palmann
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So, jetzt schreib ich auch mal ein Review. Dieses Review entstand gewissermaßen in der sog. Honeymoon Phase, welche in der Regel 2-3 Wochen nach dem Erwerb eines Instrumentes anhält. Bei Bedarf werde ich später korrigieren müssen. Ausserdem hab ich noch nicht mit dem Teil geprobt oder gar Live gespielt. Entsprechende Eindrücke werde ich dann noch posten.
Review G&L L-2000 USA
Braucht man einen Allrounder oder ,,genügen'' ein paar Spezialisten? Gibt es einen perfekten Bass?
Alles kann der L-2000 beileibe nicht, aber im Vergleich zu den Fender Klassikern Jazz- und Precision Bass, deren direkter Nachfolger er ja gewissermaßen ist, kann er einiges mehr. Sicherlich wird er keinen der beiden Klassiker ersetzen können, aber irgendwo stellt er eine willkommene Bereicherung in der (erweiterten) Fenderfamilie dar.
Komisch, jahrelang ist man mit seinen Instrumenten rundum zufrieden, aber dennoch kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man den Eindruck einen Schritt weitergehen zu können. Hat gerade jemand GAS gesagt?
Faktisch ist der Preci für mich ein super Live-Bass, aber bei Aufnahmen ist der Alembic einfach um Welten besser. Beim Alembic Essence stört mich allerdings wiederum das Handling, bei welchem für mich der Preci das Optimum darstellt. Der Hals sitzt beim Essence sehr weit links, so dass die unteren Bünde nur sehr schwer erreichbar sind. Da ich recht klein bin und auch recht kurze Fingerchen hab, ist das ein Faktor der mich mit der Zeit einfach annervt.
Jetzt setze ich also all meine Hoffnung in den G&L L-2000. Kann er alle, oder zumindest die wichtigsten Vorteile dieser beiden Instrumente in sich vereinen?
Konstruktion / Optik
Im Prinzip hab ich hier einen Fender Bass vor mir liegen. Einteiliger Korpus und einteiliger Maple Hals, mit einer Dreipunktbefestigung aneinander geschraubt. Zum Korpusholz kann ich nichts sagen, scheint entweder Erle oder Sumpfesche zu sein. Leider hab ich keine Spezifikationen, da ich das Instrument gebraucht gekauft habe. Eventuell fällt dem ein oder anderen Holzspezialisten noch etwas zu dem Thema ein. Vermutungen, dass es sich höchstwahrscheinlich um Swamp Ash handelt wurden bereits an anderer Stelle geäussert.
Ein besonderer optischer Leckerbissen stellt, neben der tadellos ausgeführten Cherryburst Lackierung, das Echtholzbinding dar, welches die Korpuskonturen besonders schön hervorhebt. Ist zwar schon ein wenig dekandent, aber um ehrlich zu sein: Genau so sieht mein Traumbass aus! Wie heisst es? Zeig mir deinen Bass und ich sage dir was für ein Mensch du bist... *g*
Ein Nachteil hat das Ganze allerdings. Aufgrund des Bindings hatte dieser Bass '96 kein Korpusshaping für den Unterarm über den Pickups. Die neueren Exemplare scheinen mir mit Shaping erhältlich zu sein. Die Korpuskante kann einem (ähnlich wie bei diesen akustischen Bassgitarren im Westernstil) nach ein paar Stunden Probe schon recht gehörig auf den Senkel gehen. Ich werde mich (hoffentlich) daran gewöhnen. Sagen wir es so, ein Rickenbacker ist diesbezüglich nicht besser.
Hardware
Die Mechaniken sind wie erwartet leichtgängig, stimmstabil und wohl auch ziemlich leicht. Von Kopflastigkeit nicht die geringste Spur. Allerdings bringt der Bass auch insgesamt gut 4,5 Kilo auf die Wage, ein großer Anteil davon ist eindeutig auf den massiven Korpus zurückzuführen.
Security Locks sind nicht montiert. Dafür haben die Gurtpins einen recht großen Durchmesser, das einem das Instrument auch bei Verwendung eines normalen Gurtes nicht gleich runterkrachen sollte. Bei der Bridge handelt es sich um eine massive 2D Brücke, nicht mehr zu vergleichen mit dem geliebt/gehassten Blechwinkel älterer Fender-Designs. Schon allein aus diesem Grund wird dieser Bass nicht klanglich mit einem alten Fender vergleichbar sein. Mein Instrument hat keine String-through-Body Bridge, die Saiten werden normal von hinten in die Brücke eingeführt.
