LilarCor
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Review: Cort Action
4-saitiger Bass der Einsteigerklasse, damals bezahlter Preis: 250 , zur Zeit: 219 Cort Action 4 BK Bass
Vielleicht sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei meinem Exemplar um ein Modell handelt, dass ich immerhin schon vor etwa vier Jahren gekauft habe. Ich habe aber erst kürzlich einen nagelneuen Action angespielt und konnte keinen wesentlichen Unterschied zu dem hier getesteten feststellen.
Die Daten:
-Agathis-Korpus
-Geschraubter Ahornhals mit Palisandergriffbrett
-34-Mensur
-24 Bünde
-Die-Cast-Mechaniken
-Jeweils einen Power Sound P-PU und einen Power Sound Jazz-PU
-Passiv, 2x Volume-Poti (für jeden PU einen) und 1x Tone-Poti
Im Gegensatz zu den meisten Cort Bässen, die in Korea produziert werden, wird der Action in Indonesien hergestellt.
Warum ausgerechnet der Cort Action?
Der Cort Action war mein allererster Bass und öffnete mir somit vor einigen Jahren die Tür in eine neue, faszinierende Welt. Ich habe mich damals, als es galt einen eigenen Bass zu erstehen, bewusst gegen die Konkurrenzmodelle von Yamaha und Ibanez entschieden. Warum, das will ich kurz erklären. In dem recht kleinen Musikladen standen damals der Cort Action, ein Yamaha RBX 270 und ein Ibanez der GSR-Reihe (soweit ich mich erinnern kann, mit ähnlicher PU-Bestückung wie der Cort und der Yamaha, es müsste sich also um einen GSR 200 gehandelt haben) in der Einsteigerliga zur Auswahl. Was den Sound angeht, habe ich damals absolut keinen Unterschied gehört, was ich zu dem Zeitpunkt aber auf meine mangelnden Fertig- und Fähigkeiten schob. Aber auch heute nehmen sich die drei Bässe imho sehr wenig im Sound. Den Ausschlag gaben also andere Dinge, wie etwa die Optik (die Dot-Inlays auf dem Cort-Griffbrett waren nicht so langweilig in der Mitte und der Kopf des Cort hatte so ne coole Ausfräsung) und die Bespielbarkeit (der Hals des Yamaha erschien mir einfach etwas zu klobig im Vergleich zu den schmalen Hälsen des Ibanez und des Cort). Den entscheidenden Ausschlag gab damals aber zugegebenermaßen die Bridge. Ich hab diesen instabil anmutenden Winkelblechbrücken des Yamaha und des Ibanez nicht getraut, weswegen mir die etwas massivere Cort-Bridge um einiges sympathischer war. Außerdem spielten in meinem Freundeskreis alle Klampfer entweder Yamaha oder Ibanez und man will ja schließlich ein wenig Individualität
Die Optik
Das Shaping orientiert sich deutlich an den teureren Modellen der Cort Artisan Reihe. Der untere Cut-away reicht bis an den 23. Bund und auf der Rückseite findet man ein recht bequemes ergonomisches Design, um die Plauze drauf abzuladen. Mit deutlich weniger als vier Kilo ist er relativ leicht und so etwas wie Kopflastigkeit ist praktisch nicht vorhanden. Die Lackierung ist ordentlich, keine Fehler oder Einschlüsse, lediglich etwas langweilig. Das Vorgängermodell gab es noch mit See-Trough-Lackierung, die neueren Modelle (zumindest die Viersaiter) werden deckend lackiert.
Die Hardware
Die Brücke ist wie bereits gesagt, etwas massiver als die Winkelblechausführung, ansonsten aber nichts Besonderes. Einstellmöglichkeiten für die Saitenlage per Innensechskant und für die Oktavreinheit per Kreuzschlitz. Ansonsten finden sich keinerlei scharfe Kanten oder ähnliches und alles wurde sauber entgratet.
