The Dude
HCA Bassbau
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Review Roland Cube 100
Ja, schon wieder ein Review von mir, man könnte meinen, ich hätte nix besseres zu tun
Egal, ich hoffe euch gefällts trotzdem.
Vorgeschichte
Da ich meine Aktivitäten in einer Band derzeit leider aus zeitlichen Gründen auf Eis legen muss, ich aber nicht mit dem Bassspielen aufhören möchte, war mein Peavey-Halfstack überflüssig geworden und ich musste mich nach einem Übungsverstärker umschauen.
Hinzu kommt, dass ich in meiner neuen Wohnung keinen Platz für eine amtliche 4x10 Box habe und daher nach einem kompakten Gerät Ausschau hielt, das mich jedoch bei gelegentlichen Jam-Sessions begleiten kann, ohne dass ihm die Puste ausgeht.
Nach ein bisschen Recherche war schnell klar, dass es ein Roland Cube 100 werden soll.
Die Tests waren vielversprechend und auch die Meinungen einiger User hatten mich neugierig gemacht.
Klein, leicht, vielseitig, durchsetzungsstark, guter Sound und Verarbeitung....genau danach hatte ich gesucht.
Ohne lange zu überlegen habe ich ihn mir bestellt.
Mittlerweile habe ich den Cube gute 2 Monate, die Schmetterlinge-im-Bauch Phase ist also vorbei und wie der cube bei mir abschneidet könnt ihr in den folgenden Zeilen erfahren.
Konstruktion/ Ausstattung/ Optik
Nach etwas längerer Wartezeit erreichte mich dann endlich das Paket und ich habe zunächst mal nicht schlecht gestaunt, als ich die Größe der Kartons sah. Da soll eine 100 Watt Combo drin sein??? Danach ging es ans Auspacken. Tatsächlich steht auf dem metallenen Lautsprechergitter CUBE 100 BASS, also glauben wir das einfach mal.
Das Gerät ist tatsächlich ziemlich klein und auch nicht besonders schwer geraten, denn in diesem Leistungsbereich gibt es durchaus andere Kollegen, die beinahe doppelt so groß sind und auch deutlich mehr auf die Waage bringen.
Das Gehäuse besteht soweit ich das beurteilen kann aus Kunststoff, was jedenfalls die Oberfläche vermuten lässt. Die Kanten sind zusätzlich durch stabil wirkende Verstärkungen aus einem härteren Kunststoffmaterial geschützt. Als Transporthilfe wurde ein Tragegriff aus stabilem (höchstwahrscheinlich) TPE (für alle Nicht-Kunststofffachmänner Thermoplastisches Elastomer) auf der Oberseite angebracht, der sich bei Nichtgebrauch völlig flach in die seitlich davon angebrachten Halterungen schieben lässt.
Vertieft in der Oberseite finden wir die Bedienleiste mit
· einem 4-Band-EQ (Bässe, Tiefmitten, Hochmitten, Höhen jeweils per Drehregler bedienbar)
· einer Klinkenbuchse für die Einspeisung des Instruments (übrigens mit 10db Schalter für Instrumente mit hohem Output),
· einen Drehregler für den eingebauten Compressor,
· einen Regler für die Wahl des gewünschten Preamp-Modells (zusätzlich mit Shape-Schalter zur zusätzlichen Nuancierung des jeweiligen Amp-Modells),
· 2 Drehregler für die eingebauten Effekte (Chorus, Flanger, T-Wah bzw. Delay und Reverb)
· Je einen Gain- und Mastervolume-Regler
· Einen Kopfhörer- bzw. Recordingausgang
· Und schließlich einen Ein/Ausschalter
Rückseitig sind eingebaut:
· Das Netzkabel (Länge ca. 3 Meter, leider nicht abnehmbar)
· Zwei Klinkenbuchsen zum Anschluss von Fußpedalen für den jeweiligen Effektregler
· Eine Klinkenbuche zum Anschluss einer externen Box (8 Ohm)
· Ein Tunerausgang (Klinke)
· Eine XLR-Buchse für wahlweise Line- oder DI-Out
Als Speaker wurde hier ein 12 Lautsprecher mit integriertem Hochtöner verwendet, der durch ein stabiles Metallgitter geschützt ist.
