[Gitarre] - Ibanez Artfield AFD45BG

  • Ersteller PerregrinTuk
  • Erstellt am
PerregrinTuk
PerregrinTuk
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.08.22
Registriert
07.12.04
Beiträge
1.045
Kekse
4.506
Ort
Frankfurt am Main
Grüßt euch liebe Gemeinde Gleichgesinnter,

da ich nun mal etwas Zeit gefunden habe, kam mir Idee doch mal wieder ein Review zu verfassen, um einfach bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.
So, dies hier wird nun ein besonderes Review. Ich werde eine der seltensten Ibanez vorstellen, die je kurz in Serie gebaut wurden. Also, keine Zeit verlieren, fangen wir an!

Gitarre:

Beim vorgestellten Modell handelt es sich um eine Ibanez Artfield AFD45BG. Das war das Top-of-the-line Modell der ehemaligen Artfield Serie. Gebaut wurde sie 1988 in Iiada/Japan. Hier einmal etwas zur Artfield Serie von Ibanez persönlich:

"When Ibanez began the devolpement of Artfield, the concept was to incorporate the finest hand-picked woods - Bubinga, Wenge, Maple and Mahagony an designs a series of guitars that would use these fine materials to their best advantage. We didn't stop there. Combining the most adanced technology in the guitar industry with meliculous craftsmanship, the Artfield line offers the player an unusally fine series of instruments to satisfy the most discriminating guitarist." Ibanez

Die AFD45BG bietet folgende Features:

Body: einteilig Bubinga
Neck: 5-streifig Bubinga/Wenge, mittle dickes C-Profil (KEIN Wizard)
Fretboard: Rosewood
Tremolo: Ibanez HQ Low Profile, Stahlblock, Steckhebel, BackStop
Mechaniken: (in meinem Fall) Schaller Locking Tuner
Elektronik: UltraSonic REF 2+3 inkl. BoostSchalter (Batterie nötig)
Mensur: PRS, also 635mm
Bünde: 30(!), thin-vintage

Meine Artfield war das Austellungsstück von Ibanez auf der Frankfurter Musikmesse im Jahre 1988. Vom Werk oder der Ibanez Vertretung wurden dafür die org. Magnum Mechaniken gegen Schaller Locking Tuner getauscht, den Grund konnte mir aber niemand nennen.
Etwas ganz besonderes an dieser Gitarre ist neben der Holzwahl und der Bundanzahl, die Elektronik. Dazu aber später mehr...
Die Produktionszahl der kompletten Artfield Serie wird gerade mal auf etwa 450 Stücke in beiden Jahren zusammen geschätzt. Somit sehr wenig. Daher sind die Gitarren nie wirklich bekannt geworden. Doch die sie besitzen schwören einfach darauf.


Technik:

Die Gitarre hat eine sehr ausgeprägt Elektronik, was sie im Übrigen von der abgespeckten AFD40BG-Z unterscheidet.
Bestückte ist sie mit UltraSonic REF 2+3 Tonabnehmern. UltraSonic PickUps stammen aus der Feder von Bill Lawrence und wurden von 1985 bis Ende 1986 in Deutschland produziert. Verbaut wurden diese von vielen Edelmarken, wie Valley Arts, Tom Anderson, usw..
Der REF 2+3 sind "Stacked Humbucker" und jeder der 3 PUs ist einzeln verbaut und verdrahtet. Output liegt bei 9KOhm und 13KOhm.

Zudem verfügt die Artfield über eine sehr ausgefeilte und komplexe Schaltung. Dabei hat sie neben dem normalen PickUp 3-way Wahlschalter, einen kleinen Switch zum Splitting des Neck Humbuckers, eine Switch zur Aktivierung des Booster und schließlich einen 6-way Drehschalter, der auf die Middle/Bridge PUs einwirkt.

Um das Ganze etwas verständlicher zum machen hier mal aufgeschlüsselt:

3-Way Wahlschalter:

1.) Neck PickUp
2.) Neck + Middle/Bridge (wird gesehen wie einer)
3.) Middle/Bridge

1-Way Wahlschalter:

- Splitten des Neck Pickups, verdünnt den Sound und erzeugt typische SingleCoil Klänge.