Ein Nachteil bei der Hardware: Leider sind überall amerikanische Einstellschlüssel notwendig. Mir fehlt momentan noch ein Einstellschlüssel für den Hals. Bei Neukauf liegen die wohl bei, leider nützt mir das nichts.
Pickups/Elektronik
Hier wird es richtig spannend.
Montiert sind zwei Tonabnehmer in Humbucker-Bauweise. Die PUs lassen sich mit 3 Schrauben in jeden erdenklichen Winkel und Abstand zu den Seiten einstellen. Darüber hinaus bieten die Tonabnehmer die Möglichkeit die Polepieces (16 Stück!)einzeln zu justieren. Klingt zunächst mal wenig aufregend, aber die Tatsache, dass es insgesamt 4 Spulen in 4 unterschiedlichen Positionen gibt lässt die Möglichkeiten erahnen, die sich für ein individuelles Feintuning ergeben. *ganzgrünimgesichtwerd*
Einige Wahnsinnige lassen den seriell/parallel Umschalter durch einen 3 Positionen Schalter ersetzen um auch noch zusätzlich die PUs als Single Coils in Betrieb zu nehmen. Mir langt erst mal das, was ich ab Werk geboten bekomme.
Zur Elektronik: Komplex aber praxistauglich, so mein Eindruck. Es gibt als Bedienelemente 3 Schalter und drei Potis. Die Belegung der Schalter ist passiv/aktiv/aktiv mit Höhenboost (3 Positionen), Spulen in den Pickups seriell oder parallel (2 Positionen) und Tonabnehmerwahlschalter (3 Positionen). Die Belegung der Potis ist Bassblende, Höhenblende und Lautstärkegler.
Man kann sich sicherlich stundenlang über den Sinn dieser Schaltung auslassen. Ich finde sie sehr praktisch und sie spiegelt, so meine momentane Einschätzung, im grossen Ganzen meinen Bedarf wieder. So lassen sich Live die PUs im seriellen Modus, was den Bass unheimlich druckvoll aber leider auch etwas nebengeräuschempfindlich macht und im Studio im parallelen Modus betreiben, was Einstreuungen minimiert und feinzeichnendere Sounds ermöglicht.
So kann man sicherlich viele Einsatzszenarien finden, in denen eine derartig umfangreiche Einflussnahme auf den Klang gewünscht ist.
Einen Nachteil sehe ich darin, dass ein Einsteiger mit den Klangregelungsmöglichkeiten schlichtweg überfordert sein wird. Nicht dass er sie nicht verstehen wird, sondern eher, dass er nicht weiß, in welcher Situation er welche wählen soll. Um sich einen Geschmack zu bilden und Erfahrungen im musikalischen Situationen zu sammeln halte ich einen Fender Jazz oder einen Preci für eher geeignet. Für mich ist der G&L bezüglich der Bedienung ein Fender für Fortgeschrittene.
Bei meinem Instrument sind/waren die Polepieces teilweise fest, da sie schon seit Jahren nicht mehr bewegt wurden. Einige hab ich schon losbekommen, bei anderen muss ich mir noch was einfallen lassen.
Verabeitung
Top verarbeitet, mir ist kein Fehler aufgefallen. Das Gerät ist ein Traum und brauch sich auch vor meinem Alembic nicht zu verstecken.
Handling/Bespielbarkeit
Sieht aus wie ein Fender, spielt sich wie ein Fender. Wie erwähnt: Keine Kopflastigkeit, insgesamt kein Leichtgewicht, alles kommt einem als Preci-Spieler irgendwie recht vertraut vor.
Sound
Oje, wie beschreibt man Klang? Eine Frage die Musiker seit Jahrzehnten beschäftigt. So mancher Prof und so manches helles Licht der Wissenschaft versank tief im Delirium, rückte doch das Ziel eines adäquaten Beschreibungssystems von Klang sobald es zum Greifen nah schien, immer wieder in weite Ferne. Und wenn eins gefunden wurde, so war es am morgen danach über den dicken Kopf und der Aspirin schnell wieder vergessen. *g* Teilweise wurden auch mutig neue Begriffe erfunden, damit man nicht ständig auf hochassoziative Attribute aus der bildenden Kunst, dem Alltag und anderen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens zurückgreifen muss. Mit mäßigem Erfolg, wie wir alle wissen. Bei uns brutzelts, schmatzt und drückt es immer noch.
