tom5string
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Ok, nach dem Aufruf "Wir brauchen mehr Wal-reviews will ich wohl auch mal
Die Review von Szem war ja schon ziemlich komplett was die Historie und bekannte User betrifft, ich werde mich hier ein bisschen auf das Instrument und die Unterschiede zwischen Mk I und Mk II konzentrieren.
Die Basics:
Mein altes Schätzchen ist ein Wal Mk II Custom, gebaut im Augut 1990.
Seriennummer 3425, Endjustierung von "Carl"
Der Body besteht aus einem Stück brasilianischem Mahagoni mit amerikanischem Walnuss Facings. Sehr schön ist das auf der Vorderseite umgesetzt, hier ist das Holz aus einem Stück geschnitten und spiegelverkehrt zur Instrumentenmitte geleimt worden. Dadurch sieht das wunderbar symmetrisch aus.
Im Gegensatz zum Mk I ist der Mk II wesentlich zierlicher geraten. Die Taille ist schmaler, das obere Korpushorn im Vergleich länger, das untere dafür zu einem "Stummelchen" verkürzt. Für grosse (means: lange) Bassisten mag das Instrument vielleicht zu klein wirken, mir passts genau.
Die Halskonstruktion ist wal-typisch aus sechs Holztreifen verleimt, Ahorn, Mahagoni und innen Buche. Dadurch ist der Hals sowas von bombenstabil wie ich das sonst nur von Kohlefaserhälsen kenne. Verstimmen ducrch Temperaturschwankungen kommt (fast) nicht vor. Das Griffbrett ist aus indian rosewood.
Die Abmasse:
Gewicht: 3.8 kg
Mensur: longscale 34'', 24 Bünde, Breite am Sattel 41mm, Dicke am Sattel 20mm, Breite am 12. Bund 54mm, Dicke am 12. Bund 22mm
Halsprofil zwischen D und V
Verschraubung 4-fach mit Metallplatte (da befindet sich auch die Seriennummer)
Mechaniken, Schaller, offen
Brücke: Wal
Elektronik:
Siehe review von Szem, da hat sich nix geändert. Ich zitiere:
"zwei Humbucker
Potis:
- Volume (Regler angehoben: Pick-Attack, Frequnezen im hohen Mitten-Bereich werden angehoben)
- Balance (Pan) zwischen B(ass) (= Neck-Pickup) ujnd T(reble) (= Bridge-Pickup) (yeah, ein Siebziger-Jahre-Ding, siehe Rickenbacker!), rastet in der Mittelstellung BT ein.
- Low-Pass-Filter für Treble (Bridge-PU) (angehoben: Boost für Roll-Off-Frequenz)
- Low-Pass-Filter für Bass (Neck-PU) (angehoben: Boost knapp unter Roll-Off-Frequenz)
im Elektronikfach können die Basiseinstellungen für Gesamtoutput, Low-Pass-Frequnezen sowie Intensität des Pick-Attack per Stellscharube festgelegt werden.
Batterie: 9V
Ausgänge: Klinke, XLR"
Bleibt anzumerken, dass die symmetrische Übertragung echt noch ein Quentchen leiser ist als einfache Klinke. Im Studio wurde das Instrument mehrfach gelobt - rauscharm, sauber ...
Verarbeitung:
Wow. Gibts nix zu meckern. Die Brücke ist auch nach 16 Jahren noch leichtgängig und exakt. Hals sitzt perfekt, die Holzverarbeitung ist fantastisch; ebeso der Lack.
Kleine Details wie Einschlag-Gewindehülsen für die Schrauben der Batterie- und Elektronikabdeckungen oder ein Saiten-Niederhalter hinter dem Steg (Sustain!) runden den Eindruck ab.
Handling:
Der Bass hängt perfekt ausgewogen, der Hals automatisch im richtigen Winkel. Irgendwie haben sie es hinbekommen, den Instrumenten-Schwerpunkt genau zu setzen. Auch auf der Bühne, Hüpfen, Laufen, heftige Spieltechniken ... der hängt da wo er hingehört.
Der Hals ist relativ schmal, durch das ausgeprägte Halsprofil zwingt dich der Bass zu sauberer Technik. Das ist zumindest meine Eindruck. Der Daumen sitzt immer automatisch auf der Halsmitte.
Die Saitenlage ist ultraflach, kein Scheppern. Er lässt sich also rasend schnell spielen, mit kaum Kraftaufwand. Dabei ist die Justierung von Anfang an super exakt gewesen - ich kenne sonst kein Instrument bei dem ein Akkord über alle Saiten am 22.Bund
Mittig eigenständig, samtig, knurrig. Was ich am Wal-sound so mag ist die Unverwechselbarkeit. Das Instrument kommt auch ganz hinten im Mix noch durch, ist immer präsent.