Auf dem Bild ist leider nicht zu erkennen, dass eine der Madenschrauben durch eine normale Schraube ersetzt wurde. Dies ist aber mir zu verdanken und nicht etwa der Qualität des Basses, da ich diese eine Schraube verschlampt habe, als ich nachsehen wollte, welche Größe dieselbige denn hat. Glücklicherweise verwendet Cort offensichtlich das metrische System, wenn es um Schraubengrößen geht, denn so konnte der Verlust mit Hilfe des heimischen Werkzeugkoffers schnell und einfach ersetzt werden.
Der Sattel besteht aus billigem Kunststoff, hat allerdings bisher keinerlei Probleme bereitet und sich auch bei extremen Tunings oder .115er Saiten nicht beschwert.
Besonders schön verarbeitet ist er allerdings nicht, da die Kanten der Sattelkerbe nicht sehr ordentlich abgefeilt wurden, der einzig wirkliche Verarbeitungsmangel bisher.
Die Mechaniken wirken sehr solide und laufen vergleichsweise sanft. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass der Cort erstaunlich gut die Stimmung hält und ich wirklich nur selten um Nuancen nachstimmen muss.
Die Elektronik nunja, etwas unaufgeräumt und holzspänig da drin, die Abschirmung ist nicht die Beste, aber durchaus noch vertretbar und weit von einem Bereich entfernt, in dem ich etwas ausbessern müsste: der J-PU an der Bridge gibt bei alleiniger Benutzung klischeemäßig ein leises Surren von sich, das sich aber in Grenzen hält; da hat man schon Schlimmeres erlebt.
Die Potis drei Stück an der Zahl - sind komfortabel angebracht und kratzen bis heute beim Drehen nicht. Die beiden Vorderen (vorne im Sinne von zum Hals zu) sind Volume-Potis für die jeweiligen PUs darüber und verrichten ihren Dienst nichts Ungewöhnliches, aber auch nichts Schlechtes. Der sog. Tone-Poti arbeitet etwas unsanft, da er erst im letzten Drittel des Regelbereiches wirklich greift und dann wird es auch sehr schnell recht dumpf und undefiniert - leider. Eine Mittelraste sucht man ebenfalls vergeblich.
Welche Saiten ab Werk aufgezogen waren, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen, würde aber auf GHS Boomers tippen. Die Werkseinstellung war ansonsten auch sehr vernünftig, der Halskrümmung musste bisher in keinster Weise zu Leibe gerückt werden, lediglich die Saitenlage hat mir mein Basslehrer damals ein wenig niedriger eingestellt.
Ein großes Plus ist meiner Meinung nach die Bespielbarkeit des Cort. Er verfügt über einen verhältnismäßig dünnen und recht schnellen Hals, der mir bereits beim ersten Anspielen sympathisch war und gut in der Hand lag. Wie erwähnt ist der gute Kerl selbst mit einem billigen Nylongurt nicht kopflastig, hängt sowieso sehr gut am Körper und der 24. Bund ist ohne Mühe zu bespielen. Auch die Bünde sind gut abgerichtet und stehen nirgendwo über, sodass man nach Herzenslust sliden kann, ohne Gefahr zu laufen, sich die Hand aufzuschlitzen.
Der Sound
Nun ja, einen wirklichen Power Sound, wie es der Name der PUs verspricht, kann der Cort dann doch nicht bieten. Nicht, dass man mich falsch versteht, der Sound ist nicht wirklich schlecht, sondern durchaus solide und ausgewogen. Der Agathisbody und die passiven PUs und Elektronik liefern aber eben weder spritzige Höhen, noch donnernde Tiefbässe und auch keine bösartig knurrenden Mitten. Alles in allem würde ich den Sound wie anfangs erwähnt in eine Ecke mit anderen soliden Einsteigerbässen dieser Preisklasse stellen: nicht schlecht, aber eben doch etwas charakterlos.
Fazit
Objektiv gesehen halte ich den Bass für ein Instrument, dessen Preis/Leistungsverhältnis guten Gewissens vertretbar ist und das dem Einsteiger durchaus empfohlen werden kann. Die aufgeführten Mängel erfordern keine größeren Nachbesserungen und sind alles andere als gravierend, womit sich der Cort Action bei weitem nicht vor den Konkurrenzmodellen der bekannteren Hersteller verstecken muss.