Boost Wahltschalter:

- Aktiviert den mit einem 9V Block betriebenen Boost, erhöht die Ausgangsleistung und kräftig das Bassfundament.

6-Way Drehschalter:

1.) Middle humbucking
2.) Middle parallel
3.) Middle+Bridge humbucking
4.) Middle+Bride parallel
5.) Bridge parallel
6.) Bridge humbucking


Das Ganze ergibt einige sehr nette Sounds, die vor Allem alle sehr brauchbar sind. Jeder der Schaltungsmöglichkeit klingt gut und keine ist unbrauchbar.
Den Überblick zu halten ist nach einer Zeit kein Problem, anfangs ist es etwas ungewöhnlich, soviel einstellen zu können (gerade ich mit meiner SG Liebe) doch man gewöhnt sich dran.
Besonderst spricht mich der Neck Humbucker mit Boost an, sowie der Middle/Bridge auf Stellung "Bridge humbucking).

Dennoch bin ich am überlegen die ganze Elektronik gegen eine aktive EMG S Bestückung umzu wandeln, da mich ein vollständig aktive Schaltung einfach reizt. Doch im bin noch am Grübeln ob das alles so funktioniert, wie ich es im Kopf habe. Ich habe dazu HIER einen Thread offen, könnte ja mal reinschauen, wenn ihr ein paar Elektrofreakz seit!

Bespielbarkeit, Feeling und Sonstiges:

Die Gitarre ist sehr zierlich, wirkt sehr klein und filigran, doch das macht gerade ihren Charme aus in meinen Augen. Dennoch wiegt sie satte 3,2kg, was man rein optisch nicht erwartet. Kommt natürlich von den edlen Tropenhölzern, die sich gerade im Sound bemerkbar machen, dazu aber gleich.
Durch das recht lange obere Horn hängt sie absolut perfekt und angenehm am Gurt und ist tadellos ausbalansiert. Normal sieht man das nur bei Bässen, toll. (Sie erscheint ja auch etwas wie ein Warwick Bass).
Zudem bietet sie noch die Eigenschaft, das der Rücken der Gitarre etwas hohl geschliffen ist, also nach innen gewölbt ist. Dadurch passt sie sich ziemlich ziemlich gut an den Körper an beim Spielen, und verhindert das Rumschwanken der Gitarre, das sie ein große Körperauflagefläche hat.

Der Hals hat ein sehr angenehmes Profil. Ähnelt etwas meiner Fender American Stratocaster, also recht modern und auch nicht zu dick, aber dennoch etwas Masse. Kein vergleich zu den flachen, breiten Wizard RG Hälsen. Die Bünde sind perfekt abgerichtet, ermöglichen eine extrem tiefe Saitenlage und die Bundkanten sind überhaupt nicht zu bemerken.

Durch den ausgiebigen CutAway ist das Bespielen bis zum 25. (!) Bund absolut flüssig möglich, ohne auch nur ansatzweise einen Neck/Body Übergang zu bemerken. Dann werden natürlich die Bünde sehr eng und der Übergang kommt, doch mit etwas Gefühl ist es problemlos möglich, dadurch das die Bünde recht dünn sind.

Die PRS Mensur empfinde ich als sehr gut, da sie einfach die "Best-of-both-worlds" Lösung ist. Eine Gibson-like Leichtigkeit, gewürzt mit dem Draht und dem direkten Feeling einer Fender.

Die Kopfplatte mit den Lockingmechaniken erinnert sehr an die PRS Kopfplatte. Sie ist recht klein, dennoch ist problemloses Stimmen möglich ohne sich die Finger zu verenken.

Das Tremolo ist sehr stimmstabil, läuft butterweich und verhält sich bei Nichtgebrauch absolut ruhig. Das BackStop wird da wahrscheinlich seinen Teil dazu beitragen. (Vergleichbar mit der Göldo BlackBox) Durch das Low Profil Motto fühlt es sich sogar an, wie eine feste Brücke. Der äußere Massivbügel, bildet eine Fläche mit den Reitern und gibt somit der Hand ein stabiles Gefühl.