Für einen festen Stand sorgen 4 Gummifüße, die erstens das Gehäuse schonen, zweitens für die notwendige Bodenhaftung sorgen und drittens unliebsame Vibrationen absorbieren.
Negativ anzumerken ist, dass man den Cube nicht schräg stellen kann, jedenfalls findet sich keine Vorrichtung dafür in Form eines Klappbügels oder ähnlichem, noch ist das Gehäuse entsprechend gestaltet.
Vielleicht lege ich da aber selbst noch Hand an und bastle mir einen entsprechenden Klappbügel, dürfte nicht allzu kompliziert sein.
Verarbeitung/ Qualität
Der erste optische Check förderte keine Mängel zu Tage. Alles scheint sauber verarbeitet zu sein, die Knöpfe lassen sich butterweich drehen, keine Macke im Gehäuse...alles bestens.
Auch nach intensiverer Betrachtung konnte ich einfach keine Fehler finden; im Gegenteil: Je länger ich nach irgendwelchen Kleinigkeiten suchte, desto bewusster wurde mir, dass es dem kleinen Kerlchen an nichts fehlt und die Komponenten scheinbar von durchweg hoher Qualität sind.
Es fühlt sich einfach gut an, wenn man an den Reglern dreht, ohne Angst haben zu müssen, dass man gleich einen Potiknopf oder gar die ganze Achse in Händen hält, sondern auch mal beherzt zupacken kann.
Bei aller Robustheit jedoch, wirkt die Combo keinesfalls plump oder schwerfällig, vielmehr scheint man hier einen guten Kompromiss aus Leichtigkeit, Kompaktheit, Robustheit und Stabilität gefunden zu haben.
Handling
Dass der Cube 100 äußerst transportabel ausgefallen ist, habe ich ja schon erwähnt und dass das Gewicht von gerade mal 17 kg auch für Leute mit Rückenproblemen gut zu bewältigen ist, ist auch eine entscheidender Vorteil.
Die Bedienung des Cubes ist denkbar einfach. Alles wird über Potis oder Schalter geregelt, die von oben gut zugänglich angebracht sind.
Auf verwirrenden Schnickschnack hat man bewusst verzichtet und genau das macht den Cube für mich eigentlich erst richtig interessant. Moderne Technik ohne umständliche Bedienung.
Übrigens ist auch die Bedienungsanleitung kurz und prägnant gehalten, erfreulicherweise sogar in verständlichem Deutsch ;-).
Negativ fällt mir auf, dass zum Tragen lediglich der oben beschriebene Griff auf der Oberseite vorhanden ist. Seitliche Eingrifftaschen fehlen leider. Bei einem Gewicht von 17 kg ist das zwar verschmerzbar, aber bequemer wären solche Griffe allemal.
Sound
Kommen wir endlich zum Eingemachten. Der Cube hat eigentlich keinen eigenen Grundsound wie andere Amps, dafür aber gleich acht verschiedene Grundsounds in einem.
Oha, das klingt verwirrend....J
Zu erklären ist das folgendermaßen: Es stehen acht digitale Verstärkermodelle zur Auswahl, die jeweils einen typischen Charaktersound besitzen.
Anders wie bei anderen Herstellern schreckt man bei Roland nicht zurück diese Vorbilder beim Namen zu nennen und somit stehen einem zur Auswahl:
· SuperFlat: Diese Einstellung ist ideal für Akustik- und Kontrabassisten, denn der klare Ton des Instruments wird hier so echt wie möglich widergegeben. Soll heißen, dass in dieser Einstellung die typischen Amp-Charakteristika in den Hintergrund treten und man den unverfälschten Ton des Instruments genießen kann.
· FlipTop: Diese Einstellung bezieht sich auch eine Ampeg B-15-Combo mit 15 Speaker. Dicke Bässe und leicht angedämpfte Höhen, ein etwas komprimiert wirkender, ganz leicht angerotzter Ton...cool!
