ironjensi
Registrierter Benutzer
So Leute,
da ich grade mal die Zeit habe, dachte ich, ich geb euch mal etwas genauere Auskunft über den besagten Streamer, den ich seit nunmehr 4 Jahren mein eigen nenne. Da ich schon mehrmals über PN nach Details über diesen Bass gefragt wurde, mach ichs hiermit auch mal öffentlich.
Modell/Ausstattung
Warwick Streamer LX5 Broad Neck in NirvanaBlack, Natural Oil Finish
Mensur: Longscale 34"
Body: Flamed Maple = Riegelahorn, zweiteilig
Hals: Broad Neck Version, Bolt-On, Ovangkol, 24 Glockenmessing Bünde
Griffbrett: Wenge
Elektrik/Hardware:
Aktive MEC 2-Band Elekronik, 2 aktive MEC Soapbar Humbucker, passiv/aktiv Betrieb wählbar; schwarze Hardware (optional Chrom oder Gold)
Weitere Specs:
Griffbrettradius: 1200 mm (48"), Warwick Security Locks, Saitenabstand (20 mm) an der Brücke, Lefthand und Fretlessversion ohne Aufpreis erhältlich
Zubehör:
Trussrod Einstellstab, Imbusschlüssel in verschiedenen Größen zur Justierung der Bridge und des Sattels, Warwick Premium Gigbag
Preis: Mittlerweile 1490, ich hab noch 1690 gezahlt
Verarbeitung
Hier hat Warwick ausgezeichnete Arbeit geleistet! Der Hals ist absolut sauber eingepasst und vierfach verschraubt. Die 24 Glockenmessingbünde sind perfekt ausgerichtet und hervorragend geschliffen, also keine Wunden mehr bei Oktavslides. Die Warwick Präzisionsmechaniken arbeiten tadellos und präzise. Genauso robust ist die massive Bridge, die sämtliche Einstellmöglichkeiten bietet (Bridge Höhenverstellbar, Saitenreiter in alle Richtungen justierbar) und das Anpassen des persönlichen Geschmacks mit Hilfe des mitgelieferten Werkzeugs zum Kinderspiel werden lässt.
Einziger Wehmutstropfen ist der, vom Prinzip her geniale, Just A Nut II Sattel, der mittels zweier Imbusschrauben ebenfalls der Höhe nach verstellbar ist. Er ist aus Graphit und dadurch leider nicht so stabil wie ein vergleichbarer Messingsattel. Beim Saitenwechsel ist er einmal gebrochen, wurde aber von Warwick anstands- und kostenlos ersetzt.
Insgesamt war die Werkseinstellung schon beinahe perfekt!
Handling
Zuerst fallen einem die enormen Maße des 5-Saiter Broad Necks auf. Er wirkt geradezu angsteinflößend, so groß ist er! Mit einem Gewicht von 4,5kg ist der Streamer auch nicht gerade ein Leichtgewicht, im Gegensatz zu meinem 77´er Preci ist er aber 1,2kg leichter. Naja, wer großen Sound haben will muss eben ein bisschen tragen. Die Ehrfurcht vor der Größe des Basses sollte man schnell ablegen, denn sonst verpasst man das Aha-Erlebnis mein Umhängen: Ziemlich bequem, der Gute. Der Body ist super geformt und liegt sehr komfortabel am Körper. Kein Anflug von Kopflastigkeit, bequem und ausgewogen hängt er am Gurt, super! Nun wird sich jeder fragen: Wie zur Hölle lässt sich der ultrabreite Hals bespielen, wie fühlt er sich an?!
Zuerst sei gesagt, dass ich selbst nicht gerade Bratpfannenhände habe. Ganz im Gegenteil, ziemlich kurz sind meine Finger sogar. Deshalb war auch ich Anfangs etwas misstrauisch. Aber ich kann nur raten: Probiert es einfach aus! Das Halsprofil ist sehr flach, da fordert der Broad Neck seinen Tribut. Dennoch lässt er sich, auch mit Stummelfingern, ausgezeichnet bespielen. In den höchsten Lagen, vor allem auf der H-Saite ist es allerdings gewöhnungsbedürftig, da muss man sich reinspielen. Das ging aber bei mir zumindest recht fix. Er fühlt sich unglaublich "sexy" an. Auch schnelle Linien lassen sich sauber runterfrickeln, selbst Slapping ist zu realisieren, wenn man mit dem Saitenabstand zurecht kommt. Die tadellose Verarbeitung macht sich da wieder bemerkbar, ständig hat man das gute Gefühl, robuste und saubere Qualität in den Händen zu halten. Die Holzkombination von Ovangkol und Wenge fühlt sich klasse an, von den Soundqualitäten ganz zu schweigen. Dazu nachher mehr...
