Test Godin A6

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Moin Leute,

möchte euch hier von meiner neuesten Errungenschaft berichten und gleich ein kleines Review anschließen:
eine Godin A6.

Ohhh, werden jetzt bestimmt einige denken, diese flachen Flundern, die am Lagerfeuer nur zum Verbrennen gut sind, weil sie akustisch nicht klingen, für die Klampfer, die keine Kraft in den Fingern haben, um mit einer ordentlichen Akustik mit 16,5er-Saitensatz zu spielen, wie echte Männer … richtig!!!!

;)

Zur Vorgeschichte:
Ich bin lupenreiner E-Gitarrist, hatte aber immer schon mal Bock und Laune, bißchen was „unplugged“ zu machen, schön ruhig mal ein paar Liederchen auf akustisch „chillen“, bei denen dann auch meine Freundin singen kann – wie letzten die Foo Fighters, ein ruhiger Gegenpol. Auch möchte ich dadurch mal wieder ein wenig Feinmotorik und Präzision üben (Fingerpicking und so), in letzter Zeit hat das durch Drop D und rectified Riffs doch etwas gelitten …

Ja, was mir bislang gefehlt hat, war die passende A-Gitarre für mich. Hatte eine Zeit lang mal so eine Fender Telecoustik, die hat dann (zum Glück!) meine Freundin mal fallen gelassen; da war sie hin – war eh sch…! Dafür hab ich ne Ibanez Talman bekommen, mit der bin ich aber auch nie so richtig warm geworden. Mir (als e-gitarrero) taten nach ner Zeit die Fingerchen weh, es schepperte ständig, ihr kennt die Probleme. War in letzter Zeit dann mal wieder auf der Suche, hab etliches in Erwägung gezogen, von Ovation über Takamine bis hin zu (wieder) Ibanez und habe am Rande immer diese Godin A6 im Auge gehabt – was mich an der immer gestört hatte war der „Akustik-Sound“, aber dafür hatte ich ja eigentlich andere Gitarren.

Gut, lange Rede, kurzer Sinn, nachdem ich den Markt einige Zeit beobachtet hatte, war mir der Streetpreis für die Godin bekannt (um die 900,-) und ich fragte nur mal so zur Info bei dem Laden bei mir in der Nähe an. Die hatten sie sogar da, zum Streetpreis (das hat mich geradezu schockiert), zwar nicht ganz die Farbe, die ich wollte, ich wollte sie eigentlich in cognac sunburst, aber antestbereit. Ich also hin …

Die Facts – das sagt der Produktkatalog:

- die Akustikgitarre für E-Gitarristen
- Silver Leaf Ahornkorpus mit 2 Schall-Kammern
- massive bookmatched Zederndecke
- Mahagonihals
- Griffbrett Palisander
- 22 Bünde
- Mensur: 647,7mm
- L.R. Baggs Ribbon-Pickup mit Custom Preamp
- 3-Band EQ (Mid, Treble, Bass)
- Volume-Regler
- Finish: Natural Semi Gloss

Der Look:
Ehrlich gesagt war es Liebe auf den ersten Blick. Die Farbe ist gar nicht so weit entfernt von „cognac“, es ist nicht so ein helles Natural, eher ein sattes Mittelbraun. Hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Die Korpusform ist so eine Kreuzung aus Les Paul Special und Telecaster, sehr gefällig, die Zederndecke ist sehr, sehr schön! Fotos kommen übrigens noch … durch die in der oberen Zarge angebrachten EQ-Schieber bekommt die Gitarre dies leicht futuristisch angehauchte, Godin-typische Aussehen. Auf der Rückseite (schwarz lackiert) befindet sich der Zugang zur Elektronik und das separate Batterie-Fach. Dies lässt sich durch einen Schwenk-Mechanismus öffnen und die Batterie (9V-Block), die ca. 300 Stunden halten soll, somit leicht wechseln. Die Kabel-Buchse ist rechts unten angeordnet und ebenfalls separat, also nicht im Gurtpin integriert. Beide Gurtpins sind für Schaller-Secrity-Locks ausgelegt. Der Mahagonihals hat eine sehr schöne Maserung, braucht sich nicht hinter meinen PRS zu verstecken und fasst sich an wie eine Gitarre mit Satin-Finish. Das Palisander-Griffbrett hat auch eine tolle Längsmaserung, die mir erst so richtig aufgefallen ist, als ich neue Saiten drauf gezogen habe. Die Mechaniken sind 3/3 aufgesplittet und leicht asymetrisch angeordnet. Das Gewicht liegt bei ungefähr 2,5 bis 3 kg, also schwerer als eine typische Akustik- und leichter als eine typische Elektro-Gitarre. Auf den ersten Eindruck und auch seither: Aussehen top!

Verarbeitung:
Da bin ich eigentlich nie so pingelig, aber selbst wenn, da gibt es nichts zu meckern! Sehr gut verarbeitet, Bundstäbchen alle astrein, für die Preisklasse ebenfalls top!

