PerregrinTuk
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Grüßt euch liebe Gemeinde Gleichgesinnter,
da ich nun mal etwas Zeit gefunden habe, kam mir Idee doch mal wieder ein Review zu verfassen, um einfach bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.
So, dies hier wird nun ein besonderes Review. Ich werde eine der seltensten Ibanez vorstellen, die je kurz in Serie gebaut wurden. Also, keine Zeit verlieren, fangen wir an!
Gitarre:
Beim vorgestellten Modell handelt es sich um eine Ibanez Artfield AFD45BG. Das war das Top-of-the-line Modell der ehemaligen Artfield Serie. Gebaut wurde sie 1988 in Iiada/Japan. Hier einmal etwas zur Artfield Serie von Ibanez persönlich:
Die AFD45BG bietet folgende Features:
Body: einteilig Bubinga
Neck: 5-streifig Bubinga/Wenge, mittle dickes C-Profil (KEIN Wizard)
Fretboard: Rosewood
Tremolo: Ibanez HQ Low Profile, Stahlblock, Steckhebel, BackStop
Mechaniken: (in meinem Fall) Schaller Locking Tuner
Elektronik: UltraSonic REF 2+3 inkl. BoostSchalter (Batterie nötig)
Mensur: PRS, also 635mm
Bünde: 30(!), thin-vintage
Meine Artfield war das Austellungsstück von Ibanez auf der Frankfurter Musikmesse im Jahre 1988. Vom Werk oder der Ibanez Vertretung wurden dafür die org. Magnum Mechaniken gegen Schaller Locking Tuner getauscht, den Grund konnte mir aber niemand nennen.
Etwas ganz besonderes an dieser Gitarre ist neben der Holzwahl und der Bundanzahl, die Elektronik. Dazu aber später mehr...
Die Produktionszahl der kompletten Artfield Serie wird gerade mal auf etwa 450 Stücke in beiden Jahren zusammen geschätzt. Somit sehr wenig. Daher sind die Gitarren nie wirklich bekannt geworden. Doch die sie besitzen schwören einfach darauf.
Technik:
Die Gitarre hat eine sehr ausgeprägt Elektronik, was sie im Übrigen von der abgespeckten AFD40BG-Z unterscheidet.
Bestückte ist sie mit UltraSonic REF 2+3 Tonabnehmern. UltraSonic PickUps stammen aus der Feder von Bill Lawrence und wurden von 1985 bis Ende 1986 in Deutschland produziert. Verbaut wurden diese von vielen Edelmarken, wie Valley Arts, Tom Anderson, usw..
Der REF 2+3 sind "Stacked Humbucker" und jeder der 3 PUs ist einzeln verbaut und verdrahtet. Output liegt bei 9KOhm und 13KOhm.
Zudem verfügt die Artfield über eine sehr ausgefeilte und komplexe Schaltung. Dabei hat sie neben dem normalen PickUp 3-way Wahlschalter, einen kleinen Switch zum Splitting des Neck Humbuckers, eine Switch zur Aktivierung des Booster und schließlich einen 6-way Drehschalter, der auf die Middle/Bridge PUs einwirkt.
Um das Ganze etwas verständlicher zum machen hier mal aufgeschlüsselt:
3-Way Wahlschalter:
1.) Neck PickUp
2.) Neck + Middle/Bridge (wird gesehen wie einer)
3.) Middle/Bridge
1-Way Wahlschalter:
- Splitten des Neck Pickups, verdünnt den Sound und erzeugt typische SingleCoil Klänge.
Boost Wahltschalter:
- Aktiviert den mit einem 9V Block betriebenen Boost, erhöht die Ausgangsleistung und kräftig das Bassfundament.
6-Way Drehschalter:
1.) Middle humbucking
2.) Middle parallel
3.) Middle+Bridge humbucking
4.) Middle+Bride parallel
5.) Bridge parallel
6.) Bridge humbucking
Das Ganze ergibt einige sehr nette Sounds, die vor Allem alle sehr brauchbar sind. Jeder der Schaltungsmöglichkeit klingt gut und keine ist unbrauchbar.
