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EddyK
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Ich dachte, ich schreibe mal ein Review über meinen neuen Spector REX 5. Ich war auf der Suche nach einem vernünftigen Fünfsaiter. Design sollte möglichst in Richtung Thunderbird gehen. Da vom Original nur der Gibson Thunderbird Studio 5 erhältlich ist, der erstens relativ teuer (1.300 EUR) ist, zweitens nach dem, was man so hört, qualitativ nicht gerade in der Spitzengruppe sein soll, und drittens nur eine 34 Mensur aufweist, habe ich mich für den Spector entschieden, der im Design stark an den Thunderbird angelehnt ist. Hab ihn bei Musik Schmidt in Frankfurt bestellt, die übrigens einen sehr netten und professionellen Service bieten. Hab den Bass vor etwa drei Wochen bekommen, der Eindruck ist also noch relativ frisch.
Specs:
Korpus: Ahorn (mit Wölkchenahorn Top)
Hals: durchgehend aus drei Streifen Ahorn, graphitverstärkt, Palisander-Griffbrett, 24 Bünde
Mensur: 35
Oberfläche: Hochglanz lackiert in Black Stain (See-through)
Tonabnehmer: zwei passive EMG-HZ Humbucker im Soapbar-Format
Elektronik: Aktiv Zweiband (EMG-BTS)
Herstellungsland: Korea
Preis: 865 EUR
Optik:
Der REX ist stark an die Form des Thunderbird angelehnt. Der untere Cutaway ist allerdings tiefer ausgeschnitten, das untere Korpushorn ist deutlich kürzer. Die Hals-Korpus-Verbindung liegt am 18. (oberer Cutaway) bzw. 21. (unterer Cutaway) Bund. Über das Aussehen kann man ja bekanntlich immer streiten. Ich mag die Form, andere finden ihn noch hässlicher als den Thunderbird...
Fotos gibts unter:
SPECTOR REX 5 BK BÄSSE 5 Saiter OG4708 Musik-Schmidt Frankfurt
Verarbeitung/Hardware:
Die Verarbeitung ist sehr sauber. Das Finish ist makellos aufgetragen, die Bünde sind sehr gut und sauber abgerichtet. Die Mechaniken machen einen soliden Eindruck. Der Steg ist massig und etwas im Korpus versenkt. Höhe und Oktavreinheit lassen sich selbstverständlich einstellen und können durch Klemmschrauben an der Seite arretiert werden. Die (gekapselten) Stimmmechaniken arbeiten leichtgängig und sehr präzise. Insgesamt eine tadellose Verarbeitung. Das Setup war brauchbar (weiß nicht, ob das von Spector oder von Musik Schmidt war), allerdings war die Saitenlage für meinen Geschmack etwas zu niedrig eingestellt (da hats wohl jemand zu gut gemeint), wodurch die Saiten sehr leicht gescheppert haben (Sound a la Fieldy). Da ich in meiner Band sowie mit Drop-D Tuning spiele und deswegen die E-Saite auf D, die H-Saite auf A runtergestimmt habe, habe ich nachdem ich neue Saiten (Ernie Ball Power Slinky) aufgezogen habe, die Saitenreiter etwas raufgesetzt. Jetzt ist die Saitenlage angenehm, Bundgeräusche halten sich bei normalem Spiel im Rahmen und könnten durch Justierung des Halsspannstabs wohl vollständig eliminiert werden.
Elektronik:
Der REX verfügt über zwei EMG-HZ Humbucker im Soapbar-Format. Es handelt sich um relativ hochohmige passive Pickups, die wohl hinlänglich bekannt sein dürften. Die aktive Zweiband-Klangregelung stammt ebenfalls von EMG (Modell EMG-BTS). An Bedienelementen hat der REX zwei separate Volume-Regler für die beiden Pickups, einen Bass- und einen Höhenregler.