Sehr schnell und präzise lässt sich der Streamer an die eigenen Vorlieben anpassen. Wem der Saitenabstand etwas zu heftig ist, hat die Möglichkeit diesen zu verringern und umgekehrt.
Die 2-Band Elektronik aus dem Hause MEC, die über Warwick vertrieben wird (nicht wie oft behauptet eine Warwick Eigenmarke), ist blitzsauber verdrahtet und ist durch das EASY ACCESS SYSTEM, welches sich auch am Halsspannstab befindet, sehr leicht zugänglich. Die benötigte 9V Batterie sitzt in einer extra Halterung im Elektronikfach. Sehr angenehm: Die ganze aktiv/aktiv Elektrik frisst erstaunlich wenig Strom, hält über 500h! Super! Die Potis gehen nicht zu leicht und nicht zu schwer, sie sind sehr hochwertig und kratzen bis heute nicht.
Sound
Nun zum schönsten, interessantesten, aber auch schwierigsten und kotroversesten Teil. Wenn ich mal zu subjektiv werden sollte, entschuldigt das bitte.
Warwick beschreibt den Sound des Streamers so:
Der zweiteilige Korpus des Streamer LX Broadneck ist aus Riegelahorn gefertigt und besitzt die vertraut ergonomische Form. Der Bass liefert dadurch einen klar definierten Ton mit einem reichen Obertonspektrum. Mit seiner schnellen Ansprache und der präzisen Artikulation eignet er sich vortrefflich für moderne und aggressive Stilistiken und Techniken.
Das lässt sich soweit bestätigen. Die typische Warwick Holzkombination sorgt hier für den Sound. Der Riegelahornbody sorgt für einen klar definierten, attackreichen und kräftigen Grundcharakter. Die Bassbereiche sind ziemlich straff und knackig, lassen aber keine Wärme vermissen. Die Mitten und Höhen werden zunehmend knackiger und brillanter, ziemlich drahtig das Ganze.
Trocken angespielt offenbart er sich schon keine wirkliche Schwäche, jede Saite kommt sauber und pfundig, vor allem die tiefe H "klingt". Ein Problem vieler mir bekannten 5-Saiter! Ein weiterer Vorteil der Longscale Mensur, die hier sehr gut umgesetzt wurde. Hier stimmt einfach die Chemie.
Durch die Ovangkol/Wenge Kombination des Halses kommt der typische Warwick-Knurr ins Spiel. Pfiffige Idee.
Der Streamer hat ein wahnsinns Sustain! Die Töne stehen beinahe ewig im Raum und das kräftig. Und das alles trocken!
Über den Amp wirds dann interessant: Hier kommt die MEC Elektronik und die PU Bestückung ins Spiel. Die 2-Band aktiv Elektrik steht dem Streamer ausgezeichnet, denn Mitten liefert er wirklich massig, sodass kein Bedarf eines regelbaren Mittenbandes besteht und wenn dann eher zum notchen. Zur Erklärung: Klangregelung des Amps völlig neutral.
Heftig greift der Basspoti ins Geschehen ein, hier ist Vorsicht gefragt. Mit voll aufgerissenen Bässen kann man so manche Box sprengen! Hier sind also Reserven en mass vorhanden.
Ähnlich gut greift der Höhenpoti. Hier lassen sich feine Brillanzen rausarbeiten, grade für Slapper interessant, oder etwas herausnehmen, um einen runderen, fülligeren Klang zu bekommen.
Ich persönlich lasse diese beiden Regler allerdings immer in Mittenposition, denn der Grundcharakter des Streamers ist mir schon mehr als genug.
Des weiteren gäbe es da noch das PU-Überblendpoti, was mich gleich zu den Pickups bringt.
Der Hals Pu klingt richtig growlig! sofort erinnert man sich an den Rocksound der Precis, mit ihrem hohlen und schiebenden Charakter. Der MEC bringt das wirklich sehr gut rüber. In dieser Position noch die Höhen etwas rausgenommen und nahe am Hals gespielt, klingts sogar richtig frettles- bis kontrabassig!