Den Überblick zu halten ist nach einer Zeit kein Problem, anfangs ist es etwas ungewöhnlich, soviel einstellen zu können (gerade ich mit meiner SG Liebe) doch man gewöhnt sich dran.
Besonderst spricht mich der Neck Humbucker mit Boost an, sowie der Middle/Bridge auf Stellung "Bridge humbucking).
Dennoch bin ich am überlegen die ganze Elektronik gegen eine aktive EMG S Bestückung umzu wandeln, da mich ein vollständig aktive Schaltung einfach reizt. Doch im bin noch am Grübeln ob das alles so funktioniert, wie ich es im Kopf habe. Ich habe dazu HIER einen Thread offen, könnte ja mal reinschauen, wenn ihr ein paar Elektrofreakz seit!
Bespielbarkeit, Feeling und Sonstiges:
Die Gitarre ist sehr zierlich, wirkt sehr klein und filigran, doch das macht gerade ihren Charme aus in meinen Augen. Dennoch wiegt sie satte 3,2kg, was man rein optisch nicht erwartet. Kommt natürlich von den edlen Tropenhölzern, die sich gerade im Sound bemerkbar machen, dazu aber gleich.
Durch das recht lange obere Horn hängt sie absolut perfekt und angenehm am Gurt und ist tadellos ausbalansiert. Normal sieht man das nur bei Bässen, toll. (Sie erscheint ja auch etwas wie ein Warwick Bass).
Zudem bietet sie noch die Eigenschaft, das der Rücken der Gitarre etwas hohl geschliffen ist, also nach innen gewölbt ist. Dadurch passt sie sich ziemlich ziemlich gut an den Körper an beim Spielen, und verhindert das Rumschwanken der Gitarre, das sie ein große Körperauflagefläche hat.
Der Hals hat ein sehr angenehmes Profil. Ähnelt etwas meiner Fender American Stratocaster, also recht modern und auch nicht zu dick, aber dennoch etwas Masse. Kein vergleich zu den flachen, breiten Wizard RG Hälsen. Die Bünde sind perfekt abgerichtet, ermöglichen eine extrem tiefe Saitenlage und die Bundkanten sind überhaupt nicht zu bemerken.
Durch den ausgiebigen CutAway ist das Bespielen bis zum 25. (!) Bund absolut flüssig möglich, ohne auch nur ansatzweise einen Neck/Body Übergang zu bemerken. Dann werden natürlich die Bünde sehr eng und der Übergang kommt, doch mit etwas Gefühl ist es problemlos möglich, dadurch das die Bünde recht dünn sind.
Die PRS Mensur empfinde ich als sehr gut, da sie einfach die "Best-of-both-worlds" Lösung ist. Eine Gibson-like Leichtigkeit, gewürzt mit dem Draht und dem direkten Feeling einer Fender.
Die Kopfplatte mit den Lockingmechaniken erinnert sehr an die PRS Kopfplatte. Sie ist recht klein, dennoch ist problemloses Stimmen möglich ohne sich die Finger zu verenken.
Das Tremolo ist sehr stimmstabil, läuft butterweich und verhält sich bei Nichtgebrauch absolut ruhig. Das BackStop wird da wahrscheinlich seinen Teil dazu beitragen. (Vergleichbar mit der Göldo BlackBox) Durch das Low Profil Motto fühlt es sich sogar an, wie eine feste Brücke. Der äußere Massivbügel, bildet eine Fläche mit den Reitern und gibt somit der Hand ein stabiles Gefühl.
Das einzige Manko, was ich nennen könnte, ist die Anschlagsfläche, die natürlich durch die Tonabnehmer und das 30 bündige GB etwas eingeschränkt ist. Somit muss man sich etwas an die begrenzte Frefläche anpassen um nicht ständig das GB oder den PU zu teffen.