· B-Man: Simuliert wird ein Fender Röhrenverstärker, der wohl eher in der Vintage-Ecke anzusiedeln ist. Warme Sounds, von Hochmitten geprägt, jedoch auch ohne tiefes Bassfundament, sowie eher gedämpfte Brillanzen. Mit aufgerissenem Gain-Regler bekommt man allerdings schöne Overdrive-Sounds hin. Alles in allem nicht meine bevorzugte Einstellung.
· T.E.: Die Abkürzung lässt es vermuten, Trace Elliot heißt unser Kandidat. Die Einstellung gefällt mir schon besser. Klare Definition zeichnet diese Einstellung aus. Sowohl tiefe, klare Bässe als auch scharfe Höhen, sowie dezente Mittenakzente lassen sich ausmachen. Die Ansprache ist sehr direkt und kommt sofort auf den Punkt. Ein moderner, eleganter Sound, der auch Slapper begeistern dürfte.
· Bass 360: Diese Simulation bezieht sich auf einen Amp mit angeschlossener 1x18 Box. Hier dürften alle Reggea-Freunde voll auf ihre Kosten kommen. Es schiebt und drückt, die Ansprache ist bewusst nicht besonders direkt und alles in allem ist der Sound schön warm, knarzig...irgendwie gemütlich. Nicht mein Favorit, aber eine wirklich gelungene Simulation.
· Session: Ein SWR-Amp mit 4x10 und 1x18 Box wird hier simuliert, quasi das klassische Fullstack. Der Sound ist sehr rund und spritzig mit den nötigen Reserven im Tieftonbereich. Es gibt quasi von allem etwas, womit man diese Einstellung auch als Allrounder bezeichnen könnte.
· Concert 810: Diese Einstellung könnte genauso gut Hell Yeah! oder vielleicht noch treffender Big Balls heißen. Vielleicht ahnt ihr es schon, wer hier Pate stand. Richtig, ein Ampeg SVT-Top mit amtlicher 8x10 Box. Es werden keine Gefangenen gemacht, keine Kompromisse eingegangen, es wird gerockt. Dei prägnante Mittenanteile in Verbindung mit satten Bässen stehen im Vordergrund. Der insgesamt warme, röhrige Grundcharakter tut sein Übriges. Wenn ein Bass Eier hat, dann hier mit Sicherheit welche der Imposantesten. In Verbindung mit meinem Preci ist das meine Lieblingseinstellung.
· Octave Bass: Naja, das ist eigentlich die einzige Einstellung, die nicht so recht überzeugen will. Simuliert wird ein Octaver, der zur gespielten Note die jeweils tiefer liegende Oktave hinzumischt. Als klassische Ampeinstellung eigentlich nicht wirklich zu gebrauchen, höchstens mal als keine Spielerei. Imho überflüssig.
Mit der angesprochenen Shape-Taste werden die jeweiligen Amp-Modelle nochmals verändert und die charakteristischen Eigenschaften der verschiedenen Simulationen nochmals unterstrichen. Mitunter bekommt der Sound dadurch nochmals einen gehörigen Kick, bei anderen Modellen hingegen fallen die Veränderungen weniger auf. Im großen und ganzen jedoch eine tolle Sache.
Soweit zu den Verstärkermodellen. Die Wiedergabe ist erstaunlich druckvoll und zugleich differenziert. Kein Matschen im Kellerbereich und kein schrilles Aufheulen in den höchsten Regionen.
Die eingebauten Effekte sind sehr einfach zu bedienen und erlauben jeweils nur ein Einstellen der Intensität. Zum Beispiel kann man lediglich wählen, ob man viel oder wenig Chorus haben möchte, den Effekt an sich kann man aber nicht einstellen. Dazu muss gesagt werden, dass mir das vollkommen ausreicht. Wer etwas Spezielleres möchte, wird wohl um einen entsprechenden Bodentreter nicht herumkommen.
Der Klang der Effekte macht einen guten Eindruck, lediglich das Wah mag mir nicht so recht gefallen, welches ein bisschen lustlos und wenig spritzig daherkommt. Der Chorus hingegen ist wirklich sehr schön und auch der Flanger klingt brauchbar.
Ein großes Plus gibt es auch für den Kompressor. Keine Ahnung, wie ich es vorher überhaupt ohne so ein Teil ausgehalten habe, mittlerweile läuft er bei mir auf Dauerbetrieb und lässt den Sound sehr kompakt und stimmig wirken. Ein Pumpen habe ich selbst bei extremen Einstellungen noch nicht feststellen können.