Bespielbarkeit:
Der Bass macht einen relativ gewichtigen Eindruck (laut G&B 4,2 kg), was wohl an der massigen Holzkonstruktion liegt. Aufgrund der Korpusform und des praktisch fehlenden oberen Korpushorns und der daraus resultierend Position des oberen Gurthalters an der Rückseite des Hals-/Korpusübergangs lässt sich eine gewisse Kopflastigkeit wohl nicht vermeiden. Nach meinem Eindruck ist der REX aber weniger kopflastig als mein Epiphone Thunderbird, was wohl auch an dem relativ kleinen Headstock liegt. Mit einem breiten Wildledergurt hängt der Bass praktisch in der waagerechten. Wenn man den Anschlagarm auf das Korpusende auflegt, hat man ein sehr angenehmes Handling. Der Hals ist eher schlank (45mm am Sattel, 60mm am 12. Bund, 68mm am 24. Bund), aber für mein Gefühl relativ dick. Man hat schon ordentlich was in der Hand. Das Stringspacing liegt an der Bridge bei etwa 17mm. Ich finde die Bespielbarkeit insgesamt sehr angenehm.
Sound:
Der Klang des REX ist unverkennbar modern. Klassische P- und J-Bass-Sounds sind da (anders als ich es teilweise gelesen habe) kaum herauszubekommen. Der Bass hat einen sehr klaren, definierten Ton, mit betonten Bässen und Höhen. Die Mitten sind etwas schwächer vertreten. Man hört, dass im REX sehr viel (gutes) Holz verbaut worden ist. In der Grundeinstellung verfügt der REX über kräftige Bässe und markante Höhen mit ordentlich Attack und Brillanz. Das Sustain ist sehr lang und stabil, was wohl an der Neck-Through-Konstruktion liegt. Trotzdem ist der REX sehr knackig und präzise im Ton. Matschen tut da nichts. Die EMG-Humbucker übertragen den Grundsound sehr sauber. Der Bass kann dabei auch ordentlich knurren.
Die Klangregelung arbeitet effektiv, die Regelbereiche sind relativ weit. Nebengeräusche treten nur in sehr begrenzten Umfang auf, naturgemäß insbesondere bei starken Höhenanhebungen. Der Bass ist allerdings im Grundsound schon sehr höhenlastig, so dass man wohl kaum in die Verlegenheit kommen wird, die Höhen voll aufzudrehen. Die Bässe kann man dagegen problemlos bis zum Anschlag anheben, ohne dass es nur noch wummert. Wenn man die Höhen ganz rausdreht und die Bässe anhebt, bekommt man einen sehr schönen runden und warmen Sound. Ich drehe im Normalbetrieb (dh in der Band) die Höhen etwas raus, die Bässe etwas rein. Ich spiele hauptsächlich mit Plek, der Bass klingt aber auch mit den Fingern gespielt sehr gut. Zum Slappen kann ich nicht viel sagen, genug Platz dürfte wohl vorhanden sein und aufgrund der Grundabstimmung des Sounds dürfte der REX sich insoweit wohl durchaus gut eignen. Die beiden Pickups weisen übrigens keine spürbaren Lautstärkenunterschiede auf, so dass man ohne Lautstärkesprünge wechseln kann. Beide sind auch im Einzelbetrieb sehr gut zu gebrauchen, wobei der HalsPU naturgemäß etwas bassiger und wärmer klingt, der StegPU etwas dünner (aber immer noch absolut brauchbar), bassärmer (lässt sich natürlich mit dem EQ nachregeln) und insgesamt knackiger. Die H-Saite gefällt mir sehr gut, ist aufgrund der verlängerten Mensur relativ straff (selbst bei A-Stimmung) und fügt sich klangmäßig sehr gut ein. Kann leider keine Klangbeispiele liefern, da mein Computer keinen entsprechenden Eingang hat...
Fazit:
Ich bin mit dem REX bislang sehr zufrieden. Die Verarbeitung ist tadellos, die Bespielbarkeit insgesamt angenehm. Der Sound ist modern, aber ausgewogen, mit den EMGs und der aktiven Klagregelung lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Sounds einstellen. Nur wer klassische P- oder J-Bass-Sounds sucht, sollte sich woanders umsehen. Der Sound hat iÜ trotz optischer Verwandtheit auch nur wenig mit dem Thunderbird-Sound zu tun (zumindest mit dem des Epiphone, den ich bisher gespielt habe, der war mir immer etwas zu dumpf und muffig, hat sich im Bandkontext kaum durchgesetzt). Der REX klingt moderner, knackiger und brillanter, halt eher der Sound, für den Spector bekannt geworden ist. Dadurch setzt er sich in der Band besser durch als der Epiphone. Für Leute, die einen fünfsaitigen Thunderbird suchen, dürfte der Bass sehr interessant sein, wobei man sich im Klaren sein sollte, dass der Sound ein anderer ist (ein Testbericht findet sich übrigens in G&B 01/02).