Das Wichtigste - Der Sound
Genau, das Wichtigste. Ich werde versuchen möglichst objektiv und nüchtern zu schildern, so das ihr euch über den Sound ein möglichst wertungsfreis Bild verschaffen könnt. Es wird viele Sounds geben, da sie eben einen Stall voll liefert!
Neck Humbucker:
- Clean
1.(Neck/ohne Split/ohne Boost) - Schimmernder und leichtfüssiger Cleansound der absoluten Sonderklasse. Die Bässe besitzen ein gutes Maß an Saitenstringenz, also etwas "draht", sind dennoch warm. Die Höhen kommen schön seidig und strahlend. Dabei hat sie ein gutes Dynamikverahlten und reagiert recht direkt.
2.(Neck/Split/ohne Boost) - Der Split dünnt deutlich die Bässe aus und bringt mehr Draht. Zugleich packt er ordentlich Höhen drauf und lässt sie zubeißen. Typischer SingleCoil Sound, etwa wie Strat in Mittelstellung.
3.(Neck/--/Booat) - Der Boost bringt in beiden Stellungen mehr Wärme, und Lautstärke. Die Höhen werden dabei etwas beschnitten und abgerundet, fast etwa zu weichgelutscht. Es wirkt etwas künstlich mit dem Boost, etwa wie ein Tubescreamer mit sehr geringem Level. Also er kommt etwas wie ein Effekt, was er ja aber auch irgendwie ist...
- Drive
Da im höheren Gain Gefilde die Nuancen eh etwas untergehen, lasse ich die Aufschlüsselung und schreibe im Fliestext.
Der Neckhumbucker liefert schmatzende Sololinien, mit viel Süße und Wärme, aber dennoch sehr strahlenden Höhen. Der Mittenanteil ist dabei eher auf Tiefmitten und "Tiefhöhen" zu beziehen. Also der Sound ist nicht mittig, sondern harmonisch. Kaum zu vergleich mit mir bekannten Gitarrentypen. Vielleicht mit PRS am ehesten, doch sie ist deutlich eigenstänig.
Die Gitarre liefert ein unglaublichen Sustainwert, den mit einer Leichtigkeit erzeugt, das es fast schön beängstigend ist. Man muss nicht kämpfen, die Gitarre schenkt einem das Sustain.
Im Solo kippen die Klänge wundervoll in Obertöne und zwar in nahezu allen Lagen, nicht wie viele nur in einzelnen.
Der Splitmode ist im Drive mM nach nicht zu gebrauchen. Der Boost bringt etwas mehr Mittenbetonung, presst noch ein bisschen mehr Sustain raus und erhöht den Lautstärtke und den Gainpegel. Für Soli ganz nett, aber ich nehm lieber ein Pedal.
Middle/Bridge humbucker:
Fasse ich auch zusammen, durch den 6-Way Rotary Switch gibt es zuviele Möglichkeiten.
- Clean:
Schön drahtig, fast quäkig, aber dennoch wärme alse der Bridge Sound meiner SG bspw.. Sehr schön für Rhythem parts, da hier ein sehr direkter Sound raus kommt. Das Bubinga hat hier immer das gewisse etwas. Klingt völlig anders als was ich bisher gehört habe. Stellung (6-Way 1.) ist besonders schön, da sie recht warm ist und nicht ganz so drahtig ist. Doch weiter zur Hauptaufgabe des Steg Sounds, dem höheren Gain Gefilde...
- Drive:
Hier geht die Sonne auf. Mit den 13KOhm wird ein Amp ordentlich gekitzelt. Die Stellung (6-Way 1.) ergibt einen recht warmen Overdrive Sound, mit viel tiefe und einem recht dunklen Sound, schön für Sachen alla 80's Classic Rock. Es ist einen Tick Bassreiche als Standard StegPU Sounds, dadruch das der PU weiter von der Bridge weg ist.