Eine weitere Möglichkeit der Beschreibung von Klängen und von Musik im Allgemeinen bietet der Vergleich mit etwas als bekannt Vorausgesetztem an. Aber auch das menschliche Erinnerungsvermögen ist lückenhaft und trügerisch, die Erfahrungen die auf es einwirken unterschiedlich, die Geschmäcker verschieden. Somit ist auch jeder Versuch des Vergleichs mit vermeintlich Vertrautem zum Scheitern verurteilt.
Die Lösung liegt so nah: Hört euch einfach das verdammte, verlinkte Sample an! Und denkt daran, dass es bei euch nochmal ganz anders klingt.
Ernüchternd? Ja, klar. Aber schonmal besser als nichts.
Eine Anmerkung zum Sample, zu hören ist abwechselnd der hier besprochene G&L und ein Tribute Standard. Letzterer scheint nicht unbedingt repräsentativ für den Tribute zu sein, es schein auch weniger näselnd klingende Exemplare zu geben. Die E-Saite ist etwas leise, das habe ich inzwischen mithilfe der PU Einstellungen korrigiert.
Vorläufiges Fazit
Das entgültige erfolgt in 10-15 Jahren, vielleicht auch ein wenig früher.
Mein Traumbass. Ohne Abstriche. Das Teil zeigt sich als überaus flexibel, von knurrigen Bridgesounds über glasklare Slapsounds bis hin zu precigen Rockern reicht das Spektrum der angebotenen Variationsmöglichkeiten.
Angenehm auffallend sind die vielen Detaillösungen, die ein paar Schwächen der älteren Fender Designs ausbügeln. Gut hier wurde das Rad nicht neu erfunden, aber insgesamt tragen diese ungemein zur Praxistauglichkeit des Intrumentes bei. So gibt es einstellbare Polepieces, eine massive Bridge, die Halsneigung ist mit einem Inbusschlüssel einstellbar und der Hals lässt sich an der Kopfplatte einstellen (und nicht von der Korpusseite her, wie bei meinen alten Precis *nerv*).
Ich denke ich habe einen guten Kauf gemacht, ob das stimmt wird nun der Einsatz in der Band zeigen.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Gruesse, Pablo
Review G&L L-2000 USA
Braucht man einen Allrounder oder ,,genügen'' ein paar Spezialisten? Gibt es einen perfekten Bass?
Alles kann der L-2000 beileibe nicht, aber im Vergleich zu den Fender Klassikern Jazz- und Precision Bass, deren direkter Nachfolger er ja gewissermaßen ist, kann er einiges mehr. Sicherlich wird er keinen der beiden Klassiker ersetzen können, aber irgendwo stellt er eine willkommene Bereicherung in der (erweiterten) Fenderfamilie dar.
Komisch, jahrelang ist man mit seinen Instrumenten rundum zufrieden, aber dennoch kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man den Eindruck einen Schritt weitergehen zu können. Hat gerade jemand GAS gesagt?
Faktisch ist der Preci für mich ein super Live-Bass, aber bei Aufnahmen ist der Alembic einfach um Welten besser. Beim Alembic Essence stört mich allerdings wiederum das Handling, bei welchem für mich der Preci das Optimum darstellt. Der Hals sitzt beim Essence sehr weit links, so dass die unteren Bünde nur sehr schwer erreichbar sind. Da ich recht klein bin und auch recht kurze Fingerchen hab, ist das ein Faktor der mich mit der Zeit einfach annervt.
Jetzt setze ich also all meine Hoffnung in den G&L L-2000. Kann er alle, oder zumindest die wichtigsten Vorteile dieser beiden Instrumente in sich vereinen?
Konstruktion / Optik
Im Prinzip hab ich hier einen Fender Bass vor mir liegen. Einteiliger Korpus und einteiliger Maple Hals, mit einer Dreipunktbefestigung aneinander geschraubt. Zum Korpusholz kann ich nichts sagen, scheint entweder Erle oder Sumpfesche zu sein. Leider hab ich keine Spezifikationen, da ich das Instrument gebraucht gekauft habe. Eventuell fällt dem ein oder anderen Holzspezialisten noch etwas zu dem Thema ein. Vermutungen, dass es sich höchstwahrscheinlich um Swamp Ash handelt wurden bereits an anderer Stelle geäussert.