Das einzige Manko, was ich nennen könnte, ist die Anschlagsfläche, die natürlich durch die Tonabnehmer und das 30 bündige GB etwas eingeschränkt ist. Somit muss man sich etwas an die begrenzte Frefläche anpassen um nicht ständig das GB oder den PU zu teffen.

Das Wichtigste - Der Sound

Genau, das Wichtigste. Ich werde versuchen möglichst objektiv und nüchtern zu schildern, so das ihr euch über den Sound ein möglichst wertungsfreis Bild verschaffen könnt. Es wird viele Sounds geben, da sie eben einen Stall voll liefert!

Neck Humbucker:

- Clean

1.(Neck/ohne Split/ohne Boost) - Schimmernder und leichtfüssiger Cleansound der absoluten Sonderklasse. Die Bässe besitzen ein gutes Maß an Saitenstringenz, also etwas "draht", sind dennoch warm. Die Höhen kommen schön seidig und strahlend. Dabei hat sie ein gutes Dynamikverahlten und reagiert recht direkt.

2.(Neck/Split/ohne Boost) - Der Split dünnt deutlich die Bässe aus und bringt mehr Draht. Zugleich packt er ordentlich Höhen drauf und lässt sie zubeißen. Typischer SingleCoil Sound, etwa wie Strat in Mittelstellung.

3.(Neck/--/Booat) - Der Boost bringt in beiden Stellungen mehr Wärme, und Lautstärke. Die Höhen werden dabei etwas beschnitten und abgerundet, fast etwa zu weichgelutscht. Es wirkt etwas künstlich mit dem Boost, etwa wie ein Tubescreamer mit sehr geringem Level. Also er kommt etwas wie ein Effekt, was er ja aber auch irgendwie ist...

- Drive

Da im höheren Gain Gefilde die Nuancen eh etwas untergehen, lasse ich die Aufschlüsselung und schreibe im Fliestext.

Der Neckhumbucker liefert schmatzende Sololinien, mit viel Süße und Wärme, aber dennoch sehr strahlenden Höhen. Der Mittenanteil ist dabei eher auf Tiefmitten und "Tiefhöhen" zu beziehen. Also der Sound ist nicht mittig, sondern harmonisch. Kaum zu vergleich mit mir bekannten Gitarrentypen. Vielleicht mit PRS am ehesten, doch sie ist deutlich eigenstänig.
Die Gitarre liefert ein unglaublichen Sustainwert, den mit einer Leichtigkeit erzeugt, das es fast schön beängstigend ist. Man muss nicht kämpfen, die Gitarre schenkt einem das Sustain.
Im Solo kippen die Klänge wundervoll in Obertöne und zwar in nahezu allen Lagen, nicht wie viele nur in einzelnen.
Der Splitmode ist im Drive mM nach nicht zu gebrauchen. Der Boost bringt etwas mehr Mittenbetonung, presst noch ein bisschen mehr Sustain raus und erhöht den Lautstärtke und den Gainpegel. Für Soli ganz nett, aber ich nehm lieber ein Pedal.

Middle/Bridge humbucker:

Fasse ich auch zusammen, durch den 6-Way Rotary Switch gibt es zuviele Möglichkeiten.

- Clean:

Schön drahtig, fast quäkig, aber dennoch wärme alse der Bridge Sound meiner SG bspw.. Sehr schön für Rhythem parts, da hier ein sehr direkter Sound raus kommt. Das Bubinga hat hier immer das gewisse etwas. Klingt völlig anders als was ich bisher gehört habe. Stellung (6-Way 1.) ist besonders schön, da sie recht warm ist und nicht ganz so drahtig ist. Doch weiter zur Hauptaufgabe des Steg Sounds, dem höheren Gain Gefilde...