Schalten wir auf (6-Way 6.) so kommt der typische Stegsound. Viel Pfeffer mit ordentlich Druck und Dynamik. Perfekt für alle Arten von Rock, HardRock, Metall (oh Gott ich habe eine Gitarre, die Metall beherrscht, pfuii), Punk und Ska. Diese Stellung ist mein Favorit. Wirklich toll, wie die Gitarre hier reagiert und ihren Charakter offenbart. Die Gitarre klingt wirklich anders als alles Andere. Sehr modern, sehr PRS artig, doch trotzdem andes. Sehr fett, trotz ihrer Größe, sehr direkt und vor Allem sehr harmonisch. Sie ist keines dieser Mittenbretter, was mal was anderes ist. Wirklich richtig nett.
Die Stellung (6-Way 3.) ist auch cool, kommt vermutlich einem Standard Humbuckersound recht nahe, doch die Bässe sind mir hier etwas zu sehr unklar. Nicht warm und nicht drahtig. Eben wie eine Zwischenstellung so ist...
Die anderen Stellung sind interessant, doch sprengen den Rahmen. Bei allen halbiert sich der Output etwa und ergibt völlig andersartige Sounds. Solltet ihr Fragen dazu haben, antoworte ich natürlich.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die Gitarre einen wirklich fabelhaften Sound hat. Der 5-streifige Hals spielt hier einfach seine Vorteile aus und bringt ein toles Sustain und durch seine Holzwahl einen sehr eigenen Ton. Auch das Bubinga des Bodys bildet deutlich ein eigenes Klangbild und zeichnet sich durch eine sehr harmonische Mischung aus Wärme, Dynamik und Stringenz aus. Wenn man mal ein bisschen subjektiv experimentiert, würde ich sagen, es klingt wie wenn man Mahagoni mit Ahorn kreuzt und dann noch Walnuß Charakteristiken mit einbezieht. Tolles Klangholz auf jedenfall. Und vor Allem bringt es trotz der relativ geringen Masse ordentliches Pfund.
Die Cleansound, sowie die Drive Sound überzeugen absolut und fallen absolut aus dem großem Pot der bekannten typischen Sounds. PRS ist sicher etwas ähnlich, da diese Verhältnis aus dumpfen Bass und Stringenz ebenfalls gemischt wird. Eben ein etwas moderner Sound.
Auch wenn nicht alle Schaltungspositionen in allen Situationen passen, klingt jede für sich in ihrem Metier tadellos.
Einfach ein toller Sound!
Fazit und eigene Meinung:
Die Ibanez AFD45BG ist ein absolut geniale Gitarre mit ungaublich viel Sound(sucht-)potetial. Die Qualität der Hölzer ist absolut erstklassig und entspricht auf jedenfall der ersten Wahl im Gitarrenbau. Sie schwingen unheimlich mit und fördern eine fabelhafte Tonentfaltung. Auch das Konzept der Gitarre ist sehr interessant, extrem ergonomisch im Feeling, was ein tolles Spielgefühl und ein top Handling unterstreicht. Die Verarbeitungsqualität liegt auf oberstem Niveau, wofür Ibanez (und vor Allem Ibanez Japan) bekanntlich bekannt ist. Gerade durch ihre Seltenheit wird sie natürlich um so interessanter und hoch geschätzter.
Sie ist einfach eine unheimlich tolle Gitarre, die ich gern spiele und einfach mag.
Hoffe es hat euch gefallen!
Liebe Grüße
Flo
P.S.:
Das mit der aktiven Elektronik wäre noch nett, wenn ihr da mal konstruktiv reinschaut! Hier nochmal der Link zum Thread
Hier ein paar Links zur Artfield:
www.Ibanezartfield.com
Ibanez Artfield AFD45BG Special vom Boardmember "gitarrero!" (Auch ein stolzer Besitzer)
Und natürlich ein paar Bilder meiner Süßen:
da ich nun mal etwas Zeit gefunden habe, kam mir Idee doch mal wieder ein Review zu verfassen, um einfach bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.
