derYosh
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Moinsen!
Ich finde Reviews zwar ganz cool, aber wirklich nützlich fand ich sie bisher nur zu genau zwei Zwecken (Alliteration ); nämlich bei der Kaufentscheidung und zum Klären von Vorurteilen.
Vorgeschichte: zu diesem Review
Neulich wurde in diesem Board mal wieder ein wunderbar, herrlich falsches und wenn es nach mir geht auch "dummes" Vorurteil gegenüber DigitalVerstärkern gepostet:
So viel zum Auslöser meiner Schreiberei...
Nun aber zum Wesentlichen: Dem Review!!
Ich habe das Topteil mit folgenden Gitarren (und Bässen!!!!) getestet:
-Schecter 006 Elite (Seymour Duncan JB und Jazz)
-Ibanez RGR 220 DX (DiMarzio ToneZone und AirNorton)
-Ibanez keine Ahnung (irgendwas aus der Preestige Serie mit V8 V7 und nem SC in der Mitte)
-Squier Affinity Jazz Bass
-Rockson P-Bass
Für den Schall sorgten während meiner Tests folgende Boxen:
-schräg, Laney "Toni Iommi" 4x12er (Celestion V30 equipped)
-gerade, Marshall JCM900 1960 4x12er
-Marshall 1x15er Bassbox
-Hartke VX-Serie 4x10er mit Hochtonhorn (ja auch hier wieder KrimsKrams aus dem Bassbereich)
Der Amp:
-450 gebraucht (schönen Gruß an JoWi)
-digitale Technologie (na und?)
-2x150Watt Stereo Power
-vier Speicherplätze (mit dem optionalen Floorboard werden es Sage und Schreibe 36!!)
-32 Verstärkermodelle (vom zurückhaltenden Fender Champ über einen brachialen Dual Rectifier bis hin zum Pre-Amp für Mikrofone, Keyboards und anderes)
-15 Effekte (Chorus, Flanger, Compressor, Vibrato, Tremolo, Delay, u.s.w.)
-16 Boxenmodelle (von 1x8er über 4x12er bis hin zu "keine Box")
-eingebautes Stimmgerät (kalibrierbar von 436hz bis zu 444hz)
-integriertes Noisegate
-Direct Outs im XLR-Format (für Recording oder für die PA)
-MIDI in und out
-Impendanz wählbar von 4 über 8 bis zu 16 Ohm
-serielle/parallele Effektschleife
Ihr seht: Features ohne Ende. Ich habe garantiert noch Dinge vergessen. Ich bitte um Nachsicht; hier kann man nicht mal eben die 6Punkte aufzählen die zum Beispiel ein Fireball zu bieten hätte.
Sieht auf jeder Bühne durch das rot beleuchtete Bedienfeld, ziemlich cool aus und ist auf jeden Fall ein Blickfang.
Ich habe übrigens glücklicherweise noch das original Line6 Floorboard von meinem mittlerweile verkauften POD, welches den Spaß noch mal um Kleinigkeiten, wie WahWah-Pedal, Volume-Pedal und Speicherplätze erweitert.
Die Verarbeitung:
Das Topteil ist zwar gebraucht, der Vorbesitze hat es jedoch immer gut behandelt von daher wie neu. Keine einzige Macke im schwarzen leicht strukturierten Tolex. Für den Schutz sorgen acht schwarze Metallecken; für sicheren Stand sind vier dicke Gummifüße zuständig. Das Panel auf der hinteren Seite ist aus schwerem Metall. Schläge tun nicht dem Amp, sondern dem Schlagenden weh. Das FrontPanel ist einige Zentimeter zurückversetzt; die Potis also versenkt und damit besser geschützt.
Das Gerät ist das was man im neudeutschen Musiker-Jargon wohl als "roadtauglich" bezeichnen würde.
Die Sounds:
Eines schonmal vorweg: Wenn man einen Mesa/Boogie-Sound haben will, MUSS man sich auch einen kaufen. Wenn man Marshall-Sound haben will, MUSS man sich einen kaufen. Der Flextone bietet keine Reproduktionen der Sounds. Der Ton geht jeweils nur in die Richtung; ist aber NICHT original.