- Drive:

Hier geht die Sonne auf. Mit den 13KOhm wird ein Amp ordentlich gekitzelt. Die Stellung (6-Way 1.) ergibt einen recht warmen Overdrive Sound, mit viel tiefe und einem recht dunklen Sound, schön für Sachen alla 80's Classic Rock. Es ist einen Tick Bassreiche als Standard StegPU Sounds, dadruch das der PU weiter von der Bridge weg ist.
Schalten wir auf (6-Way 6.) so kommt der typische Stegsound. Viel Pfeffer mit ordentlich Druck und Dynamik. Perfekt für alle Arten von Rock, HardRock, Metall (oh Gott ich habe eine Gitarre, die Metall beherrscht, pfuii), Punk und Ska. Diese Stellung ist mein Favorit. Wirklich toll, wie die Gitarre hier reagiert und ihren Charakter offenbart. Die Gitarre klingt wirklich anders als alles Andere. Sehr modern, sehr PRS artig, doch trotzdem andes. Sehr fett, trotz ihrer Größe, sehr direkt und vor Allem sehr harmonisch. Sie ist keines dieser Mittenbretter, was mal was anderes ist. Wirklich richtig nett.
Die Stellung (6-Way 3.) ist auch cool, kommt vermutlich einem Standard Humbuckersound recht nahe, doch die Bässe sind mir hier etwas zu sehr unklar. Nicht warm und nicht drahtig. Eben wie eine Zwischenstellung so ist...
Die anderen Stellung sind interessant, doch sprengen den Rahmen. Bei allen halbiert sich der Output etwa und ergibt völlig andersartige Sounds. Solltet ihr Fragen dazu haben, antoworte ich natürlich.


Zusammenfassend kann man sagen, daß die Gitarre einen wirklich fabelhaften Sound hat. Der 5-streifige Hals spielt hier einfach seine Vorteile aus und bringt ein toles Sustain und durch seine Holzwahl einen sehr eigenen Ton. Auch das Bubinga des Bodys bildet deutlich ein eigenes Klangbild und zeichnet sich durch eine sehr harmonische Mischung aus Wärme, Dynamik und Stringenz aus. Wenn man mal ein bisschen subjektiv experimentiert, würde ich sagen, es klingt wie wenn man Mahagoni mit Ahorn kreuzt und dann noch Walnuß Charakteristiken mit einbezieht. Tolles Klangholz auf jedenfall. Und vor Allem bringt es trotz der relativ geringen Masse ordentliches Pfund.
Die Cleansound, sowie die Drive Sound überzeugen absolut und fallen absolut aus dem großem Pot der bekannten typischen Sounds. PRS ist sicher etwas ähnlich, da diese Verhältnis aus dumpfen Bass und Stringenz ebenfalls gemischt wird. Eben ein etwas moderner Sound.
Auch wenn nicht alle Schaltungspositionen in allen Situationen passen, klingt jede für sich in ihrem Metier tadellos.

Einfach ein toller Sound!

Fazit und eigene Meinung:

Die Ibanez AFD45BG ist ein absolut geniale Gitarre mit ungaublich viel Sound(sucht-)potetial. Die Qualität der Hölzer ist absolut erstklassig und entspricht auf jedenfall der ersten Wahl im Gitarrenbau. Sie schwingen unheimlich mit und fördern eine fabelhafte Tonentfaltung. Auch das Konzept der Gitarre ist sehr interessant, extrem ergonomisch im Feeling, was ein tolles Spielgefühl und ein top Handling unterstreicht. Die Verarbeitungsqualität liegt auf oberstem Niveau, wofür Ibanez (und vor Allem Ibanez Japan) bekanntlich bekannt ist. Gerade durch ihre Seltenheit wird sie natürlich um so interessanter und hoch geschätzter.

Sie ist einfach eine unheimlich tolle Gitarre, die ich gern spiele und einfach mag.

Hoffe es hat euch gefallen!