4-saitiger Bass der Einsteigerklasse, damals bezahlter Preis: 250 , zur Zeit: 219 Cort Action 4 BK Bass
Vielleicht sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei meinem Exemplar um ein Modell handelt, dass ich immerhin schon vor etwa vier Jahren gekauft habe. Ich habe aber erst kürzlich einen nagelneuen Action angespielt und konnte keinen wesentlichen Unterschied zu dem hier getesteten feststellen.
Die Daten:
-Agathis-Korpus
-Geschraubter Ahornhals mit Palisandergriffbrett
-34-Mensur
-24 Bünde
-Die-Cast-Mechaniken
-Jeweils einen Power Sound P-PU und einen Power Sound Jazz-PU
-Passiv, 2x Volume-Poti (für jeden PU einen) und 1x Tone-Poti
Im Gegensatz zu den meisten Cort Bässen, die in Korea produziert werden, wird der Action in Indonesien hergestellt.
Warum ausgerechnet der Cort Action?
Der Cort Action war mein allererster Bass und öffnete mir somit vor einigen Jahren die Tür in eine neue, faszinierende Welt. Ich habe mich damals, als es galt einen eigenen Bass zu erstehen, bewusst gegen die Konkurrenzmodelle von Yamaha und Ibanez entschieden. Warum, das will ich kurz erklären. In dem recht kleinen Musikladen standen damals der Cort Action, ein Yamaha RBX 270 und ein Ibanez der GSR-Reihe (soweit ich mich erinnern kann, mit ähnlicher PU-Bestückung wie der Cort und der Yamaha, es müsste sich also um einen GSR 200 gehandelt haben) in der Einsteigerliga zur Auswahl. Was den Sound angeht, habe ich damals absolut keinen Unterschied gehört, was ich zu dem Zeitpunkt aber auf meine mangelnden Fertig- und Fähigkeiten schob. Aber auch heute nehmen sich die drei Bässe imho sehr wenig im Sound. Den Ausschlag gaben also andere Dinge, wie etwa die Optik (die Dot-Inlays auf dem Cort-Griffbrett waren nicht so langweilig in der Mitte und der Kopf des Cort hatte so ne coole Ausfräsung) und die Bespielbarkeit (der Hals des Yamaha erschien mir einfach etwas zu klobig im Vergleich zu den schmalen Hälsen des Ibanez und des Cort). Den entscheidenden Ausschlag gab damals aber zugegebenermaßen die Bridge. Ich hab diesen instabil anmutenden Winkelblechbrücken des Yamaha und des Ibanez nicht getraut, weswegen mir die etwas massivere Cort-Bridge um einiges sympathischer war. Außerdem spielten in meinem Freundeskreis alle Klampfer entweder Yamaha oder Ibanez und man will ja schließlich ein wenig Individualität
Die Optik
Das Shaping orientiert sich deutlich an den teureren Modellen der Cort Artisan Reihe. Der untere Cut-away reicht bis an den 23. Bund und auf der Rückseite findet man ein recht bequemes ergonomisches Design, um die Plauze drauf abzuladen. Mit deutlich weniger als vier Kilo ist er relativ leicht und so etwas wie Kopflastigkeit ist praktisch nicht vorhanden. Die Lackierung ist ordentlich, keine Fehler oder Einschlüsse, lediglich etwas langweilig. Das Vorgängermodell gab es noch mit See-Trough-Lackierung, die neueren Modelle (zumindest die Viersaiter) werden deckend lackiert.
Die Hardware
Die Brücke ist wie bereits gesagt, etwas massiver als die Winkelblechausführung, ansonsten aber nichts Besonderes. Einstellmöglichkeiten für die Saitenlage per Innensechskant und für die Oktavreinheit per Kreuzschlitz. Ansonsten finden sich keinerlei scharfe Kanten oder ähnliches und alles wurde sauber entgratet.