So, dies hier wird nun ein besonderes Review. Ich werde eine der seltensten Ibanez vorstellen, die je kurz in Serie gebaut wurden. Also, keine Zeit verlieren, fangen wir an!
Gitarre:
Beim vorgestellten Modell handelt es sich um eine Ibanez Artfield AFD45BG. Das war das Top-of-the-line Modell der ehemaligen Artfield Serie. Gebaut wurde sie 1988 in Iiada/Japan. Hier einmal etwas zur Artfield Serie von Ibanez persönlich:
"When Ibanez began the devolpement of Artfield, the concept was to incorporate the finest hand-picked woods - Bubinga, Wenge, Maple and Mahagony an designs a series of guitars that would use these fine materials to their best advantage. We didn't stop there. Combining the most adanced technology in the guitar industry with meliculous craftsmanship, the Artfield line offers the player an unusally fine series of instruments to satisfy the most discriminating guitarist." Ibanez
Die AFD45BG bietet folgende Features:
Body: einteilig Bubinga
Neck: 5-streifig Bubinga/Wenge, mittle dickes C-Profil (KEIN Wizard)
Fretboard: Rosewood
Tremolo: Ibanez HQ Low Profile, Stahlblock, Steckhebel, BackStop
Mechaniken: (in meinem Fall) Schaller Locking Tuner
Elektronik: UltraSonic REF 2+3 inkl. BoostSchalter (Batterie nötig)
Mensur: PRS, also 635mm
Bünde: 30(!), thin-vintage
Meine Artfield war das Austellungsstück von Ibanez auf der Frankfurter Musikmesse im Jahre 1988. Vom Werk oder der Ibanez Vertretung wurden dafür die org. Magnum Mechaniken gegen Schaller Locking Tuner getauscht, den Grund konnte mir aber niemand nennen.
Etwas ganz besonderes an dieser Gitarre ist neben der Holzwahl und der Bundanzahl, die Elektronik. Dazu aber später mehr...
Die Produktionszahl der kompletten Artfield Serie wird gerade mal auf etwa 450 Stücke in beiden Jahren zusammen geschätzt. Somit sehr wenig. Daher sind die Gitarren nie wirklich bekannt geworden. Doch die sie besitzen schwören einfach darauf.
Technik:
Die Gitarre hat eine sehr ausgeprägt Elektronik, was sie im Übrigen von der abgespeckten AFD40BG-Z unterscheidet.
Bestückte ist sie mit UltraSonic REF 2+3 Tonabnehmern. UltraSonic PickUps stammen aus der Feder von Bill Lawrence und wurden von 1985 bis Ende 1986 in Deutschland produziert. Verbaut wurden diese von vielen Edelmarken, wie Valley Arts, Tom Anderson, usw..
Der REF 2+3 sind "Stacked Humbucker" und jeder der 3 PUs ist einzeln verbaut und verdrahtet. Output liegt bei 9KOhm und 13KOhm.
Zudem verfügt die Artfield über eine sehr ausgefeilte und komplexe Schaltung. Dabei hat sie neben dem normalen PickUp 3-way Wahlschalter, einen kleinen Switch zum Splitting des Neck Humbuckers, eine Switch zur Aktivierung des Booster und schließlich einen 6-way Drehschalter, der auf die Middle/Bridge PUs einwirkt.
Um das Ganze etwas verständlicher zum machen hier mal aufgeschlüsselt:
3-Way Wahlschalter:
1.) Neck PickUp
2.) Neck + Middle/Bridge (wird gesehen wie einer)
3.) Middle/Bridge
1-Way Wahlschalter:
- Splitten des Neck Pickups, verdünnt den Sound und erzeugt typische SingleCoil Klänge.
Boost Wahltschalter:
- Aktiviert den mit einem 9V Block betriebenen Boost, erhöht die Ausgangsleistung und kräftig das Bassfundament.