Ich könnte jetzt eigentlich 32 Amp-Reviews schreiben, mache ich aber nicht und beschränke mich auf die Sounds, die ich selber benutze/benutzte und auch am besten kenne.
Das sind Folgende: Line6 Insane, Black Panel, Brit Classic, Rectified, ModernHiGain
Line6 Insane: Dynamik Adé!! Ich benutzte diese Mod gaaaaaaanz am Anfang weil es ganz einfach die einzige HiGain-Mod ist, die auf Anhieb nach Metal klingt, aber mit der Zeit bemerkt man das dieses Model unglaublich fieß komprimiert. Gain ist da; und das bis zum Abwinken. Die werksseitige Voreinstellung aller HiGain-Sounds ist ziemlich scoopy ausgefallen; ganz besonders beim Line6 Insane.
Letztendlich denke ich das genau solche Mods Schuld am schlechten Ruf, der Digitaltechnologie sind.
Ich habe diesen Sound nach zwei Monaten wieder gedroppt. Mittlerweile benutze ich dieses Modell aber wieder als Lo-Fi-Sound!! : )
Ich stelle es einfach so ein wie jeder Metal Neuling es machen würde (Gain!!!!) ausserdem viel Bass, normale Mitten und wenig Höhen. Dann eine 1x8er Box und schon hat man diesen Sound der entstehen würde, wenn man Dimebag Darrell mit einem Telefonhörer aus den 70ern mikrofonieren würde.
Black Panel: Ich habe beim besten Willen KEINE Ahnung wie ein echter Bassman klingt, aber diese Mod trifft meinen Geschmack bezüglich Clean-Sound zu 100% Prozent. Unglaublich wie herrlich dieser Sound für meinen Geschmack ist. Am Bridge-Humbucker meiner Schecter lässt sich mit fussschaltbarem Gain-Boost (soll laut Bedienungsanleitungen einen sanften Tube-Screamer simulieren) das verwirklichen, was man wohl als Vorstufe zum Ac/Dc-Crunch bezeichnen kann. Ohne den Gain-Boost ist alleine per Anschlag alles Mögliche an Cleansounds rauszuholen was es so gibt. Leichter Anschlag  JazzClean. Harter Anschlag  Blues-Clean.
In der Mittelstellung der beiden Humbucker ist der Himmel zum Greifen nah. Unglaublich direkter Clean-Sound, der sich durch Butter genauso wie durch Beton schneidet ohne dabei aufdringlich zu werden. Der Sound stellt sich im Mix zwar in den Vordergrund, das allerdings ohne aufdringlich zu werden. Mike Einziger hätte seine wahre Freude an diesem Clean-Sound.
Dann hier und da noch ein wenig Flanger & Delay dabei und schon zaubert man Effektlandschaften an denen Leute wie Wes Borland durchaus Gefallen finden könnten.
Am Hals-PU zerrt dann NICHTS mehr. Clean in Reinkultur. Mehr muss man dazu einfach nicht sagen, außer das ich diesen Sound nicht allzu oft benutze. Das ist einfach zuuuuu clean. Ich brauche diese gewisse Portion Schmutz.
Brit Classic: Mein Crunchsound. Benutze ich leider viel zu wenig. Wohl der dynamischste Crunch, den ich jemals benutzt habe.
Hier mal exemplarisch meine Ibanez RGR 220. Bridge-PU + Gainboost und Dexter Holland & Noodles lassen grüßen (SMASH!!). Gainboost weg, anderes Boxenmodell, ein wenig am EQ gedreht und Billy Joe Armstrong kommt auf ein Bier vorbei (DOOKIE!!). Mittelstellung der Humbucker, Volume-Poti etwas herunterdrehen und wir befinden uns wieder in friedlicheren Gefilden. Jetzt noch etwas Compressor dabei und dieser Sound wäre trotz IbanezRG in Times Like These von den Foo Fighters wie zuhause. Dieses Amp-Modell ist echt pervers flexibel.