Auf dem Bild ist leider nicht zu erkennen, dass eine der Madenschrauben durch eine normale Schraube ersetzt wurde. Dies ist aber mir zu verdanken und nicht etwa der Qualität des Basses, da ich diese eine Schraube verschlampt habe, als ich nachsehen wollte, welche Größe dieselbige denn hat. Glücklicherweise verwendet Cort offensichtlich das metrische System, wenn es um Schraubengrößen geht, denn so konnte der Verlust mit Hilfe des heimischen Werkzeugkoffers schnell und einfach ersetzt werden.
Der Sattel besteht aus billigem Kunststoff, hat allerdings bisher keinerlei Probleme bereitet und sich auch bei extremen Tunings oder .115er Saiten nicht beschwert.
Besonders schön verarbeitet ist er allerdings nicht, da die Kanten der Sattelkerbe nicht sehr ordentlich abgefeilt wurden, der einzig wirkliche Verarbeitungsmangel bisher.
Die Mechaniken wirken sehr solide und laufen vergleichsweise sanft. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass der Cort erstaunlich gut die Stimmung hält und ich wirklich nur selten um Nuancen nachstimmen muss.
Die Elektronik nunja, etwas unaufgeräumt und holzspänig da drin, die Abschirmung ist nicht die Beste, aber durchaus noch vertretbar und weit von einem Bereich entfernt, in dem ich etwas ausbessern müsste: der J-PU an der Bridge gibt bei alleiniger Benutzung klischeemäßig ein leises Surren von sich, das sich aber in Grenzen hält; da hat man schon Schlimmeres erlebt.
Die Potis drei Stück an der Zahl - sind komfortabel angebracht und kratzen bis heute beim Drehen nicht. Die beiden Vorderen (vorne im Sinne von zum Hals zu) sind Volume-Potis für die jeweiligen PUs darüber und verrichten ihren Dienst nichts Ungewöhnliches, aber auch nichts Schlechtes. Der sog. Tone-Poti arbeitet etwas unsanft, da er erst im letzten Drittel des Regelbereiches wirklich greift und dann wird es auch sehr schnell recht dumpf und undefiniert - leider. Eine Mittelraste sucht man ebenfalls vergeblich.
Welche Saiten ab Werk aufgezogen waren, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen, würde aber auf GHS Boomers tippen. Die Werkseinstellung war ansonsten auch sehr vernünftig, der Halskrümmung musste bisher in keinster Weise zu Leibe gerückt werden, lediglich die Saitenlage hat mir mein Basslehrer damals ein wenig niedriger eingestellt.
Ein großes Plus ist meiner Meinung nach die Bespielbarkeit des Cort. Er verfügt über einen verhältnismäßig dünnen und recht schnellen Hals, der mir bereits beim ersten Anspielen sympathisch war und gut in der Hand lag. Wie erwähnt ist der gute Kerl selbst mit einem billigen Nylongurt nicht kopflastig, hängt sowieso sehr gut am Körper und der 24. Bund ist ohne Mühe zu bespielen. Auch die Bünde sind gut abgerichtet und stehen nirgendwo über, sodass man nach Herzenslust sliden kann, ohne Gefahr zu laufen, sich die Hand aufzuschlitzen.
Der Sound
Nun ja, einen wirklichen Power Sound, wie es der Name der PUs verspricht, kann der Cort dann doch nicht bieten. Nicht, dass man mich falsch versteht, der Sound ist nicht wirklich schlecht, sondern durchaus solide und ausgewogen. Der Agathisbody und die passiven PUs und Elektronik liefern aber eben weder spritzige Höhen, noch donnernde Tiefbässe und auch keine bösartig knurrenden Mitten. Alles in allem würde ich den Sound wie anfangs erwähnt in eine Ecke mit anderen soliden Einsteigerbässen dieser Preisklasse stellen: nicht schlecht, aber eben doch etwas charakterlos.
Fazit
Objektiv gesehen halte ich den Bass für ein Instrument, dessen Preis/Leistungsverhältnis guten Gewissens vertretbar ist und das dem Einsteiger durchaus empfohlen werden kann. Die aufgeführten Mängel erfordern keine größeren Nachbesserungen und sind alles andere als gravierend, womit sich der Cort Action bei weitem nicht vor den Konkurrenzmodellen der bekannteren Hersteller verstecken muss.
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