6-Way Drehschalter:
1.) Middle humbucking
2.) Middle parallel
3.) Middle+Bridge humbucking
4.) Middle+Bride parallel
5.) Bridge parallel
6.) Bridge humbucking
Das Ganze ergibt einige sehr nette Sounds, die vor Allem alle sehr brauchbar sind. Jeder der Schaltungsmöglichkeit klingt gut und keine ist unbrauchbar.
Den Überblick zu halten ist nach einer Zeit kein Problem, anfangs ist es etwas ungewöhnlich, soviel einstellen zu können (gerade ich mit meiner SG Liebe) doch man gewöhnt sich dran.
Besonderst spricht mich der Neck Humbucker mit Boost an, sowie der Middle/Bridge auf Stellung "Bridge humbucking).
Dennoch bin ich am überlegen die ganze Elektronik gegen eine aktive EMG S Bestückung umzu wandeln, da mich ein vollständig aktive Schaltung einfach reizt. Doch im bin noch am Grübeln ob das alles so funktioniert, wie ich es im Kopf habe. Ich habe dazu HIER einen Thread offen, könnte ja mal reinschauen, wenn ihr ein paar Elektrofreakz seit!
Bespielbarkeit, Feeling und Sonstiges:
Die Gitarre ist sehr zierlich, wirkt sehr klein und filigran, doch das macht gerade ihren Charme aus in meinen Augen. Dennoch wiegt sie satte 3,2kg, was man rein optisch nicht erwartet. Kommt natürlich von den edlen Tropenhölzern, die sich gerade im Sound bemerkbar machen, dazu aber gleich.
Durch das recht lange obere Horn hängt sie absolut perfekt und angenehm am Gurt und ist tadellos ausbalansiert. Normal sieht man das nur bei Bässen, toll. (Sie erscheint ja auch etwas wie ein Warwick Bass).
Zudem bietet sie noch die Eigenschaft, das der Rücken der Gitarre etwas hohl geschliffen ist, also nach innen gewölbt ist. Dadurch passt sie sich ziemlich ziemlich gut an den Körper an beim Spielen, und verhindert das Rumschwanken der Gitarre, das sie ein große Körperauflagefläche hat.
Der Hals hat ein sehr angenehmes Profil. Ähnelt etwas meiner Fender American Stratocaster, also recht modern und auch nicht zu dick, aber dennoch etwas Masse. Kein vergleich zu den flachen, breiten Wizard RG Hälsen. Die Bünde sind perfekt abgerichtet, ermöglichen eine extrem tiefe Saitenlage und die Bundkanten sind überhaupt nicht zu bemerken.
Durch den ausgiebigen CutAway ist das Bespielen bis zum 25. (!) Bund absolut flüssig möglich, ohne auch nur ansatzweise einen Neck/Body Übergang zu bemerken. Dann werden natürlich die Bünde sehr eng und der Übergang kommt, doch mit etwas Gefühl ist es problemlos möglich, dadurch das die Bünde recht dünn sind.
Die PRS Mensur empfinde ich als sehr gut, da sie einfach die "Best-of-both-worlds" Lösung ist. Eine Gibson-like Leichtigkeit, gewürzt mit dem Draht und dem direkten Feeling einer Fender.
Die Kopfplatte mit den Lockingmechaniken erinnert sehr an die PRS Kopfplatte. Sie ist recht klein, dennoch ist problemloses Stimmen möglich ohne sich die Finger zu verenken.
Das Tremolo ist sehr stimmstabil, läuft butterweich und verhält sich bei Nichtgebrauch absolut ruhig. Das BackStop wird da wahrscheinlich seinen Teil dazu beitragen. (Vergleichbar mit der Göldo BlackBox) Durch das Low Profil Motto fühlt es sich sogar an, wie eine feste Brücke. Der äußere Massivbügel, bildet eine Fläche mit den Reitern und gibt somit der Hand ein stabiles Gefühl.
Das einzige Manko, was ich nennen könnte, ist die Anschlagsfläche, die natürlich durch die Tonabnehmer und das 30 bündige GB etwas eingeschränkt ist. Somit muss man sich etwas an die begrenzte Frefläche anpassen um nicht ständig das GB oder den PU zu teffen.
