in den Bässen zu matschen. Genau so wie es eben sein soll! Es entsteht eine wirklich beeindruckende Soundwand. Spielt man Palm-Muted matscht immer noch nichts, die Bässe bleiben klar und bringen eine Menge Punch ins Spiel ein.
Soli bleiben klar und dynamisch, wieder hört die Gitarre gar nicht auf zu singen!
Bewundernswert ist dabei, dass die Humbucker selbst bei hohen Gain-Werten kaum rauschen oder gar ungewollt feedbacken. Man kann sich auch bei hohen Lautstärken der Box bis auf wenige Zentimeter nähern, ungewollt fiept oder pfeift einfach nichts. Wenn man bedenkt das es sich bei den Tonabnehmern nur um Standart Godin-Pu´s handelt und nicht etwa um aktive EMGs oder so etwas, finde ich dies wirklich sehr bewundernswert!
5. Zubehör:
Zum Kauf bekommt man ein Godin-Gigag für lau. Hierbei handelt es sich noch nicht einmal um ein Qualitativ schlechtes! Es ist mehr als ausreichend gut gepolstert und die 5 Taschen bieten genug Platz um noch einiges wie z.B. ein Stimmgerät, Notenblätter etc. mitzuführen.
Auch die vom Werk aufgezogenen Saiten sind nicht von schlechter Qualität. Bei mir halten sie bereits seit 3 Monaten (ich sollte sie mal wechseln fällt mir grade so auf :-D) ohne zu reißen. Selbst stärkere Bendings und einen aggressiven Anschlag überleben sie ohne Probleme. Der Klang der Saiten ist ebenfalls sehr gut für Standart-Saiten
6. Resümee:
Wer eine wirklich gut verarbeitete Gitarre mit einem Allround-Klang sucht ist bei der Godin Freeway Classic wohl goldrichtig! Die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig, der Ton kann sowohl im Cleanen als auch im Highgain Bereich mehr als überzeugen. Das Sustain ist enorm, die Ansprache direkt und der Ton rund und druckvoll. Die Gitarre lässt einfach nichts anbrennen. Wenn man dann bedenkt, dass sie auch noch in den USA und nicht etwa in China oder anderen billig-Lohn-Ländern zusammengebaut wurde, kann auch der Preis von ca. 550 mehr als überzeugen. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt hier einfach!
Plus:
+ Sounds
+ Schwingungseigenschaften
+ Bespielbarkeit
+ Preis/Leistungsverhältnis
Minus:
- Strap-Locks nicht im Lieferumfang enthalten
- Saiten scheppern leicht
Würde mich über Kommentare von euch freuen
Fragen sind ehrwünscht
Ich habe mir hier mal etwas Zeit genommen um ein Review über meine Godin Freeway Classic zu verfassen. Das Review ist folgendermaßen aufgebaut:
Einteilung:
- Vorgeschichte
- Verarbeitung und Ausstattung
- Bespielbarkeit
- Klang
- Zubehör
- Resümee
Test-Setup:
Gitarre: Godin Freeway Classic (Farbe: Lightburst; Palisander-Giffbrett)
Verstärker: ENGL-Screamer 50 Combo; ENGL-Screamer 50 Top
Box: Marshall 1960 Lead (Greenback)
Kabel: The Sssnake (billig Kabel)/andere Kabel (keine Ahnung welche)
Saiten: Godin Saiten (von Werk aus aufgezogen)
Plec(s): Stagg 0.88/1,00; Dunlop Tortex 0,88
1. Vorgeschichte:
Knappe 3 Monate ist es nun her, dass ich mir eine neue Gitarre kaufen wollte.
Also bin ich damals zu verschiedenen großen Musikhäusern (Köln, Hamburg) gefahren, um mich mal komplett durch das Sortiment zu testen. Bedingungen an die Gitarre waren ein dünner und unlackierter Hals, sowie ein vielseitiger Klang (die Gitarre sollte nicht NUR für z.B. Highgain oder so ausgelegt sein ). Nachdem ich die meisten Gitarren getestet hatte, fiel meine Wahl schließlich auf die Godin.
2. Verarbeitung und Ausstattung:
Die Gitarre ist mit 2 Humbuckern, jeweils einer in Hals,- und Steg-Position, und einem Singlecoil, der sich in der Mittel-Position befindet, ausgestattet. Zwischen diesen kann man mittels 5-Wege-Schalter hin,- und herschalten. Ein Volume,- und ein Tone-Poti sind zur Kontrolle des Outputs vorhanden. Als Tremolosystem wird ein Vintage-Tremolo verwendet.
Der Korpusmittelbock besteht aus Silver Leaf Maple, die Seitenteile sind aus Poplar (Pappel), der Hals aus Rock Maple, das Griffbrett wahlweise ebenfalls aus Maple (Ahorn) oder Rosewood (Palisander). Für die Decke wird ein Flamed Maple Top verwendet (Aufpreis für Decke und transparente Lackierung, Standart Version kommt ohne spezielle Decke und transparente Lackierung, dafür kostet sie dann auch nur ca. 444).
Die Verarbeitung ist wirklich perfekt, ich habe bisher noch keinen einzigen Verarbeitungsfehler gefunden. Der 22-bündige Hals ist 4-Fach mit dem Korpus verschraubt und sitzt Passgenau. Auch hier sind mir keine Fehler aufgefallen, genau wie bei der Lackierung, die fehlerfrei aufgetragen wurde und richtig lecker aussieht. Die Mechaniken laufen gut und sehr präzise, sie sind sehr stimmgenau und selbst bei einem Transport im Gigbag verstimmen sich die Saiten nur minimal. Die DomeSpeed-Potis laufen ebenfalls gut und Kratzen nicht, allerdings bewirkt der Tone-Poti nur relativ wenig. Der 5-Wege Schalter lässt sich gut bedienen und ist völlig Nebengeräuschfrei.