Mal zum Spaß den Rockson-Bass eines Freundes angeschlossen und ein wenig gedängelt. Hey das ist doch nicht etwa dieser hohlmittige, britische Leckt-mich-alle-am-Arsch-Ich-mache-was-ICH-will Basssound?? Oh doch der ist es. The Who, Lemmy und wie sie alle heißen. Also bei der nächstmöglichen Probe mal auf den Hartke-Marshall-Turm des Bassisten gestellt und genau diesen Sound abgerufen. Etwas Verzerrung weggenommen, ein paar Boxenmodelle ausprobiert, den EQ an den Frequenzgang seines Ibanez BTB (4-saiter) angepasst und LOS!!Das Lächeln auf dem Gesicht des Bassisten ließ sich nur noch mit Hammer und Meisel entfernen. Seitdem machen wir die Bassaufnahmen nicht mehr mit seiner Gerätschaft, sondern mit meinem Flextone2-HD. Unglaublich!!
Rectified: Der Sound fürs Grobe. Auch hier ist die Werkseinstellung sehr scoopy und mit viel zu viel Gain ausgefallen, obendrein noch ziemlich fizzy und viel zu viel Presence. Letztendlich ein doch recht komischer Sound. Also Presence rausdrehen, den Gainboost abschalten (wer ausser den Line6-Mitabeitern schaltet bitte noch einen Tube-Screamer vor einen Rectifier?), Gain auf 13Uhr zurückfahren, Bass auf etwa 3,5/10 zurück, die Mitten auf 9/10 und die Höhen auf 7/10. Na also, warum nicht gleich so??
Zitat eines Fireball-spielenden Digitalamp-Hassers: Hey, wo kommt denn auf einmal der Druck her? Der klang doch auf Rectified bis neulich noch total scheisse.
Dieser Kanal ist unglaublich ehrlich. Ich spiele diesen Sound auf der Bühne sowie Zuhause für die Übung . mit dem Unterschied das ich live einen kleinen Kompressor draufpacke um spielerische Ungenauigkeiten zu verstecken (ich weiß; ich bin ne Sau ) und Zuhause lasse ich mich von diesem Sound belehren sauber zu spielen. Kompression? Fehlanzeige! Hier wird gnadenlos jeder Spielfehler und jede Ungenauigkeit ans Tageslicht geführt sodass man bei Proben durchaus hin und wieder mal böse Blicke kassieren kann. Frei nach dem Motto: Kommte Scheisse rein, kommte Scheisse raus, eh!!
Seitdem mir dieser Sound im Rücken steht, bin ich ein besserer Gitarist geworden; ehrlich.
Desweiteren ist auch dieser Kanal (ähnlich dem Black Panel) prima für Spielereien mit PickUps und Potis. An der HiEnd-Ibanez-RG eines Freundes (und auf dessen Marshall Box) lassen sich mit diesem Kanal böse Distortion-Gewitter mit engelsgleichen Clean-Eskapaden verwirklichen ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden die Einstellung zu verändern. Alles ganz bequem per Volume- &Tonepot und dem PU-Wahlschalter. GEIL!! :GREAT: An seiner Marshall-Box klingt das ganze aber auch wieder ganz anders. Nicht schlechter, aber halt irgendwie . britischer! Nicht so grab- you-by-the-balls-mäßig. Eher ein wenig penetranter, aber trotzdem muffiger. Ganz komische Sache. Nach ein wenig Fein-Tuning erhielt man aber auch an dieser Box einen wuchtigen Drive (obwohl es mir an meiner V30er Laney besser gefällt).
Achja habe ich schon erwähnt das hier TOTENSTILLE herrscht sobald ich nicht spiele? Ben Moody hat über Line6 Produkte gesagt: when I Stopp playing, the amp Stopps making noise! Recht hat der Mann. Komischerweise hat man hier keinen bemerkbaren Sustainverlust. Was aber auch ein Minuspunkt ist: Man kann am Noise-Gate nur eine Eigenschaft verändern und das wäre ob es aus, oder an ist. Bisschen wenig. Schade!!
