Fingers Freddy schrieb:
An der kunsthochschule Arnheim.
http://www.artez.nl/
Warum Holland ? Konkret weil damals ein cooler Drummer hier aus der Gegend auch da war. Und ich dachte mir, dass ich für Deutschland nicht gut genug Jazz spielen konnte. Und ist ne gute Hochschule, sogar mit nem deutschen Gitarrendozent. Frank Sichmann, der auch in Essen Dozent ist.
Fingers Freddy schrieb:
Wie ging's im Studium zu?
Tjo, man hat Unterricht in allen möglichen Fächern. ZB. Harmonielehre, Gehörbildung, Klavierunterricht (Jazz) , Rythmusensemble (lernen rythmen von Blatt von singen), Computer und Musik (man lernt mit Finale umzugehen) etc. . Es gibt verschiedene Ensembles in denen man spielen muss, zB Jazzensemble, Latinensemble, Popensemble. Später hat man auch die Gelegenheit ein eigenes Ensemble aufzubauen. Egal welche Musikrichtung. Es gibt Zwischendprüfungen am Ende jeden Jahres, d.h. man muss vorspielen. In Arnheim kann man nach dem rsten Jahr noch rausfliegen, wenn die Dozenten meinen, man hätte nicht genug Fortschritte gemacht.
Ab dem 3. Jahr muss man zusätzlich noch unterrichten. Sogar vor den Dozenten und natürlich jede Unterrichtsstunde ausfühlich aufschreiben etc.
Gibt noch ne Menge mehr, aber vieles hab ich auch schon wieder vergessen. ^^
Aber wenn ich ehrlich bin, hat mir eigentlich die Funksession, auf der ich fast jede Woche gespielt habe mehr gebracht, als das Studium. Die Hausband war saugut und man musste einfach funktionieren. Das trainiert. Seitdem bin ich auch nicht mehr so nervös, wenn ich spielen muss.
Was auch noch viel gebracht hat, ist die anderen Stundenten kennenzulernen. Zu merken, wieviele Leute es gibt, die auch voll auf Gitarre spielen stehen und sehr gut sind. Da merkt man auch schnell, wo man selber steht, bzw. was man gut kann und was nicht.
Fingers Freddy schrieb:
Wie seid ihr an eure ersten Jobs gekommen?
Mein damaliger Gitarrenlehrer hat mich empfohlen, als eine Stelle als Lehrer frei wurde. Seitdem ging es mit mir bergab. ^^
Naja, ich bin eigentlich eher der gemütliche Musiker. Ich mach nicht viel, geniesse aber mein stressfreies Leben. Hinzu kommt, dass ich auf dem Land wohne, wo es nicht soviele gute Musiker gibt. Aber ich kann nur empfehlen so früh wie möglich in eine Grossstadt zu gehen.
Ich spiele halt hier und da mal Aushilfen bei Coverbands und im Moment sind wir im Aufbau eine solchen. Ab und zu gibt's auch mal nen Fusiongig. Aber die meisten meiner Kollegen verdienen ihr Geld in Cover/Gala oder zB Unterhaltungsjazzbands. Oder Karneval ist auch sehr beliebt. Die richtig guten kommen evtl. in grossen Popacts unter. Die wenigsten haben das Glück mit eigener Mucke Kohle zu verdienen.
Fingers Freddy schrieb:
Wie sind die Berufsaussichten für Neulinge?
Darüber denkt man nicht nach, wenn man Musiker werden will. Das ist ein Zwang. Wenn man Kohle verdienen will, sollte man etwas anderes machen, sonst wird man nicht glücklich. Ich kann euch sagen, dass es ganz schön nervt, dauernd knapp bei Kasse zu sein.
Und man verdient meist Geld mit Musik, die unter den eigenen Möglichkeiten liegt. Damit sollte man auch kein Problem haben.
Das wichtigste Standbein ist der Unterricht. Man muss sich halt klar machen, dass man wahrscheinlich sein ganzes Leben lang unterrichten muss.
Allerdings gibt es noch andere Wege als Musiker sein Geld zu verdienen. Man kann nen Studio aufmachen zB. . Oder man arbeitet als Studiomusiker. Oder komponiert Werbejingles oder sowas. Hängt halt von den eigenen Möglichkeiten ab und wie gut ma sich verkauft.