Geh n wir mal von den häufigsten Modellen aus:
Les Paul Standard:
Sound für Rock bestens geeignet
Les Paul Custom:
Sound weicher und wärmer als Standard, aber trozdem immer noch für Rock geignet. Besonders für Blues, Jazz.
So das war jetzt extrem kurzgefasst.
...und nicht wirklich eine Hilfe. Das die Les Paul für Rock geeignet ist, sollte man schon daran bemerken, wenn man die Liste der prominenten Personen liest, die der LP die Popularität schenkten.
Kurze Zusammenfassung
Gibson:
LP Studio:
abgespeckte Version der LP Standard. Kein Hals und Korpusbinding. Bis auf Sondermodelle deckende Lackierungen ( Studio Plus mit Riegelahorndecke ).
Also Tonabnehmer 490R und 498T, welche quasi die "Vorgänger" des jetzigen Standard Tonabnehmers Burstbucker waren.
Das Holz ist Mahagoni ( einteilig bzw. auch mehrteilig; kann man momentan mit letzter Konsequenz nicht mehr sagen, da deckend lackiert und für die billigeren Modelle eben auch nicht mehr immer einteiliges Mahagoni verwendet wird ). Auch ist die Korpusdicke etwas geringer als bei der Standard. Bis Ende der Neunziger waren die Studios jedoch etwa gleich dick und mit einteiligen Mahagoni.
LP Classic:
eine "Anlehnung" an die 1960er Les Paul, was den Hals angeht. Dünneres Halsprofil. Hals- und Korpusbinding, transparente LAckierungen vorhanden.
Es gibt welche mit ungeriegelter Decke ( Classic, PU: 496R und 500T Keramik-PU mit hohem Output, jedoch meiner Meinung etwas steriler Klang ), mit Riegelahorndecke ( Classic Antique; PUs: 57er Classic und Classic Plus; Vintage lastiger mit heißem Cl. Plus in der Bridge Position ) und eine Ausführung als Custom ( Classic Custom; ebenfalls 57er Classic PU's ).
Das Holz: Mahagoni Boden. Oftmals wurden auch schon mehrteilige Mahagoni Stücke verwendet.
LP Standard:
zwei verschiedene Halsprofile verfügbar: kräftiges 50er und schlankes 60er Halsprofil. Einteiliger Mahagoniboden mit Riegelahorndecke. Burstbucker Pro Pickups. Prinzipiell würde ich die Standard der Classic vorziehen, da hierbei dann doch die etwas besseren Hölzer verwendet werden. Auch klingen die Burstbucker PU's auch nicht so steril wie die 496er und 500er, die ja mehr in Richtung High-Gain getrimmt sind ( der Name "Classic" scheint hier doch etwas paradox ).
LP Custom:
mittlerweile im Custom Shop gefertigt. Was aber eher daran liegt, daß Gibson in der normalen Serienfertigung die Produktionskapazitäten für die Standards braucht und der CS deshalb die Custom übernehmen mußte um die Serienproduktion zu entlasten.
Hier gibts nun Verwechslungsgefahr: die LP Custom ist NICHT baugleich mit der 1957er Custom Reissue der Historic Collection.
Die 57er Reissue hat im Gegensatz zur normalen Custom den historisch korrekten verlängerten Halsfuß, der wieter in den Korpus reicht, eine Mahagoni-Decke anstatt Ahorn und keine Bohrungen zur Gewichtsreduktion.
Sämtliche momentane Variationen findet man hier:
Gibson
Abschließend möchte ich nochmal auf das Klangverhalten eingehen:
Dem gewohnten Sound der LP Standard am nächsten kommt man bei Gibson mit der Studio ( am Besten: Spätneunziger ) bzw. mit Einschränkungen mit der Classic. Die Standard verwendet die besseren Hölzer, was sich vor allem auf die Ausgewogenheit und das Sustain positiv bemerkbar machen. Eine Standard klingt einfach runder und satter als eine Studio, wobei die Studio einen Hauch flinker in der Ansprache ist.
Die Classic hat gewisse High Gain Vorzüge, was vor allem auf die PU's zurückzuführen ist. Auch besitzt sie serienmäßig das schnellere 60er Halsprofil, das der Gitarre einen Tick schnelleres Ansprechverhalten ermöglicht. Die verwendeten Hölzer sind jedoch bei der Standard besser.
Für mich persönlich klingt sie einfach etwas halbgar, aber das ist jetzt subjektiv. Den dünneren 60er Hals kann man aber auch bei der Standard bekommen.
Die Custom klingt noch ein Stück dichter und singender wie die Standard, sie besitzt einen etwas dickeren Korpus und ein etwas strammeres Gewicht.
Durch das Ebenholz-Griffbrett ( im Gegensatz zur Standard=Palisander ) hat sie einen etwas brillianteren Klang, der dem ganzen etwas mehr Obertöne und eine bessere Ansprache der höheren Frequenzen entlockt.