Modern HiGain: Die Simulation eines alten Soldano PreAmps aus den 80ern. Laut Beschreibung für Grunge gemacht (übrigens: ich finde Grunge-Musik wirklich zum abgewöhnen). Stimmt!! Ich kann dem Sound nämlich ABSOLUT nichts abgewinnen was aber auch hier wie immer an den lausigen Werkseinstellungen liegt. Auch hier war wieder wochenlanges Tweaking angesagt, bis man einen geilen Sound hatte. Mittlerweile spiele ich meine raren Soli mit diesem Sound (bin halt Rhythmusgitarrist). Trotzdem: was sich nach einiger Arbeit hier auftut sucht Vergleichbares. Unglaublich voller, durchdringender Sound, der sich bis dato auch im derbsten HeavyMetal-Gedonner durchsetzt. Jede Note bleibt für sich selbst wahrnehmbar, auch bei schnellen Single-Note-Pickings, Arps oder Tappings. Geil auch hier wieder die Möglichkeit mit den Pots nachzuhelfen. Mit herunter gedrehtem Tone-Poti und mäßigem Volunme-Pot kommt Mister Carlos Santana gerne mal einen Kaffee trinken und mit aufgedrehten Pots lasse ich mich mit Matt Heavy und Corey Beaulieu von Trivium beim Ozzfest volllaufen. Dieser Sound schneidet sich tatsächlich durch jeden Mix!! Auch bei Zwei- oder Mehrklängen ist jede Saite für sich selbst wahrnehmbar. Dieser Kanal ist verflucht penibel wenn es um die Auswahl der Gitarre geht. So erhält man mit meiner Ibanez einen eher höhenlastigen Shred-Sound; so bekommt man mit meiner Schecter wunderbar bauchige GaryMoore-Melodien auf die Ohren (natürlich vorher noch den Hall und ein wenig Feintuning nicht vergessen).
Auch hier arbeitet das NoiseGate tadellos.
----------------------------------------------------------
Was zu sagen bleibt:
Digitalverstärker klingen nicht auf Anhieb gut, das habe ich gelernt, aber wenn man diese Wutz erstmal zum Laufen bringt schnurrt das Kätzchen.
Dieser Amp klingt gut. FAKT!!
Dieser Amp fühlt sich nicht anders an als ein Röhrenamp. PUNKT!! (habe schon einige gespielt)
Dieser Amp ist verflixt schwer zu bedienen. Das IST so!!
Flexibilität, alter, FLEXIBILITÄT!! Sogar als Bassamp(!!) einsetzbar!
Knallt an jeder Box mit der gleichen Power. Egal ob Marshall, Laney, Engl oder sogar Bassboxen.
Sogar Effekte, Hall, Delay, Kompressor, NoiseGate und so weiter sind mit dabei!
Fazit:
Alles in allem ein Amp den ich nicht mehr hergeben möchte. Ich habe eine unkomplizierte Möglichkeit für Homerecording, der Style ist sowieso KickAss und es klingt und klingt und klingt und klingt und klingt
PRO:
-Sounds
-Feeling
-Look
-Verarbeitung
-Möglichkeit für Homerecording und Direktsound (PA)
-enorme Flexibilität
-Headroom
-praxistaugliche Voreinstellungen der Effekte und des NoiseGates
CONTRA:
-Werksseitige Voreinstellung für die Sounds!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
-das Wissen eine digitale Kiste zu spielen (ich bin mittlerweile drüber weg)
-verwirrende Flexibilität
-Teilweise sind die Regelwege der Potis zu klein
-zu viele Modelle die zu gleich klingen (man hätte sich gut die Hälfte sparen können. Spätestens im Bandgefüge hört eh keiner mehr ob ich jetzt einen Matchless-Crunch oder einen Dumble-Crunch benutze)
-Einstellmöglichkeiten der Effekte und des Noisegates (extreme Einstellungen des Chorus sind z.B. nicht wirklich möglich)
Bilder und eventuell sogar ein paar Sounds folgen
gruß
-yosh
Ich bitte euch nicht allzu viel Wert auf meine Soundbeschreibungen zu legen. Es sind MEINE Ohren die das Ganze beurteilen, nicht EURE!
Ich finde Reviews zwar ganz cool, aber wirklich nützlich fand ich sie bisher nur zu genau zwei Zwecken (Alliteration ); nämlich bei der Kaufentscheidung und zum Klären von Vorurteilen.