Ein besonderer optischer Leckerbissen stellt, neben der tadellos ausgeführten Cherryburst Lackierung, das Echtholzbinding dar, welches die Korpuskonturen besonders schön hervorhebt. Ist zwar schon ein wenig dekandent, aber um ehrlich zu sein: Genau so sieht mein Traumbass aus! Wie heisst es? Zeig mir deinen Bass und ich sage dir was für ein Mensch du bist... *g*
Ein Nachteil hat das Ganze allerdings. Aufgrund des Bindings hatte dieser Bass '96 kein Korpusshaping für den Unterarm über den Pickups. Die neueren Exemplare scheinen mir mit Shaping erhältlich zu sein. Die Korpuskante kann einem (ähnlich wie bei diesen akustischen Bassgitarren im Westernstil) nach ein paar Stunden Probe schon recht gehörig auf den Senkel gehen. Ich werde mich (hoffentlich) daran gewöhnen. Sagen wir es so, ein Rickenbacker ist diesbezüglich nicht besser.
Hardware
Die Mechaniken sind wie erwartet leichtgängig, stimmstabil und wohl auch ziemlich leicht. Von Kopflastigkeit nicht die geringste Spur. Allerdings bringt der Bass auch insgesamt gut 4,5 Kilo auf die Wage, ein großer Anteil davon ist eindeutig auf den massiven Korpus zurückzuführen.
Security Locks sind nicht montiert. Dafür haben die Gurtpins einen recht großen Durchmesser, das einem das Instrument auch bei Verwendung eines normalen Gurtes nicht gleich runterkrachen sollte. Bei der Bridge handelt es sich um eine massive 2D Brücke, nicht mehr zu vergleichen mit dem geliebt/gehassten Blechwinkel älterer Fender-Designs. Schon allein aus diesem Grund wird dieser Bass nicht klanglich mit einem alten Fender vergleichbar sein. Mein Instrument hat keine String-through-Body Bridge, die Saiten werden normal von hinten in die Brücke eingeführt.
Ein Nachteil bei der Hardware: Leider sind überall amerikanische Einstellschlüssel notwendig. Mir fehlt momentan noch ein Einstellschlüssel für den Hals. Bei Neukauf liegen die wohl bei, leider nützt mir das nichts.
Pickups/Elektronik
Hier wird es richtig spannend.
Montiert sind zwei Tonabnehmer in Humbucker-Bauweise. Die PUs lassen sich mit 3 Schrauben in jeden erdenklichen Winkel und Abstand zu den Seiten einstellen. Darüber hinaus bieten die Tonabnehmer die Möglichkeit die Polepieces (16 Stück!)einzeln zu justieren. Klingt zunächst mal wenig aufregend, aber die Tatsache, dass es insgesamt 4 Spulen in 4 unterschiedlichen Positionen gibt lässt die Möglichkeiten erahnen, die sich für ein individuelles Feintuning ergeben. *ganzgrünimgesichtwerd*
Einige Wahnsinnige lassen den seriell/parallel Umschalter durch einen 3 Positionen Schalter ersetzen um auch noch zusätzlich die PUs als Single Coils in Betrieb zu nehmen. Mir langt erst mal das, was ich ab Werk geboten bekomme.
Zur Elektronik: Komplex aber praxistauglich, so mein Eindruck. Es gibt als Bedienelemente 3 Schalter und drei Potis. Die Belegung der Schalter ist passiv/aktiv/aktiv mit Höhenboost (3 Positionen), Spulen in den Pickups seriell oder parallel (2 Positionen) und Tonabnehmerwahlschalter (3 Positionen). Die Belegung der Potis ist Bassblende, Höhenblende und Lautstärkegler.
Man kann sich sicherlich stundenlang über den Sinn dieser Schaltung auslassen. Ich finde sie sehr praktisch und sie spiegelt, so meine momentane Einschätzung, im grossen Ganzen meinen Bedarf wieder. So lassen sich Live die PUs im seriellen Modus, was den Bass unheimlich druckvoll aber leider auch etwas nebengeräuschempfindlich macht und im Studio im parallelen Modus betreiben, was Einstreuungen minimiert und feinzeichnendere Sounds ermöglicht.