Specs:
Korpus: Ahorn (mit Wölkchenahorn Top)
Hals: durchgehend aus drei Streifen Ahorn, graphitverstärkt, Palisander-Griffbrett, 24 Bünde
Mensur: 35
Oberfläche: Hochglanz lackiert in Black Stain (See-through)
Tonabnehmer: zwei passive EMG-HZ Humbucker im Soapbar-Format
Elektronik: Aktiv Zweiband (EMG-BTS)
Herstellungsland: Korea
Preis: 865 EUR
Optik:
Der REX ist stark an die Form des Thunderbird angelehnt. Der untere Cutaway ist allerdings tiefer ausgeschnitten, das untere Korpushorn ist deutlich kürzer. Die Hals-Korpus-Verbindung liegt am 18. (oberer Cutaway) bzw. 21. (unterer Cutaway) Bund. Über das Aussehen kann man ja bekanntlich immer streiten. Ich mag die Form, andere finden ihn noch hässlicher als den Thunderbird...
Fotos gibts unter:
SPECTOR REX 5 BK BÄSSE 5 Saiter OG4708 Musik-Schmidt Frankfurt
Verarbeitung/Hardware:
Die Verarbeitung ist sehr sauber. Das Finish ist makellos aufgetragen, die Bünde sind sehr gut und sauber abgerichtet. Die Mechaniken machen einen soliden Eindruck. Der Steg ist massig und etwas im Korpus versenkt. Höhe und Oktavreinheit lassen sich selbstverständlich einstellen und können durch Klemmschrauben an der Seite arretiert werden. Die (gekapselten) Stimmmechaniken arbeiten leichtgängig und sehr präzise. Insgesamt eine tadellose Verarbeitung. Das Setup war brauchbar (weiß nicht, ob das von Spector oder von Musik Schmidt war), allerdings war die Saitenlage für meinen Geschmack etwas zu niedrig eingestellt (da hats wohl jemand zu gut gemeint), wodurch die Saiten sehr leicht gescheppert haben (Sound a la Fieldy). Da ich in meiner Band sowie mit Drop-D Tuning spiele und deswegen die E-Saite auf D, die H-Saite auf A runtergestimmt habe, habe ich nachdem ich neue Saiten (Ernie Ball Power Slinky) aufgezogen habe, die Saitenreiter etwas raufgesetzt. Jetzt ist die Saitenlage angenehm, Bundgeräusche halten sich bei normalem Spiel im Rahmen und könnten durch Justierung des Halsspannstabs wohl vollständig eliminiert werden.
Elektronik:
Der REX verfügt über zwei EMG-HZ Humbucker im Soapbar-Format. Es handelt sich um relativ hochohmige passive Pickups, die wohl hinlänglich bekannt sein dürften. Die aktive Zweiband-Klangregelung stammt ebenfalls von EMG (Modell EMG-BTS). An Bedienelementen hat der REX zwei separate Volume-Regler für die beiden Pickups, einen Bass- und einen Höhenregler.
Bespielbarkeit:
Der Bass macht einen relativ gewichtigen Eindruck (laut G&B 4,2 kg), was wohl an der massigen Holzkonstruktion liegt. Aufgrund der Korpusform und des praktisch fehlenden oberen Korpushorns und der daraus resultierend Position des oberen Gurthalters an der Rückseite des Hals-/Korpusübergangs lässt sich eine gewisse Kopflastigkeit wohl nicht vermeiden. Nach meinem Eindruck ist der REX aber weniger kopflastig als mein Epiphone Thunderbird, was wohl auch an dem relativ kleinen Headstock liegt. Mit einem breiten Wildledergurt hängt der Bass praktisch in der waagerechten. Wenn man den Anschlagarm auf das Korpusende auflegt, hat man ein sehr angenehmes Handling. Der Hals ist eher schlank (45mm am Sattel, 60mm am 12. Bund, 68mm am 24. Bund), aber für mein Gefühl relativ dick. Man hat schon ordentlich was in der Hand. Das Stringspacing liegt an der Bridge bei etwa 17mm. Ich finde die Bespielbarkeit insgesamt sehr angenehm.
