gitarrero! schrieb:
dass man nun einen echten Bypass hat und nichts verfälscht wird.
Vorsicht Falle: Es gibt keinen "unverfälschten" E-Gitarren-Ton. Das einzige, was bei einer einzelnen Gitarre definitv messbar unveränderlich ist, ist das Holz und der Strom, der aus dem PU kommt. Wobei der Strom bereits vom Anschlag abhängt - sonst würde ja jeder Ton wie bei einem alten Synthie gleich klingen.
Sobald der Strom den Tonabnehmer verlässt, fließt er durch die Kabel, Schalter, Potis und Kondensatoren der Gitarre. Alsdann zwängt er sich durch ein oder mehrere Kabel bis zum Amp. Dort durchläuft er wiederum Dutzende von Bauteilen, wovon jedes einzelne etwas mit dem Signal "macht", bevor es am Speaker ankommt.
Und dann: Man tausche einmal weicher klingende Röhren gegen kältere, alte gegen neue, neue gegen alte oder wechsle das Speakermodell oder den ganzen Amp. UNd anschließend erzähl' mir jemand, wie die Gitarre "verfälscht" und "unverfälscht" klingt
Wobei von Effektgeräten, Klangregelung am Amp, Einstellung der Vorstufe, Belastung der Endstufe bislang noch nicht einmal die Rede war.
Kurzum: Ein hörbarer Ton besteht aus einer Kette von Dutzenden von technischen sowie weiteren Dutzenden von spieltechnischen Parametern.
Technische Veränderungen bringen deshalb in der Regel immer nur in einer gewissen Summe wirklich was. Wobei das Ergebnis auch schon wieder subjektiv ist. Was für den einen eine "unverfälschte Klangoptimierung" ist, kann für den Anderen eine "verfälschende Verschlechterung" sein.