Das Wichtigste - Der Sound
Genau, das Wichtigste. Ich werde versuchen möglichst objektiv und nüchtern zu schildern, so das ihr euch über den Sound ein möglichst wertungsfreis Bild verschaffen könnt. Es wird viele Sounds geben, da sie eben einen Stall voll liefert!
Neck Humbucker:
- Clean
1.(Neck/ohne Split/ohne Boost) - Schimmernder und leichtfüssiger Cleansound der absoluten Sonderklasse. Die Bässe besitzen ein gutes Maß an Saitenstringenz, also etwas "draht", sind dennoch warm. Die Höhen kommen schön seidig und strahlend. Dabei hat sie ein gutes Dynamikverahlten und reagiert recht direkt.
2.(Neck/Split/ohne Boost) - Der Split dünnt deutlich die Bässe aus und bringt mehr Draht. Zugleich packt er ordentlich Höhen drauf und lässt sie zubeißen. Typischer SingleCoil Sound, etwa wie Strat in Mittelstellung.
3.(Neck/--/Booat) - Der Boost bringt in beiden Stellungen mehr Wärme, und Lautstärke. Die Höhen werden dabei etwas beschnitten und abgerundet, fast etwa zu weichgelutscht. Es wirkt etwas künstlich mit dem Boost, etwa wie ein Tubescreamer mit sehr geringem Level. Also er kommt etwas wie ein Effekt, was er ja aber auch irgendwie ist...
- Drive
Da im höheren Gain Gefilde die Nuancen eh etwas untergehen, lasse ich die Aufschlüsselung und schreibe im Fliestext.
Der Neckhumbucker liefert schmatzende Sololinien, mit viel Süße und Wärme, aber dennoch sehr strahlenden Höhen. Der Mittenanteil ist dabei eher auf Tiefmitten und "Tiefhöhen" zu beziehen. Also der Sound ist nicht mittig, sondern harmonisch. Kaum zu vergleich mit mir bekannten Gitarrentypen. Vielleicht mit PRS am ehesten, doch sie ist deutlich eigenstänig.
Die Gitarre liefert ein unglaublichen Sustainwert, den mit einer Leichtigkeit erzeugt, das es fast schön beängstigend ist. Man muss nicht kämpfen, die Gitarre schenkt einem das Sustain.
Im Solo kippen die Klänge wundervoll in Obertöne und zwar in nahezu allen Lagen, nicht wie viele nur in einzelnen.
Der Splitmode ist im Drive mM nach nicht zu gebrauchen. Der Boost bringt etwas mehr Mittenbetonung, presst noch ein bisschen mehr Sustain raus und erhöht den Lautstärtke und den Gainpegel. Für Soli ganz nett, aber ich nehm lieber ein Pedal.
Middle/Bridge humbucker:
Fasse ich auch zusammen, durch den 6-Way Rotary Switch gibt es zuviele Möglichkeiten.
- Clean:
Schön drahtig, fast quäkig, aber dennoch wärme alse der Bridge Sound meiner SG bspw.. Sehr schön für Rhythem parts, da hier ein sehr direkter Sound raus kommt. Das Bubinga hat hier immer das gewisse etwas. Klingt völlig anders als was ich bisher gehört habe. Stellung (6-Way 1.) ist besonders schön, da sie recht warm ist und nicht ganz so drahtig ist. Doch weiter zur Hauptaufgabe des Steg Sounds, dem höheren Gain Gefilde...
- Drive:
Hier geht die Sonne auf. Mit den 13KOhm wird ein Amp ordentlich gekitzelt. Die Stellung (6-Way 1.) ergibt einen recht warmen Overdrive Sound, mit viel tiefe und einem recht dunklen Sound, schön für Sachen alla 80's Classic Rock. Es ist einen Tick Bassreiche als Standard StegPU Sounds, dadruch das der PU weiter von der Bridge weg ist.