Es lassen sich folgende Schaltungen über ihn einstellen:
Position 1: Steg-Humbucker
Position 2: Steg-Humbucker + Singlecoil
Position 3: Singlecoil
Position 4: Neck-Humbucker + Singlecoil
Position 5: Neck-Humbucker
Als Gurt-Pins werden Security-Locks verwendet, allerdings werden die Strap-Locks (also die Endstücke) nicht mitgeliefert. Ohne diese bieten die Pins aber keinerlei Sicherheit gegenüber eines Falles der Gitarre und sind somit ziemlich nutzlos (aber neue Gurt-Pins kosten ja bekanntermaßen nicht die Welt)!
Die Gitarren Teile werden übrigens in Kanada gefertigt und in den USA von Hand zusammengebaut. Dies ist bei Gitarren in dieser Preisklasse relativ selten.
3. Bespielbarkeit:
Die Gitarre hängt sehr ausgewogen am Gurt, was das spielen im stehen sehr erleichtert.
Der unlackierte Hals ist im ersten Bund ca. 2 cm breit, im zwölften ungefähr 2,2 cm, also ziemlich dünn, was schnelle Läufe auf der Gitarre erleichtert. Die Halsform würde ich als C-Form beschreiben, bei den Bünden handelt es sich um Medium-Bünde. Die Saitenlage ist wirklich sehr niedrig, bei einem stärkeren Anschlag scheppert es schon leicht, allerdings kann man dies ja korrigieren, mir persönlich gefällt die Saitenlage so wie sie ist.
4. Klang:
Bereits Unplugged fällt der Klang der Freeway sehr ausgewogen aus.
Verstärkt klingt die Gitarre immer noch ziemlich ausgewogen, alles wirkt irgendwie graziös. Gleichzeitig kippen die Töne schnell in ihre Obertöne um. Das Sustain ist ziemlich lang, wesentlich länger als man erwartet, die Gitarre singt und singt und singt
Clean klingt die Gitarre sehr gut, wie gesagt ist alles sehr ausgewogen. Ich spiele Clean am liebsten auf der vierten Position des 5-Wege-Schalters, also mit dem Steg-Humbucker und dem Singlecoil. So klingt alles etwas bassiger, runder und voller in meinen Ohren.
Allerdings muss man aufgrund der niedrigen Saitenlage etwas aufpassen damit nichts scheppert.
Spielt man im Distortion-Kanal über den Steg-Humbucker, tönt es schon ganz anders.
Selbst die fiesesten Highgain Gewitter lassen sich hier verwirklichen, Power-Chords kommen schön kraftvoll rüber ohne in den Bässen zu matschen. Genau so wie es eben sein soll! Es entsteht eine wirklich beeindruckende Soundwand. Spielt man Palm-Muted matscht immer noch nichts, die Bässe bleiben klar und bringen eine Menge Punch ins Spiel ein.
Soli bleiben klar und dynamisch, wieder hört die Gitarre gar nicht auf zu singen!
Bewundernswert ist dabei, dass die Humbucker selbst bei hohen Gain-Werten kaum rauschen oder gar ungewollt feedbacken. Man kann sich auch bei hohen Lautstärken der Box bis auf wenige Zentimeter nähern, ungewollt fiept oder pfeift einfach nichts. Wenn man bedenkt das es sich bei den Tonabnehmern nur um Standart Godin-Pu´s handelt und nicht etwa um aktive EMGs oder so etwas, finde ich dies wirklich sehr bewundernswert!
5. Zubehör:
Zum Kauf bekommt man ein Godin-Gigag für lau. Hierbei handelt es sich noch nicht einmal um ein Qualitativ schlechtes! Es ist mehr als ausreichend gut gepolstert und die 5 Taschen bieten genug Platz um noch einiges wie z.B. ein Stimmgerät, Notenblätter etc. mitzuführen.
Auch die vom Werk aufgezogenen Saiten sind nicht von schlechter Qualität. Bei mir halten sie bereits seit 3 Monaten (ich sollte sie mal wechseln fällt mir grade so auf :-D) ohne zu reißen. Selbst stärkere Bendings und einen aggressiven Anschlag überleben sie ohne Probleme. Der Klang der Saiten ist ebenfalls sehr gut für Standart-Saiten
6. Resümee:
Wer eine wirklich gut verarbeitete Gitarre mit einem Allround-Klang sucht ist bei der Godin Freeway Classic wohl goldrichtig! Die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig, der Ton kann sowohl im Cleanen als auch im Highgain Bereich mehr als überzeugen. Das Sustain ist enorm, die Ansprache direkt und der Ton rund und druckvoll. Die Gitarre lässt einfach nichts anbrennen. Wenn man dann bedenkt, dass sie auch noch in den USA und nicht etwa in China oder anderen billig-Lohn-Ländern zusammengebaut wurde, kann auch der Preis von ca. 550 mehr als überzeugen. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt hier einfach!
Plus:
+ Sounds
+ Schwingungseigenschaften
+ Bespielbarkeit
+ Preis/Leistungsverhältnis
Minus:
- Strap-Locks nicht im Lieferumfang enthalten
- Saiten scheppern leicht
Würde mich über Kommentare von euch freuen
Fragen sind ehrwünscht
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