Der Hals Pickup kommt sehr fundamental rüber, tiefe knarzige dunkle schwere Töne lassen sich so erzeugen. Boostet man über die Parametrik noch diesen Bereich geht es ins tuba-ähnliche. Allerdings ist der Ton nie matschig oder verwaschen.
Der Bridge Pickup ist mehr mittenbetont, zieht man die Höhen weg kann man schon mal einen fretless "simulieren".
Mit dem Panorama-Regler allein lassen sich durch Mischen dieser beiden Charaktere schon wahnsinnig unterschiedliche Sounds erzeugen.
Das ganze Instrument spricht unglaublich sensibel an, leiseste Veränderungen der Spieltechnik werden unterstützt. Sustain ohne Ende, ein gespielter Ton bleibt stehen bis der Arzt kommt.
Sound Beispiele:
Die Beispiele hab ich mal eben zwischendurch aufgenommen, erwartet keine Meisterleistungen. Die Idee ist ja, den Charakter des Instruments zu zeigen.
Aufnahme: M-Audio Audiophile, kleines Behringer Pult. Alles neutral eingestellt.
Achso - und die Saiten sind etwas alt - mit neuen wäre es doch brillianter ...
Beispiel 1: kurzes Riff auf Hals-Pickup, beide gemischt und Bridge Pickup.
Ich hab relativ hart und weit and der Brücke angeschlagen, je weiter der Anschlag Richtung Hals wandert, desto weicher und voller wird der Ton.
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Beispiel 2: die Parametrik. Nur die offene A-Saite und an der Parametrik rumgespielt, erst Hals dann Bridge PU.
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Beispiel 3: kleine Spielerei mit Akkorden und Flagoletts.
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Fazit:
Ein sehr eigenständiges, edles Instrument. Das hübscheste was ich besitze Der Sound passt fast überall in die Band - aber halt nicht immer. Für Sachen der härteren Gangart bevorzuge ich den Status, der kling einfach brachialer - und das ist ein Charakter der dem Wal fehlt.
Bleibt noch anzumerken: in Szem's Historie der Wal-Player fehlte mir der Mann, der mich zu diesem Instrument gebracht hat:
Jonas Hellborg
Den hab ich vor Jahren im Duo mit McLaughlin gesehen - mit seinem berühmten Doppelhals-Wal (fretted/fretless), göttlich.
Tom
Die Review von Szem war ja schon ziemlich komplett was die Historie und bekannte User betrifft, ich werde mich hier ein bisschen auf das Instrument und die Unterschiede zwischen Mk I und Mk II konzentrieren.
Die Basics:
Mein altes Schätzchen ist ein Wal Mk II Custom, gebaut im Augut 1990.
Seriennummer 3425, Endjustierung von "Carl"
Der Body besteht aus einem Stück brasilianischem Mahagoni mit amerikanischem Walnuss Facings. Sehr schön ist das auf der Vorderseite umgesetzt, hier ist das Holz aus einem Stück geschnitten und spiegelverkehrt zur Instrumentenmitte geleimt worden. Dadurch sieht das wunderbar symmetrisch aus.
Im Gegensatz zum Mk I ist der Mk II wesentlich zierlicher geraten. Die Taille ist schmaler, das obere Korpushorn im Vergleich länger, das untere dafür zu einem "Stummelchen" verkürzt. Für grosse (means: lange) Bassisten mag das Instrument vielleicht zu klein wirken, mir passts genau.
Die Halskonstruktion ist wal-typisch aus sechs Holztreifen verleimt, Ahorn, Mahagoni und innen Buche. Dadurch ist der Hals sowas von bombenstabil wie ich das sonst nur von Kohlefaserhälsen kenne. Verstimmen ducrch Temperaturschwankungen kommt (fast) nicht vor. Das Griffbrett ist aus indian rosewood.
Die Abmasse:
Gewicht: 3.8 kg
Mensur: longscale 34'', 24 Bünde, Breite am Sattel 41mm, Dicke am Sattel 20mm, Breite am 12. Bund 54mm, Dicke am 12. Bund 22mm
Halsprofil zwischen D und V
Verschraubung 4-fach mit Metallplatte (da befindet sich auch die Seriennummer)
Mechaniken, Schaller, offen
Brücke: Wal
Elektronik:
Siehe review von Szem, da hat sich nix geändert. Ich zitiere:
"zwei Humbucker
Potis:
- Volume (Regler angehoben: Pick-Attack, Frequnezen im hohen Mitten-Bereich werden angehoben)
- Balance (Pan) zwischen B(ass) (= Neck-Pickup) ujnd T(reble) (= Bridge-Pickup) (yeah, ein Siebziger-Jahre-Ding, siehe Rickenbacker!), rastet in der Mittelstellung BT ein.