Zum EQ muss man nicht viel sagen. Die vier Einstellmöglichkeiten bieten ein großes Maß an Übersicht und auf Veränderungen der Einstellungen reagiert der Cube in einem wohldosierten Maß. Man muss keine Angst haben, dass sich der Sound durch minimale Drehungen grundlegend verändert, man merkt jedoch auch, dass durchaus Unterschiede zu hören sind, wenn man den Regler etwa in ¼-Schritten bewegt.
Kommen wir nochmals zum Gesamtbild des Sounds. Egal in welcher Einstellung man sich gerade befindet, der Cube klingt stets druckvoll, ausgewogen und größer als er aussieht.
Fazit
Ich hätte nicht gedacht, dass der kleine Cube so groß klingen kann. Die Abmessungen, das Gewicht, das schlichte Äußere und die Angabe 100 Watt ließen mich anderes vermuten, aber der Cube hat mich wirklich mehr als überzeugt.
Ich finde es erstaunlich, was die moderne Technik ermöglicht und frage mich, warum man nicht schon längst auf ein solches Konzept gesetzt hat.
Diese Combo erfüllt tatsächlich alle meine Anforderungen und übertrifft diese bisweilen sogar noch. Ich habe mit dem Gerät ein kompaktes Kraftpaket, mit dem ich zu Hause üben und mit dem ich Jam-Sessions und kleinere Auftritte problemlos bewältigen kann, ohne einen großen Aufwand treiben oder mich mit Transportproblemen belasten zu müssen.
Freilich ist der Cube für größere Gigs etwas zu schwach auf der Brust, das Konzept jedoch würde auch hier sicher gut aufgehen.
Die variablen Sounds und die einfache Bedienung machen Spaß und somit ist auch das wichtigste Kriterium erfüllt.
Hergeben tue ich den Cube nicht mehr, höchstens ich fange wieder in einer Band an und bis dahin würde es einen Cube 200 oder 300 geben...
Ja, schon wieder ein Review von mir, man könnte meinen, ich hätte nix besseres zu tun
Egal, ich hoffe euch gefällts trotzdem.
Vorgeschichte
Da ich meine Aktivitäten in einer Band derzeit leider aus zeitlichen Gründen auf Eis legen muss, ich aber nicht mit dem Bassspielen aufhören möchte, war mein Peavey-Halfstack überflüssig geworden und ich musste mich nach einem Übungsverstärker umschauen.
Hinzu kommt, dass ich in meiner neuen Wohnung keinen Platz für eine amtliche 4x10 Box habe und daher nach einem kompakten Gerät Ausschau hielt, das mich jedoch bei gelegentlichen Jam-Sessions begleiten kann, ohne dass ihm die Puste ausgeht.
Nach ein bisschen Recherche war schnell klar, dass es ein Roland Cube 100 werden soll.
Die Tests waren vielversprechend und auch die Meinungen einiger User hatten mich neugierig gemacht.
Klein, leicht, vielseitig, durchsetzungsstark, guter Sound und Verarbeitung....genau danach hatte ich gesucht.
Ohne lange zu überlegen habe ich ihn mir bestellt.
Mittlerweile habe ich den Cube gute 2 Monate, die Schmetterlinge-im-Bauch Phase ist also vorbei und wie der cube bei mir abschneidet könnt ihr in den folgenden Zeilen erfahren.
Konstruktion/ Ausstattung/ Optik
Nach etwas längerer Wartezeit erreichte mich dann endlich das Paket und ich habe zunächst mal nicht schlecht gestaunt, als ich die Größe der Kartons sah. Da soll eine 100 Watt Combo drin sein??? Danach ging es ans Auspacken. Tatsächlich steht auf dem metallenen Lautsprechergitter CUBE 100 BASS, also glauben wir das einfach mal.
Das Gerät ist tatsächlich ziemlich klein und auch nicht besonders schwer geraten, denn in diesem Leistungsbereich gibt es durchaus andere Kollegen, die beinahe doppelt so groß sind und auch deutlich mehr auf die Waage bringen.