Vorgeschichte: zu diesem Review
Neulich wurde in diesem Board mal wieder ein wunderbar, herrlich falsches und wenn es nach mir geht auch "dummes" Vorurteil gegenüber DigitalVerstärkern gepostet:
Aha, so ist das also?! Warum klappt das dann bei mir so gut?? :screwy:user den ich nicht nennen will schrieb:'Volumepoti' ==> Ich habe frueher mit nur einem verzerrer gigs gespielt und konnte meine sounds von clean bis lead komplett mit diesem einen knopf regulieren. Das geht natuerlich NICHT bei digiamps.
So viel zum Auslöser meiner Schreiberei...
Nun aber zum Wesentlichen: Dem Review!!
Ich habe das Topteil mit folgenden Gitarren (und Bässen!!!!) getestet:
-Schecter 006 Elite (Seymour Duncan JB und Jazz)
-Ibanez RGR 220 DX (DiMarzio ToneZone und AirNorton)
-Ibanez keine Ahnung (irgendwas aus der Preestige Serie mit V8 V7 und nem SC in der Mitte)
-Squier Affinity Jazz Bass
-Rockson P-Bass
Für den Schall sorgten während meiner Tests folgende Boxen:
-schräg, Laney "Toni Iommi" 4x12er (Celestion V30 equipped)
-gerade, Marshall JCM900 1960 4x12er
-Marshall 1x15er Bassbox
-Hartke VX-Serie 4x10er mit Hochtonhorn (ja auch hier wieder KrimsKrams aus dem Bassbereich)
Der Amp:
-450 gebraucht (schönen Gruß an JoWi)
-digitale Technologie (na und?)
-2x150Watt Stereo Power
-vier Speicherplätze (mit dem optionalen Floorboard werden es Sage und Schreibe 36!!)
-32 Verstärkermodelle (vom zurückhaltenden Fender Champ über einen brachialen Dual Rectifier bis hin zum Pre-Amp für Mikrofone, Keyboards und anderes)
-15 Effekte (Chorus, Flanger, Compressor, Vibrato, Tremolo, Delay, u.s.w.)
-16 Boxenmodelle (von 1x8er über 4x12er bis hin zu "keine Box")
-eingebautes Stimmgerät (kalibrierbar von 436hz bis zu 444hz)
-integriertes Noisegate
-Direct Outs im XLR-Format (für Recording oder für die PA)
-MIDI in und out
-Impendanz wählbar von 4 über 8 bis zu 16 Ohm
-serielle/parallele Effektschleife
Ihr seht: Features ohne Ende. Ich habe garantiert noch Dinge vergessen. Ich bitte um Nachsicht; hier kann man nicht mal eben die 6Punkte aufzählen die zum Beispiel ein Fireball zu bieten hätte.
Sieht auf jeder Bühne durch das rot beleuchtete Bedienfeld, ziemlich cool aus und ist auf jeden Fall ein Blickfang.
Ich habe übrigens glücklicherweise noch das original Line6 Floorboard von meinem mittlerweile verkauften POD, welches den Spaß noch mal um Kleinigkeiten, wie WahWah-Pedal, Volume-Pedal und Speicherplätze erweitert.
Die Verarbeitung:
Das Topteil ist zwar gebraucht, der Vorbesitze hat es jedoch immer gut behandelt von daher wie neu. Keine einzige Macke im schwarzen leicht strukturierten Tolex. Für den Schutz sorgen acht schwarze Metallecken; für sicheren Stand sind vier dicke Gummifüße zuständig. Das Panel auf der hinteren Seite ist aus schwerem Metall. Schläge tun nicht dem Amp, sondern dem Schlagenden weh. Das FrontPanel ist einige Zentimeter zurückversetzt; die Potis also versenkt und damit besser geschützt.
Das Gerät ist das was man im neudeutschen Musiker-Jargon wohl als "roadtauglich" bezeichnen würde.
Die Sounds:
Eines schonmal vorweg: Wenn man einen Mesa/Boogie-Sound haben will, MUSS man sich auch einen kaufen. Wenn man Marshall-Sound haben will, MUSS man sich einen kaufen. Der Flextone bietet keine Reproduktionen der Sounds. Der Ton geht jeweils nur in die Richtung; ist aber NICHT original.