Sound:
Der Klang des REX ist unverkennbar modern. Klassische P- und J-Bass-Sounds sind da (anders als ich es teilweise gelesen habe) kaum herauszubekommen. Der Bass hat einen sehr klaren, definierten Ton, mit betonten Bässen und Höhen. Die Mitten sind etwas schwächer vertreten. Man hört, dass im REX sehr viel (gutes) Holz verbaut worden ist. In der Grundeinstellung verfügt der REX über kräftige Bässe und markante Höhen mit ordentlich Attack und Brillanz. Das Sustain ist sehr lang und stabil, was wohl an der Neck-Through-Konstruktion liegt. Trotzdem ist der REX sehr knackig und präzise im Ton. Matschen tut da nichts. Die EMG-Humbucker übertragen den Grundsound sehr sauber. Der Bass kann dabei auch ordentlich knurren.
Die Klangregelung arbeitet effektiv, die Regelbereiche sind relativ weit. Nebengeräusche treten nur in sehr begrenzten Umfang auf, naturgemäß insbesondere bei starken Höhenanhebungen. Der Bass ist allerdings im Grundsound schon sehr höhenlastig, so dass man wohl kaum in die Verlegenheit kommen wird, die Höhen voll aufzudrehen. Die Bässe kann man dagegen problemlos bis zum Anschlag anheben, ohne dass es nur noch wummert. Wenn man die Höhen ganz rausdreht und die Bässe anhebt, bekommt man einen sehr schönen runden und warmen Sound. Ich drehe im Normalbetrieb (dh in der Band) die Höhen etwas raus, die Bässe etwas rein. Ich spiele hauptsächlich mit Plek, der Bass klingt aber auch mit den Fingern gespielt sehr gut. Zum Slappen kann ich nicht viel sagen, genug Platz dürfte wohl vorhanden sein und aufgrund der Grundabstimmung des Sounds dürfte der REX sich insoweit wohl durchaus gut eignen. Die beiden Pickups weisen übrigens keine spürbaren Lautstärkenunterschiede auf, so dass man ohne Lautstärkesprünge wechseln kann. Beide sind auch im Einzelbetrieb sehr gut zu gebrauchen, wobei der HalsPU naturgemäß etwas bassiger und wärmer klingt, der StegPU etwas dünner (aber immer noch absolut brauchbar), bassärmer (lässt sich natürlich mit dem EQ nachregeln) und insgesamt knackiger. Die H-Saite gefällt mir sehr gut, ist aufgrund der verlängerten Mensur relativ straff (selbst bei A-Stimmung) und fügt sich klangmäßig sehr gut ein. Kann leider keine Klangbeispiele liefern, da mein Computer keinen entsprechenden Eingang hat...
Fazit:
Ich bin mit dem REX bislang sehr zufrieden. Die Verarbeitung ist tadellos, die Bespielbarkeit insgesamt angenehm. Der Sound ist modern, aber ausgewogen, mit den EMGs und der aktiven Klagregelung lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Sounds einstellen. Nur wer klassische P- oder J-Bass-Sounds sucht, sollte sich woanders umsehen. Der Sound hat iÜ trotz optischer Verwandtheit auch nur wenig mit dem Thunderbird-Sound zu tun (zumindest mit dem des Epiphone, den ich bisher gespielt habe, der war mir immer etwas zu dumpf und muffig, hat sich im Bandkontext kaum durchgesetzt). Der REX klingt moderner, knackiger und brillanter, halt eher der Sound, für den Spector bekannt geworden ist. Dadurch setzt er sich in der Band besser durch als der Epiphone. Für Leute, die einen fünfsaitigen Thunderbird suchen, dürfte der Bass sehr interessant sein, wobei man sich im Klaren sein sollte, dass der Sound ein anderer ist (ein Testbericht findet sich übrigens in G&B 01/02).
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