Die Standard als Gegensatz würde ich als etwas mittiger und kehlig-holziger bezeichnen. Man bekommt halt einen High-Definition singenden Lead-Ton mit der Custom. Muß jetzt aber nicht immer dem eigenen Klang zuträglich sein.
Zum Thema Alternativen:
Ja Epiphone ist eine GUTE Alternative zu dem Original. Epiphone ist ja schließlich Tochterfrima von Gibson und hat die Lizens zum Nachbauen^^. Wenn dann noch echte Gibson Burtsbucker reinbaust, gibbet keinen wirklichen Unterschied mehr.
Sorry, diese Aussage ist kompletter Schwachs...
Entweder unmotiviert und unüberlegt einfach hingeklatscht, oder einfach nicht besser gewußt.
Die Epiphones ( zumindest die nicht in Japan gebauten Epi Elitists ) besitzen als Klangholz verschiedenste Variationen: Mahagoni, Ahorn, Erle usw.
Es steckt nicht unbedingt ein greifbares System dahinter, was momentan verbaut wird, sondern es richtet sich wohl mehr danach, welches Holz gerade vorrätig ist.
Das muß jetzt NICHT heißen, daß man bei Epiphone Korea/Tschechien/China keine gutklingende Gitarre bekommen kann, sondern bedeutet nur, daß es keine Garantie dafür gibt, daß die klassische Maha/Ahorn Kombi verbaut wird. Dementsprechend variieren die LP in den Läden auch sehr stark in ihrer Klangqualität.
Die Hardware und Elektronik sind ab der Epiphone Standard-Reihe brauchbar und dem Gesamtpreis entsprechend. Epiphones bitte immer erst anspielen, bevor man sie kauft, um sicher zu gehen, daß man eine gute bekommt.
Prinzipiell ist bei Epiphone alles empfehlenswert, was ab der Standard kommt. Nur anspielen muß man sie. Die Fabel, daß man mit dem Einbau von Gibson PU's die Klangqualität einer guten Gibson erreicht, soll man gleich gar nicht aufkommen lassen. Es sei denn, man hat was an den Ohren.
Das Fundament des guten Klanges wird mit dem Holz gelegt und das Ergebnis lediglich über die Tonabnehmer zum Verstärker getragen.
Man kann den Ton einer Epi, die ein gutes Holzfundament hat, natürlich noch durch bessere Hardware und bessere PU/Elektronik verfeinern bzw. kultivieren, jedoch komplett um 180° wird man damit nichts mehr drehen.
Sehr empfehlenswert sind Les Pauls der Epiphone Elitist Serie, die in Japan hergestellt werden. Erstklassige Hölzer, gute Tonabnehmer und gute Hardware bieten zu moderaten Preis ein sehr gutes Verhältnis. Die Serie wurde mittlerweile leider eingestellt, es sind jedoch noch Restbestände da, die abverkauft werden.
Die Elitist unterscheidet man z.B. auf die Schnelle am Headstock von den anderen Epi-Hersteller"ländern". Elitist sind grundsätzlich "Made in Japan" und tragen auch eine solche Kennzeichnung.
Elitist Headstock:
Normaler Epi Headstock:
weiteres lies bitte in den vielen Epiphone FAQs, z.B. von Harlequin oder SELE. (
piller.at/music :: Thema anzeigen - [Epiphone FAQ] )
Weitere sehr gute Alternativen sind japanische Tokai Gitarren, die ebenfalls sehr gute Materialien verwenden und eine Top Verarbeitung bieten.
Da gibts aber Leute, die sich besser auskennen: die User Lightmanager, Helga_Tokai und burny fallen mir jetzt spontan ein.
Preislich noch weiter steigend wär die US-Firma The Heritage zu nennen.
Das sind ehemalige Gibson-Leute, die in der alten Gibson-Fabrik sehr sehr gute LP-Varianten machen.
Was als wirkliche Altenative für einen ( vielleicht ) späteren Kauf bei der Mutterfirma Gibson noch zu erwähnen wäre:
bevor Du eine Standard aus der Serienproduktion erwirbst, halt Ausschau nach 57er Standard Goldtops oder 58er Standard Plaintops aus der Custom Shop Historic Collection. Diese kosten oftmals nur ein paar hundert mehr ( Straßenpreis oder oftmals Händler in ebay ) als die Serien-Standards.
Man bekommt jedoch historische Korrektheit, viel viel Handarbeit und ausgesuchte Hölzer dafür und zahlt oft nicht viel mehr.
Es gibt zwar auch einige gute Standards, die klanglich auch mal am Status einer Custom Shop Paula kratzen können, diese aber ersmal zu finden und dann den direkten Vergleich mit anderen anzustellen wird schwer.
Im übrigen gibts auch mittlerweile bei Gibson oftmals starke Qualitätsschwankungen in der Serien-Produktion. Ein Blindkauf ist daher
nicht zu empfehlen. Beim Custom Shop ist man auf der sicheren Seite.
Weiteres auch hier auf User hoss33 hervorragenden Les Paul FAQ:
piller.at MUSIC