Ich könnte jetzt eigentlich 32 Amp-Reviews schreiben, mache ich aber nicht und beschränke mich auf die Sounds, die ich selber benutze/benutzte und auch am besten kenne.
Das sind Folgende: Line6 Insane, Black Panel, Brit Classic, Rectified, ModernHiGain
Line6 Insane: Dynamik Adé!! Ich benutzte diese Mod gaaaaaaanz am Anfang weil es ganz einfach die einzige HiGain-Mod ist, die auf Anhieb nach Metal klingt, aber mit der Zeit bemerkt man das dieses Model unglaublich fieß komprimiert. Gain ist da; und das bis zum Abwinken. Die werksseitige Voreinstellung aller HiGain-Sounds ist ziemlich scoopy ausgefallen; ganz besonders beim Line6 Insane.
Letztendlich denke ich das genau solche Mods Schuld am schlechten Ruf, der Digitaltechnologie sind.
Ich habe diesen Sound nach zwei Monaten wieder gedroppt. Mittlerweile benutze ich dieses Modell aber wieder als Lo-Fi-Sound!! : )
Ich stelle es einfach so ein wie jeder Metal Neuling es machen würde (Gain!!!!) ausserdem viel Bass, normale Mitten und wenig Höhen. Dann eine 1x8er Box und schon hat man diesen Sound der entstehen würde, wenn man Dimebag Darrell mit einem Telefonhörer aus den 70ern mikrofonieren würde.
Black Panel: Ich habe beim besten Willen KEINE Ahnung wie ein echter Bassman klingt, aber diese Mod trifft meinen Geschmack bezüglich Clean-Sound zu 100% Prozent. Unglaublich wie herrlich dieser Sound für meinen Geschmack ist. Am Bridge-Humbucker meiner Schecter lässt sich mit fussschaltbarem Gain-Boost (soll laut Bedienungsanleitungen einen sanften Tube-Screamer simulieren) das verwirklichen, was man wohl als Vorstufe zum Ac/Dc-Crunch bezeichnen kann. Ohne den Gain-Boost ist alleine per Anschlag alles Mögliche an Cleansounds rauszuholen was es so gibt. Leichter Anschlag  JazzClean. Harter Anschlag  Blues-Clean.
In der Mittelstellung der beiden Humbucker ist der Himmel zum Greifen nah. Unglaublich direkter Clean-Sound, der sich durch Butter genauso wie durch Beton schneidet ohne dabei aufdringlich zu werden. Der Sound stellt sich im Mix zwar in den Vordergrund, das allerdings ohne aufdringlich zu werden. Mike Einziger hätte seine wahre Freude an diesem Clean-Sound.
Dann hier und da noch ein wenig Flanger & Delay dabei und schon zaubert man Effektlandschaften an denen Leute wie Wes Borland durchaus Gefallen finden könnten.
Am Hals-PU zerrt dann NICHTS mehr. Clean in Reinkultur. Mehr muss man dazu einfach nicht sagen, außer das ich diesen Sound nicht allzu oft benutze. Das ist einfach zuuuuu clean. Ich brauche diese gewisse Portion Schmutz.
Brit Classic: Mein Crunchsound. Benutze ich leider viel zu wenig. Wohl der dynamischste Crunch, den ich jemals benutzt habe.
Hier mal exemplarisch meine Ibanez RGR 220. Bridge-PU + Gainboost und Dexter Holland & Noodles lassen grüßen (SMASH!!). Gainboost weg, anderes Boxenmodell, ein wenig am EQ gedreht und Billy Joe Armstrong kommt auf ein Bier vorbei (DOOKIE!!). Mittelstellung der Humbucker, Volume-Poti etwas herunterdrehen und wir befinden uns wieder in friedlicheren Gefilden. Jetzt noch etwas Compressor dabei und dieser Sound wäre trotz IbanezRG in Times Like These von den Foo Fighters wie zuhause. Dieses Amp-Modell ist echt pervers flexibel.