Das Gehäuse besteht soweit ich das beurteilen kann aus Kunststoff, was jedenfalls die Oberfläche vermuten lässt. Die Kanten sind zusätzlich durch stabil wirkende Verstärkungen aus einem härteren Kunststoffmaterial geschützt. Als Transporthilfe wurde ein Tragegriff aus stabilem (höchstwahrscheinlich) TPE (für alle Nicht-Kunststofffachmänner Thermoplastisches Elastomer) auf der Oberseite angebracht, der sich bei Nichtgebrauch völlig flach in die seitlich davon angebrachten Halterungen schieben lässt.
Vertieft in der Oberseite finden wir die Bedienleiste mit
· einem 4-Band-EQ (Bässe, Tiefmitten, Hochmitten, Höhen jeweils per Drehregler bedienbar)
· einer Klinkenbuchse für die Einspeisung des Instruments (übrigens mit 10db Schalter für Instrumente mit hohem Output),
· einen Drehregler für den eingebauten Compressor,
· einen Regler für die Wahl des gewünschten Preamp-Modells (zusätzlich mit Shape-Schalter zur zusätzlichen Nuancierung des jeweiligen Amp-Modells),
· 2 Drehregler für die eingebauten Effekte (Chorus, Flanger, T-Wah bzw. Delay und Reverb)
· Je einen Gain- und Mastervolume-Regler
· Einen Kopfhörer- bzw. Recordingausgang
· Und schließlich einen Ein/Ausschalter
Rückseitig sind eingebaut:
· Das Netzkabel (Länge ca. 3 Meter, leider nicht abnehmbar)
· Zwei Klinkenbuchsen zum Anschluss von Fußpedalen für den jeweiligen Effektregler
· Eine Klinkenbuche zum Anschluss einer externen Box (8 Ohm)
· Ein Tunerausgang (Klinke)
· Eine XLR-Buchse für wahlweise Line- oder DI-Out
Als Speaker wurde hier ein 12 Lautsprecher mit integriertem Hochtöner verwendet, der durch ein stabiles Metallgitter geschützt ist.
Für einen festen Stand sorgen 4 Gummifüße, die erstens das Gehäuse schonen, zweitens für die notwendige Bodenhaftung sorgen und drittens unliebsame Vibrationen absorbieren.
Negativ anzumerken ist, dass man den Cube nicht schräg stellen kann, jedenfalls findet sich keine Vorrichtung dafür in Form eines Klappbügels oder ähnlichem, noch ist das Gehäuse entsprechend gestaltet.
Vielleicht lege ich da aber selbst noch Hand an und bastle mir einen entsprechenden Klappbügel, dürfte nicht allzu kompliziert sein.
Verarbeitung/ Qualität
Der erste optische Check förderte keine Mängel zu Tage. Alles scheint sauber verarbeitet zu sein, die Knöpfe lassen sich butterweich drehen, keine Macke im Gehäuse...alles bestens.
Auch nach intensiverer Betrachtung konnte ich einfach keine Fehler finden; im Gegenteil: Je länger ich nach irgendwelchen Kleinigkeiten suchte, desto bewusster wurde mir, dass es dem kleinen Kerlchen an nichts fehlt und die Komponenten scheinbar von durchweg hoher Qualität sind.
Es fühlt sich einfach gut an, wenn man an den Reglern dreht, ohne Angst haben zu müssen, dass man gleich einen Potiknopf oder gar die ganze Achse in Händen hält, sondern auch mal beherzt zupacken kann.
Bei aller Robustheit jedoch, wirkt die Combo keinesfalls plump oder schwerfällig, vielmehr scheint man hier einen guten Kompromiss aus Leichtigkeit, Kompaktheit, Robustheit und Stabilität gefunden zu haben.
Handling
Dass der Cube 100 äußerst transportabel ausgefallen ist, habe ich ja schon erwähnt und dass das Gewicht von gerade mal 17 kg auch für Leute mit Rückenproblemen gut zu bewältigen ist, ist auch eine entscheidender Vorteil.
Die Bedienung des Cubes ist denkbar einfach. Alles wird über Potis oder Schalter geregelt, die von oben gut zugänglich angebracht sind.
