pommes
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Review Ibanez RD 500
Ibanez RD-500 SB
Fakten
Hals: Ahorn "RD4"
Korpus: Linde, quilted Ahorndecke
Buende: Medium
Griffbrett: Palisander
Einlagen: Pearl Dot
Brucke: Accu-Cast B200 (19 mm Saitenabstand)
Hardwarefarbe: Chrom
Tonabnehmer: Duncan Ibanez Halsposition, Duncan Ibanez Stegposition
Elektronik: EQB-IID 2-Band EQ
Hardware/Elektronik
Fangen wir beim Kopf an:
Was beim ersten Stimmen direkt auffällt, sind die ergonomisch geformten Stimmmechaniken. Fühlt sich super an. Außerdem halten sie die Stimmung wie man es erwartet. Der Schräubchen des Saitenniederhalters sehen nicht gerade vertrauenserweckend aus, aber bisher hälts ohne Schwierigkeiten. Mal abwarten.
Der Halsstab ist vom Body aus zugänglich, die Aussparung ist erfreulicherweise größer ausgefallen wie beispielsweise die des Fame MM (über den ich hier geschrieben habe). Dadurch kommt man auch mit normalem Werkzeug an die Schraube und muss sich nicht erst mit ner Metallsäge einen abwürgen, bis man den In(m?)bus gekürzt hat.
Die Drehregler sind unauffällig und leichtgängig. Abgesehen vom Lautstärkeregler haben alle eine Mittenraste, die aber definierter ausfallen könnte. Das Volumenpoti ist ein sog. Push/Pull Poti zur Umschaltung des MM Pickups zum Singlecoil. Passiv ist der Bass nicht zu betreiben (was fälschlicherweise an manchen Stellen behauptet wurde).
Im Singlecoilbetrieb ist nur der gleichzeitige Betrieb beider Spulen brummfrei. Alle anderen PU-Einstellungen sind brummfrei.
An meinem RD waren bereits Schaller Security Lock-taugliche Aufhängungen. Ob das Standard ist, oder von AREA (dem Vorbesitzer meines RD 500) angebaut wurde, kann ich im Moment leider nicht sagen. Vielleicht schreibt er ja selbst was dazu.
Nun zur Bridge, dem aus meiner Sicht ersten richtigen Kritikpunkt am RD 500. Die Reiter sind zweidimensional verstellbar (Länge und Höhe). Die Höhe wird allerdings nur durch eine Schraube eingestellt, und diese ist nicht mittig, sondern (am Gurt gesehen) unten im Reiter. Wer sich schonmal ernsthaft mit Saitenlage, Saitenführung und Klangunterschieden aufgrund von Bridgeeinstellungen beschäftigt hat, wird hier ebenfalls ein rotes Tuch sehen. Dazu kommt, dass die Schräubchen so klein und fitzelig sind, dass eine Justierung des Reiters nach oben nur mit sehr wenig Saitenspannung möglich ist. Bei normaler Spannung rutscht das Werkzeug einfach durch. Auf Dauer ist dann entweder das Werkzeug oder die Schraube kaputt. Um also die Saitenhöhe nach oben zu verändern, muss die Saite erst mehrere Umdrehungen am Wirbel gelöst werden, um die Saitenspannung zu verringern. Das ist echt Schrott.
Auf der Rückseite des Basses sind 2 Fächer zu finden. Ein kleines für die Batterie, ein größeres für die Elektronik. Beide sind mit Schrauben verschlossen. Schnell mal die Batterie wechseln ist also nicht möglich.
Verarbeitung/Optik/Handling
An der Verarbeitung habe ich überhaupt nichts zu meckern. Alles sitzt fest und passgenau da wo es sitzen soll. Perfekt.
Die Optik ist sehr edel. Auch wenn die Maserung des Bodies nur ein Furnier ist, es sieht wunderschön aus. Das rot muss man natürlich mögen. Ich finds toll. Das Ahorn des Halses ist noch recht hell, ich geb dem Bass noch ein Jahr, dann ist es auf erträgliche Maße nachgedunkelt. Ist ja normal.
Durch die schweren Mechaniken und den großen Kopf ist der Bass leicht kopflastig. Allerdings nur so, dass man das mit nem breiten Gurt in den Griff bekommt. Damit hängt er dann recht ausgewogen mit minimaler Tendenz nach unten. Gut beherrschbar.
Die Halsmaße bewegen sich gefühlt irgendwo zwischen Jazz und Preci. In den tieferen Lagen (1. bis 10. Bund) sind es eher J-Maße, ab da wird der Hals dann dicker. Das soll laut Ibanez einen fetteren Ton erzeugen.
In Zahlen:
Saitenabstand Bridge: ca. 18mm (selbst gemessen)
Saitenabstand Sattel: ca. 10mm (selbst gemessen)
Griffbrettbreite 24. Bund: 63mm (RD500)
Griffbrettbreite 1. Bund: 41mm (RD500)
Halsdicke 1. Bund: 21,5mm (RD500)
Halsdicke 12. Bund: 23,5mm (RD500)
Sound
Mit flat eingestelltem EQ kommt der Bass recht unauffällig daher. Die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Tonabnehmerwahl sind jederzeit deutlich erkennbar. Durch die Schaltmöglichkeit des hinteren Pickups bietet der RD ein sehr breites Spektrum an abrufbaren, ziemlich authentischen Sounds. Ein wirklicher Allrounder.
Durch den 2-Band EQ stehen einem dann nochmal einige Türen mehr offen. Der Bassregler greift offenbar ein ziemlich breites Frequenzband an, jedenfalls hat man das Gefühl, dass selbst die Hochmitten noch dicker werden, wenn am Bassregler gedreht wird. Der Höhenregler ist im direkten Vergleich zum Basspoti eher schmalbrüstig ausgelegt, bringt halt den nötigen Hiss in den Sound - wer's mag.
Ich habe einige Soundbeispiele aufgenommen, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt. Die Basslinie ist übrigens aus einem eigenen Song (damit greife ich dieser Frage diesmal vor )
MM=Music Man Pickup
SC=Single Coil Pickup
EQ=Mit EQ Einstellung Bass +2, Höhen +4
flat=Mit EQ Einstellung Bass 0, Höhen 0
MM+SC EQ
MM+SC flat
SC+SC EQ
SC+SC flat
Bridge SC EQ
Bridge SC flat
MM EQ
MM flat
Neck SC EQ
Neck SC flat
Fazit
Der RD ist ein richtig unterschätztes Arbeitstier. Durch die sehr variablen Sounds ist er in vielen Situationen zu gebrauchen. Das Handling ist in Ordnung (nicht 100%ig perfekt), so dass auch längere Session kein Problem darstellen.
Tolles Teil ... wenn man die Bridge erstmal eingestellt hat
Sollten noch Fragen offen sein - ihr kennt das Spiel - fragt halt.
/pommes
Ibanez RD-500 SB
Fakten
Hals: Ahorn "RD4"
Korpus: Linde, quilted Ahorndecke
Buende: Medium
Griffbrett: Palisander
Einlagen: Pearl Dot
Brucke: Accu-Cast B200 (19 mm Saitenabstand)
Hardwarefarbe: Chrom
Tonabnehmer: Duncan Ibanez Halsposition, Duncan Ibanez Stegposition
Elektronik: EQB-IID 2-Band EQ
Hardware/Elektronik
Fangen wir beim Kopf an:
Was beim ersten Stimmen direkt auffällt, sind die ergonomisch geformten Stimmmechaniken. Fühlt sich super an. Außerdem halten sie die Stimmung wie man es erwartet. Der Schräubchen des Saitenniederhalters sehen nicht gerade vertrauenserweckend aus, aber bisher hälts ohne Schwierigkeiten. Mal abwarten.
Der Halsstab ist vom Body aus zugänglich, die Aussparung ist erfreulicherweise größer ausgefallen wie beispielsweise die des Fame MM (über den ich hier geschrieben habe). Dadurch kommt man auch mit normalem Werkzeug an die Schraube und muss sich nicht erst mit ner Metallsäge einen abwürgen, bis man den In(m?)bus gekürzt hat.
Die Drehregler sind unauffällig und leichtgängig. Abgesehen vom Lautstärkeregler haben alle eine Mittenraste, die aber definierter ausfallen könnte. Das Volumenpoti ist ein sog. Push/Pull Poti zur Umschaltung des MM Pickups zum Singlecoil. Passiv ist der Bass nicht zu betreiben (was fälschlicherweise an manchen Stellen behauptet wurde).
Im Singlecoilbetrieb ist nur der gleichzeitige Betrieb beider Spulen brummfrei. Alle anderen PU-Einstellungen sind brummfrei.
An meinem RD waren bereits Schaller Security Lock-taugliche Aufhängungen. Ob das Standard ist, oder von AREA (dem Vorbesitzer meines RD 500) angebaut wurde, kann ich im Moment leider nicht sagen. Vielleicht schreibt er ja selbst was dazu.
Nun zur Bridge, dem aus meiner Sicht ersten richtigen Kritikpunkt am RD 500. Die Reiter sind zweidimensional verstellbar (Länge und Höhe). Die Höhe wird allerdings nur durch eine Schraube eingestellt, und diese ist nicht mittig, sondern (am Gurt gesehen) unten im Reiter. Wer sich schonmal ernsthaft mit Saitenlage, Saitenführung und Klangunterschieden aufgrund von Bridgeeinstellungen beschäftigt hat, wird hier ebenfalls ein rotes Tuch sehen. Dazu kommt, dass die Schräubchen so klein und fitzelig sind, dass eine Justierung des Reiters nach oben nur mit sehr wenig Saitenspannung möglich ist. Bei normaler Spannung rutscht das Werkzeug einfach durch. Auf Dauer ist dann entweder das Werkzeug oder die Schraube kaputt. Um also die Saitenhöhe nach oben zu verändern, muss die Saite erst mehrere Umdrehungen am Wirbel gelöst werden, um die Saitenspannung zu verringern. Das ist echt Schrott.
Auf der Rückseite des Basses sind 2 Fächer zu finden. Ein kleines für die Batterie, ein größeres für die Elektronik. Beide sind mit Schrauben verschlossen. Schnell mal die Batterie wechseln ist also nicht möglich.
Verarbeitung/Optik/Handling
An der Verarbeitung habe ich überhaupt nichts zu meckern. Alles sitzt fest und passgenau da wo es sitzen soll. Perfekt.
Die Optik ist sehr edel. Auch wenn die Maserung des Bodies nur ein Furnier ist, es sieht wunderschön aus. Das rot muss man natürlich mögen. Ich finds toll. Das Ahorn des Halses ist noch recht hell, ich geb dem Bass noch ein Jahr, dann ist es auf erträgliche Maße nachgedunkelt. Ist ja normal.
Durch die schweren Mechaniken und den großen Kopf ist der Bass leicht kopflastig. Allerdings nur so, dass man das mit nem breiten Gurt in den Griff bekommt. Damit hängt er dann recht ausgewogen mit minimaler Tendenz nach unten. Gut beherrschbar.
Die Halsmaße bewegen sich gefühlt irgendwo zwischen Jazz und Preci. In den tieferen Lagen (1. bis 10. Bund) sind es eher J-Maße, ab da wird der Hals dann dicker. Das soll laut Ibanez einen fetteren Ton erzeugen.
In Zahlen:
Saitenabstand Bridge: ca. 18mm (selbst gemessen)
Saitenabstand Sattel: ca. 10mm (selbst gemessen)
Griffbrettbreite 24. Bund: 63mm (RD500)
Griffbrettbreite 1. Bund: 41mm (RD500)
Halsdicke 1. Bund: 21,5mm (RD500)
Halsdicke 12. Bund: 23,5mm (RD500)
Sound
Mit flat eingestelltem EQ kommt der Bass recht unauffällig daher. Die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Tonabnehmerwahl sind jederzeit deutlich erkennbar. Durch die Schaltmöglichkeit des hinteren Pickups bietet der RD ein sehr breites Spektrum an abrufbaren, ziemlich authentischen Sounds. Ein wirklicher Allrounder.
Durch den 2-Band EQ stehen einem dann nochmal einige Türen mehr offen. Der Bassregler greift offenbar ein ziemlich breites Frequenzband an, jedenfalls hat man das Gefühl, dass selbst die Hochmitten noch dicker werden, wenn am Bassregler gedreht wird. Der Höhenregler ist im direkten Vergleich zum Basspoti eher schmalbrüstig ausgelegt, bringt halt den nötigen Hiss in den Sound - wer's mag.
Ich habe einige Soundbeispiele aufgenommen, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt. Die Basslinie ist übrigens aus einem eigenen Song (damit greife ich dieser Frage diesmal vor )
MM=Music Man Pickup
SC=Single Coil Pickup
EQ=Mit EQ Einstellung Bass +2, Höhen +4
flat=Mit EQ Einstellung Bass 0, Höhen 0
MM+SC EQ
MM+SC flat
SC+SC EQ
SC+SC flat
Bridge SC EQ
Bridge SC flat
MM EQ
MM flat
Neck SC EQ
Neck SC flat
Fazit
Der RD ist ein richtig unterschätztes Arbeitstier. Durch die sehr variablen Sounds ist er in vielen Situationen zu gebrauchen. Das Handling ist in Ordnung (nicht 100%ig perfekt), so dass auch längere Session kein Problem darstellen.
Tolles Teil ... wenn man die Bridge erstmal eingestellt hat
Sollten noch Fragen offen sein - ihr kennt das Spiel - fragt halt.
/pommes
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