Mal zum Spaß den Rockson-Bass eines Freundes angeschlossen und ein wenig gedängelt. Hey das ist doch nicht etwa dieser hohlmittige, britische Leckt-mich-alle-am-Arsch-Ich-mache-was-ICH-will Basssound?? Oh doch der ist es. The Who, Lemmy und wie sie alle heißen. Also bei der nächstmöglichen Probe mal auf den Hartke-Marshall-Turm des Bassisten gestellt und genau diesen Sound abgerufen. Etwas Verzerrung weggenommen, ein paar Boxenmodelle ausprobiert, den EQ an den Frequenzgang seines Ibanez BTB (4-saiter) angepasst und LOS!!Das Lächeln auf dem Gesicht des Bassisten ließ sich nur noch mit Hammer und Meisel entfernen. Seitdem machen wir die Bassaufnahmen nicht mehr mit seiner Gerätschaft, sondern mit meinem Flextone2-HD. Unglaublich!!
Rectified: Der Sound fürs Grobe. Auch hier ist die Werkseinstellung sehr scoopy und mit viel zu viel Gain ausgefallen, obendrein noch ziemlich fizzy und viel zu viel Presence. Letztendlich ein doch recht komischer Sound. Also Presence rausdrehen, den Gainboost abschalten (wer ausser den Line6-Mitabeitern schaltet bitte noch einen Tube-Screamer vor einen Rectifier?), Gain auf 13Uhr zurückfahren, Bass auf etwa 3,5/10 zurück, die Mitten auf 9/10 und die Höhen auf 7/10. Na also, warum nicht gleich so??
Zitat eines Fireball-spielenden Digitalamp-Hassers: Hey, wo kommt denn auf einmal der Druck her? Der klang doch auf Rectified bis neulich noch total scheisse.
Dieser Kanal ist unglaublich ehrlich. Ich spiele diesen Sound auf der Bühne sowie Zuhause für die Übung . mit dem Unterschied das ich live einen kleinen Kompressor draufpacke um spielerische Ungenauigkeiten zu verstecken (ich weiß; ich bin ne Sau ) und Zuhause lasse ich mich von diesem Sound belehren sauber zu spielen. Kompression? Fehlanzeige! Hier wird gnadenlos jeder Spielfehler und jede Ungenauigkeit ans Tageslicht geführt sodass man bei Proben durchaus hin und wieder mal böse Blicke kassieren kann. Frei nach dem Motto: Kommte Scheisse rein, kommte Scheisse raus, eh!!
Seitdem mir dieser Sound im Rücken steht, bin ich ein besserer Gitarist geworden; ehrlich.
Desweiteren ist auch dieser Kanal (ähnlich dem Black Panel) prima für Spielereien mit PickUps und Potis. An der HiEnd-Ibanez-RG eines Freundes (und auf dessen Marshall Box) lassen sich mit diesem Kanal böse Distortion-Gewitter mit engelsgleichen Clean-Eskapaden verwirklichen ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden die Einstellung zu verändern. Alles ganz bequem per Volume- &Tonepot und dem PU-Wahlschalter. GEIL!! :GREAT: An seiner Marshall-Box klingt das ganze aber auch wieder ganz anders. Nicht schlechter, aber halt irgendwie . britischer! Nicht so grab- you-by-the-balls-mäßig. Eher ein wenig penetranter, aber trotzdem muffiger. Ganz komische Sache. Nach ein wenig Fein-Tuning erhielt man aber auch an dieser Box einen wuchtigen Drive (obwohl es mir an meiner V30er Laney besser gefällt).
Achja habe ich schon erwähnt das hier TOTENSTILLE herrscht sobald ich nicht spiele? Ben Moody hat über Line6 Produkte gesagt: when I Stopp playing, the amp Stopps making noise! Recht hat der Mann. Komischerweise hat man hier keinen bemerkbaren Sustainverlust. Was aber auch ein Minuspunkt ist: Man kann am Noise-Gate nur eine Eigenschaft verändern und das wäre ob es aus, oder an ist. Bisschen wenig. Schade!!