- Low-Pass-Filter für Treble (Bridge-PU) (angehoben: Boost für Roll-Off-Frequenz)
- Low-Pass-Filter für Bass (Neck-PU) (angehoben: Boost knapp unter Roll-Off-Frequenz)
im Elektronikfach können die Basiseinstellungen für Gesamtoutput, Low-Pass-Frequnezen sowie Intensität des Pick-Attack per Stellscharube festgelegt werden.
Batterie: 9V
Ausgänge: Klinke, XLR"
Bleibt anzumerken, dass die symmetrische Übertragung echt noch ein Quentchen leiser ist als einfache Klinke. Im Studio wurde das Instrument mehrfach gelobt - rauscharm, sauber ...
Verarbeitung:
Wow. Gibts nix zu meckern. Die Brücke ist auch nach 16 Jahren noch leichtgängig und exakt. Hals sitzt perfekt, die Holzverarbeitung ist fantastisch; ebeso der Lack.
Kleine Details wie Einschlag-Gewindehülsen für die Schrauben der Batterie- und Elektronikabdeckungen oder ein Saiten-Niederhalter hinter dem Steg (Sustain!) runden den Eindruck ab.
Handling:
Der Bass hängt perfekt ausgewogen, der Hals automatisch im richtigen Winkel. Irgendwie haben sie es hinbekommen, den Instrumenten-Schwerpunkt genau zu setzen. Auch auf der Bühne, Hüpfen, Laufen, heftige Spieltechniken ... der hängt da wo er hingehört.
Der Hals ist relativ schmal, durch das ausgeprägte Halsprofil zwingt dich der Bass zu sauberer Technik. Das ist zumindest meine Eindruck. Der Daumen sitzt immer automatisch auf der Halsmitte.
Die Saitenlage ist ultraflach, kein Scheppern. Er lässt sich also rasend schnell spielen, mit kaum Kraftaufwand. Dabei ist die Justierung von Anfang an super exakt gewesen - ich kenne sonst kein Instrument bei dem ein Akkord über alle Saiten am 22.Bund
- ohne Mühe greifbar wäre
- sauber intoniert
Mittig eigenständig, samtig, knurrig. Was ich am Wal-sound so mag ist die Unverwechselbarkeit. Das Instrument kommt auch ganz hinten im Mix noch durch, ist immer präsent.
Der Hals Pickup kommt sehr fundamental rüber, tiefe knarzige dunkle schwere Töne lassen sich so erzeugen. Boostet man über die Parametrik noch diesen Bereich geht es ins tuba-ähnliche. Allerdings ist der Ton nie matschig oder verwaschen.
Der Bridge Pickup ist mehr mittenbetont, zieht man die Höhen weg kann man schon mal einen fretless "simulieren".
Mit dem Panorama-Regler allein lassen sich durch Mischen dieser beiden Charaktere schon wahnsinnig unterschiedliche Sounds erzeugen.
Das ganze Instrument spricht unglaublich sensibel an, leiseste Veränderungen der Spieltechnik werden unterstützt. Sustain ohne Ende, ein gespielter Ton bleibt stehen bis der Arzt kommt.
Sound Beispiele:
Die Beispiele hab ich mal eben zwischendurch aufgenommen, erwartet keine Meisterleistungen. Die Idee ist ja, den Charakter des Instruments zu zeigen.
Aufnahme: M-Audio Audiophile, kleines Behringer Pult. Alles neutral eingestellt.
Achso - und die Saiten sind etwas alt - mit neuen wäre es doch brillianter ...
Beispiel 1: kurzes Riff auf Hals-Pickup, beide gemischt und Bridge Pickup.
Ich hab relativ hart und weit and der Brücke angeschlagen, je weiter der Anschlag Richtung Hals wandert, desto weicher und voller wird der Ton.
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Beispiel 2: die Parametrik. Nur die offene A-Saite und an der Parametrik rumgespielt, erst Hals dann Bridge PU.
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Beispiel 3: kleine Spielerei mit Akkorden und Flagoletts.
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Fazit:
Ein sehr eigenständiges, edles Instrument. Das hübscheste was ich besitze Der Sound passt fast überall in die Band - aber halt nicht immer. Für Sachen der härteren Gangart bevorzuge ich den Status, der kling einfach brachialer - und das ist ein Charakter der dem Wal fehlt.
Bleibt noch anzumerken: in Szem's Historie der Wal-Player fehlte mir der Mann, der mich zu diesem Instrument gebracht hat:
Jonas Hellborg
Den hab ich vor Jahren im Duo mit McLaughlin gesehen - mit seinem berühmten Doppelhals-Wal (fretted/fretless), göttlich.
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