Bespielbarkeit:
Kommen wir zu dem Punkt, der für mich die erste Gretchen-Frage gewesen ist. Und da war ich das erste Mal baff! Ich wusste zwar vorher, dass sie als die „A-Gitarre“ für E-Gitarristen angepriesen war und dass auch ganz normale E-Gitarren-Saiten aufgezogen werden (!) – also nicht mehr das Problem ein halbes Saitenlager vorrätig haben zu müssen – janz normale 10er D´Addarios.
Hab die Gute dann mal in die Hand genommen, ein paar Läufe gespielt, ein paar Akkorde in oberen Lagen – fantastisch. In diesem Punkt schon einmal bestanden. Sie spielt sich echt vergleichbar mit einer (guten!) Elektrischen. Der Hals hat ein gelungenes Mittel-Profil, die Bünde lassen sich bis in die höchsten Lagen super bespielen.
Ein zweiter Baff-Punkt, der zwar nicht ganz zur Bespielbarkeit passt, aber dennoch: die Intonation ist allererste Sahne! Aber so was von bundrein (besonders, nachdem neue Saiten drauf waren)! Habe dann einige Sachen gespielt, die bei meinen PRS doch fast schon grenzwertig klingen, die hat die Godin auf den Punkt intoniert. Respekt!

Klang:
Kommen wir zur zweiten Gretchenfrage und da wollen wir mal fair bleiben. Ich habe die Gitarre nicht als pseudo-Jumbo gekauft, die mit ihrem Akustik-Klang kleinere Hallen beschallen kann, sondern als leicht bespielbare Akustik-Elektrik und mit diesen Vorzeichen müssen immer Abstriche irgendwo gemacht werden (denkt nur mal an das Thema „Ovation“ – da lassen sich ja Bände mit füllen). Akustisch kann diese Gitarre nicht glänzen, sie klingt flach-mittig, kaum Bässe, mittel-leise, manche haben es beschrieben, wie ein Banjo mit Decke drüber. Ich persönlich kenne diesen Klang von meiner alten Fender Telecoustik, der war auch nicht viel besser.
Die Stärke dieser Gitarre entfaltet sich angeschlossen an einen Verstärker oder eine PA. Und da ist wieder Hochglanz angesagt! Im Laden hatte ich sie an einen AER 60 und schon da zeigte sich: der Akustiksound, ist auch das, was ich gesucht habe. Klar durch die dünnen Saiten klingt es manchmal etwas piezo-mäßig, aber das bekomme ich auch noch schöner mit einem Zoom 504 II. Es ist schon erstaunlich, was für ein volles, fettes „Akustik-Brett“ aus diesem flachen Teilchen kommen kann; der EQ tut sein bestes dafür – Bässe bis zum Abwinken. Dabei lässt sich mit den EQ-Schiebern der Sound vielseitig formen. Hab sie bislang nur an Verstärkern spielen können, aber auch über eine PA sollten die Ergebnisse ähnlich werden. Ach, und nebenbei, mit dieser Gitarre ein Feedback zu bekommen, würde schon an ein Wunder grenzen!

Fazit:
Eine super Bespielbarkeit, wirklich wie eine gute E-Gitarre, gepaart mit einem verstärkten Akustik-Klang, der so auch nicht besser von einer massigeren Akustik kommen kann, das sind die klaren Stärken der Godin A6. Gitarristen, die unter ähnlichen Prämissen wie ich eine Elektro-Akustik suchen, sollten sich unbedingt auch mit dieser Gitarre auseinander setzen. Für mich ist diese Gitarre eine der besten Käufe und Entscheidungen in meinem bisherigen Gitarristen-Leben gewesen. Hut ab, Herr Godin!

Soweit von mir zur Godin A6.

Fragen und Anregungen erwünscht, ansonsten bitte mitfreuen!

:)
 
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AL rocks,
ich glaube Dir jedes Wort, weil ich selber auch eine Godin spiele und eigentlich jede der Erfahrungen auch gemacht habe, obwohl ich nicht von der E-Gitarre komme und nicht die A6, sondern eine Multiac Nyon Duett habe. Die Bespielbarkeit ist phänomenal und über Amp (AER C60) ist ein richtig satter Sound da.
Wenn es das Budget MAL WIEDER zulässt, wird der nächste Kauf entweder eine A6 oder eine Multiac Steel, das ist mal sicher.
 
Hallo Grüss dich... ein alter Test ich weiss ;-)

Aber mich würde interessieren, du das gute Teil noch hast und spielst, welche Saitenstärke du verwendest.
 
ein alter Test ich weiss ;-)
Tipp:
Wenn du auf den Namen oder das Ava klickst, siehst du im schwarzen Popup, wann der User zuletzt eingeloggt war, hier: 2013 :D

Aber egal, er schrieb doch:
Kommen wir zu dem Punkt, der für mich die erste Gretchen-Frage gewesen ist. Und da war ich das erste Mal baff! Ich wusste zwar vorher, dass sie als die „A-Gitarre“ für E-Gitarristen angepriesen war und dass auch ganz normale E-Gitarren-Saiten aufgezogen werden (!) – also nicht mehr das Problem ein halbes Saitenlager vorrätig haben zu müssen – janz normale 10er D´Addarios
Bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt.
Für die aktuell produzierte A6 Ultra gibt Godin 12er an:
http://godinguitars.com/godinstrings.html
A-SERIES STEEL STRING ELECTRO-ACOUSTICS ACOUSTICASTER 6, A6 ULTRA
E-12 JAZZ LIGHT - NICKEL WOUND (Wound G-string)
(.012,.016, .024w, .032, .042, .052)
 

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