Modern HiGain: Die Simulation eines alten Soldano PreAmps aus den 80ern. Laut Beschreibung für Grunge gemacht (übrigens: ich finde Grunge-Musik wirklich zum abgewöhnen). Stimmt!! Ich kann dem Sound nämlich ABSOLUT nichts abgewinnen was aber auch hier wie immer an den lausigen Werkseinstellungen liegt. Auch hier war wieder wochenlanges Tweaking angesagt, bis man einen geilen Sound hatte. Mittlerweile spiele ich meine raren Soli mit diesem Sound (bin halt Rhythmusgitarrist). Trotzdem: was sich nach einiger Arbeit hier auftut sucht Vergleichbares. Unglaublich voller, durchdringender Sound, der sich bis dato auch im derbsten HeavyMetal-Gedonner durchsetzt. Jede Note bleibt für sich selbst wahrnehmbar, auch bei schnellen Single-Note-Pickings, Arps oder Tappings. Geil auch hier wieder die Möglichkeit mit den Pots nachzuhelfen. Mit herunter gedrehtem Tone-Poti und mäßigem Volunme-Pot kommt Mister Carlos Santana gerne mal einen Kaffee trinken und mit aufgedrehten Pots lasse ich mich mit Matt Heavy und Corey Beaulieu von Trivium beim Ozzfest volllaufen. Dieser Sound schneidet sich tatsächlich durch jeden Mix!! Auch bei Zwei- oder Mehrklängen ist jede Saite für sich selbst wahrnehmbar. Dieser Kanal ist verflucht penibel wenn es um die Auswahl der Gitarre geht. So erhält man mit meiner Ibanez einen eher höhenlastigen Shred-Sound; so bekommt man mit meiner Schecter wunderbar bauchige GaryMoore-Melodien auf die Ohren (natürlich vorher noch den Hall und ein wenig Feintuning nicht vergessen).
Auch hier arbeitet das NoiseGate tadellos.
----------------------------------------------------------
Was zu sagen bleibt:
Digitalverstärker klingen nicht auf Anhieb gut, das habe ich gelernt, aber wenn man diese Wutz erstmal zum Laufen bringt schnurrt das Kätzchen.
Dieser Amp klingt gut. FAKT!!
Dieser Amp fühlt sich nicht anders an als ein Röhrenamp. PUNKT!! (habe schon einige gespielt)
Dieser Amp ist verflixt schwer zu bedienen. Das IST so!!
Flexibilität, alter, FLEXIBILITÄT!! Sogar als Bassamp(!!) einsetzbar!
Knallt an jeder Box mit der gleichen Power. Egal ob Marshall, Laney, Engl oder sogar Bassboxen.
Sogar Effekte, Hall, Delay, Kompressor, NoiseGate und so weiter sind mit dabei!
Fazit:
Alles in allem ein Amp den ich nicht mehr hergeben möchte. Ich habe eine unkomplizierte Möglichkeit für Homerecording, der Style ist sowieso KickAss und es klingt und klingt und klingt und klingt und klingt
PRO:
-Sounds
-Feeling
-Look
-Verarbeitung
-Möglichkeit für Homerecording und Direktsound (PA)
-enorme Flexibilität
-Headroom
-praxistaugliche Voreinstellungen der Effekte und des NoiseGates
CONTRA:
-Werksseitige Voreinstellung für die Sounds!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
-das Wissen eine digitale Kiste zu spielen (ich bin mittlerweile drüber weg)
-verwirrende Flexibilität
-Teilweise sind die Regelwege der Potis zu klein
-zu viele Modelle die zu gleich klingen (man hätte sich gut die Hälfte sparen können. Spätestens im Bandgefüge hört eh keiner mehr ob ich jetzt einen Matchless-Crunch oder einen Dumble-Crunch benutze)
-Einstellmöglichkeiten der Effekte und des Noisegates (extreme Einstellungen des Chorus sind z.B. nicht wirklich möglich)
Bilder und eventuell sogar ein paar Sounds folgen
gruß
-yosh
Ich bitte euch nicht allzu viel Wert auf meine Soundbeschreibungen zu legen. Es sind MEINE Ohren die das Ganze beurteilen, nicht EURE!
- Eigenschaft