Auf verwirrenden Schnickschnack hat man bewusst verzichtet und genau das macht den Cube für mich eigentlich erst richtig interessant. Moderne Technik ohne umständliche Bedienung.
Übrigens ist auch die Bedienungsanleitung kurz und prägnant gehalten, erfreulicherweise sogar in verständlichem Deutsch ;-).
Negativ fällt mir auf, dass zum Tragen lediglich der oben beschriebene Griff auf der Oberseite vorhanden ist. Seitliche Eingrifftaschen fehlen leider. Bei einem Gewicht von 17 kg ist das zwar verschmerzbar, aber bequemer wären solche Griffe allemal.
Sound
Kommen wir endlich zum Eingemachten. Der Cube hat eigentlich keinen eigenen Grundsound wie andere Amps, dafür aber gleich acht verschiedene Grundsounds in einem.
Oha, das klingt verwirrend....J
Zu erklären ist das folgendermaßen: Es stehen acht digitale Verstärkermodelle zur Auswahl, die jeweils einen typischen Charaktersound besitzen.
Anders wie bei anderen Herstellern schreckt man bei Roland nicht zurück diese Vorbilder beim Namen zu nennen und somit stehen einem zur Auswahl:
· SuperFlat: Diese Einstellung ist ideal für Akustik- und Kontrabassisten, denn der klare Ton des Instruments wird hier so echt wie möglich widergegeben. Soll heißen, dass in dieser Einstellung die typischen Amp-Charakteristika in den Hintergrund treten und man den unverfälschten Ton des Instruments genießen kann.
· FlipTop: Diese Einstellung bezieht sich auch eine Ampeg B-15-Combo mit 15 Speaker. Dicke Bässe und leicht angedämpfte Höhen, ein etwas komprimiert wirkender, ganz leicht angerotzter Ton...cool!
· B-Man: Simuliert wird ein Fender Röhrenverstärker, der wohl eher in der Vintage-Ecke anzusiedeln ist. Warme Sounds, von Hochmitten geprägt, jedoch auch ohne tiefes Bassfundament, sowie eher gedämpfte Brillanzen. Mit aufgerissenem Gain-Regler bekommt man allerdings schöne Overdrive-Sounds hin. Alles in allem nicht meine bevorzugte Einstellung.
· T.E.: Die Abkürzung lässt es vermuten, Trace Elliot heißt unser Kandidat. Die Einstellung gefällt mir schon besser. Klare Definition zeichnet diese Einstellung aus. Sowohl tiefe, klare Bässe als auch scharfe Höhen, sowie dezente Mittenakzente lassen sich ausmachen. Die Ansprache ist sehr direkt und kommt sofort auf den Punkt. Ein moderner, eleganter Sound, der auch Slapper begeistern dürfte.
· Bass 360: Diese Simulation bezieht sich auf einen Amp mit angeschlossener 1x18 Box. Hier dürften alle Reggea-Freunde voll auf ihre Kosten kommen. Es schiebt und drückt, die Ansprache ist bewusst nicht besonders direkt und alles in allem ist der Sound schön warm, knarzig...irgendwie gemütlich. Nicht mein Favorit, aber eine wirklich gelungene Simulation.
· Session: Ein SWR-Amp mit 4x10 und 1x18 Box wird hier simuliert, quasi das klassische Fullstack. Der Sound ist sehr rund und spritzig mit den nötigen Reserven im Tieftonbereich. Es gibt quasi von allem etwas, womit man diese Einstellung auch als Allrounder bezeichnen könnte.
· Concert 810: Diese Einstellung könnte genauso gut Hell Yeah! oder vielleicht noch treffender Big Balls heißen. Vielleicht ahnt ihr es schon, wer hier Pate stand. Richtig, ein Ampeg SVT-Top mit amtlicher 8x10 Box. Es werden keine Gefangenen gemacht, keine Kompromisse eingegangen, es wird gerockt. Dei prägnante Mittenanteile in Verbindung mit satten Bässen stehen im Vordergrund. Der insgesamt warme, röhrige Grundcharakter tut sein Übriges. Wenn ein Bass Eier hat, dann hier mit Sicherheit welche der Imposantesten. In Verbindung mit meinem Preci ist das meine Lieblingseinstellung.