Liebe Grüße

Flo

P.S.:

Das mit der aktiven Elektronik wäre noch nett, wenn ihr da mal konstruktiv reinschaut! Hier nochmal der Link zum Thread


Hier ein paar Links zur Artfield:

www.Ibanezartfield.com

Ibanez Artfield AFD45BG Special vom Boardmember "gitarrero!" (Auch ein stolzer Besitzer)

Und natürlich ein paar Bilder meiner Süßen:

1000348bb8.jpg


1000358hq7.jpg


1000353yc0.jpg


10011000001yj8.jpg


ibzaf90pv5.jpg
 
Eigenschaft
 
sehr schönes und ausführliches review! die ibanez scheint ja mal was GANZ besonderes zu sein. wohl sehr extra-vagant aber für die dies mögen wies scheint, perfekt! :)
würd dir gern bei deiner elektronik-frage helfen, hab aber null ahnung davon :D
 
Cool, danke für die Blumen. ISt wirklich eine tolle Gitarre und vor Allem etwas ganz Besonderes!

LG

Flo
 
Wirklich toll geschriebenes Review und eine sehr schicke Gitarre. Die Optik sagt mir sehr zu, zum Sound kann ich natürlich nichts sagen. Scheint aber wohl sehr gut zu sein, so wie du es beschreibst. Mich würden aber gerade hier Soundbeispiele sehr reizen, auch wenn die natürlich nie den Charakter einer Gitarre 100% wiedergeben können. Aber bei diesen vielen Möglichkeiten fänd ich das sehr interessant.

Eine Frage hätte ich aber noch: Wie ist denn das Tremolo so? Du sagst zwar, dass es sehr stimmstabil ist, aber wie stark denn wirklich? Macht das auch richtige "Whammy-Origen" verstimmungsfrei mit? Ist es vom Gefühl her eher Floyd- oder Vintage-Style? Ist das ein freischwebendes Vibrato?

Nochwas: Wenn ich du wäre, würde ich die Pickups nicht austauschen. Eben weil die Gitarre (und die Tonabnehmer anscheinend auch) sehr exotisch und selten ist. Da würde ich soviel wie möglich im Originialzustand lassen. Außerdem scheinen dir die Sounds ja sehr zuzusagen. Ich weis nicht, ob es da Sinn macht, das "Risiko" (wenn man das so sagen darf) eines Tauschs einzugehen. Vielleicht kannst du deinen Reiz einer komplett aktiven Elektronik ja mal an einer anderen Gitarre "befriedigen", aber hier würde ich das auf keinen Fall machen.
 
Hey Mr. Fair,

das Tremolo macht wirklich sehr viel mit. Du kannst komplett den Bar runterdrücken, das die Saiten fast keine Spannung mehr haben, lässt man los, so ist es noch ziemlich perfekt in Stimmung. (nennt sich glaube ich DiveBomb) Ich habe das so auch noch nicht erlebt, fast Flyod Rose artig.

Die PickUp's würde ich ja nur wecsheln, in Anbetracht der absoluten Beibehaltung der orginal Schaltung, die dann eben in einer Schreibtischlade aufbewahrt werden würde.

LG

FLo
 
Hallöchen, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Kauf der AFD (willkommen im Club!) und danke fürs ausführliche Review. Hab's erstmal nur überflogen, werde es aber nochmal genauer studieren und dann auch kommentieren, da ich ja - wie du bereits korrekterweise erwähnt hast - auch ein Exemplar mein Eigen nenne. :)

@MrFair: Das Vibrato ist trotz seiner zahlreichen Einstellmöglichkeiten für Reiterabstand und -höhe eher Vintage-Style, auch vom Handling her, mit 2 Höhenbolzen und gestecktem Hebel. Von der Fräsung her ist es für eine aufliegende Montage gedacht. Da die Gitarre Klemm-Mechaniken hat, ist die Stimmstabilität weitestgehend gegeben (wenn der Sattel etwas geschmiert ist).
 
Das Schätzchen sieht ja beinahe so aus wie'n Bass.

Ist jedenfalls ein sehr interessantes Review. Mal was ganz anderes.
 
Das Schätzchen sieht ja beinahe so aus wie'n Bass.
Gut beobachtet - vergleiche einfach mal die Ibanez SoundGear Bass-Serie der späten 80er/frühen 90er Jahre mit dem Design der AFD45 bzw. AFD40 und du wirst eine relativ große Übereinstimmung feststellen, v.a. beim mehrstreifigen Hals.
 
Das mit dem Bassdesign stimmt absolut, das war auch das was mich so fasziniert hat. Ich liebe nämlich diese filigranen Bubinage Bässe von Warwick etc. Und dann eine Gitarre in diesem Stil, finde ich total schön.