So kann man sicherlich viele Einsatzszenarien finden, in denen eine derartig umfangreiche Einflussnahme auf den Klang gewünscht ist.
Einen Nachteil sehe ich darin, dass ein Einsteiger mit den Klangregelungsmöglichkeiten schlichtweg überfordert sein wird. Nicht dass er sie nicht verstehen wird, sondern eher, dass er nicht weiß, in welcher Situation er welche wählen soll. Um sich einen Geschmack zu bilden und Erfahrungen im musikalischen Situationen zu sammeln halte ich einen Fender Jazz oder einen Preci für eher geeignet. Für mich ist der G&L bezüglich der Bedienung ein Fender für Fortgeschrittene.
Bei meinem Instrument sind/waren die Polepieces teilweise fest, da sie schon seit Jahren nicht mehr bewegt wurden. Einige hab ich schon losbekommen, bei anderen muss ich mir noch was einfallen lassen.
Verabeitung
Top verarbeitet, mir ist kein Fehler aufgefallen. Das Gerät ist ein Traum und brauch sich auch vor meinem Alembic nicht zu verstecken.
Handling/Bespielbarkeit
Sieht aus wie ein Fender, spielt sich wie ein Fender. Wie erwähnt: Keine Kopflastigkeit, insgesamt kein Leichtgewicht, alles kommt einem als Preci-Spieler irgendwie recht vertraut vor.
Sound
Oje, wie beschreibt man Klang? Eine Frage die Musiker seit Jahrzehnten beschäftigt. So mancher Prof und so manches helles Licht der Wissenschaft versank tief im Delirium, rückte doch das Ziel eines adäquaten Beschreibungssystems von Klang sobald es zum Greifen nah schien, immer wieder in weite Ferne. Und wenn eins gefunden wurde, so war es am morgen danach über den dicken Kopf und der Aspirin schnell wieder vergessen. *g* Teilweise wurden auch mutig neue Begriffe erfunden, damit man nicht ständig auf hochassoziative Attribute aus der bildenden Kunst, dem Alltag und anderen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens zurückgreifen muss. Mit mäßigem Erfolg, wie wir alle wissen. Bei uns brutzelts, schmatzt und drückt es immer noch.
Eine weitere Möglichkeit der Beschreibung von Klängen und von Musik im Allgemeinen bietet der Vergleich mit etwas als bekannt Vorausgesetztem an. Aber auch das menschliche Erinnerungsvermögen ist lückenhaft und trügerisch, die Erfahrungen die auf es einwirken unterschiedlich, die Geschmäcker verschieden. Somit ist auch jeder Versuch des Vergleichs mit vermeintlich Vertrautem zum Scheitern verurteilt.
Die Lösung liegt so nah: Hört euch einfach das verdammte, verlinkte Sample an! Und denkt daran, dass es bei euch nochmal ganz anders klingt.
Ernüchternd? Ja, klar. Aber schonmal besser als nichts.
Eine Anmerkung zum Sample, zu hören ist abwechselnd der hier besprochene G&L und ein Tribute Standard. Letzterer scheint nicht unbedingt repräsentativ für den Tribute zu sein, es schein auch weniger näselnd klingende Exemplare zu geben. Die E-Saite ist etwas leise, das habe ich inzwischen mithilfe der PU Einstellungen korrigiert.
Vorläufiges Fazit
Das entgültige erfolgt in 10-15 Jahren, vielleicht auch ein wenig früher.
Mein Traumbass. Ohne Abstriche. Das Teil zeigt sich als überaus flexibel, von knurrigen Bridgesounds über glasklare Slapsounds bis hin zu precigen Rockern reicht das Spektrum der angebotenen Variationsmöglichkeiten.
Angenehm auffallend sind die vielen Detaillösungen, die ein paar Schwächen der älteren Fender Designs ausbügeln. Gut hier wurde das Rad nicht neu erfunden, aber insgesamt tragen diese ungemein zur Praxistauglichkeit des Intrumentes bei. So gibt es einstellbare Polepieces, eine massive Bridge, die Halsneigung ist mit einem Inbusschlüssel einstellbar und der Hals lässt sich an der Kopfplatte einstellen (und nicht von der Korpusseite her, wie bei meinen alten Precis *nerv*).
Ich denke ich habe einen guten Kauf gemacht, ob das stimmt wird nun der Einsatz in der Band zeigen.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Gruesse, Pablo
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