Schalten wir auf (6-Way 6.) so kommt der typische Stegsound. Viel Pfeffer mit ordentlich Druck und Dynamik. Perfekt für alle Arten von Rock, HardRock, Metall (oh Gott ich habe eine Gitarre, die Metall beherrscht, pfuii), Punk und Ska. Diese Stellung ist mein Favorit. Wirklich toll, wie die Gitarre hier reagiert und ihren Charakter offenbart. Die Gitarre klingt wirklich anders als alles Andere. Sehr modern, sehr PRS artig, doch trotzdem andes. Sehr fett, trotz ihrer Größe, sehr direkt und vor Allem sehr harmonisch. Sie ist keines dieser Mittenbretter, was mal was anderes ist. Wirklich richtig nett.
Die Stellung (6-Way 3.) ist auch cool, kommt vermutlich einem Standard Humbuckersound recht nahe, doch die Bässe sind mir hier etwas zu sehr unklar. Nicht warm und nicht drahtig. Eben wie eine Zwischenstellung so ist...
Die anderen Stellung sind interessant, doch sprengen den Rahmen. Bei allen halbiert sich der Output etwa und ergibt völlig andersartige Sounds. Solltet ihr Fragen dazu haben, antoworte ich natürlich.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die Gitarre einen wirklich fabelhaften Sound hat. Der 5-streifige Hals spielt hier einfach seine Vorteile aus und bringt ein toles Sustain und durch seine Holzwahl einen sehr eigenen Ton. Auch das Bubinga des Bodys bildet deutlich ein eigenes Klangbild und zeichnet sich durch eine sehr harmonische Mischung aus Wärme, Dynamik und Stringenz aus. Wenn man mal ein bisschen subjektiv experimentiert, würde ich sagen, es klingt wie wenn man Mahagoni mit Ahorn kreuzt und dann noch Walnuß Charakteristiken mit einbezieht. Tolles Klangholz auf jedenfall. Und vor Allem bringt es trotz der relativ geringen Masse ordentliches Pfund.
Die Cleansound, sowie die Drive Sound überzeugen absolut und fallen absolut aus dem großem Pot der bekannten typischen Sounds. PRS ist sicher etwas ähnlich, da diese Verhältnis aus dumpfen Bass und Stringenz ebenfalls gemischt wird. Eben ein etwas moderner Sound.
Auch wenn nicht alle Schaltungspositionen in allen Situationen passen, klingt jede für sich in ihrem Metier tadellos.
Einfach ein toller Sound!
Fazit und eigene Meinung:
Die Ibanez AFD45BG ist ein absolut geniale Gitarre mit ungaublich viel Sound(sucht-)potetial. Die Qualität der Hölzer ist absolut erstklassig und entspricht auf jedenfall der ersten Wahl im Gitarrenbau. Sie schwingen unheimlich mit und fördern eine fabelhafte Tonentfaltung. Auch das Konzept der Gitarre ist sehr interessant, extrem ergonomisch im Feeling, was ein tolles Spielgefühl und ein top Handling unterstreicht. Die Verarbeitungsqualität liegt auf oberstem Niveau, wofür Ibanez (und vor Allem Ibanez Japan) bekanntlich bekannt ist. Gerade durch ihre Seltenheit wird sie natürlich um so interessanter und hoch geschätzter.
Sie ist einfach eine unheimlich tolle Gitarre, die ich gern spiele und einfach mag.
Hoffe es hat euch gefallen!
Liebe Grüße
Flo
P.S.:
Das mit der aktiven Elektronik wäre noch nett, wenn ihr da mal konstruktiv reinschaut! Hier nochmal der Link zum Thread
Hier ein paar Links zur Artfield:
www.Ibanezartfield.com
Ibanez Artfield AFD45BG Special vom Boardmember "gitarrero!" (Auch ein stolzer Besitzer)
Und natürlich ein paar Bilder meiner Süßen:
- Eigenschaft