Nochmal zum Tremolo, wie genau stelle ich denn die Reiterhöhe ein, das ist mir noch nicht gelungen. Etwa mit der schwarzen Imbusschraube?

Genau, gestern kam mir die Frage, weshalb es nur so wenig Bubinga Gitarren gibt!? Ich persönlich mag diesen Sound glaube ich am absolut liebsten!

LG
Flo
 
Nochmal zum Tremolo, wie genau stelle ich denn die Reiterhöhe ein, das ist mir noch nicht gelungen. Etwa mit der schwarzen Imbusschraube?
Hm, ich glaube fast, ich habe mich in Sachen Höheneinstellung getäuscht, denn die Inbusschraube ist nur zum Arretieren da. Ich war eigentlich der Meinung, dass die rollenförmige Saitenauflage exzentrisch ist und deswegen verschiedene Saitenhöhen zulässt?! Zugegeben, ich hab's nicht im Kopf und die Klampfe steht zu Hause, also kann ich's dir im Augenblick nicht aus dem Stegreif beantworten...

Ich habe ein PDF über das HQ Tremolo, das ist aber nicht sehr aufschlussreich. (Dennoch hänge ich es mal an.)
 

Anhänge

  • artfieldbridge.pdf
    33,9 KB · Aufrufe: 475
Hallo Oli,

ja das mit den exzentrischen Saitenauflagen habe ich mir auch gedacht, jedoch habe ich diese nicht gedreht bekommen, wollte es auch wissen. Bin sogar mit einer Flachzange (mit Filzschutz) dran, aber diese hab ich nicht zum bewegen bkommen. Vllt. probiere ich es mal mit etwas Kriechöl, ist ja auch langsam 19 Jahre die schöne!

LG
 
Erstmal danke für das schöne Review.
Die 30 Bünde sind ja wirklich ungewöhnlich. Ich komm mit meiner Gitarre am 22. noch gut klar, aber wie siehts denn mit der Bespielbarkeit darüber aus? Du sagst schon es sei eng, aber Übung macht den Meister?
Ist da nur richtigen Bund treffen angesagt beim Greifen, oder spielt für eine korrekte Intonation auch der Druck der Finger auf die Saiten eine Rolle?
 
Erstmal danke für das schöne Review.
Die 30 Bünde sind ja wirklich ungewöhnlich. Ich komm mit meiner Gitarre am 22. noch gut klar, aber wie siehts denn mit der Bespielbarkeit darüber aus? Du sagst schon es sei eng, aber Übung macht den Meister?
Ist da nur richtigen Bund treffen angesagt beim Greifen, oder spielt für eine korrekte Intonation auch der Druck der Finger auf die Saiten eine Rolle?

Es wird etwa ab dem 25.Bund eng, aber durch die doch recht dünnen, aber hohen Bünden ist es absolut kein Problem einen sauberen Ton zu erzeugen. Das hat man nach 1-2h spielen im Blut. Und es ist durch den geringen Platz mehr das richtige Greifen von Wichtigkeit, die Intonation braucht man da nciht zu beachten.

LG

Flo
 
Merci.
Ibanez ist der einzige Hersteller aus Asien, der mich manchmal erstaunt. Da arbeiten wohl gute Leute, diese Feststellung mache ich an den Produkten fest.
Hoffentlich verdienen sie was sie verdienen. Örgh klingt das meschugge. Die haben es mal geschafft, sich von dem üblichen Asienkopierscheiss zu lösen und gute eigene und auch brauchbare Modelle zu kreieren, mit denen sich niemand zu schämen braucht.
Ibanez ist geil. Wär ich ein aktueller Metal-Musiker, wüsste ich, von wem meine nächste Klampfe wäre.
Ich hatte mit Ibanez in den '80er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgiebig Kontakt. Die haben gerockt. Und so ne SZ reizt mich schon lange irgendwie.