· Octave Bass: Naja, das ist eigentlich die einzige Einstellung, die nicht so recht überzeugen will. Simuliert wird ein Octaver, der zur gespielten Note die jeweils tiefer liegende Oktave hinzumischt. Als klassische Ampeinstellung eigentlich nicht wirklich zu gebrauchen, höchstens mal als keine Spielerei. Imho überflüssig.
Mit der angesprochenen Shape-Taste werden die jeweiligen Amp-Modelle nochmals verändert und die charakteristischen Eigenschaften der verschiedenen Simulationen nochmals unterstrichen. Mitunter bekommt der Sound dadurch nochmals einen gehörigen Kick, bei anderen Modellen hingegen fallen die Veränderungen weniger auf. Im großen und ganzen jedoch eine tolle Sache.
Soweit zu den Verstärkermodellen. Die Wiedergabe ist erstaunlich druckvoll und zugleich differenziert. Kein Matschen im Kellerbereich und kein schrilles Aufheulen in den höchsten Regionen.
Die eingebauten Effekte sind sehr einfach zu bedienen und erlauben jeweils nur ein Einstellen der Intensität. Zum Beispiel kann man lediglich wählen, ob man viel oder wenig Chorus haben möchte, den Effekt an sich kann man aber nicht einstellen. Dazu muss gesagt werden, dass mir das vollkommen ausreicht. Wer etwas Spezielleres möchte, wird wohl um einen entsprechenden Bodentreter nicht herumkommen.
Der Klang der Effekte macht einen guten Eindruck, lediglich das Wah mag mir nicht so recht gefallen, welches ein bisschen lustlos und wenig spritzig daherkommt. Der Chorus hingegen ist wirklich sehr schön und auch der Flanger klingt brauchbar.
Ein großes Plus gibt es auch für den Kompressor. Keine Ahnung, wie ich es vorher überhaupt ohne so ein Teil ausgehalten habe, mittlerweile läuft er bei mir auf Dauerbetrieb und lässt den Sound sehr kompakt und stimmig wirken. Ein Pumpen habe ich selbst bei extremen Einstellungen noch nicht feststellen können.
Zum EQ muss man nicht viel sagen. Die vier Einstellmöglichkeiten bieten ein großes Maß an Übersicht und auf Veränderungen der Einstellungen reagiert der Cube in einem wohldosierten Maß. Man muss keine Angst haben, dass sich der Sound durch minimale Drehungen grundlegend verändert, man merkt jedoch auch, dass durchaus Unterschiede zu hören sind, wenn man den Regler etwa in ¼-Schritten bewegt.
Kommen wir nochmals zum Gesamtbild des Sounds. Egal in welcher Einstellung man sich gerade befindet, der Cube klingt stets druckvoll, ausgewogen und größer als er aussieht.
Fazit
Ich hätte nicht gedacht, dass der kleine Cube so groß klingen kann. Die Abmessungen, das Gewicht, das schlichte Äußere und die Angabe 100 Watt ließen mich anderes vermuten, aber der Cube hat mich wirklich mehr als überzeugt.
Ich finde es erstaunlich, was die moderne Technik ermöglicht und frage mich, warum man nicht schon längst auf ein solches Konzept gesetzt hat.
Diese Combo erfüllt tatsächlich alle meine Anforderungen und übertrifft diese bisweilen sogar noch. Ich habe mit dem Gerät ein kompaktes Kraftpaket, mit dem ich zu Hause üben und mit dem ich Jam-Sessions und kleinere Auftritte problemlos bewältigen kann, ohne einen großen Aufwand treiben oder mich mit Transportproblemen belasten zu müssen.
Freilich ist der Cube für größere Gigs etwas zu schwach auf der Brust, das Konzept jedoch würde auch hier sicher gut aufgehen.
Die variablen Sounds und die einfache Bedienung machen Spaß und somit ist auch das wichtigste Kriterium erfüllt.
Hergeben tue ich den Cube nicht mehr, höchstens ich fange wieder in einer Band an und bis dahin würde es einen Cube 200 oder 300 geben...
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