Der Steg Pu klingt schön kehlig und nasal mit vielen knackigen Zwischenstufen. Diesen etwas betont lassen sich noch mehr Drahtanteile rausholen und etwas mehr Brillanzen zaubern.
Beide gleichgeschaltet hat man den genialen Knurr des Basses, der mich zumindest bis heute heiß macht. Auch hier stimmt die Abstimmung, denn von der megaschiebenden, tiefen H bis zu knackig, brillanten G Saite (gute Saiten vorausgesetzt - ich kann Warwick Black Label oder EMP empfehlen) ist kein Klangverlust festzustellen, alle Frequenzbereiche sind gut abgedeckt!
Meiner Meinung nach machen sich die MEC´s sehr gut, sodass ein PU Wechsel gut überlegt sein sollte. Für mich besteht kein Bedarf.
Über das Push/Pull Volumepoti lässt sich die Elektrik passiv schalten, was grade Live bei ner leeren Batterie sehr wertvoll sein kann. Nun kommt der ganze Charakter des Basses schön rüber. Allerdings verliert die H-Saite ein wenig Druck, weshalb ich meistens aktiv spiele, alle Regler auf Mittenstellung.
Genug der vielen Worte. Hört euch einfach die Samples im Anhang an, die sind wertvoller als tausend Worte!
Fazit
Der Streamer LX5 Broad Neck ist ein perfekt verarbeiteter und hervorragend ausgestatteter Bass, der viele Soundvariationen bietet und ein unglaublich gutes Handling aufweist, was grade in anbetracht der Maße des Instruments doch eher überraschend ist. Hier gilt es einfach die Scheu abzulegen und sich von dem ausgezeichneten Handling überraschen zu lassen. Die gute Elektronik und Hardware runden den Gesamteindruck ab.
Wer auf der Suche nach einem Vintageinstrument ist, ist hier nicht gänzlich falsch, denn der Streamer ist ein moderner Bass, der gefragte Vintagequalitäten wie Knurr und Growl aufweist und dennoch viele moderne Eigenschaften wie eine megafette H-Saite, drahtige Mitten und brillante Höhen in sich vereint.
Von daher ist der Preis völlig gerechtfertig.
Die Soundfiles wurden ohne Amp und Effekte trocken ins Cubase gespielt. Verwendete Saiten: Warwick EMP. Gespielt wurde mir den Fingern.
da ich grade mal die Zeit habe, dachte ich, ich geb euch mal etwas genauere Auskunft über den besagten Streamer, den ich seit nunmehr 4 Jahren mein eigen nenne. Da ich schon mehrmals über PN nach Details über diesen Bass gefragt wurde, mach ichs hiermit auch mal öffentlich.
Modell/Ausstattung
Warwick Streamer LX5 Broad Neck in NirvanaBlack, Natural Oil Finish
Mensur: Longscale 34"
Body: Flamed Maple = Riegelahorn, zweiteilig
Hals: Broad Neck Version, Bolt-On, Ovangkol, 24 Glockenmessing Bünde
Griffbrett: Wenge
Elektrik/Hardware:
Aktive MEC 2-Band Elekronik, 2 aktive MEC Soapbar Humbucker, passiv/aktiv Betrieb wählbar; schwarze Hardware (optional Chrom oder Gold)
Weitere Specs:
Griffbrettradius: 1200 mm (48"), Warwick Security Locks, Saitenabstand (20 mm) an der Brücke, Lefthand und Fretlessversion ohne Aufpreis erhältlich
Zubehör:
Trussrod Einstellstab, Imbusschlüssel in verschiedenen Größen zur Justierung der Bridge und des Sattels, Warwick Premium Gigbag
Preis: Mittlerweile 1490, ich hab noch 1690 gezahlt
Verarbeitung
Hier hat Warwick ausgezeichnete Arbeit geleistet! Der Hals ist absolut sauber eingepasst und vierfach verschraubt. Die 24 Glockenmessingbünde sind perfekt ausgerichtet und hervorragend geschliffen, also keine Wunden mehr bei Oktavslides. Die Warwick Präzisionsmechaniken arbeiten tadellos und präzise. Genauso robust ist die massive Bridge, die sämtliche Einstellmöglichkeiten bietet (Bridge Höhenverstellbar, Saitenreiter in alle Richtungen justierbar) und das Anpassen des persönlichen Geschmacks mit Hilfe des mitgelieferten Werkzeugs zum Kinderspiel werden lässt.
Einziger Wehmutstropfen ist der, vom Prinzip her geniale, Just A Nut II Sattel, der mittels zweier Imbusschrauben ebenfalls der Höhe nach verstellbar ist. Er ist aus Graphit und dadurch leider nicht so stabil wie ein vergleichbarer Messingsattel. Beim Saitenwechsel ist er einmal gebrochen, wurde aber von Warwick anstands- und kostenlos ersetzt.
Insgesamt war die Werkseinstellung schon beinahe perfekt!
Handling
Zuerst fallen einem die enormen Maße des 5-Saiter Broad Necks auf. Er wirkt geradezu angsteinflößend, so groß ist er! Mit einem Gewicht von 4,5kg ist der Streamer auch nicht gerade ein Leichtgewicht, im Gegensatz zu meinem 77´er Preci ist er aber 1,2kg leichter. Naja, wer großen Sound haben will muss eben ein bisschen tragen. Die Ehrfurcht vor der Größe des Basses sollte man schnell ablegen, denn sonst verpasst man das Aha-Erlebnis mein Umhängen: Ziemlich bequem, der Gute. Der Body ist super geformt und liegt sehr komfortabel am Körper. Kein Anflug von Kopflastigkeit, bequem und ausgewogen hängt er am Gurt, super! Nun wird sich jeder fragen: Wie zur Hölle lässt sich der ultrabreite Hals bespielen, wie fühlt er sich an?!
Zuerst sei gesagt, dass ich selbst nicht gerade Bratpfannenhände habe. Ganz im Gegenteil, ziemlich kurz sind meine Finger sogar. Deshalb war auch ich Anfangs etwas misstrauisch. Aber ich kann nur raten: Probiert es einfach aus! Das Halsprofil ist sehr flach, da fordert der Broad Neck seinen Tribut. Dennoch lässt er sich, auch mit Stummelfingern, ausgezeichnet bespielen. In den höchsten Lagen, vor allem auf der H-Saite ist es allerdings gewöhnungsbedürftig, da muss man sich reinspielen. Das ging aber bei mir zumindest recht fix. Er fühlt sich unglaublich "sexy" an. Auch schnelle Linien lassen sich sauber runterfrickeln, selbst Slapping ist zu realisieren, wenn man mit dem Saitenabstand zurecht kommt. Die tadellose Verarbeitung macht sich da wieder bemerkbar, ständig hat man das gute Gefühl, robuste und saubere Qualität in den Händen zu halten. Die Holzkombination von Ovangkol und Wenge fühlt sich klasse an, von den Soundqualitäten ganz zu schweigen. Dazu nachher mehr...
Sehr schnell und präzise lässt sich der Streamer an die eigenen Vorlieben anpassen. Wem der Saitenabstand etwas zu heftig ist, hat die Möglichkeit diesen zu verringern und umgekehrt.
Die 2-Band Elektronik aus dem Hause MEC, die über Warwick vertrieben wird (nicht wie oft behauptet eine Warwick Eigenmarke), ist blitzsauber verdrahtet und ist durch das EASY ACCESS SYSTEM, welches sich auch am Halsspannstab befindet, sehr leicht zugänglich. Die benötigte 9V Batterie sitzt in einer extra Halterung im Elektronikfach. Sehr angenehm: Die ganze aktiv/aktiv Elektrik frisst erstaunlich wenig Strom, hält über 500h! Super! Die Potis gehen nicht zu leicht und nicht zu schwer, sie sind sehr hochwertig und kratzen bis heute nicht.
Sound
Nun zum schönsten, interessantesten, aber auch schwierigsten und kotroversesten Teil. Wenn ich mal zu subjektiv werden sollte, entschuldigt das bitte.
Warwick beschreibt den Sound des Streamers so:
Der zweiteilige Korpus des Streamer LX Broadneck ist aus Riegelahorn gefertigt und besitzt die vertraut ergonomische Form. Der Bass liefert dadurch einen klar definierten Ton mit einem reichen Obertonspektrum. Mit seiner schnellen Ansprache und der präzisen Artikulation eignet er sich vortrefflich für moderne und aggressive Stilistiken und Techniken.
Das lässt sich soweit bestätigen. Die typische Warwick Holzkombination sorgt hier für den Sound. Der Riegelahornbody sorgt für einen klar definierten, attackreichen und kräftigen Grundcharakter. Die Bassbereiche sind ziemlich straff und knackig, lassen aber keine Wärme vermissen. Die Mitten und Höhen werden zunehmend knackiger und brillanter, ziemlich drahtig das Ganze.
Trocken angespielt offenbart er sich schon keine wirkliche Schwäche, jede Saite kommt sauber und pfundig, vor allem die tiefe H "klingt". Ein Problem vieler mir bekannten 5-Saiter! Ein weiterer Vorteil der Longscale Mensur, die hier sehr gut umgesetzt wurde. Hier stimmt einfach die Chemie.
Durch die Ovangkol/Wenge Kombination des Halses kommt der typische Warwick-Knurr ins Spiel. Pfiffige Idee.
Der Streamer hat ein wahnsinns Sustain! Die Töne stehen beinahe ewig im Raum und das kräftig. Und das alles trocken!
Über den Amp wirds dann interessant: Hier kommt die MEC Elektronik und die PU Bestückung ins Spiel. Die 2-Band aktiv Elektrik steht dem Streamer ausgezeichnet, denn Mitten liefert er wirklich massig, sodass kein Bedarf eines regelbaren Mittenbandes besteht und wenn dann eher zum notchen. Zur Erklärung: Klangregelung des Amps völlig neutral.
Heftig greift der Basspoti ins Geschehen ein, hier ist Vorsicht gefragt. Mit voll aufgerissenen Bässen kann man so manche Box sprengen! Hier sind also Reserven en mass vorhanden.
Ähnlich gut greift der Höhenpoti. Hier lassen sich feine Brillanzen rausarbeiten, grade für Slapper interessant, oder etwas herausnehmen, um einen runderen, fülligeren Klang zu bekommen.
Ich persönlich lasse diese beiden Regler allerdings immer in Mittenposition, denn der Grundcharakter des Streamers ist mir schon mehr als genug.
Des weiteren gäbe es da noch das PU-Überblendpoti, was mich gleich zu den Pickups bringt.
Der Hals Pu klingt richtig growlig! sofort erinnert man sich an den Rocksound der Precis, mit ihrem hohlen und schiebenden Charakter. Der MEC bringt das wirklich sehr gut rüber. In dieser Position noch die Höhen etwas rausgenommen und nahe am Hals gespielt, klingts sogar richtig frettles- bis kontrabassig!
Der Steg Pu klingt schön kehlig und nasal mit vielen knackigen Zwischenstufen. Diesen etwas betont lassen sich noch mehr Drahtanteile rausholen und etwas mehr Brillanzen zaubern.
Beide gleichgeschaltet hat man den genialen Knurr des Basses, der mich zumindest bis heute heiß macht. Auch hier stimmt die Abstimmung, denn von der megaschiebenden, tiefen H bis zu knackig, brillanten G Saite (gute Saiten vorausgesetzt - ich kann Warwick Black Label oder EMP empfehlen) ist kein Klangverlust festzustellen, alle Frequenzbereiche sind gut abgedeckt!
Meiner Meinung nach machen sich die MEC´s sehr gut, sodass ein PU Wechsel gut überlegt sein sollte. Für mich besteht kein Bedarf.
Über das Push/Pull Volumepoti lässt sich die Elektrik passiv schalten, was grade Live bei ner leeren Batterie sehr wertvoll sein kann. Nun kommt der ganze Charakter des Basses schön rüber. Allerdings verliert die H-Saite ein wenig Druck, weshalb ich meistens aktiv spiele, alle Regler auf Mittenstellung.
Genug der vielen Worte. Hört euch einfach die Samples im Anhang an, die sind wertvoller als tausend Worte!
Fazit
Der Streamer LX5 Broad Neck ist ein perfekt verarbeiteter und hervorragend ausgestatteter Bass, der viele Soundvariationen bietet und ein unglaublich gutes Handling aufweist, was grade in anbetracht der Maße des Instruments doch eher überraschend ist. Hier gilt es einfach die Scheu abzulegen und sich von dem ausgezeichneten Handling überraschen zu lassen. Die gute Elektronik und Hardware runden den Gesamteindruck ab.
Wer auf der Suche nach einem Vintageinstrument ist, ist hier nicht gänzlich falsch, denn der Streamer ist ein moderner Bass, der gefragte Vintagequalitäten wie Knurr und Growl aufweist und dennoch viele moderne Eigenschaften wie eine megafette H-Saite, drahtige Mitten und brillante Höhen in sich vereint.
Von daher ist der Preis völlig gerechtfertig.
Die Soundfiles wurden ohne Amp und Effekte trocken ins Cubase gespielt. Verwendete Saiten: Warwick EMP. Gespielt wurde mir den Fingern.
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