Sorry für OT.
Wurde von der eigenen Begeisterung mitgerissen :)
 
Merci.
Ibanez ist der einzige Hersteller aus Asien, der mich manchmal erstaunt. Da arbeiten wohl gute Leute, diese Feststellung mache ich an den Produkten fest.
Hoffentlich verdienen sie was sie verdienen. Örgh klingt das meschugge. Die haben es mal geschafft, sich von dem üblichen Asienkopierscheiss zu lösen und gute eigene und auch brauchbare Modelle zu kreieren, mit denen sich niemand zu schämen braucht.
Ibanez ist geil. Wär ich ein aktueller Metal-Musiker, wüsste ich, von wem meine nächste Klampfe wäre.
Ich hatte mit Ibanez in den '80er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgiebig Kontakt. Die haben gerockt. Und so ne SZ reizt mich schon lange irgendwie.

Sorry für OT.
Wurde von der eigenen Begeisterung mitgerissen :)

Grüß dich,

Ibanez nur mit Metall in Verbindung zu setzen ist reiner Schwachfug. Meine Artfield bspw. ist in meinen Augen keine typische Metallgitarre, genauso wenig wie viele andere Ibanez. Man kann sie natürlich dafür verwenden, doch ich setze bspw. ESP oder Jackson viel eher in das Metallgenre.

Und bzgl. dem "Ibanez der 80er Jahre...die haben gerockt", vergiß nicht das meine Baujahr 1988 ist und auch aus JAPAN stammt, nicht aus Korea etc. wie heute so oft. Deshalb, erstens sie eine 80er Ibanez und zweiten auch keine Auslösung aus dem üblichen Asienschrott, da Japan eine absolute Sonderposition im Gitarrenbau einnimmt!

Vielleicht ja einfach überlesen bei meinem laaanngggennn Review!:great:

LG
Flo
 
Ich würde nie behaupten, dass Ibanez in den 80ern schlecht war. Würde nur behaupten, dass sie seitdem ne eigene Strategie verfolgen :)
Ibanez und nur Metal?
Natürlich nicht, da gab es ja zb die Artcore Serie. Denke nicht dass die viel mit Metal zu tun hat. Aber "modernere Vertreter" der Ibanez Gitarren sind wohl eher Steve Vai und auch Joe Satriani.
Ja, es gibt auch Scofield, Ritenour und Matheny (oder wie der heisst) Modelle, reich wurde davon keiner :)
 
Hallo Oli,

ja das mit den exzentrischen Saitenauflagen habe ich mir auch gedacht, jedoch habe ich diese nicht gedreht bekommen, wollte es auch wissen. Bin sogar mit einer Flachzange (mit Filzschutz) dran, aber diese hab ich nicht zum bewegen bkommen. Vllt. probiere ich es mal mit etwas Kriechöl, ist ja auch langsam 19 Jahre die schöne!
Ich habe mir das Ding nun mal genauer angeschaut. Also die einzelnen Reiter sind definitiv nicht einzeln höhenverstellbar. Stattdessen siehst du, wenn du genau hinschaust, dass die sechs Führungsschienen, auf denen die Reiter sitzen, einen gewissen Radius beschreiben und jeweils eine unterschiedliche Höhe zur Bezugslinie (Kante der Grundplatte) aufweisen. Von daher hat das Vibrato damit automatisch eine gewisse Wölbung und das Griffbrett ist passend dazu gewölbt.
 
Jap, genauso dachte ich es mir auch. Das die Reiter in der Wölbung durch Schienen festgesetzt sind weiß ich. Daher denke ich auch, das das Tremolo nicht festgestzt werden kann, was ich sowieso nicht vorhabe, aber durch die fehlende Höhenverstelung geht es ja auch nicht. (Außer man unterfüttert es)
 
Werde demnächst mal die Artfieldseite des 89' Katalogs hochladen, den ich gerade zufällig gefunden habe. Man waren die 80er bunt, ich hab mich ffast erschrocken als ich den Katalog durchgeblättert habe und über die Steve Vai JEMs gestolpert bin...
 
Hochinteressant, was is'n das für ein 1989er Katalog? Ich habe die US-Ausgabe mit diesem Cover aber da sind keine Artfields drin...

Ibanez1989USA.jpg
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben